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Einfluss der Apple Watch auf die Uhrenindustrie

McApple

Beauty of Kent
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Ich weiß es ist ein wenig zu früh um faktenbasiert über das Thema zu reden, aber spekulieren und Meinungen austauschen kann man ja immer. Außerdem wurde das Thema ja schon in dem einen oder anderen Thread mal kurz angesprochen.

Die Frage lautet, wie seht ihr den Einfluss der Apple Watch, aber auch aller Smartwatches generell auf die restliche Uhrenindustrie?

Ich will hier ja nicht den Schwanengesang auf die (vor allem) Schweizer Uhrenindustrie anstimmen, aber ich bin fest davon überzeugt, die Smartwatches werden ihren Einfluss hinterlassen und zumindest zu einer langfristigen Konsolidierung in diesem Sektor führen.

Mich treibt dabei eigentlich ein Gedanke. Es wird ab sofort eine neue Generation an Menschen heranwachsen, für die der Gebrauch einer Smartwatch etwas vollkommen selbstverständliches ist, so wie heute auch die Benutzung eines Smartphones. War für uns davor eine hochwertige, mechanische Uhr noch so etwas wie die Abkehr der Digitalisierung (Quarz), der romantische Versuch der Schnelllebigkeit unserer Zeit etwas Beständiges entgegenzusetzen, werden die Heranwachsenden künftig zuerst die Frage nach dem Nutzen in den Vordergrund stellen, bevor sie einen hohen fünfstelligen Betrag in die Hand nehmen um ein Stück Technik zu erwerben, das eben "nur" die Zeit anzeigen kann. Sicher werden hochwertige Uhren immer noch einen Markt haben und Käuferschichten finden, aber ich glaube es wird deutlich schwerer für sie werden. Der potenzielle Käufermarkt wird sich verringern. Da können sie sich heute in Genf, Biel und Basel lustig machen wie sie wollen, die müssen sich schnellstens was einfallen lassen müssen. Außerdem glaube ich die nehmen das Thema ernster, als sie es nach außen verlauten lassen.

Das war jetzt ein komplexes Them sehr vereinfacht dargestellt, aber da ist ja noch viel Luft nach oben für die weitere Diskussion. Wie seht ihr das Thema so?
 
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Macruebe

Rhode Island Greening
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Bevor die Handys und danach die Smartphones in die Taschenformat-Größe geschrumpft sind, hatte ich immer eine Uhr an. Ab dann nicht mehr. Der Griff zum Smartphone hatte die Uhr ersetzt gehabt. Ich wollte auch nie mehr eine Uhr tragen, es ist ein altes Relikt aus einer vergangenen Zeit welches mir keinen Mehrwert mehr bietet. Die Watch hingegen konnte mich wieder animieren eine Uhr zu tragen. Neben der klassischen Zeitanzeige ist die Watch ein idealer Companion für mein iPhone. Diese unterstützt meine Faulheit indem ich das iPhone nicht mehr aus der Hosentasche ziehen muss um mal eben zu prüfen ob ich eine Nachricht erhalten habe. Zusätzlich sieht die Watch auch noch verdammt gut aus, verglichen mit den Android Watches welche ich alle potthässlich finde und den Charme eines Junior Tüte Spielzeugs versprühen. Diese kann man sich meiner Meinung nach als Teenie antun, aber nicht mehr als Erwachsener welcher ernst genommen werden möchte in der Geschäftswelt. Nicht umsonst hat Apple die Watch in einigen Luxus Boutiquen platziert und betreibt Werbung in Mode Zeitschriften (eine Samsung Watch wäre in solch einer Zeitschrift komplett deplatziert). Auch etliche Promis tragen die Watch, ihr alle kennt den Herrn Lagerfeld mit der rundum Gold-Watch.

Einige Schweizer Uhrenhersteller fangen nun auch an ihre eleganten Uhren in Smartwatches zu transferieren. Das Problem an der Sache ist, die teuren Uhren werden nur von einer kleinen Minderheit gekauft. Wer mal in London im Harrods im Uhrenabteil war, kennt die Design-Stücke welche oft im 6-stelligen EUR Bereich liegen, diese konkurrieren absolut nicht mit der Watch.

Die Smartwatches hingegen werden zum Massenprodukt werden, welche in einer Preisklasse rangieren (bis ca 1000 EUR), die für die klassischen Uhrenträger uninteressant ist da diese meist eh exklusive Uhren tragen oder sich überhaupt nicht mit der modernen Technologie auskennen. Wer mit den modernen Technologien aufwächst wird wohl eher zur Smartwatch greifen als zu einer klassischen Uhr im selben Preissegment.
 

floriano

Ingol
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Ich hatte es bereits in einem anderen Thread erwähnt, ich bin der felstenfesten Überzeugung, dass sämtliche Schweizer Uhreninternehmen in den nächsten zehn bis 15 Jahren auflösen werden.
Die Apple Watch hat ein herausragendes Design, befindet sich allerdings noch im Anfangsstadium.
Es fehlen native Apps, GPS, die eigene Internetfähigkeit, diese Dinge werden jedoch kommen.
Ich hätte mir letztes Jahr fast eine Maurice Lacroix für mehr als 1T€ gekauft, bin froh es nicht getan zu haben. Es wäre lediglich ein Modeprodukt gewesen ohne wirklichen Nutzen.
 

McApple

Beauty of Kent
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@Macruebe
Beim letzten Absatz kann ich dir nur zum Teil zustimmen. Ich kann das zwar nur an meiner persönlichen Erfahrung spiegeln, aber ich halte deine Schlussfolgerung mit der Wertgrenze für falsch. Als ich mir zu meinem dreißigsten Geburtstag meine erste mechanische Uhr gekauft habe, war die deutlich darüber. Und es war 18 Jahre später nicht die letzte Uhr. Wenn ich aber drei Jahre davor schon eine Smartwatch getragen hätte, weiß ich nicht ob ich mich zu diesem Kauf überhaupt entschlossen hätte. Das meine ich, wird das Problem der Luxusmarken. Den eines müssen wir ja nicht diskutieren, hier werden Emotionen verkauft, nicht Kosten/Nutzen. Nur war das bisher ohne wirkliche Alternative - künftig stellen sich für potenzielle Käufer aber durchaus andere Fragen....
 

McApple

Beauty of Kent
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Ach ja, noch kurz ein paar weitere Anmerkungen:

1. Ja, die Schweizer Uhrenindustrie stand in den frühen Achtziger Jahren auch schon am Abgrund und hat sich wieder gefangen. Nur damals konnte man im gleichen Segment gegen die Konkurrenz aus Asien kämpfen: Uhr gegen Uhr, nur unterschiedliche Technologien. Das ist jetzt aber nicht der Fall.

2. Ja, eine mechanische Uhr lässt sich nicht mit einer Smartwatch vergleichen. Das sind zwei ganz unterschiedliche Produkte. Aber, und das ist die Crux, sie kämpfen um EINEN PLATZ an unseren Armen.

3. Es sollte hier nicht um besser, höher, weiter gehen. Die Frage lautet, wie werden Smartwatches die Uhrenindustrie beeinflussen!
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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Das sind zwei ganz unterschiedliche Produkte. Aber, und das ist die Crux, sie kämpfen um EINEN PLATZ an unseren Armen.

Richtig. Die Frage bzgl. deines OP ist daher weniger, wie viele potentielle Neukunden sich Apple mit der Smartwatch erschliesst, sondern wie viele Träger einer hochpreisigen Armbanduhr diese gegen eine Smartwatch eintauschen. Meiner Meinung nach bekanntlich nicht viele - aber wir werden sehen. Denn richtig ist auch:

es ist ein wenig zu früh um faktenbasiert über das Thema zu reden

In Anbetracht der Liefersituation und der doch überschaubaren Anzahl an Apple Watches, die man in freier Wildbahn zu sehen bekommt (von den angeblich Millionen verkauften Watches können nicht viele in Deutschland gelandet sein...), hat diese Diskussion im Moment was vom Advent von Linux, das ja bekanntlich auch der Untergang von Windows war. Schon vor 20 Jahren :)
 

McApple

Beauty of Kent
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Richtig. Die Frage bzgl. deines OP ist daher weniger, wie viele potentielle Neukunden sich Apple mit der Smartwatch erschliesst, sondern wie viele Träger einer hochpreisigen Armbanduhr diese gegen eine Smartwatch eintauschen. Meiner Meinung nach bekanntlich nicht viele - aber wir werden sehen. Denn richtig ist auch:

Da hast Du aber offensichtlich mein erstes Statement überlesen. Die Frage ist nicht wieviel jetzige Träger einer hochwertigen Uhr dieselbige gegen eine Smartwatch tauschen (aus persönlicher Erfahrung eher im kleinen, einstelligen Prozentbereich), sondern wieviel potenzielle Käufer sich künftig noch für eine mechanische Uhr entscheiden werden.

Diese Frage kann durchaus diskutiert werden und hat nicht viel mit den Vergleich ähnlicher Betriebssysteme zu tun.
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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Wer heute keine Uhren trägt, mag sich in der Zukunft eine Smartwatch kaufen. Damit erschliessen sich Apple & Co. neue Käuferschichten, aber der Schweizer Uhrenindustrie gehen diese Kunden nicht verloren, da sie ja derzeit keine Kunden sind.

Wer heute eine günstige Armbanduhr trägt, also so im Preisbereich deutlich unter 100€, wird auch in Zukunft nicht mehr Geld dafür ausgeben. Ebenfalls keine Kunden, die verloren gehen.

Wer heute eine günstige Armbanduhr im Preisbereich einer Apple Watch trägt, mag zu einer Smartwatch abwandern, wenn es ihm (oder ihr) um die Technik geht. Vom Design ist das bislang nicht konkurrenzfähig.

Wer eine teure Armbanduhr trägt -> siehe meinen vorherigen Beitrag.

Unvorstellbar dass eine "Smartwatch" jemals eine Breitling ersetzen könnte.

Eben.
 
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Scotch

Bittenfelder Apfel
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Weil

hier werden Emotionen verkauft, nicht Kosten/Nutzen.

Und wer eine Breitling will, will keine Telefongespräche am Handgelenk führen. Der will auch nicht Apple am Handgelenk - sondern Breitling. Der tauscht sie vmtl. nicht mal gegen eine richtige richtige Uhr :p

Ich tausche ja auch nicht meinen 911er gegen einen GTI, nur weil der auch schnell ist und dabei noch praktischer beim Einkauf.
 
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McApple

Beauty of Kent
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Wer heute keine Uhren trägt, mag sich in der Zukunft eine Smartwatch kaufen. Damit erschliessen sich Apple & Co. neue Käuferschichten, aber der Schweizer Uhrenindustrie gehen diese Kunden nicht verloren, da sie ja derzeit keine Kunden sind.

Wer heute eine günstige Armbanduhr trägt, also so im Preisbereich deutlich unter 100€, wird auch in Zukunft nicht mehr Geld dafür ausgeben. Ebenfalls keine Kunden, die verloren gehen.

Wer heute eine günstige Armbanduhr im Preisbereich einer Apple Watch trägt, mag zu einer Smartwatch abwandern, wenn es ihm (oder ihr) um die Technik geht. Vom Design ist das bislang nicht konkurrenzfähig.

Wer eine teure Armbanduhr trägt -> siehe meinen vorherigen Beitrag.



Eben.

Könntest Du dir auch nur im Entferntesten vorstellen, dass diejenigen, die heute eine günstige Quarzuhr tragen, mal irgendwann in ein Alter (und entsprechende finanzielle Situation) kommen, an der sie mit dem Gedanken spielen (theoretisch) sich eine hochwertige Uhr zu kaufen? Wenn das so ist, wäre die Aussage in deinem zweiten Absatz falsch.

Im Übrigen habe ich mir auch eine Smartwatch gekauft und ein halbes Dutzend anderer Uhren liegen neidisch im Uhrenkasten....
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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Könntest Du dir auch nur im Entferntesten vorstellen, dass diejenigen, die heute eine günstige Quarzuhr tragen, mal irgendwann in ein Alter (und entsprechende finanzielle Situation) kommen, an der sie mit dem Gedanken spielen (theoretisch) sich eine hochwertige Uhr zu kaufen? Wenn das so ist, wäre die Aussage in deinem zweiten Absatz falsch.

Nur wenn du voraussetzt, dass diese dann zu einer Smartwatch greifen. Das halte ich für eine durch nichts zu belegende Spekulation.

Im Übrigen habe ich mir auch eine Smartwatch gekauft und ein halbes Dutzend anderer Uhren liegen neidisch im Uhrenkasten....

Wie du selbst schriebst:

Die Frage ist nicht wieviel jetzige Träger einer hochwertigen Uhr dieselbige gegen eine Smartwatch tauschen (aus persönlicher Erfahrung eher im kleinen, einstelligen Prozentbereich)

Also statistisch gesehen irrelevant - gemäss deiner eigenen Aussage.
 

Macbeatnik

Golden Noble
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Es stellt sich die Frage, in wie weit die nachwachsenden Käuferschichten in Zukunft es mit der Mechanik halten, ob es gelingt denen die Vorteile der Mechanik klar zu machen oder ob sie mit Technik und Schnickschnack aufgewachsen eben diesen auch am Handgelenk haben wollen. Bisher ist das alte nostalgische in vielen Bereichen verdrängt worden, und neue Generationen neigen dazu, bestenfalls aus nostalgischen Gründen dann mal zuzugreifen.
 

McApple

Beauty of Kent
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Es stellt sich die Frage, in wie weit die nachwachsenden Käuferschichten in Zukunft es mit der Mechanik halten, ob es gelingt denen die Vorteile der Mechanik klar zu machen oder ob sie mit Technik und Schnickschnack aufgewachsen eben diesen auch am Handgelenk haben wollen. Bisher ist das alte nostalgische in vielen Bereichen verdrängt worden, und neue Generationen neigen dazu, bestenfalls aus nostalgischen Gründen dann mal zuzugreifen.

Vielen Dank dafür, dass Du den Gedanken aufgegriffen hast. Darum geht's mir und daraus abgeleitet stellt sich die Frage nach dem weiteren Verlauf und den Einfluss von Smartwatches auf die Uhrenindustrie.
 

Mitglied 39040

Gast
Manchmal mag auch jemand aus der jüngeren Abteilung es ganz praktisch finden, mit Dingen zu tun zu haben, die ohne Steckdose funktionieren…
Bleistift und Papier / Kompaß und (Armband-)Uhr / Essen & Trinken
 

McApple

Beauty of Kent
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Nur wenn du voraussetzt, dass diese dann zu einer Smartwatch greifen. Das halte ich für eine durch nichts zu belegende Spekulation.
...

Das mag sein, aber zumindest habe ich ein Argument für diese Spekulation angeführt.
 

McApple

Beauty of Kent
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Manchmal mag auch jemand aus der jüngeren Abteilung es ganz praktisch finden, mit Dingen zu tun zu haben, die ohne Steckdose funktionieren…
Bleistift und Papier / Kompaß und (Armband-)Uhr / Essen & Trinken

Ich liebe Moleskine und Füller. Und jetzt?

Die Menschen sind nicht eindimensional!
 

Mitglied 39040

Gast
Von Eindimensionalität war hier bis dato nicht die Rede…