AppleCare: Abmahnung von europäischen Verbraucherschützern

[Marc Freudenhammer]

Die Online-Werbung für die kostenpflichtige Herstellergarantie, Apple Care Protection Plan führt die europäischen Verbraucher in die Irre. So lautet die Begründung einer aktuellen Abmahnung des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv), die in Zusammenarbeit mit zehn anderen Verbraucherorganisationen aus ganz Europa verfasst wurde. In einer heute veröffentlichten Pressemitteilung kritisieren die Verbraucherschützer, dass Apple für die erweiterte Garantie wirbt, ohne die Kunden auf das gesetzlich festgelegte, zweijährige Gewährleistungsrecht hinzuweisen. [PRBREAK][/PRBREAK]

In diesem Zeitraum nach dem Kauf hat der Hersteller die Pflicht, die wesentlichen Funktionen eines Produkts zu gewährleisten. Nach der Ansicht des vzbv klärt Apple seine Kunden nicht deutlich genug über die gesetzlichen Gewährleistungsansprüche auf. Diese gelten in der Europäischen Union unabhängig von der, bei Apple einjährigen, Herstellergarantie. Durch die fehlende Aufklärung könne bei den Käufern der Eindruck entstehen, dass nach einem Jahr ab Kaufdatum kein Anspruch auf Gewährleistung mehr bestehe. Damit verstoße das Unternehmen gegen die Vorschriften des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Neben den deutschen Verbraucherschützern sind Organisationen aus Belgien, Dänemark, Griechenland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Polen, Portugal, Slowenien und Spanien an der Aktion beteiligt. Koordiniert wird das Ganze von der europäischen Verbraucherorganisation BEUC. Bis zum 30. März 2012 hat Apple jetzt noch Zeit, um eine Unterlassungserklärung abzugeben.

 

[mintracer]

Na da bin ich ja mal gespannt...

 

[illerking]

Dazu sage ich nur Eins: Beweislastumkehr nach 6 Monaten...

 

[oshu]

Ja und weiter?

 

[svaeni]

… der mit dem materiellen Anspruch gar nichts zu tun hat. Der Artikel ist also völlig richtig.

 

[Luki.]

Das ist aber immer so eine Sache für sich .... viele wissen ja nichtmal wo der unterschied zwischen Gewährleistung und Garantie liegt.

 

[Chris87]

Ja, und diese Unwissenheit nutzt Apple aus...

 

[Ionas_Elate]

Richtig so …
Ich find es immer noch lachhaft, dass Apple wirklich so ziemlich der einzige Hersteller ist, der keine 2 Jahre Herstellergarantie gibt.
Ja, ich weiß. Es geht hier um Gewährleistung (und ja, ich kenne den Unterschied) aber auch um´s Prinzip …
An dem Geld scheint´s ja nicht zu mangeln …

 

[Bierhefe]

Wäre sicherlich auch eine gute Alternative gewesen - statt Dividende AppleCare 48 Monate kostenlos. DAS wäre kundenfreundlich.

 

[kroaki]

Ich seh das Problem nicht ... dass jeder Hersteller zwei Jahre Gewährleistung geben muss sollte doch JEDER wissen. Und Apple ist doch in Sachen Garantie und Eingeständnisse an Produktfehlern mehr als Kulant.

Ich habe einen iMac G5 der ersten Generation und vor einem Jahr trat der Fehler mit den defekten Lötstellen an der Grafikkarte auf. Apple hat mir sogar dann noch für diesen alten iMac die Reperatur gewährt. Das macht Microsoft mit meiner xBox 360 der ersten Generation nicht. Diese hat sein dem Wochenende ebenfalls einen von Microsoft eigentlich anerkannten Defekt, aber Microsoft hat die kostenfreie Reparatur nur für 3 Jahre ab Kaufdatum angeboten, alles was danach passiert ist jetzt kostenpflichtig.

Apple bietet ausserdem einen meiner Meinung nach extrem hohen Service am Telefon. Bei fast jedem anderen Hersteller hat mir bisher ein Inder oder sonst eine Person einer nicht-deutschen Nation geantwortet und mir in gebrochenem Deutsch erklärt dass ich ein E-Mail schicken soll. Und wenn ich dann ein E-Mail verschicke bekomme ich eine Standard-Antwort retour und wenn ich mich über diese Antwort beschwere dann bekomme ich die Anfrage nach meiner Telefonnummer und einer Zeit wann ich angerufen werden kann und dann ruft mich wieder der selbe Mitarbeiter an der mir empfohlen hat ein Mail zu schreiben.

SUPER

 

[forenwalter]

In der Schweiz haben wir immer noch die 1 Jährige Garantie, hoffe das es gesetzlich auf 2 Jahre erhöht wird.

WB

 

[Reservist]

Abmahnung ist völlig zu Recht.

 

[Schneidersche]

Naja ich muss sagen obwohl ich wahrscheinlich nicht der dümmste bin, verstehe ich den Unterschied nicht komplett. Ich weiß aber, dass mein 3GS trotz kaputten Mute-Schalters und späteren kaputten SIM-Einschubs nicht von Telekom angenommen wurde. Ich konnte mich quer stellen und es hat niemanden interessiert.
Im Falle von Apple-Care muss ich sagen, dass sich der Aufpreis bei einem großen Teil der Kunden nicht lohnt, dennoch ist man froh man hat es im zweiten Jahr. Ich zumindest schlafe ruhiger wenn Apple bei vielen Sachen im zweiten Jahr anstandslos umtauscht.

 

[ron_iz]

Abgesehen davon das sich ohnehin jeder in erster Linie selbst informieren sollte welche Rechte er denn nun genau hat und was für Verträge er eingeht, werden ja grad bei Garantie und Gewährleistung gern die Begriffe vermischt.

Kaufe ich bei Apple direkt, wende ich mich 24 Monate lang auch an Apple direkt mit Gewährleistungsansprüchen (in den ersten 12 greift da auch noch die Garantie von Apple). Ich habe ja ein Vertragsverhältnis mit Apple in dem Fall (bzw. deren Store Gesellschaft aber ok).
Kaufe ich beim der Telekom, denn wende ich mich an die Telekom mit den Gewährleistungsansprüchen. Das Vertragsverhältnis besteht denn mit der Telekom und die als Verkäufer sind mein Ansprechpartner bei Gewährleistungsansprüchen.
Man kann sich natürlich auch direkt an Apple wenden, da sie das in den 12 Monaten Garantiezeit zulassen und einen auch sonst eher nicht abweisen mit Hinweis auf fehlendes Vertragsverhältnis.

Habe ich nun den Apple care Plan, habe ich wieder ein Vertragsverhältnis mit Apple und wende mich über die gesamte Laufzeit mit meinen Ansprüchen an die.

Anderes Beispiel aus dem Leben. Wenn ich mir einen Audi kaufe bei einem Händler meiner Wahl und ich habe einen Gewährleistungsfall innerhalb der 24 Monate. Wende ich mich denn an den Händler der mir das Auto verkauft hat, oder rufe ich gleich in Ingolstadt an?

 

[Martin Wendel]

@ ron_iz: Ansprechpartner für die Garantie ist in der Regel der Hersteller und nicht der Händler. Hin und wieder übernimmt aber auch der Händler als Serviceleistung die Abwicklung bzw. manchmal ist es vom Hersteller auch so erwünscht.

 

[Reservist]

N, dennoch ist man froh man hat es im zweiten Jahr. Ich zumindest schlafe ruhiger wenn Apple bei vielen Sachen im zweiten Jahr anstandslos umtauscht.

Gerade im zweiten oder dritten Jahr ist die Anzahl der Defekte aber unterdurchschnittlich. Die meisten Defekte treten im ersten Jahr auf oder (z.B. bei Elektronikgeräten) im 5. Jahr und später.

d.h. Apple deckt mit dem ACPP genau die Spanne ab, die eigentlich "überflüssig" ist.

Abgesehen davon... hätte ich für jedes meiner Apple Geräte einen ACPP gekauft (hab es allerdings für gar keins), hätte ich knapp 1000 Euro ausgegeben. Selbst wenn mir bei meinem MBA jetzt das Logicboard kaputt geht, dann ist das immer noch günstiger als die ganzen ACPP.

Und wenn bei jedem Gerät was kaputt geht im Jahr 2 und 3, dann war ich die längste Zeit Apple Kunde.

 

[alsterman]

Richtig so …
Ich find es immer noch lachhaft, dass Apple wirklich so ziemlich der einzige Hersteller ist, der keine 2 Jahre Herstellergarantie gibt.
Ja, ich weiß. Es geht hier um Gewährleistung (und ja, ich kenne den Unterschied) aber auch um´s Prinzip …
An dem Geld scheint´s ja nicht zu mangeln …

Ja? Schade das du z.B. Dell nicht kennst. Die machen das nicht anders. Für mich ist das europäische Gesetz daran schuld - wäre dies richtig formuliert würde kaum ein Hersteller diese Lücke nutzen um das zweite Jahr nur noch mit Gewährleistung zu füllen.



Grüße

 

[Bananenbieger]

Das ist, mit Verlaub, gequirlter Schwachfug. Gesetzlich ist der Verbraucher durch die Gewährleistung geschützt. Darüber hinaus geben Hersteller Garantie. Da gibt es keine "Lücke", denn hier wird z.B. durch Apple obendrauf noch ein Jahr Garantie statt nullkommagarkeine Garantie gewährt.

Ansonsten verstehe ich hier die Beschwerde seitens der Verbraucherschützer nicht. Erstens halten sich die Konsumenten doch eh für oberschlau und zweitens brauche ich beim Verkauf eines Autos auch nicht darauf hinzuweisen, dass es kein Schiff ist.

Die Gewährleistung nach Ablauf von 6 Monaten durchzuboxen ist meist auch recht schwierig, denn der Kunde muss hier nachweisen, dass der Mangel bereits bei Gefahrübergang bestanden hat. Von daher endet die garantieähnliche Phase der Gewährleistung bereits nach 6 Monaten und ist damit kürzer als die eh schon gewährte einjährige Herstellergarantie. Daneben verlängert Apple Care die Herstellergarantie um 2 Jahre auf 3 Jahre und damit ist der Kunde sogar noch länger geschützt als durch die gesetzliche Gewährleistung (wobei die wie gesagt in den letzten 1,5 Jahren eher schwer durchzusetzen ist, falls nicht eklatante Konstruktions- und Fertigungsmängel vorliegen).

 

[nomos]

In solchen Diskussionen verweise ich ja immer wieder gerne auf meine Signatur:

http://www.apfeltalk.de/forum/gew-hrleistung-ungleich-t41167.html

 

[ron_iz]

@ ron_iz: Ansprechpartner für die Garantie ist in der Regel der Hersteller und nicht der Händler. Hin und wieder übernimmt aber auch der Händler als Serviceleistung die Abwicklung bzw. manchmal ist es vom Hersteller auch so erwünscht.

Genau darum schrieb ich von Gewährleistung. Garantie ist nicht gleich Gewährleistung.