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Jan Gruber

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Jan Gruber
Die Argumentationen rund um CSAM waren und sind weiterhin aufgeladen. Im Wesentlichen: Kinderpornografie gegen Freiheitsrechte. Nun gibt es neuen Druck auf Apple - zur Einführung der Technik.

Apple steht erneut unter Druck, mehr für den Schutz von Kindern zu tun, während es gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer:innen wahren will. Wie geht das Unternehmen mit dieser heiklen Balance um?

Erneuter Druck von Aktivist:innen und Investoren​


Vor zwei Jahren kündigte Apple neue Funktionen zum Schutz von Kindern an. Trotz der auf Privatsphäre ausgerichteten Umsetzung zog das Unternehmen seine Pläne zurück. Nun erhöht die Kinderrechtsorganisation Heat Initiative den Druck auf Apple. Sie fordert das Unternehmen auf, gegen die Verbreitung von kinderpornografischem Material vorzugehen.

Heat Initiative startet Kampagne gegen Apple​


Die Heat Initiative hat eine mehrere Millionen Dollar schwere Kampagne gestartet. Auf der Website der Kampagne nimmt die Organisation eine aggressive Haltung gegenüber Apple ein. Sie wirft dem Unternehmen vor, kinderpornografisches Material auf iCloud zuzulassen.

Apple reagiert auf die Kampagne​


Apple hat auf die Kampagne reagiert und die potenziellen Risiken einer Implementierung der CSAM-Erkennungsfunktion angesprochen. Erik Neuenschwander, Apples Direktor für Benutzerdatenschutz und Kindersicherheit, warnte vor den Gefahren einer Massenüberwachung.

Investoren fordern Maßnahmen​


Neben der Heat Initiative üben auch Investoren Druck auf Apple aus. Christian Brothers Investment Services plant, eine Aktionärsresolution einzureichen, die das Unternehmen auffordert, die CSAM-Erkennung zu verbessern.

Kritik an Apples bisherigen Maßnahmen​


Während Apple seine Pläne zur Erkennung bekannter CSAM-Bilder in iCloud aufgegeben hat, hat das Unternehmen eine Reihe anderer Funktionen zum Schutz von Kindern implementiert. Datenschützer:innen sehen jedoch die ursprüngliche Implementierung der CSAM-Erkennung als gefährlichen Präzedenzfall.

Zwischen den Stühlen: Datenschutz vs. Kinderschutz​


Apple befindet sich in einer Zwickmühle. Einerseits fordern Kinderrechtsorganisationen mehr Schutzmaßnahmen, andererseits warnen Datenschützer:innen vor den Risiken. Die Frage bleibt: Wie kann Apple sowohl den Schutz von Kindern als auch die Privatsphäre der Nutzer:innen gewährleisten?

Fazit: Ein schwieriger Balanceakt​


Apple steht vor der Herausforderung, Kinderschutz und Datenschutz miteinander zu vereinbaren. Während die Forderungen nach mehr Kinderschutz lauter werden, bleibt abzuwarten, wie Apple diese sensible Balance in Zukunft handhaben wird.

Via 9to5Mac

Den Artikel im Magazin lesen.
 

voyager

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Die Leute wissen auch nicht was sie wollen, damals der große „Shitstorm“ weil sie das Einführen wollten, jetzt ein „Shitstorm“ weil sie es nicht gemacht haben.

Von mir aus können sie das ruhig einführen, die einzig „nackten Kinderbilder“ die ich habe darf ich auch hier posten 😀 😀 . Und andere Kinder hab ich nicht

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AndaleR

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Schwierig. Generell sollten bzw. müssem Kinder geschützt werden.

Nur sind für die ganzen Perversen schon Bilder von nackten Kindern am Plantschbecken etwas anderes als für die Großeltern…

Und das ist jetzt der schmale Grat, mit einem eingeführten Nacktscanner auf dem Gerät und Scanner nach Kinderpornografie in der iCloud… Und man hat immer Gruppen, denen die Lösung nicht passt.
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Ja, das gute „ich habe nichts zu verbergen, sollen sie doch nur alles durchsuchen und bewerten“.

Bis dann die nächste Gesetzesverschärfung kommt und die eigenen Strandbilder auf einmal auch darunter fallen.

Ach, wird nicht passieren? Dachte man von dem Murks, den Lamprecht verzapft hat auch mal. Jetzt landen Lehrer und Eltern vor Gericht, Kinder und Jugendliche werden wegen ihrer eigenen Bilder von der Polizei abgeholt, Richter, Staatsanwälte und Polizisten verstehen die Welt nicht mehr.
Aber wird ja nie passieren …


Und von wegen „zum Schutz der Kinder“. Die Leute, die man damit angeblich erwischen möchte, speichern ihr Zeug weder bei iCloud noch OneDrive noch …

ebenso wenig tauschen diese widerlichen Subjekte ihr so unaussprechlich ekelhaftes, so unendlich viel Leid verursachendes „Material“ über WhatsApp oder iMessage. Aber trotzdem tut die Politik so, als würde man mit der Überwachung von Cloud Diensten oder dem Aufbrechen von E2E-Verschlüsselung kommerzieller Dienste für die breite Masse an Otto Normal Benutzern diese Netze aufdecken und infiltrieren können.

Aktionismus ohne Sinn, ohne Nutzen. An Polizeiarbeit führt kein Weg vorbei. Schon gar kein „wir scannen einfach jede private Datei aller Bürger“-Shortcut… aber dafür müsste man ja Mittel bereitstellen. Und Personal in Exekutive und Judikative. Da sind solche Blendgranaten halt billiger.

Und die Unternehmen wollen natürlich nicht als „Beschützer“ dieser… dastehen.

Um Meridith zu zitieren:

Apple's statement is the death knell for the idea that it's possible to scan everyone's comms AND preserve privacy.

Apple has many of the best cryptographers + software eng on earth + infinite $.

If they can't, no one can. (They can't. No one can.)
 
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SomeUser

Ingol
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Die Leute wissen auch nicht was sie wollen, damals der große „Shitstorm“ weil sie das Einführen wollten, jetzt ein „Shitstorm“ weil sie es nicht gemacht haben.

Die Aussage unterstellt, dass es die gleichen Leute wären, die mal dies und mal das fordern. Tatsächlich ist es aber so, dass es damals wie heute Leute gibt, die das befürwortet bzw. abgelehnt haben. Das ist kein Widerspruch und somit die Aussage unsinnig.

Jetzt landen Lehrer und Eltern vor Gericht, Kinder und Jugendliche werden wegen ihrer eigenen Bilder von der Polizei abgeholt, Richter, Staatsanwälte und Polizisten verstehen die Welt nicht mehr.

Kein Richter, Staatsanwalt oder Polizist versteht da die Welt nicht mehr. Die ganzen verschiedenen Vertretungen der jur. Berufsgruppen haben exakt davor schon zuvor gewarnt bzw. darauf hingewiesen. Wenn überhaupt, ist vielleicht "die Politik" überrascht oder der Stammtisch, aber nicht die Leute, die sich damals schon den Entwurf des Gesetzes durchgelesen haben.
 

Balkenende

Manks Küchenapfel
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Das bedarf allerdings noch einer Korrektur.

Es gab vor allem durch WhatsApp - Chats in den letzten etwa 5 Jahren eine unglaubliche Anzahl an Kinderpornographie, die in Gruppen viral ging.

Und ja, es hat da mutmaßlich sehr viele erwischt, die das Material besaßen, obwohl sie nicht die Zielgruppe waren.

Das Prinzip war simpel. Irgendwelche Gruppen tun sich auf, anfangs meist sexuell angehauchte Witze. Man wird weiter eingeladen, und irgendwann dazwischen kommen immer mal wieder und immer heftiger werdender Bilder, am Ende mit Inhalt bis zu missbrauchten Kleinstkindern. Und dort Hinweise, subtil, wo es mehr gibt.

Das wird die meisten nicht interessiert und/oder abgestoßen haben.

Das Problem Nummer 1 an der Sache, wenn die große Mehrheit sich nicht interessiert, die geringe Anzahl an neuen wird so geschickt gefangen.

Und genauso schlimm Problem Nummer 2, mit diesem Prinzip werden über die Gruppen auch Millionen Minderjährige an solche Bilder herangeführt. Und kriegen verstörende Sachen zu sehen.

Wenn jetzt jemand meint, das sind Ausnahmefälle, nein, auf diese Art haben sich allein in Deutschland Millionen diese Gruppenchats installiert. Und damit haben Millionen allein in Deutschland heftigste Kinderbilder besessen, in den Chats waren viele Minderjährige, also die ebenso. Schlimm, ganz schlimm, ich möchte nicht, dass meine Kinder sowas sehen, das war für mich schon ganz ganz heftig, bei solchen Verfahren Akten einzusehen. Das ist für den Normalmenschen nur mit zugekniffenen Augen mit Kurzblicke ansatzweise zu ertragen.

Und damit sind wir beim Thema, wie es zur Strafverfolgung kommt, und ich war geplättet, wie viele plötzlich eine Durchsuchung am Hals hatten. Und wie notwendig das war, um den fiesen Sumpf auszutrocknen.

Und wir sind auch bei der Erklärung, was es damit auf sich hat, dass Leute erst einmal durchsucht werden, die dafür selbst keine Neigung, aber eben durch diese Chats Bilder auf Smartphones, Rechner und Co haben.

Die Behörden haben am Start eine oder mehrere Personen, die solches Material haben. Egal ob Starter oder einer der Empfänger.

Bei denen wird durchsucht und Material auf irgendeinem Gerät gefunden.

Dann wird das ausgewertet, und die Gruppenmitglieder der Chats, denen das geschickt wurde bzw. die in den Chats sind waren also ebenfalls verdächtig, dieses verbotene Material zu besitzen.

Den Rest kann man sich denken. Bei denen wird auch durchsucht. Und glaubt mir, die Anzahl derer, die die Chats und die Bilder nicht konsequent löschten, sind die Mehrheit. Nicht weil sie die Neigung haben, sondern weil das eben immer mal so subtil platziert wird. Nur man macht sich strafbar. Und vor allem, die Personen haben den heftigen Kram zu sehen bekommen.

Die Verfahren werden dann naturgemäß meist eingestellt, weil die Staatsanwälte und Richter alles andere als blöd sind. Die Behörden wollen die Hintermänner, wer also die Wurzel allen Gruppenchats-Übels ist.

Und da hat man einige bekommen. Es ging ja auch durch die Presse.

Und das ist das Thema, wir wissen aus diesen Verfahren sehr sehr sicher, wie leicht es ist, mehr als nur die netten Bilder, oder eben Witze viral zu verteilen. Millionenfach. In Deutschland. Und wieviele auch Minderjährige das schädliche Zeugs kriegen (übrigens genauso verfassungsfeindlicher Nazimist, funktioniert genauso). Ihr habt wirklich keine Vorstellung über die Zahlen.

Und weil das so einfach ist und sich subtil auf die Geräte schleicht, kommen eben die Gedanken auf, wie kann man automatisch scannen. Der Gedanke ist also so falsch nicht, wenn man das kinderpornografische Thema betrachtet.

Es ist nur das eben hier aufgezeigte Problem, dass solche Automatismen schnell aus dem Ruder laufen, insbesondere solche Scans eben andere Begehrlichkeiten zu anderen Daten erwecken und erst recht von anderen Dritten als quasi vorbereitete Lücke ausgenutzt werden könnten.
 
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_macminimal

Melrose
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Sind alle anderen Plattformen bereits mit entsprechenden "Scannern" ausgestattet oder fokussiert sich hier nur gefühlt alles auf Apple? Weil die schon mal fast so weit waren, den Scanner einzuführen und einen Rückzieher gemacht haben?
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Kein Richter, Staatsanwalt oder Polizist versteht da die Welt nicht mehr. Die ganzen verschiedenen Vertretungen der jur. Berufsgruppen haben exakt davor schon zuvor gewarnt bzw. darauf hingewiesen. Wenn überhaupt, ist vielleicht "die Politik" überrascht oder der Stammtisch, aber nicht die Leute, die sich damals schon den Entwurf des Gesetzes durchgelesen haben.
Jeder bei Verstand hat gewusst, was passieren wird und welch haarsträubenden Unsinn das Justizministerium da verzapft. Gegen den Rat des eigenen Hauses. Gegen die die Empfehlung der Justiz. Gegen jeden Verstand.

Und natürlich verstehen die genannten Personen die Welt nicht mehr. Genau deshalb: wie kann man solche Gesetze verabschieden? Und jetzt hast du Richter, die in Verhandlungen verkünden, dass das alles Schwachsinn ist aber sie nach diesem Recht entscheiden müssen.

Um den Bogen zurückzuspannen ... mit nur einer einzigen Fehlentscheidung, einem Gehirnfurz einer Person oder Lobbygruppen, die populistisch mal richtig draufhauen möchte, kann man selbst zur Zielscheibe werden. Bilder werden nachträglich anders bewertet, Recht ändert sich. Und jedes automatische Scannen inkl. automatischer Meldung an zentrale Stellen und damit an Behörden (worum es hier ja gerade auch geht) kann zur tickenden Zeitbombe werden.
Und dabei denken wir noch nicht mal an die politischen Möglichkeiten oder gar Begehrlichkeiten, die sich hier anderweitig auftun könnten...

Als Laie erfährt man jetzt aus der Presse, dass dieser ganze Unsinn die Justiz blockiert. Was wiederum bedeutet, dass vermutlich weniger Ressourcen, die eigentlichen Verbrecher zu verfolgen, bereitstehen.

Und weil das so einfach ist und sich subtil auf die Geräte schleicht, kommen eben die Gedanken auf, wie kann man automatisch scannen. Der Gedanke ist also so falsch nicht, wenn man das kinderpornografische Thema betrachtet.
Tja, der Weg zur Hölle, gute Vorsätze, gepflastert und so...

Spätestens wenn man nicht nur gegen Datenbanken an bekannten, strafrechtlich relevanten Material prüft (wie es Microsoft, Google Facebook usw. schon seit vielen, vielen Jahren tun) sondern sich an automatischer Bildinhaltserkennung versucht (was ja Apples Ansatz ist), wird es für alle hochbrisant und gefährlich. Denn dann ist die 16jährige gegen die ermittelt wird, weil ein Algorithmus ihre eigenen Bilder ihres eigenen Körpers "erkannt" und gemeldet hat, nicht mehr nur die Ausnahme (die es heute schon gibt) sondern vermutlich die Regel.
Und selbst wenn dann Verfahren eingestellt werden (sofern das wieder geht, aktuell sieht es da ja düster aus?), bleiben Makel und Narben übrig.

Die Büchse der Pandora der modernen Welt
 

Marcel Bresink

Hadelner Sommerprinz
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Sind alle anderen Plattformen bereits mit entsprechenden "Scannern" ausgestattet
Ja, aber alle anderen Plattformen verwenden selbstverständliche Formen des Scannens, die jedem einleuchten. Sie scannen einfach die Daten, die auf ihren Servern eingehen.
fokussiert sich hier nur gefühlt alles auf Apple?
Apple hatte vor, eine besonders übergriffige Form des Scannens zu verwenden, die sehr leicht in der Verletzung von Menschenrechten enden kann. Geplant war, die Daten auf den Computern der Kunden auszuspionieren und die Ergebnisse an Apple zu senden. Nur dagegen hat sich die Kritik gewendet.
 

_macminimal

Melrose
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Danke für die Infos. Ich meine aber die jetzige Kritik, die darauf abzielt das Apple den Scanner (wie auch immer der dann aussieht) nicht einführt. Das hört sich so an, als wäre Apple der/die letzte der keinen Scanner hat...
 

Benutzer 250503

Gast
Ja, aber alle anderen Plattformen verwenden selbstverständliche Formen des Scannens, die jedem einleuchten. Sie scannen einfach die Daten, die auf ihren Servern eingehen.

Apple hatte vor, eine besonders übergriffige Form des Scannens zu verwenden, die sehr leicht in der Verletzung von Menschenrechten enden kann. Geplant war, die Daten auf den Computern der Kunden auszuspionieren und die Ergebnisse an Apple zu senden. Nur dagegen hat sich die Kritik gewendet.
Vor allem war die Kritik nicht alleine dem CSAM Scan gewidmet, vielmehr drehte es sich um die Technologie dahinter die ja nicht auf CSAM speziell hin entwickelt wurde.
Die Geschichte endet auch nicht am eigenen Smartphone denn alle anderen MÜSSEN das Serverseitig so oder so umsetzten und wer die Medien verfolgt hatte weis wie MS in diesem Falle verfährt unabhängig ob diese Anschuldigung entkräftet wurde oder nicht.
Es ist auch irrig zu glauben, dass diese Technologie seitens Apple vom Tisch ist und nur in anderer Form Systemübergreifend auf den Devices in Verwendung ist.

Es ist vollkommen legitim das die User des Systems solche Features gar nicht hören wollen und dennoch sollten sie sich überlegen ob das alles der Realität entspricht was Apple so durch die Werbeabteilung in den Äther presst.
 
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SomeUser

Ingol
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Jeder bei Verstand hat gewusst, was passieren wird und welch haarsträubenden Unsinn das Justizministerium da verzapft. Gegen den Rat des eigenen Hauses. Gegen die die Empfehlung der Justiz. Gegen jeden Verstand.

Und natürlich verstehen die genannten Personen die Welt nicht mehr. Genau deshalb: wie kann man solche Gesetze verabschieden? Und jetzt hast du Richter, die in Verhandlungen verkünden, dass das alles Schwachsinn ist aber sie nach diesem Recht entscheiden müssen.

Ich habe es so verstanden, als wären die jetzt "plötzlich" und "ohne Vorwarnung" in der Situation, "die Welt nicht mehr zu verstehen". Wenn es beschreibend ggü. der gegenwärtigen Situation gemeint war, kann man das natürlich so stehen lassen. Ich hätte dann wohl eher geschrieben, dass sie die Welt nicht mehr verstehen, dass das - ob der Kritik - so verabschiedet wurde.

Ansonsten bin ich bei dir.



Um den Bogen zurückzuspannen ... mit nur einer einzigen Fehlentscheidung, einem Gehirnfurz einer Person oder Lobbygruppen, die populistisch mal richtig draufhauen möchte, kann man selbst zur Zielscheibe werden. Bilder werden nachträglich anders bewertet, Recht ändert sich.
Das kann man ja sogar laufend in der Presse beobachten: Der Fall Aiwanger. Den ich, um das direkt mal vorab zu sagen, für einen populistischen, rechten Demagogen halte und dessen Flugblatt (oder das seines Bruders) meiner Meinung nach inhaltlich damals wie heute einfach nicht ging...
... es aber es nur heute justiziabel wäre und auch gesellschaftlich bzw. moralisch heute kritischer gesehen wird, als damals. Vor 30 Jahren hat und hätte das einfach niemanden interessieren. Heute erfolgt der große Aufschrei. Und in wieder 30 Jahren wird es vielleicht wieder gefeiert.
Das was du da ansprichst ist also durchaus richtig und wichtig und zu unterstreichen: Die Bewertung von Aussagen, Positionen, Einordnungen etc. pp. unterliegt einem Zeitgeist, ist Spiegelbild des Moments. Man sollte sich da also überlegen, ob das was man selbst heute so postuliert, irgendwann mal anders gewertet werden könnte - und was uns das für eine Lehre im heutigen Umgang mit bestimmten Dingen sein sollte.
 
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Golden Noble
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Die Leute wissen auch nicht was sie wollen, damals der große „Shitstorm“ weil sie das Einführen wollten, jetzt ein „Shitstorm“ weil sie es nicht gemacht haben.
Du hast offenbar die Diskussion nicht verfolgt, sonst wären Dir die "Nuancen" der Argumentation klar.
Von mir aus können sie das ruhig einführen, die einzig „nackten Kinderbilder“
[Bild vom eigenen Wauwi]
sag ich doch, Du hast die Diskussion nicht mitbekommen. Es ging darum, *auf* Kundengeräten nach unbekannten (Apple?-)Kriterien Dateien zu finden. Technisch so implementiert, dass auch Dein Hundebild auffallen könnte. Nicht schlimm, sagst Du. Aber stell Dir eine Gesellschaft vor, wo im weitesten Sinne in Gefangenschaft lebende Hunde gegen Todesstrafe geschützt werden sollen und Apple mit dem Staat (muss ja gesetzeskonform sein) derartige Bilder meldet. Plötzlich wärest Du massiv betroffen.

Ist natürlich nur kreiert und wie ich die Menschheit kenne wird es andere Idiotien geben bevor es derart rigiden Tierschutz gäbe. Aber Du verstehst die Nachricht. Auch jetzt schon gibt es auf der Welt Menschen, die Angst haben müssten, dass Apple eben nicht nur Bilder auf Kundengeräten meldet, sondern zum Beispiel auch den Text der uigurischen Nationalhymne, die Tatsache, dass 1+1=2 ist oder meinetwegen Witze über Putin oder Hitler.

Von "fehlerhaft einmal in die Mühlen kommen" ganz zu schweigen (da gibt es bereits genügend Beispiele). Pädophile mag ich nicht, und/aber gesellschaftlich reicht bereits das Stigma und unbewiesene Vermutungen, um Wohnung, Familie und Arbeitsplatz zu verlieren.

Übrigens ging es nur um das Scannen *auf* Kundengeräten. Dass Apple cloudseitig eingehende Dateien scannt ist schon rechtliche Voraussetzung in den USA.
 
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AndaleR

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<OT>
@SomeUser Zum Fall Aiwanger würde ich sagen: Das ist eine Beeinflussung des Wahlkampfes / der Wahlen in Bayern! Gezielt u. geplant. Mir geht das alles ziemlich schnell und professionell von der Presse ausgewertet u. veröffentlicht.

Alle, die davon gewusst haben, haben wie lange keinen Ton davon erwähnt? Keine Schule, kein Lehrer, kein Klassenkamerad -niemand. Jetzt kommt es plötzlich überraschend an‘s Licht? Nein - für mich ist die Veröffentlichung geplant und inszeniert.
</OT>
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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<OT>
Mag sein. Wenn, dann ist es aber eine harmlose Form, die noch dazu fundiert und abgesichert ist. Die Könige der Niedertracht und Meister der Hetzkampagnen, inkl. Lügen, war ist und bleibt aber dr Springer-Verlag.

So oder so, ändert nichts daran, dass Aiwanger wohl nicht nur Rechtspopulist ist sondern in seinem Weltbild noch tiefer drin steckt. Passt ja letztendlich zu seinen Auftritten und Äußerungen in den letzten Jahren. Die immer bewusst "provozierend" aber auch immer Raum für Auslegung ließen. Die Unschuldsnummer kann er sich jetzt abschminken und über seine gesamte politische Lebenszeit gesehen braucht er auch nicht mit "Jugendsünden" kommen.

Und wie auch bei der AfD gilt: wer ihn trotzdem wählt, tut dies nun bewusst um ihn auf diesem Kurs zu unterstützen. Braucht sich niemand mit "ja aber das mein ich doch gar nicht" herausreden.
</OT>
 

SomeUser

Ingol
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@AndaleR Und wo ist der Unterschied zu all den anderen Wahlkampfskandalen? Von mir aus von der Bespitzelungsaffäre um Engholm Ende der 1980er-Jahre bis zum letzten Bundestagswahlkampf und der Causa um Baerbocks Lebenslauf?
Oder ist es immer nur dann eine unterstellte Beeinflussung des Wahlkampfs, wenn es jemanden trifft, der einem politisch näher ist, bei den anderen Personen war es aber "was total anderes" und nur eine "Aufdeckung von wichtigen Information"?

Und wo ist der Punkt? Dinge nicht auf den Tisch bringen, weil sie ggf. schon älter sind? Nein! Von mir aus soll und muss beim nächsten BT-Wahlkampf wieder darauf hingewiesen werden, dass der Kanzler ein sehr löcheriges Gedächtnis hat. Und gleiches darf und soll auch bei (vorraussichtlich) Merz, Baerbock (oder Habeck) passieren, ebenso bei den AfDlern etc. pp.
Es ist kein Skandal, dass Dinge aus der Vergangenheit wieder hervorgeholt werden - der Skandal ist es eher, dass der Souverän sich nichts selbst daran erinnert.
 
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AndaleR

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@SomeUser Kein Unterschied zu allen anderen Kampagnen. Es ist immer das gleiche und es wird versucht mit irgendwelchen Mitteln, jemand schlecht dastehen zu lassen. Da wäre mir ein Wahlkampf lieber, in dem die Kandidaten mit Argumenten überzeugen und nicht die Medien versuchen, Kandidat X, Y u. Z schlecht darzustellen. Viele Wähler entscheiden nach dem, was in den Medien steht.

Aber ich wollte den Thread nicht kapern… Zurück zu CSAM.
 
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Mure77

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Wenn man etwas weiß, dann gehört es direkt auf den Tisch. Wenn man etwas weiß, das in der Schublade lässt, bis man es gebrauchen kann, ist es einfach niederträchtig.

Für mich ist derjenige, der schlechte Dinge direkt ans Licht bringt keine Petze oder ein Verräter.
Derjenige, der Dinge weiß und diese für den späteren Gebrauch auf Halde legt, ist für mich genauso schlecht, wie derjenige, der die vorgeworfenen Dinge gemacht hat/haben soll.
 
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Jan Gruber

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Die Leute wissen auch nicht was sie wollen, damals der große „Shitstorm“ weil sie das Einführen wollten, jetzt ein „Shitstorm“ weil sie es nicht gemacht haben.

Nein, es gibt einfach zwei sehr starke Lager ;) Es ist nicht "einmal das, einmal das".
Danke für die Infos. Ich meine aber die jetzige Kritik, die darauf abzielt das Apple den Scanner (wie auch immer der dann aussieht) nicht einführt. Das hört sich so an, als wäre Apple der/die letzte der keinen Scanner hat...

Ne Apple geht da schon deutlich weiter, bei CSAM gings um On Device, nicht um "die Cloud", wo es alle machen - übrigens auch Apple.

---

Sieht ja so aus das trotz allem die Diskussion um CSAM völlig vom Tisch ist, ich bleib weiter bei dem was ich damals groß auch an Tag 1 sagte und hier schrieb: An dem Tag wo Apple CSAM bringt, bringt bin ich von Apple komplett weg. Und das meine ich völlig ohne Übertreibung - "dann ist das einfach nicht mehr meine Firma":
 
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angerhome

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Alle, die davon gewusst haben, haben wie lange keinen Ton davon erwähnt? Keine Schule, kein Lehrer, kein Klassenkamerad -niemand. Jetzt kommt es plötzlich überraschend an‘s Licht? Nein - für mich ist die Veröffentlichung geplant und inszeniert.
Ahhh, deswegen war es erst der Bruder, dann hat Aiwanger sich entschuldigt, dann war es eine Kampagne.

Glaubwürdigkeit sieht anders aus.
 
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