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Der Preis für Sicherheit: US-Regierung überwacht Internetnutzer

iByrd

Macoun
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Verstehe den Aufschrei nur eingeschränkt

Wie ich in einer österreichischen (Qualitäts-)Zeitung lesen konnte werden 400 Millionen Telefongespräche täglich aufgezeichnet, die NSA hat offiziell dabei ein Budget von 20 Milliarden US-Dollar. Mittels eines Programmes werden die Gespräche, Mails oder Messages von einem Programm gelesen, klassifiziert und in einem Profil gesammelt. Das Programm errechnet daraus das "Terror-Potenzial" des Profilinhabers. Bei auffälligen Profilen werden sich die Geheimdienstler dieses Profil dann näher ansehen.

Der Vergleich mit dem Türsteher, der in meinen Privatdokumenten im Wohnzimmer stöbert ist nicht falsch, aber hinkt doch gewaltig. Ein Computerprogramm liest doch seit Jahren meine Mails wegen Spamschutz oder wegen der Rechtschreibung. Google scannt das Mail in GMail um personalisierte Werbung anzuzeigen und verdient damit als Werbeunternehmen Geld.

Bei Firmen ist der Aufschrei in meiner Wahrnehmung weniger groß als wenn der Staat hinter den Daten her ist. o_O

Zur Selbstzensur im geposteten YouTube-Video: die Selbstzensur ist doch ständig da, da der Mensch ein soziales Wesen ist. Wir passen uns doch immer dem Gegenüber ein Stückweit an. Und gewisse, kritische Gedanken kann ich oft eher in einem Mail kühl bringen als in einer Diskussion im Café.

In einem Punkt stimme ich den Kritikern vollkommen zu: es ist brandgefährlich, wenn eine Kraft so viele Informationen über einen sammelt - unabhängig ob das irgendein Geheimdienst, die Regierung oder Google ist. In wirtschaftlich schwierigeren Zeiten können und werden sich meiner Meinung nach "Info-Monopolisten" diese Daten für ihre Zwecke nutzen.
 

Irving

Lambertine
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Auch der BND überwacht im Jahr übrigens knapp 3 Millionen Netzverbindungen:
http://www.heise.de/newsticker/meld...app-3-Millionen-Netzverbindungen-1834542.html

Das effektive Ergebnis ist indes völlig irrelevant und verhältnislos. Entsprechende Belege hatte ich schon verlinkt. Hier noch einmal in Kopie:
http://techpresident.com/news/wegov...-allow-ordinary-citizens-have-digital-privacy
http://www.heise.de/tp/blogs/5/152764
http://www.focus.de/politik/deutsch...n-von-vorratsdatenspeicherung_aid_707398.html
http://www.stern.de/politik/deutsch...erung-ist-ermittlern-keine-hilfe-1778844.html
http://www.ccc.de/de/updates/2012/mythos-schutzluecke
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/EU-haelt-Schnueffelei-fuer-sinnlos;art4306,1287935

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt möglicher Verweise. Es gibt unzählige weitere Untersuchungen und Statements auch von Sicherheitsbehörden, die dem Generalzugriff auf Internet wie Computer schlechteste Noten ausstellen und schlussendlich die Absage erteilen.

Indes bleibt die Einschränkung bürgerlicher Freiheit bestehen. Das wird selbst vom UN-Sonderbeauftragten festgestellt. Die Auswirkung ist alllein hinsichtlich der Meinungsäußerung bedenklich – denn die Menschen richten sich wie in den totalitären Staaten dann entsprechend ein: es gibt jene 'zweifach-Meinung', in der privat dann offen gesprochen, öffentlich aber die Meinungsäußerung zurückgehalten wird. Der Rückzug von der bürgerlichen Teilhabe ist dann unabwendbar.
https://netzpolitik.org/2013/un-son...ommunikation-untergrabt-die-meinungsfreiheit/
http://www.ohchr.org/Documents/HRBodies/HRCouncil/RegularSession/Session23/A.HRC.23.40_EN.pdf

Wir wollen nicht vergessen: Wir reden über Sachverhalte, die wir früher zu Recht hinsichtlich der sozialistischen, also totalitären Staaten angeprangert haben. Die westlichen Demokratien haben nicht umsonst ehemals extremsten Abstand zu solch einem bürgerfeindlichen Staatswesen genommen – historisch im Kontrast zu den bürgerfeindlichen Überwachungsstaaten des Sozialismus, aber auch hinsichtlich des davor stattfindenden Nationalsozialismus (Deutschland) wie Faschismus (Italien wie Spanien bis in die Siebziger unter Franco).

In diesem Sinne darf und muss man auch feststellen, dass schlicht eine faschistodie Vorstellung von Staatswesen und vorgeblichem Sicherheitsdenken vertreten wird, wenn die Position proklamiert wird: "Wer nichts zu verstecken hat, sollte auch nichts fürchten". Sie umfasst die völlige Missachtung bürgerlicher Verfassung auf Grund der These, über die Ausschaltung bürgerlicher Integrität Sicherheit zu generieren. Die These ist so grotesk wie verfassungsfeindlich – und widerspricht jeglicher aufgeklärten Haltung zu einer bürgerlichen Gesellschaft und selbst ihren Sicherheitsansprüchen. Im engsten Sinne stellt sie staatsrechtlich sogar Verfassungshochverrat dar, da die Folgen bis zur Abschaffung der Rechtsordnung reichen, die unsere Verfassung konstitutiert.

Indessen ist die Vorstellung wie die Forderung nach einem solchen Sicherheits(un)wesen in blanker Weise eben verfassungsfeindlich, wie das Bundesverfassungsgericht mit der Abweisung der Quellen-TKÜ längst festgestellt und ausführlich genau in diesem Sinne begründet hat.

Was mich allein schon verwundert, ist aber die Ignoranz der Vertreter dieser Thesen hinsichtlich der effektiven Ergebnisse ihrer Durchführung. Sie beharren wie unverständigste Kinder auf einer Meinung, die vollständig widerlegt ist. So, als wollte man einen Turm bauen – nur ohne Fundament und in einer Weise, die sich bereits zum wiederholten Male als vollständig untauglich erwiesen hat.

Wie schon belegt, ist die Durchführung weder sicherheitseffektiv noch bürgerrechtlich zu vertreten. Warum sie dennoch als These aufrecht erhalten bleibt, kann nicht weiter geklärt werden, müsste in verfassungsrechtlicher Konsequenz aber schlicht als verbrecherisch gedeutet werden.

Indessen darf man diesbezüglich gern über den 'Terrorismus' an sich diskutieren – was er ist und wie er entsteht –, um darüber auch zu einer Analyse zu kommen, wie man ihn effektiv verhüten kann und wie darüber Bürger schließlich geschützt werden können.

Selbst bedeutende US-amerikanische Intellektuelle wie Noam Chomsky haben darauf jedoch bereits seit langer Zeit eine einfache und klare Antwort: er ist hausgemacht. Er entsteht durch den Terror der gleichen Staaten, die sich vermeintlich vor dem Terror schützen wollen.
http://www.youtube.com/watch?v=zi1_BkEt5uI

Die Lösung ist also nicht Überwachung und Generalverdächtigung der Bevölkerung, sondern Gerechtigkeit. Indessen tun wir das Gegenteil: wir generieren uns die Gegner, vor denen wir uns dann schließlich unter Opferung aller Werte, die überhaupt verteidungswürdig wären, zu schützen glauben. Trugschlüsse mit fatalen Konsequenzen also. Denn am Ende bleibt rein nichts mehr übrig, von dem, was schützenswert wäre – außer einer orwellschen Dystopie, der man sich vehement zu widersetzen hat, wenn man nur einen Funken Menschlichkeit verspürt und Ansprüche aufgeklärter Bürgerlichkeit verinnerlicht hat.

Indes müssen wir ohnehin anerkennen: die bedeutendsten Terror-Bedrohungen der letzten Jahrzehnte waren entweder durch westliche Okkupations-Politik forcierte Reaktion – oder sogar von eigenen Diensten inszeniert.

Was früher noch als Verschwörungstheorie galt, ist heute belegt. Allein in Luxemburg wird darüber derzeit verhandelt. Ausgerechnet der ehemalige Euro-Gruppen-Chef Juncker ist dort in einem Staats-Terror-Skandal verwickelt, der jenseits der deutschen Medien Wellen schlägt.
http://www.heise.de/tp/blogs/6/154357
http://www.heise.de/tp/blogs/6/154199

Die Bundesregierung schlägt derweil die Verpflichtung aus, uns Bürger aufzuklären:
http://www.heise.de/tp/blogs/6/154285

Dabei gäbe es einiges, was für die Bürger von Interesse wäre. Stichwort: Gladio.
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39126/1.html

Die Sicherheitspolitik dreht sich derweil im Kreis. Sie generiert sich aus Zirkelschlüssen. Wir generieren selber den Terror, vor dem Regierungspoltiker vorgeben, uns zu schützen. Dies ist eine blanke Lüge. Weder die Gründe sind korrekt noch die Schutzmaßnahmen effektiv.

Was fehlt, ist die Besinnung auf bürgerliche Konstitution und Werte. Diese werden derzeit vielmehr abgebaut. Und zwar in einem gefährlichen Maße. Wir sollten uns nicht von Sicherheits-Bedenken verführen lassen, jene Werte aufzugeben, die unsere Staaten überhaupt nur legitimieren und die ehedem den moralischen Vorsprung ausmachten zu totalitären Machtsystemen. Wir stehen längst auf der Kippe. Menschen, die in totalitären System gelebt haben, wissen das. Vielleicht müssen das auch jene verfassungsfeindliche Akteure lernen, die entsprechend faschistoide Sicherheitsbedenken proklamieren und damit Teil einer Entwicklung sind, die verfassungsfeindlichem wie menschenrechtsfeindlichem Boden entwächst. Das dürfte nicht nur für Herrn Obama oder Frau Merkel gelten.

Hier noch ein lesenswerter Kommentar von Andreas Krisch:
https://www.unwatched.org/20130609_Prism_Interne_Angelegenheit_der_USA_oder_globales_Problem

Ebenfalls lesenswert: Artikel vom Datenschutzexperten Caspar Bowden, der u.a. auch an der EU-Studie mitgearbeitet hat: „Fighting cyber crime and protecting privacy in the cloud


Ergänzung:

Grade saß ich noch mit einigen Freunden zusammen, wir diskutierten über 'PRISM' und nebensächlich überlegten wir auch nach einer ranständigen Anregung, ob man dazu womöglich tun und äußern könne, was man bzgl. solcher Themen nur wolle – es könne mitunter auch völlig überflüssig sein, da gewisse politische Vorgänge außerhalb unseres Entscheidungsbereichs lägen. Ein Gedanke, der gewiss nicht wenige Menschen umtreibt und auch jede politische Teilhabe geradezu diffamieren wie unterminieren kann.

Wir kamen indes zu dem Ergebnis: Das ist natürlich blanker Unsinn einer bürgerlich wie verfassungsrechtlich gesehen schlicht ungebildeten, reaktionär denkenden Konstitution. Denn natürlich liegt alles, was unserer Staat betreibt, auch und vor allem in unserem Entscheidungsbereich. Denn der Staat hat nur eine einzige Legitimation: das Gemeinwohl der Bürgerschaft – aus dem Halt durch die Bürgerschaft. Es ist lediglich eine Frage, wie wir uns dazu stellen, um dann entsprechendes Engagement wirksam werden zu lassen.

Alles, was unser Staat tut, geschieht letztlich 'im Namen des Volkes'. Entsprechend tragen wir eine immense Verantwortung. Wir haben jene, die wir dazu vorrangig represäntativ abgestellt haben, unseren Staat zu verwalten, auch eingehend zu kontrollieren und ggfs. zu regulieren. Dies ist erste Bürgerpflicht. Unsere Teilhabe beginnt und endet eben nicht nur bei den Wahlen – sondern sie ist alltäglich gefordert. Sie äußert sich eben auch in Diskussion, Meinungsäußerung, letztlich Engagement. Dass diese Kultur Verdrängung erfahren hat und teilweise sogar diffamiert wird, geht u.a. auf jene zurück, die eben solchen Unsinn verbreiten, wie ich ihn bzgl. der Herabsetzung möglicher bürgerlicher Meinungsbekundung wiedergegeben habe.

Also, Leute, lasst Euch nicht von der politischen Teilhabe abschrecken. Seid aktiv. Fordert Eure Abgeordneten. Schreibt sie an. Informiert sie und fordert ein. Wagt Euch zu den Demos. Solidarisiert Euch. Engagiert Euch und wagt Euch Eure Meinung – denn sie ist Teil der Entscheidungsfindungen, die 'im Namen des Volkes' unseren Staat ausmachen. Einem Staat, der seine Legitimation daraus erfährt, den Bürgern in Freiheit, Recht und Solidarität die gemeinsame Demokratie zu organisieren. Alles darüber oder jenseits dessen gehört nicht mehr zur verfassungsrechtlich, völkerrechtlich wie menschenrechtlich legitimierten Grundordnung und ist daher abzuweisen.

Demokratien sind indessen Ordnungen der Freiheit, nicht der Herrschaft. Staatsrechtstheorie wäre diesbezüglich gewiss vielen Regierungspolitikern angeraten (wie auch Leuten, die oben genannten Unsinn verzapfen). Indessen geh ich davon aus, dass Mutwillen und Ignoranz, nicht Unwissenheit, die ärgstes Gegner unserer Demokratie sind. Und diese Untugenden sind leider eben jenen Protagonisten zu attestieren, die sich gezielt gegen jede aufgeklärte Bürgerlichkeit stellen – einerseits in Regierungskreisen wie leider auch bei vielen Leuten, die in faschistoiden Staatsbildern denken und sich entsprechend äußern.

Indessen müssten wir verstehen lernen: Jede Kritik eines jeden Bürgers ist ein Stück der staatlichen Kontrollfunktion, die jedem Bürger aufetragen ist. Dies sind eigentlich Grundwerte schulicher Staatskunde. Es darf und muss verwundern, wenn solche dann herabgesetzt oder kleingeredet wird. Derweil darf der aufgeklärte Bürger solche armseligen Diffamierungsversuche ignorieren: er findet auch von alleine den Weg zur Demo, zum Engagement, zur Wahlurne – und damit zur aufgetragenen Teilahbe am bürgerlichen Rechtsstaat.
 
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ottomane

Golden Noble
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Glaubt hier wirklich jemand, es ginge um Schutz vor Terror? Es geht um Möglichkeiten zum Machterhalt, falls das Volk mal aufmuckt und vorab um Wirtschaftsspionage.

Die Daten sind nun da und wenn es gelegen kommt, werden sie zu allem nur Erdenklichen benutzt werden. Wozu sie (auch vielleicht nur scheinbar) gesammelt wurden, ist vollkommen egal.

Willst Du beim Staat arbeiten? Man wühlt drin rum.
Willst Du in der Politik was werden? Man wühlt drin rum.
Willst Du einen Kredit? Man wühlt drin rum.
...
Was auch immer. Nun wird es denkbar. Die NSA hat die Macht, jeden zu ruinieren. Selbst, wenn er nichts zu verbergen hatte, können Sie behaupten, sie hätten was. Niemand kann es widerlegen.
 

computerschreck

Kleiner Weinapfel
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Ich denke es geht den Regierungen schon um den Schutz vor Terror - aber mit dem Unterschied dass die Regierungen den Bürger im Allgemeinen als "Terrorist" sehen.

Das Volk wird mit einem sorgfältig aufgebauten und weltweit relativ einheitlichen Feindbild abgespeist, während ihm Schritt für Schritt die Freiheit eingeschränkt wird.
Was das Volk (im Allgemeinen) nicht ahnt, ist dass wenn ein Mitglied einer Regierung von "Terrorbekämpfung" spricht, nicht "der Terrorist" (also das Feindbild), sondern das Volk gemeint ist.

Anmerkung: Ich habe keine konkreten Beweise dafür, aber so kommt es mir schon seit einiger Zeit vor.
 

FelixMacintosh

Herrenhut
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Ja, genau. Hätte günstig einen Honda Civic abzugeben (Baujahr 1983). Bin ich im richtigen Thread? Sonst bitte verschieben.

Eigentlich war das genau gegenteilig gemeint. Sollte also die Wichtigkeit des Themas unterstreichen, da es ja gerade nicht um einen schrottreifen Mittelklassewagen geht. Wenn man es im Kontext des direkten Vorredners liest vielleicht verständlich. Mein Fehler!
 

jacques_noris

Süssreinette (Aargauer Herrenapfel)
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Ich möchte die spannendes Diskussion hier kurz unterbrechen für eine pragmatische Frage: Nach den ganzen NSA-Enthüllungen möchte ich mich persönlich von so vielen US-Webservices unabhängig machen wie möglich, als erstes will ich meinen Gmail-Account aufgeben.

Was gibt es denn für Gmail-Alternativen, die ein genauso gutes Webinterface haben (ich arbeite von verschiedenen Orten aus an verschiedenen Rechnern und brauche deshalb ein Webinterface, um die Mails zu lesen und zu schreiben) und die mind. 5 GB Speicher haben, der sich gut durchsuchen lässt (ich muss aus beruflichen Gründen oft in alten Mails nachlesen)? Ich würde auch dafür zahlen.

US-Alternative wie Yahoo, Microsoft, iCloud und Co fallen natürlich auch aus, GMX und Web.de mag ich nicht, weil ich das Webinterface schlecht finde. Am liebsten wäre mir ein Service, den ich selbst hosten kann (Webspace vorhanden), aber bei den ganzen Webmailern wie Roundmail, Squirrelmail und wie sie heißen, finde ich auch das Interface nicht gut genug.

Grüße,

Jacques

PS: Sorry, wenn das hier der völlig falsche Thread für so eine Anfrage ist, aber ich wusste nicht, wo ich diese Frage sonst stellen sollte.
 

Mure77

Golden Noble
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Wenn sie dich lesen wollen dann lesen sie dich und wenn du einen Account auf dem Mars einrichtest.
 

FelixMacintosh

Herrenhut
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Die Alternative wäre vielleicht ein eigener Server. Die Server-Versionen von OS X erlauben eine solche Einrichtung. Jedoch stehen die auch ständig unter Beschuss aus dem Internet. Da sollte man sich schon wirklich auskennen und wissen was man tut.

Es gibt aber auch private Hoster, denen gibts du deinen Mac die lagern, administrieren den und du kannst dann weltweit mit entsprechender Bandbreite darauf zugreifen. Solche Services lassen sich mieten.
 

iByrd

Macoun
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@Irving
Du schreibst schöne Beiträge und magst inhaltlich Recht haben. Doch ich zweifle offen gesagt daran, dass meine Stimme oder die winzige Minderheit, die sich mit dem Thema befasst irgendeinen Einfluss haben wird. Selbst wenn Gesetze gegen diese Praktiken gemacht werden, pfeifen die Geheimdienste darauf denke ich und machen einfach weiter. Die (IT-)Infrastruktur, die wir geschaffen haben und die Möglichkeiten, die uns das Netz gibt, kann nun von Geheimdiensten wie der NSA genutzt werden um Kontrolle auszuüben. Denen ist es wohl egal ob legal oder illegal.
 

computerschreck

Kleiner Weinapfel
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@iByrd:

Die Leute, die Millionen und Abermillionen von Leuten über Monate hinweg bespitzelt, ausgespäht und schlichtweg ins Gesicht gelogen haben, sind einzig und allein vom Volk legitimiert. Leider hat sich herausgestellt, dass diese Leute Mittel und Wege gefunden haben, die Legitimation durch die Bürger zu umgehen und so das Machtverhältnis zu ihren Gunsten aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Worauf ich hinauswill ist folgendes: Wenn Du hingehst und sagst, dass Du als Einzelperson nichts zu sagen hast, gibst Du kampflos auf und überlässt diesen (moralisch doch recht fragwürdigen) Leuten die volle Kontrolle. Im Prinzip drückst Du damit aus, dass Du kein Bürger bist und dass Deine Meinung wertlos ist. Und das stimmt definitiv nicht. ;)

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Was Du sagst geht in die gleiche Richtung wie "ich habe eh nichts zu verbergen" - Und ich denke da ist hier in den Kommentaren schon genug richtiges und wichtiges zu gesagt worden.
 

iByrd

Macoun
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Worauf ich hinauswill ist folgendes: Wenn Du hingehst und sagst, dass Du als Einzelperson nichts zu sagen hast, gibst Du kampflos auf und überlässt diesen (moralisch doch recht fragwürdigen) Leuten die volle Kontrolle. Im Prinzip drückst Du damit aus, dass Du kein Bürger bist und dass Deine Meinung wertlos ist. Und das stimmt definitiv nicht. ;)

Ich denke das hat nichts mit Demokratie oder Mitbestimmung zu tun. Die Geheimdienste nutzen die Möglichkeiten, die sie für ihre Ziele haben, immer möglichst aus. Denen ist es egal, ob das rechtlich in Ordnung ist oder das Volk damit unzufrieden ist. Meiner Meinung nach würde Druck die hohen Politiker dazu bringen gewisse Gesetze zu novellieren, was den Geheimdiensten aber gleichgültig sein wird. Wenn es vor 30 Jahren technisch und praktisch möglich gewesen wäre, jeden Brief zu kopieren und zu klassifizieren, hätte es der Geheimdienst denke ich schon gemacht. Durch die digitale Revolution ist das möglich geworden und Google und Facebook liefern praktischerweise die Vorarbeit für diese Dienste.

Auch illegal werden die Geheimdienste trotzdem weiter Daten sammeln - aber sie werden es illegal nicht so einfach haben.
 

FelixMacintosh

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Irving

Lambertine
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@ iByrd

FelixMacintosh hat ja bereits die Links zum Whistleblower, Edward Snowden, gebracht (Danke!). Ebd. ist zu lesen:

"Nach den von Snowden enthüllten Dokumenten sammelt die NSA in großem Stil Daten bei Internet- Diensten wie Google, Facebook, Microsoft, Apple und Yahoo. "Ich will nicht in einer Gesellschaft leben, die so etwas macht", sagte Snowden. "Ich will nicht in einer Welt leben, in der alles was ich mache und sage aufgenommen wird." Seine größte Befürchtung sei, dass sich nichts ändern werde."

Damit ist im Grunde alles gesagt. Denn dieser junge Mann hat ungeheuren Mut und Ethos bewiesen, indem er trotz seiner Sorge gehandelt hat. Genau darum geht es: Trotzdem zu handeln... Und von einer 'winzigen Minderheit', die diese Vorgänge begleitet, kann gar nicht die Rede sein. Die Menschen sind allerorten empört. Nachrichten und unzählige Kommentare unter derzeitigen Online-Artikeln unterstreichen das...

Vielen Menschen wird immer bewusster: Die Generationen vor uns hatten ihre Aufgaben zu leisten. Viele versagten, einige nicht. Wir haben nun die unseren zu bestehen.

Wir können zig Gründe proklamieren, mit dem Strom zu schwimmen, um uns von der Geschichte später der Mitläuferschaft oder schlimmerer Dinge überführen zu lassen. Aber die Frage ist, was der Einzelne heute will, was es zu überdenken gälte, um ein Leben zu führen, auf das es sich mit seinen Mitmenschen zurückzuschauen lohnt – und ob man sich überwindet, entsprechend zu handeln.

Snowden weiß, was er will. Er will nicht in einem Orwell-Staat leben, der uns heutzutage mit völlig abstrusen Sicherheits-Proklamationen generiert werden soll. Entsprechend handelte er entgegen seiner Bedenken. Man kann es ihm nur gleichtun. Denn aus vielen Einzelnen wird schließlich eine Masse. Auch gerade in der Türkei mitzuerleben: zunächst gingen nur wenige in einen Park – und heute spricht selbst die Tagesschau von dem Aufstand der Menschenmassen dort. Jeder ist an seinem Ort aufgerufen.

Und das sei doch festgestellt: wir haben es hier noch verhältnismäßig leicht, uns zu widersetzen und kreativ an einer besseren, bürgerlich aufgeklärten und solidaren Gesellschaft mitzuwirken – also an einer Gesellschat, in der wir unser Leben glücklich gestalten können; und nicht in Angst und Beschneidung angesichts künstlich erwirkter Schreckenszenarien.

Wir können überall anfangen. Selbst hier im Forum, indem wir Infos übermitteln, einander anregen oder reaktionär Gefährliches bloßstellen. Das kann natürlich auch auf Widerstand und dummdreiste Herabsetzungsversuche stoßen, was mir jetzt gerade erst per PN geschen ist. Aber was solls…

Wir können schauen, wo es sonst weitergeht. Vielleicht damit, Google – wo immer es geht – zu boykottieren, sich bei Facebook abzumelden und Freunde dazu zu bringen, sich dort ebenfalls zu verabschieden. Das beginnt damit, die Apple-Cloud konsequent zu meiden, seine Geräte über Apple nicht mehr zu synchronisieren, bis Apple stichhaltig beweisen kann, dass sie den Kanal zum NSA dicht gemacht haben… Das kann auch heißen: in Zukunft gezielt Apple- und Microsoft-Produkte auszuschlagen, weil ein solcher Konzern, der seine Kunden, die Bürgerschaft wie die Verfassungen der freien Demokratien unterwandert, nicht zu tollerieren ist – Dinge, die wir nicht mehr bagatellisieren sollten, denn der Angriff auf die bürgerliche Verfassung ist immens! Entsprechend kann das dann auch bedeuten, andere schlicht zu informieren… Denn als 'Verschwörungstheoretiker' muss man sich ja jetzt nicht mehr beschimpfen lassen, da die Katze aus dem Sack ist. Selbst Peter Schaar wurde jetzt dahingehend bestätigt, indem er festgestellt hatte, dass die kommende XBox ein Überwachungsinstrument darstellen kann - und sich gleich relativierte, als er meinte: "Dass Microsoft jetzt mein Wohnzimmer ausspioniert, ist bloß eine verdrehte Horrorvision."
http://www.heise.de/newsticker/meld...-One-ist-ein-Ueberwachungsgeraet-1870051.html

Heute wissen wir, dass die NSA in Geräte, die in den USA gebaut werden (eben auch jene von Microsoft), Zugriffscodes implementiert hat. Und heute wissen wir: stimmt, Microsoft lässt den NSA spionieren... Dazu braucht es keine 'Horrovision' mehr... Wer dann noch die kommende XBox-Version kauft, die für eine Komplettüberwachung des Wohnraumes missbraucht werden kann, dem wird wohl nicht mehr zu helfen sein… Aber vielleicht kann man solche Menschen informieren: eben dass sie sich nicht verführen lassen sollten, wegen eines blöden Spieltriebes sich zum Spielball eines illegal, durchweg menschenverachtend agierenden Staatswesens machen zu lassen – der sich seinem Souverän gegenüber, dem Bürger, verbrecherisch verhält; und mit ihm die Firmen, die sich mit diesen Entwicklungen gemein machen!

Indessen was man gewiss nicht mehr machen darf: diese Verbrechen an der bürgerlichen Verfassung, den Selbstbestimmungerechten und Menschenrechten hinzunehmenden oder als Selbstverständlichkeit zu postulieren, die es hinzunehmen gälte, da man 'ja nichts machen könne'. Denn das stimmt nicht.

Wir haben Verbrechen nicht hinzunehmen! Und kein Mensch kann und darf akzeptieren, daß der Verlust der Souveränität über einen immensen Bereich des persönlichen wie bürgerlichen Lebens, der privanten Informationen wie Kommunikation usw. als vermeintlich unabwendbares Schicksal akzeptiert wird. Dem entsprechen auch die Urteile, die selbst von unserem Verfassungsgericht bislang gesprochen wurden (Urteile zur Quellen-TKÜ).

Insofern dürfen wir sicher sein: wir sind auf der Seite des Rechts! Und mit dieser Legitimation können und müssen wir vieles unternehmen – eben da, wo wir stehen oder uns entschließen, uns zu engagieren. Man kann gradlinig bleiben. Und natürlich bleiben viele Fragen offen. Eben auch, wie es nun weitergehen kann… Was die Alternativen sein können… Andreas Krisch stellte diese Fragen bereits…
https://www.unwatched.org/20130609_Prism_Interne_Angelegenheit_der_USA_oder_globales_Problem

Wir können sie ebenfalls stellen. Untereinander. Wir können Lösungen suchen. Wir können uns beteiligen. Z.B. beim CCC. Z.B. indem wir unsere Abgeordneten in die Pflicht nehmen – und z.B. dass wir bei den nächsten Wahlen strickt dafür mitsorgen, dass die gegenwärtige, teils hochgradig verbrecherische Polit-Generation entmachtet wird (und damit auch 'die Dienste'). Wir können uns endlich (jene, die es noch nicht wagten) wieder bei Demos blicken lassen! Wir können uns ein Engagement suchen – per Petitionen, per direkter Teilhabe, per Informationsarbeit, die jeder leisten kann. Man wird schnell feststellen: man ist nicht alleine!

Ich finde, allein so etwas hier, macht da schon durchaus Hoffnung… ;)
http://www.youtube.com/watch?v=-Tp-AspPvmg

Viele Menschen sind schon lange wach geworden. Wer sich bei Online-Zeitungen die Kommentare zu Artikeln durchliest, kommt häufig nicht aus dem Staunen heraus – denn die Posts stehen mittlerweile bald immer im Widerspruch zu Regierungslügen, neo-liberalistischer Meinungsmache und manipulativer Propaganda.

Indessen sollte man sich aber auch von Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Das gehört dazu. Auch im Internet sollte man sich nicht von Regierungstrollen abringen lassen. Diese sind ja auch in Foren zu finden, wie der Guardian aufgedeckt hat, und schüren Meinungen auf Regierungslinie…
http://www.telegraph.co.uk/news/wor...troll-patrol-to-tackle-Eurosceptic-surge.html

Insofern: das gute alte Gewissen ist ein tauglicher Wegweiser. Recht und Solidarität, demokratisch bürgerliche Werte sowieso. Wenn Mut und Wille dazutreten, unternimmt man mitunter etwas – und das kann zum Wandel führen. Und wie derzeit u.a. in der Türkei zu sehen ist: schnell ist man eben nicht mehr alleine! Wer indes angesichts der Polit-Verbrechen heute noch seine Hände in den Schoß legt, sollte sich nicht wundern, wenn er vor nachfolgenden Generationen seinen Blick zu beugen hat (ausgenommen natürlich die Starrköpfe und Ignoranten, die es vermutlich nie verstehen werden, in welch fatalem Maße sie sich an ihrem eigenen Leben wie jenem ihrer Mitmenschen vergehen…).

Ergo: Nur Mut… ;)

Basel Online zum Whistleblower Snowden. Respekt.
http://bazonline.ch/ausland/amerika/Ich-habe-mich-nicht-verstecken-wollen/story/23356333
 
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Mure77

Golden Noble
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Beiträge
15.021
...., dass Deutschland und China, neben den islamischen Staaten,.....
 

Retrax

Schweizer Orangenapfel
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naja...
nachdem einige der 9/11 Attentäter hier in Deutschland ein ruhiges Leben führen konnten und sich hier ihrer "Ausbildung" hingegeben haben würde ich als "USA" dieses liberale Land in dem sich Islamisten so munter austauschen konnten auch näher unter die Lupe nehmen...