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Warum bei Lautstärke "-dB"?

  • Ersteller Benutzer 91289
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Benutzer 91289

Gast
Hi Leute,

ich habe meine ganzen CDs mit iTunes eingelesen (AAC 192 kbit/s) und habe nun festgestellt, dass bei allen Liedern unter Informationen/Datei/Lautstärke immer -dB dasteht, also -6,4dB oder -9,0dB.
Warum ist das so und habe ich etwas falsch gemacht?

Vielen Dank für eure Hilfe!
 

dadudeness

Dithmarscher Paradiesapfel
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Beim Import wird automatisch eine Lautstärkeanalyse durchgeführt, damit alle Titel bei der Wiedergabe etwa gleich laut abgespielt werden, wenn Du die entsprechende Option in iTunes aktivierst.

habe ich etwas falsch gemacht?
Höchstens damit, nur 192Kb/s gewählt zu haben, aber das hat mit der Lautsärke nix zu tun.
 

Benutzer 91289

Gast
Beim Import wird automatisch eine Lautstärkeanalyse durchgeführt, damit alle Titel bei der Wiedergabe etwa gleich laut abgespielt werden, wenn Du die entsprechende Option in iTunes aktivierst.


Höchstens damit, nur 192Kb/s gewählt zu haben, aber das hat mit der Lautsärke nix zu tun.


Danke für deine schnelle Antwort!

Klingt ja nicht so toll, soll ja einen Sinn haben, dass Lieder unterschiedlich laut sind...
Im Nachhinein aber schon zu spät, oder?

Ach und wegen 192 Kb/s, sollte mir schon reichen, ist mit AAC ja nahe an verlustfrei.
 

dadudeness

Dithmarscher Paradiesapfel
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Klingt ja nicht so toll,
Nun ja, eigentlich ist das ganz praktisch, wenn man nicht je nach Titel lauter oder leiser machen muss, sondern etwa auf einem Level bleibt.
Guck mal in iTunes Einstellungen -> Wiedergabe (glaub ich) -> Irgendwas mit Lautstärke anpassen
Kannst es ein- oder abschalten
Im Nachhinein aber schon zu spät, oder?
Wie geasagt: Du hast nix falsch gemacht. Funktion _kann_ man nutzen.

192 Kb/s, sollte mir schon reichen
Das ist die Hauptsache.
 

implied

Rheinischer Bohnapfel
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Als Musiker und Musikliebhaber ist eines ganz klar: Bloß keine "Lautstärkeanpassung".
Es gibt viele CD´s, bei denen eben die Unterschiede in der Lautstärke einzelner Songs zum Gesamtklangcharakter gehören.
Wenn eine CD "insgesamt" mal in der Lautstärke etwas durchfällt, dann lieber die ganze CD in der Lautstärke etwas anheben.

Ist im Nachinein übrigens nicht zu spät. In iTunes unter "Einstellungen - Wiedergabe" den Haken bei "Lautstärkeanpassung" herausnehmen, dann werden alle importierten Songs neu eingestellt.
 

GunBound

Rote Sternrenette
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Als Musiker und Musikliebhaber ist eines ganz klar: Bloß keine "Lautstärkeanpassung".
Es gibt viele CD´s, bei denen eben die Unterschiede in der Lautstärke einzelner Songs zum Gesamtklangcharakter gehören.
Wenn eine CD "insgesamt" mal in der Lautstärke etwas durchfällt, dann lieber die ganze CD in der Lautstärke etwas anheben.
Absoluter Unsinn.

Eine Lautstärkeanpassung via iTunes hat keinen Einfluss auf den Klang, weder was die Qualität oder allfällige Kompressionen angeht. Da wird lediglich der Durchschnittspegel eines Liedes eruiert und die Differenz zu einem festgelegten Soll-Wert notiert (gem. CD-Spezifikation waren das in den Anfangszeiten z.B. ganze -12dB). Bei aktiviertem "Sound Check" samplet iTunes die Lautstärke jeweils dann um den Betrag hoch oder runter. Das Resultat davon ist, dass man nach einem leiser abgemischten Lied nicht mit einem Hölleninferno aus dem Schlaf gerissen wird, wenn ein lauteres nachfolgt.
Aber nochmals: das hat rein gar keinen Einfluss auf den Dynamikbereich eines Liedes, sondern nur auf die Gesamtlautstärke.*


Hintergrund dazu: praktisch alle Lieder von Heute leiden unter dem sog. "Loudness War". Ein Lied lebt von Dynamik (eben den angesprochenen Unterschieden in der Lautstärke): mal ist eine Passage leiser, eine andere wiederum lauter. Das ist den Produzenten (und leider auch Konsumenten) von heute jedoch völlig egal: da gilt "Hauptsache laut". Folglich werden alle Spuren so laut wie möglich abgemischt, so dass der Durchschnittspegel weit über den genannten -12dB liegt. Und nicht nur das: es werden Kompressoren eingesetzt, die den Dynamikbereich (= Differenz zwischen lautestem und leisestem Sample) verringern, so dass alles in etwa gleich tönt.
Der Hörer hat dann für den kurzen Moment das Gefühl, ein Lied in "besserer" Klangqualität zu hören. Dahinter steckt jedoch ein psychoakustischer Effekt: ein lauter gehörtes Lied wird in einem gewissen Bereich automatisch als "besser klingend" empfunden.
Wenn man dann aber genau zuhört (mit gutem Equipment), dann merkt man schnell, dass das eigentlich alles nur ein gleich lautes, dröhnendes Geschmier ist. Ganz schlimm wird es, wenn die Tontechniker übertreiben und über die 0dB-Grenze hinausfahren: was entsteht ist Clipping, und das zerstört einem nicht nur das Gemüt (hässliche Verzerrungsgeräusche), sondern jagt gleichzeitig auch die Hochtöner über den Jordan (bei zu hohem Pegel).


*die einzige Frage bleibt, wann genau iTunes das durchführt. Wenn die Lautstärke digital verringert wird, kann es zu einem Qualitätsverlust kommen, wenn kein Upsampling erfolgt (je nach Pegel hörbar bei 16 bit-CD-Standard). Samplet iTunes jedoch hoch (z.B. zu 20 oder 24 bit), hört man das nicht. Geschieht die Abschwächung nach dem DAC (untypisch für Computer), so hört man das auch nur bei einer billigen Analogstufe.
Eventuell weiss da @Rastafari mehr.
 

implied

Rheinischer Bohnapfel
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@GunBound
Alles ok, was Du schreibst und technisch wohl auch fundiert.

Ich schrieb ".....eben die Unterschiede in der Lautstärke einzelner Songs ...."

Mir ist aufgefallen, dass bei starken Lautstärkeunterschieden einzelner (eben "voneinander unabhängiger") Songs es bei der Lautstärkeanpassung passiert ist, dass ein einzelner "leiser" Song einer CD im Verhältnis überproportional von iTunes angehoben wurde.
Und genau deshalb habe ich es wieder abgeschaltet
.... Ich weiß leider nicht mehr, bei welcher CD mir das damals so stark aufgefallen ist, es war aber eine Scheibe aus dem Bereich Rock mit einer sehr ruhigen Ballade ohne Drums dazwischen. Die Ballade war dann nicht im richtigen Verhältnis - Ich weiß nur noch, dass ich die Scheibe auch auf Vinyl (genauer: Polyvinylchlorid) habe und mir von daher die Lautstärkeunterschiede aufgefallen sind, da ich das Hören von LP gewohnt war.
Das iTunes innerhalb eines Songs Anpassungen vornimmt (so wie es unter anderm im Rahmen einer Kompression im Endmix in einem Tonstudio erfolgt) habe ich mit keinem Wort behauptet und wäre noch ein Grund mehr auf eine Anpassung zu verzichten ;)

Es wäre ja kein Thema, wenn iTunes diese Lautstärkeanpassung für eine ganze CD gleichmäßig vornimmt - Hat man aber viele Sampler mit unterschiedlichen Interpreten gespeichert wird das schon wieder unhaltbar.

Na gut, das ist schon ein paar Jährchen her, dass ich das für mich als unbrauchbar erachtete - Hat Apple an dem Algorithmus was geändert?
 

GunBound

Rote Sternrenette
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Mir ist aufgefallen, dass bei starken Lautstärkeunterschieden einzelner (eben "voneinander unabhängiger") Songs es bei der Lautstärkeanpassung passiert ist, dass ein einzelner "leiser" Song einer CD im Verhältnis überproportional von iTunes angehoben wurde.
Richtig, ist mir auch schon aufgefallen. Woran das liegt kann ich nicht beantworten, zwei Möglichkeiten kommen jedoch in Frage: entweder funktioniert der Algorithmus von iTunes nicht zuverlässig, oder aber die Berechnung der Durchschnittslautstärke ist nicht adäquat auf die Charakteristik des menschlichen Gehörs abgestimmt. Ein menschl. Gehör ist im Bereich von etwa 500 bis 1kHz am empfindlichsten und hört folglich einen 1kHz-Ton lauter als einen 50Hz-Ton, obwohl beide gleich laut sind. Dies hat zur Folge, dass gewisse Lieder dann deutlich lauter ertönen.

Und genau deshalb habe ich es wieder abgeschaltet
Alles klar. Ich hab's überall eingeschaltet gelassen, weil die Unterschiede dann nicht so schrecklich sind.
Aber wie gesagt: sollte keinen Klangeinfluss haben.

.... Ich weiß leider nicht mehr, bei welcher CD mir das damals so stark aufgefallen ist, es war aber eine Scheibe aus dem Bereich Rock mit einer sehr ruhigen Ballade ohne Drums dazwischen. Die Ballade war dann nicht im richtigen Verhältnis - Ich weiß nur noch, dass ich die Scheibe auch auf Vinyl (genauer: Polyvinylchlorid) habe und mir von daher die Lautstärkeunterschiede aufgefallen sind, da ich das Hören von LP gewohnt war.
Kommt alles auf das (Re-) Mastering an. Man kann keine CD abmischen und das Ganze 1:1 auf Platten übertragen, weil bei letzteren einige Vorsichtsmassnahmen getroffen werden müssen. So nimmt z.B. die Klangqualität gegen das Ende ab (weniger Geschwindigkeit in den Rillen), Töne bis 500Hz müssen in mono abgemischt werden (sonst springt die Nadel aus der Rille), etc. Solche Effekte bringen einige Vorteile (man kann eben z.B. nicht so wahnsinnig hoch aussteuern wie bei einer CD), aber selbst diese halten sich in Grenzen.

Bei Platten würde ich wenn möglich auf frühe Ausgaben setzen und keine neu gemasterten Versionen kaufen (wie gesagt: Stichwort Loudness-War). Aber eine Platte hört man sowieso nicht wegen der Klangqualität, sondern wegen der Prozedur (Platte aus dem riesigen Cover nehmen, auflegen, zusehen, etc.). Eine CD ist der Platte überlegen, auch wenn das viele Leute nicht glauben mögen.
Auch ich höre viel Vinyl und kaufe sogar gelegentlich neue Platten. Aber wie gesagt: ich mache das nur wegen des Gefühls (ist toll mit einer amtlichen Vintage-Anlage).:)

Das iTunes innerhalb eines Songs Anpassungen vornimmt (so wie es unter anderm im Rahmen einer Kompression im Endmix in einem Tonstudio erfolgt) habe ich mit keinem Wort behauptet und wäre noch ein Grund mehr auf eine Anpassung zu verzichten ;)
Ja, das stimmt, und ich wollte dir auch nicht an den Karren fahren. Aber implizit stand in deinem Beitrag doch irgendwie, dass sich die Lautstärke-Anpassung negativ auf die Klangqualität auswirkt, und das konnte ich nicht unkommentiert lassen.:innocent:
 
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tiny

Westfälischer Gülderling
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Hintergrund dazu: praktisch alle Lieder von Heute leiden unter dem sog. "Loudness War". Ein Lied lebt von Dynamik (eben den angesprochenen Unterschieden in der Lautstärke): mal ist eine Passage leiser, eine andere wiederum lauter. Das ist den Produzenten (und leider auch Konsumenten) von heute jedoch völlig egal: da gilt "Hauptsache laut".[/USER] mehr.

Da ist mir mein Musiklehrer im Jahr 1969 eingefallen: Der hat uns damals begeistert, als er von der "Paukenschlagsymphonie" erzählt hat und uns das auch vorgeführt hat (eine Stereoanlage im Unterricht war damals etwas absolut besonderes):
https://de.wikipedia.org/wiki/94._Sinfonie_(Haydn)

Haydn kam es eben genau darauf an, die Menschen mit dem "laut und leise" anzusprechen. Und Haydn war für die damalige Zeit genauso ein "Popstar" wie es ein Popstar heute ist. Es hat sich - wie von GunBound absolut richtig erkannt - die Einstellung der Menschen zur Musik geändert. Darum leben wir heute auch in einer Zeit mit andauernder Musikberieselung. Ich kenne das noch ganz anders: in Geschäften hörte man höchstens das reden der Anwesenden etc. Mir gefiel das besser, als die heutige Lärmexplosion. Aber Frau geht ja mit der Zeit :)
 
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MacAlzenau

Golden Noble
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man kann eben z.B. nicht so wahnsinnig hoch aussteuern wie bei einer CD
Die Anhänger von Vinyl behaupten aber doch immer, daß der Dynamikumfang bei den schwarzen Platten größer sei als bei CDs. Da nach unten hin mit der Hörschwelle eine natürliche Grenze gegeben ist, dachte ich mir da bisher, LPs könnten im lauten Bereich punkten.
Was hab ich da falsch verstanden?
 

GunBound

Rote Sternrenette
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Was hab ich da falsch verstanden?
Gar nichts. Viele behaupten auch, die LP hätte aufgrund ihrer analogen Aufzeichnungsmethode einen "theoretisch unendlich hohen Frequenzgang". Jeder mit etwas IQ weiss natürlich, dass das Unsinn ist.

Bei der CD ist der Dynamikumfang exakt vorgegeben – und liegt bei 96 dB. Die Schmerzensgrenze des menschen liegt bei ca. 120dB (das ist unerträglich laut), langfristige Gehörschäden selbst bei kurzen Passagen kriegt man ab 140dB. Tönt so, als ob die CD nicht ausreicht, stimmt aber nicht. Würde die CD einen Dynamikumfang von 120dB erlauben, so könnte sie realitätsgetreu einen startenden Jumbo aus 1m Entfernung und den leisesten Luftzug abbilden, und sowas hört kein Mensch hintereinander.
In der Realität liegt der typische Dynamikumfang von (gut abgemischten) Musikstücken bei 40dB und ist somit also noch locker in der Spezifikation drin. Loudness-War-verseuchte Stücke dampfen das runter auf teilweise weniger als 10dB! Man hat also wieder das gleichlaute Dröhnen.

Zurück zu Vinyl: die Platte (und vor allem andere analoge Tonträger wie Tonband) mögen teilweise sogar mehr als 96dB Dynamikumfang bereitstellen. Mein alter Tuner z.B. von 1984 ist Rekordhalter im Dynamikumfang – mit 116dB! Dieser erhöhte Umfang kommt aber gerade bei Schallplatten mit einschneidenden Nachteilen: wie gesagt gilt dies nicht für alle Frequenzen (zu laute tiefe Frequenzen lassen die Nadel aus der Rille springen, zu laute hohe werden zu schnell vom Nadeldiamant abgeschliffen). Dazu kommen andere Nachteile wie z.B. die Stereo-Separation: diese beträgt bei typischen Tonabnehmern ca. 25dB (ein Ton kann also z.B. auf dem linken Kanal maximal 25dB leiser sein wie auf dem rechten). In der digitalen Welt kennt man das Problem nicht, genauso wenig wie einen miesen Signal-/Rausch-Abstand. Der beste Plattenspieler-Vorverstärker ever war in der Vorstufe Technics SU-A2 drin (erreichte 96dB für MM-Pickups). Das war ein verdammt guter Wert und ist bis heute praktisch unerreicht. In der digitalen Welt kämpft man zwar mit anderen Problemen (Rauschen beim Konvertieren nach analog, das aber mit Noise-Shaping in den Ultraschallbereich verschoben werden kann), erreicht jedoch spielend höhere Werte: CD-Player gehen locker bis 112dB, DVD-Player spezifikationsmässig bis 140dB!

Da nach unten hin mit der Hörschwelle eine natürliche Grenze gegeben ist, dachte ich mir da bisher, LPs könnten im lauten Bereich punkten.
Ich verstehe gerade nicht, was die untere Hörschwelle mit der Lautstärke zu tun hat. Der Mensch hört Frequenzen ab ca. 20Hz und spürt alles darunter nur noch ("Infraschall"). Bei der CD ist der Frequenzbereich mit dem Nyqvist-Theorem klar vorgegeben: ca. 20Hz bis etwas über 20kHz (Rechteckwellen gehen damit natürlich nicht, sind aber auch in keinem Lied enthalten). Die Schallplatte ist untenrum relativ mies, kann aber nach oben mehr (geht locker bis 40kHz; damit wurden in den 70ern Quadrophonie-Aufnahmen realisiert). Dann wiederum gibt's (ziemlich unnötige) Digital-Formate mit Samplingraten bis 384kHz (entspricht knapp 192kHz an Maximalfrequenz!), wie sie auf den SACDs drauf sind. Also auch da: Vinyl ist eingeholt.

Wenn mit "lautem Bereich" der sensitive Abschnitt der Präsenzen gemeint ist (500 bis 5000Hz): da sind sowohl CD als auch Platte gut. Und deshalb hören viele auch kaum einen Unterschied zwischen einer CD und einer (gut gewaschenen und ordentlich abgespielten) Platte.
 
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Rheinischer Bohnapfel
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Ich bin 50plus, ich denke ich kann froh sein, wenn ich noch 15kHz höre, 18kHz ist ein guter Wert und 20 schaffen wohl auch eher nur wenig jüngere Leute - vor allem wenn man sieht, wie die sich heute mit dr.Beats und voller Lautstärke überalle zudröhnen, auf Konzerte oder in der Disco ohne Ohrenschutz unterwegs sind.......
Ich höre gerne LP, das hängt aber nicht mit der Technik als solchem zusammen. Wie @GunBound das so schön beschrieb ist es das Ritual "LP aussuchen, auspacken, auflegen, säubern, Nadel aufsetzen und (wirklich) genießen"
Die LP kommt technisch nicht ran an eine gute CD, aber es ist - ok... vielleicht eben auch in Zusammenhang mit dem Ritual und der psychologischen Komponente - eben ein anderer "Soundcharakter". ich empfinde ihn etwas wärmer, runder.

Doch ich erinnere mich an die Anfangszeiten meiner persönlichen CD-Zeit. Ich hatte schon ein paar CD´s (so was wie Yes, Pink Floyd, Rush), doch dann kam Peter Gabriel´s SO - ich glaube ´86.... und die war schon CD-optimiert gemixt, wenn ich mich ercht erinnere.
Und das war echt der Hammer.
Aber eben anders.

Aber @GunBound , Du hast da ja echt ganz schön Durchblick *thumbsup*
.. und PS: Nein, einen "Klangeinfluss" hat das nicht. Ich will nur nicht, dass einzelne Songs einer CD unterschiedlich angehoben oder runtergedrückte werden, denn ich bin wohl einer der noch wenigen, die eine CD/LP gerne noch am Stück hören - auch wenn mal schwächere Songs dabei sind. Viele meiner Scheiben (gerade aus dem progressive-Bereich) sind Konzeptalben mit einer entsprechenden Geschichte. Da ist es für mich der Horror, wenn ein einzelner Song einfach mal anders angepasst wird.

Wie schon in meinem ersten post gesagt:
Wenn eine Scheibe insgesamt von der Lautstärke mal zu laut oder zu leise ist, kann man das auch manuell und gleichmäßig für alle Songs einer CD einstellen. Manuell ist zwar aufwändiger, aber es entspricht "mehr der Musik, die der Künstler sich als Gesamtwerk in seiner CD ausdachte".
:)
 

MacAlzenau

Golden Noble
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Ich verstehe gerade nicht, was die untere Hörschwelle mit der Lautstärke zu tun hat. Der Mensch hört Frequenzen ab ca. 20Hz und spürt alles darunter nur noch ("Infraschall").
Danke für die Erläuterungen, noch dazu so ausführlich.
Mit Hörschwelle meinte ich nicht die Frequenz, sondern die minimale Lautstärke, die der durchschnittliche Mensch noch hört (sorry, falls das der falsche Begriff war). Die also für alle Aufzeichnungsmedien eine Untergrenze darstellt, weil alles darunter nicht mehr wahrgenommen wird. Weshalb der behauptete höhere Dynamikumfang ja an sich nur an der oberen Lautstärke-Grenze liegen kann. Wäre ja absurd, zu argumentieren, mit LPs könne man im leisen Bereich weiter gehen als mit CDs, wenn das längst niemand mehr hört.
 

MacAlzenau

Golden Noble
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Ich bin 50plus, ich denke ich kann froh sein, wenn ich noch 15kHz höre, 18kHz ist ein guter Wert und 20 schaffen wohl auch eher nur wenig jüngere Leute - vor allem wenn man sieht, wie die sich heute mit dr.Beats und voller Lautstärke überalle zudröhnen,
Da gab es, schon vor vielen Jahren, mal einen netten Bericht in irgendeiner audiophilen Zeitschrift, die ich mal zufällig in die Hände bekommen hatte (ich bin Einfach-so-Musikhörer, absolut nicht audiophil, auch wenn es mir schwer fällt, die Begeisterung nachzuempfinden, die unsere Eltern und vor allem unsere Großeltern empfanden, als sie verrauschte Caruso-Schelllack-Platten anhörten, und dabei die Interpretation genossen, die Klangqualität im Kopf wohl ausblendeten), als ein Redakteur zufällig auf einer Messe oder bei irgendeinem Test Leute belauschte, die sich intensiv über die Unterschiede LP/CD ausließen und daß bei mp3 ja gar nichts mehr rüberkäme, weil einfach zu viele hohe Frequenzen abgeschnitten würden, und danach gab es einen Hörtest, und gerade diese Leute hatten Ohrprobleme und hörten all das nicht mehr, was sie als wichtiges Unterscheidungskriterium aufgeführt hatten, warum sie nie mp3-Musik anhören…
Aber wer weiß, welchen Einbildungen wir unterliegen.

auf Konzerte oder in der Disco ohne Ohrenschutz unterwegs sind.......
Arbeitsmedizinisch sicher sinnvoll, aber ich tu mir irgendwie schwer, mir da hunderte von rumhüpfenden Leuten vorzustellen, die alle Schallschutzkopfhörer oder wenigstens Ohrenstöpsel tragen.
Wobei ich selbst das sogar mal gemacht habe, wir hatten vor vielen Jahren mal einen Abend mit zwei lautstarken Band organisiert, die wären eigentlich beide nicht schlecht gewesen, wenn man irgendwo weiter weg gesessen hätte, aber ich war an die Kasse verdonnert und hatte mir sicherheitshalber Schallschutzkopfhörer mitgebracht. Hat aber niemanden abgehalten, reinzugehen. Hat auch überhaupt niemanden irittiert.
 

Rastafari

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Ich bin 50plus, ich denke ich kann froh sein, wenn ich noch 15kHz höre, 18kHz ist ein guter Wert und 20 schaffen wohl auch eher nur wenig jüngere Leute
Mit 50+ kannst du froh sein, immer noch 12 - 12,5 kHz zu hören.
14 - 15 kHz sind selbst für Kinder und Jugendliche schon ein exzellenter Wert.
17 - 17,5 kHz definiert das wünschenswerte Hörspektrum eines Säuglings nach oben hin.
20 kHz hört definitiv kein einziger Homo Sapiens. Die Anatomie des menschlichen Ohres gibt das einfach nicht her, in den betreffenden Zonen der Gehörschnecke existieren einfach keine Sinneshärchen bzw Nervenenden mehr, die dadurch noch stimulierbar wären. In keinem Alter, bei keiner noch so gut erhaltenen Gesundheit, sie sind einfach niemals da gewesen.
 
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Farafan

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Da hier scheinbar ein völlig falsches Verständnis von von NF-Bandbreiten existiert hier einfach einmal ein paar Fakten:

Audio-Bandbreite eines Telefongespräches: 300 Hz-3400 Hz
Audio-Bandbreite von analogem UKW-Radio: 30 Hz-15 kHz
 

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Rheinischer Bohnapfel
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@Rastafari : Hab noch mal nachgedacht über meinen letzten Hörtest

Nach einem Hörstest vor jetzt mittlerweile 13 Jahren (pfffrth, ist das lange her...) hörte ich auf einem Ohr noch 16, auf dem anderen 14kHz.
Da das Ohr im Schnitt alle 2 Jahre ca. 2kHz oben "verliert" und ich schon lange auf Konzerten, Discobesuchen und anderen lauten Ereignissen nur mit Gehörschutz (vom Hörgeräteakustikermeister angepasst) komme ich wohl auf etwa 14/12kHz.
@MacAlzenau Der Bereich, mit dem wir hohe Töne wahrnehmen, liegt im vorderen Bereich der Hörschnecke. Die Tiefen müssen da dran vorbei, deshalb wird der vordere Bereich einfach schneller "abgenutzt". Lautstärke auf Konzerten und in Discos wurde im Laufe der Jahre immer lauter, da werden Dauerbelastungen über 85, mittlere Belastung von gut 95 und Spitzen von über 110db erreicht, auf Konzerten darüber. Wer ohne Hörschutz in eine Disco geht hört es danach, wenn er zur Ruhe kommt, das bekannte "pfeifen im Ohr". Und jedesmal "pfeifen im Ohr" heißt, es ist was kaputt gegangen. Je lauter, desto kürzer kann man sich dem aussetzen, und ein Discobesuch dauert nun mal gerne mehrere Stunden, ein Konzert mit Vorband sind auch gerne mal 3,4 Stunden heftige Lautstärke.

Aber ok, das muss jeder für sich selber entscheiden - ich als Tinnitus-geschädigter weiß aber, wovon ich rede und rate jedem, sich zu schützen, sich an Konzert- und Discobesuche mit Höschutz zu gewöhnen (ein paar Mal reichen schon aus, dass die Eigenwahrnehmung sich drauf einstellt, je älter man ist, wenn man damit anfängt, um so länger ist die Gewöhnungsphase und kann sogar bis zu einem Jahr dauern). Und für Musiker ist es sowieso unabdingbar.

Scheinbar habe ich aber trotzdem noch eine adäquate Wahrnehmung von oberen Tönen, denn - kaum zu glauben - ich habe letztens erst einen laufenden Röhrenfernseher fiepen gehört, und technisch gesehen sollte da das fiepen bei 15625Hz sein (das ist der horizontale sync) .... Aber wer weiß, vielleicht war das auch ein enthaltenes Netzteil o.ä. ? :)
Natürlich kommt auch je nach Frequenz immer ein entsprechender Wahrnehmungsbereich dazu, also wie laut muss ein Ton auf einer Frequenz sein, das er noch wahrgenommen wird.....

Wie auch immer:
Im Tonstudio ist bei 15 kHz eh meist Schluss, die 16kHz ist bei den meisten Equalizern oben rum Schluss.
Musikinstrumente spielen eh kaum in Bereichen obenrum, wenn dann sind das alles Obertöne. Die Piccoloflöte z.B. liegt auf Ton D5 bei 4698,7, doch die Obertöne bleiben hier unberücksichtigt (PS: die Triangel geht natürlich höher)

PS: Interessant, was aus der Frage des TE hier wurde :)
 
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Rastafari

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ich habe letztens erst einen laufenden Röhrenfernseher fiepen gehört, und technisch gesehen sollte da das fiepen bei 15625Hz sein
Sagt nichts aus. Das fiepen eines PAL-Zeilentrafos kann so gut wie jeder noch hören, der Ton besteht aus einer Mischung dieser Pilotfrequenz mit allen daraus entstehenden Untertönen in ganzzahliger Teilbarkeit. Was du daran wirklich wahrnimmst, ist massgeblich die erste Teilung durch 2, also nur ca 7,8 kHz. Gemischt mit dem nächsten Unterton von nennenswertem Pegel, bei der nächsten Halbierung auf etwa 3,9 kHz, sowie den letzten noch erwähnenswert lauten, bei etwa 2 und 1 kHz.
Das liegt alles noch im Bereich, in dem das Ohr relativ betrachtet sehr sensibel reagiert, daher deckt dieser Mix aus Untertönen die höhere Pilotfrequenz ohnehin komplett zu - selbst das gesündeste und jüngste Ohr hört damit die ursprünglichen 15 kHz nicht mehr. Das geht auch bei hervorragendem Gehör genauso unter wie zB das Ticken der Armbanduhr, während gleichzeitig die Kaffeemühle rattert. Psychoakustische Maskierungseffekte funktionieren immer und überall.
Bei anderen Hörversuchen geht man gerne der gleichen Falle auf den Leim, was da mutmasslich jenseits der 15 kHz noch "gehört" wird sind nur Signalverzerrungen und diffuser Sekundärschall durch Reflexionen und Resonanzen, deutlich tiefer in der Frequenz.
Macht man solche Hörversuche unter akustischen Optimalbedingungen, also in einem "schalltoten" Raum in echter Laborqualität, mit höchstwertigen Schallquellen, dann fallen die Messwerte deutlich ernüchternder aus.
 

Farafan

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Ich denke das bei der jungen Generation die Bandbreite des Hörens weitaus geringer ist als bei denen 50+.

Techno-Schrott und entsprechenden Clubs sei Dank. Eigentlich müsste der Verband der Hörgeräte-Akkustiker jedem Technokasper Sponsorengeld zahlen.
 
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