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Warum bei Lautstärke "-dB"?

  • Ersteller Benutzer 91289
  • Erstellt am

Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Zum Glück hast du da nicht pauschalisiert.

Wie jeder weiß waren 50+ Menschen nie auf lauten Konzerten, arbeiten nie in lauten Umgebungen und wie laut es in einer Disco ist, hängt nicht von dem persönlichen Verhalten einer Person ab, der die Regler nach oben schiebt, sondern: damals war es leiser! Immer!
Auch gab es früher keine Musikrichtungen die sich laut auf die Flagge geschrieben hatten. Metaller sind für ihre leisen Töne ja berüchtigt. Die leise gezupften Saiten sind ja legendär. Und ja, jemand der heute 50+ ist, hat in den 80ern durchaus auch Musik gehört.

Demgegenüber hört natürlich jeder Jugendliche Techno, in der Disco, jeden Abend!

So einfach kann die Welt sein.

Zum eigentlichen Thema:

Den Dynamikumfang innerhalb eines Titels sollte die Funktion kaum bis garnicht beeinflussen. Die Dynamik eines Albums aber vermutlich schon. Haben die Künstler also nach einem etwas lauterem, dynamischeren Stück ein leiseres Platziert, würde der Algorithmus die Stücke angleichen und den gewünschten Effekt damit vereiteln.
 
Zuletzt bearbeitet:

GunBound

Rote Sternrenette
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Mit Hörschwelle meinte ich nicht die Frequenz, sondern die minimale Lautstärke, die der durchschnittliche Mensch noch hört (sorry, falls das der falsche Begriff war).
Doch, war der richtige Begriff, ich bin nur etwas vom Thema abgekommen.
Aber selbst dann hat die LP keinen Vorteil gegenüber einer CD, weil genau da wiederum der Dynamikumfang entscheidend ist (und 96dB sind mehr als genug für das menschliche Ohr).
Wäre ja absurd, zu argumentieren, mit LPs könne man im leisen Bereich weiter gehen als mit CDs, wenn das längst niemand mehr hört.
Ist es auch. Aber wenn es um Musik geht lassen sich extrem viele Menschen von ihren Sinnen übernatürliche Kräfte vorgaukeln. Manch einer konnte einen Unterschied hören, wenn er den Rand seiner CD mit grünem statt blauem Edding angemalt hatte. Das sollte als Beispiel reichen, wie weit die Idiotie hier gerne mal geht…

Ich bin 50plus, ich denke ich kann froh sein, wenn ich noch 15kHz höre, 18kHz ist ein guter Wert und 20 schaffen wohl auch eher nur wenig jüngere Leute - vor allem wenn man sieht, wie die sich heute mit dr.Beats und voller Lautstärke überalle zudröhnen, auf Konzerte oder in der Disco ohne Ohrenschutz unterwegs sind.......
Ja, das stimmt.
Ich hab einmal einen Test gemacht und einen Sinuston mit einem Tongenerator an meiner Anlage laufen lassen. Die Lautsprecher haben Magnetostaten verbaut und können bis 125kHz mit unhörbaren Verzerrungen wiedergeben. Gehört habe ich mit meinen 23 Jahren ein Signal bis ca. 17kHz – ich konnte aber nicht mehr sagen, ob das nun ein Sinuston, ein Sägezahn oder sonstwas war. Die ohrinternen Verzerrungen waren da wohl definitiv zu hoch.

Ich höre gerne LP, das hängt aber nicht mit der Technik als solchem zusammen. Wie @GunBound das so schön beschrieb ist es das Ritual "LP aussuchen, auspacken, auflegen, säubern, Nadel aufsetzen und (wirklich) genießen"
Die LP kommt technisch nicht ran an eine gute CD, aber es ist - ok... vielleicht eben auch in Zusammenhang mit dem Ritual und der psychologischen Komponente - eben ein anderer "Soundcharakter". ich empfinde ihn etwas wärmer, runder.
Geht mir auch so, und dein Empfinden wird dich wohl auch nicht täuschen. Die einzigen klanglich relevanten Unterschiede im Hifi-Bereich bei halbwegs anständigem Equipment und Material rühren von der Raumakustik, der Hörposition, Lautsprecheraufstellung – und allenfalls vom Phono-Equipment (Nadel, Pickup, Vorverstärker) her. Der Rest spielt (wenn überhaupt) eine untergeordnete Rolle.
Ist typisch für Hifi: man verzichtet absichtlich auf ein theoretisch erreichbares Optimum aufgrund anderer Vorzüge. Würde ich vollständig auf guten Klang hören, so würde ich in einem akustisch optimierten Raum sitzen und meine ausschliesslich digitalen Quellen über PA-Aktivlautsprecher hören, und nicht auf einer Vintage-Anlage, deren Komponenten zwischen 1976 und 1989 gebaut wurden. Genauso geht's mir auch mit der Schallplatte.

Aber @GunBound , Du hast da ja echt ganz schön Durchblick *thumbsup*
Jetzt müsste das nur noch wahr sein… habe ehrlich gesagt herzlich wenig Ahnung und "betreibe" das alles hobbymässig.


Da ist es für mich der Horror, wenn ein einzelner Song einfach mal anders angepasst wird.
Für mich ist's ein Horror, wenn ich beim kompletten Durchhören eines Albums plötzlich durch zu laute Stücke aufgeschreckt wird. Jedem das Seine.:)
 

MacAlzenau

Golden Noble
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Ist es auch. Aber wenn es um Musik geht lassen sich extrem viele Menschen von ihren Sinnen übernatürliche Kräfte vorgaukeln. Manch einer konnte einen Unterschied hören, wenn er den Rand seiner CD mit grünem statt blauem Edding angemalt hatte. Das sollte als Beispiel reichen, wie weit die Idiotie hier gerne mal geht…
Das Gefühl hatte ich schon immer. Mir war es zwar auch schon immer egal, da ich nicht audiophil bin, aber die Diskussionen in den Neunzigern waren teilweise schon absurd.
Da gab es gerne, auch in nicht nur sogenannten, sondern ansonsten tatsächlich so zu bezeichnenden Fachzeitschriften Tests, da hatte man das Gefühl: die LP - sofern die präferiert wurde, ansonsten die CD - wurde nach Ankündigung über eine perfekte Anlage abgespielt, danach die Konkurrenz über irgendein Billigprodukt. Als dann mp3 rauskam, fand ich das irgendwie ähnlich mit den Vergleichen.
Nix Doppelblindversuche, also daß auch der Versuchsleiter nicht weiß, was kommt und das eventuelle verschlüsselt ankündigt ("na ja, und jetzt könnt ihr halt mal hören, wie doof das bei mp3 klingt").
Und bei den mp3s hatte man immer das Gefühl, daß da nicht nur minimale kb/s-Werte ausgesucht wurden, sondern auch noch miserabel umgesetzte Encoder.
Mein Gehör ist sicher nicht toll, und ich liebe CDs, auch wenn ich alles auf der Festplatte habe, weil beim CD-Hören das ein ganz anderer Akt ist. Nicht einfach mal schnell nebenher, sondern man setzt sich bequem in den Sessel, schneit sich einen Wein ein oder einen guten Tee, legt eine CD auf (mag auch eine LP sein), switscht da nicht ruckzuck zum nächsten Titel… Das, was das Musikhören bequem gemacht hat, die Riesenauswahl, macht das Musikhören auch kaputt, leider. Der Titel gefällt gerade nicht? - Weiter, ignorieren, überspringen. Opern und so, sogar Konzeptalben werden zu den Highlights reduziert, statt sie zu verarbeiten, das komplette Werk zu genießen.
 

GunBound

Rote Sternrenette
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Das war nicht nur in den 90ern so – das ist heute schlimmer denn je.

Fachzeitschriften
Diese werden zusammenfassend gerne mal als "Flachpresse" tituliert. Warum, kann sich wohl jeder denken.
In den Hifi-Zeitschriften ist immer genau jenes Gerät Testsieger, welches am meisten Geld in Werbung investiert hat. Kein Witz: man schaue sich nur mal eine aktuelle Ausgabe von "Stereoplay", "Audio" o.ä. an: auf Seite 1 ist gerne mal z.B. eine B&W-Werbung – fünf Seiten später sind ebendiese Lautsprecher Testsieger.
 

Rastafari

deaktivierter Benutzer
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ich konnte aber nicht mehr sagen, ob das nun ein Sinuston, ein Sägezahn oder sonstwas war.
Es kann nur eine Mixtur aus verschiedensten Sinustönen gewesen sein.
Denn einen wirklich klaren, reinen Sinuston von nur exakt einer Frequenz kannst du in einem normalen Hörumfeld gar nicht erst erzeugen, selbst mit einem Equipment aus der Königsklasse nicht.
Wie enorm stark ein *jeder* Ton im Raum durch die Wände, Fenster, Möbel, Teppiche usw verfälscht wird, das wird dir schnell klar, sobald du mal dein Wohnzimmer komplett ausgeräumt hast um dort zu tapezieren. Erinnerst du dich noch, sogar den Unterschied zwischen Wandfarbe und einer Tapete, ja sogar zwischen feuchter und trockener Tapete rein akustisch wahrnehmen zu können? Liegt alles nur an den allgegenwärtigen "akustischen Fehlfarben", die du ohne einen irrsinnigen Aufwand an Dämmstoffen einfach nicht beseitigen kannst.

Und was den Sägezahnton angeht - der existiert gar nicht.
Es gibt einfach keinen "eckig gezahnten" Schall, das lassen die Gesetze der Physik und die Eigenschaften des Mediums Luft überhaupt nicht zu. Was ein real existierender Lautsprecher aus einem solchen elektrischen Signal macht, und was davon bis zu deinem Ohr vordringt und am Trommelfell auch tatsächliche Wirkung zeigt, das ist wie schon gesagt immer nur eine wilde Mixtur aus Sinustönen, mit unendlich vielen Einzelfrequenzen, unendlich vielen einzelnen Pegeln, gewobbelt in undendlich vielen unterschiedlichen Hüllkurven und mit ebensovielen individuellen Phasenlagen. *)
Es verhält sich fast genauso wie beim vermeintlich als "besonders rein und klar" wahrgenommenen "weissen Licht", das es in Wirklichkeit überhaupt nicht gibt. Du siehst nur eine dichte Suppe aus vielen Spektralfarben gemeinsam, und du hörst auch nur eine solche Suppe aus Sinuswellen. Was anderes bleibt dir gar nicht übrig.

---
*)
Für ein "rechteckiges" Signal in elektrischer oder optischer Form gilt natürlich das gleiche, nur mit anderen Rahmenbedingungen. Auch das Blinklicht aus einer LED oder die von einer Computer-CPU umhergeschubsten Bits sind -mathematisch exakt betrachtet- nichts anderes als extrem komplex kombinierte Mischungen aus reinsten Sinuswellen. (Auch wenn das kaum vorstellbar erscheint, es ist wirklich so.)
 
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GunBound

Rote Sternrenette
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Wie enorm stark ein *jeder* Ton im Raum durch die Wände, Fenster, Möbel, Teppiche usw verfälscht wird, das wird dir schnell klar, sobald du mal dein Wohnzimmer komplett ausgeräumt hast um dort zu tapezieren.
Ist mir bewusst. Mein Raum ist akustisch gesehen eine Katastrophe (keine eindeutige Hörposition, kein Einhalten eines Konzeptes wie z.B. LEDE, keine Anpassung an Raummoden, Lautsprecher zu nahe an der Wand, etc.). Da merkt man jede noch so kleine Kopfbewegung.
Und klar, selbst wenn ich in einem Studio sitzen würde, welches auch nur annähernd so gut wie technisch machbar ausgemessen wäre, so würde ich unter gar keinen Umständen einen reinen Sinuston wahrnehmen können.

Und was den Sägezahnton angeht - der existiert gar nicht.
Auch das ist mir bewusst. Vereinfacht gesagt muss eine Wellenfunktion ja stetig und differenzierbar sein, um physisch existieren zu können, und ein Sägezahn ist das bekanntlich ja nicht (eine Rechteckwelle genauso wenig).

Du siehst nur eine dichte Suppe aus vielen Spektralfarben gemeinsam, und du hörst auch nur eine solche Suppe aus Sinuswellen.
Da spielt aber noch ein anderer Faktor rein: das Ohr eines Menschen arbeitet ("pseudo-") analytisch und teilt die Schallwellen mehr oder weniger kontinuierlich in verschiedene Frequenzen auf. Das Auge hingegen arbeitet von Beginn weg synthetisch und nimmt immer eine Mixtur aus unzähligen verschiedenen Frequenzen wahr.

Auch wenn das kaum vorstellbar erscheint, es ist wirklich so
Geht so. Ist ziemlich einfach vorstellbar. Nur schon die Spannungen, die in einem Rechner zur "Darstellung" von Bits benötigt werden, sind schon ziemlich kompliziert und darüber hinaus mit (Halbleiter-) Rauschen versehen. Dass ein Rechner da so vermeintlich exakte Werte daraus lesen kann liegt ja nur an einem relativ grossen Toleranzbereich, innerhalb dessen ein binärer Zustand eindeutig definiert werden kann. Ok, ist etwas weit hergeholt, geht aber doch irgendwie in die Thematik rein.