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Gendergerechte Sprache

saw

Gravensteiner
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Findest Du?
Dafür darf man dann aber auf Seite der Anti-Gender-Aktivisten auch wenigstens ein kleines bisschen die Schuld bei sich selber suchen.
 

mbert

Grahams Jubiläumsapfel
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Und so viel zum Thema Respekt Diskussionspartnern gegenüber:
1708119665834.png

Nun aber wirklich zurück zum Thema.
 

saw

Gravensteiner
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Darf ich deinen Post nicht lustig finden?
Sollte dies nicht mir überlassen werden?

Hier wird von einigen ständig "von Minderheiten" geschrieben,
auf die keine Rücksicht genommen werden kann,
Da scheint es am Respekt anderen gegenüber, bedeutend extremer zu fehlen.
Aber jeder mag da andere moralische Maßstäbe ansetzen.
 

saw

Gravensteiner
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Mit einem neuen Aspekt.
Keiner sagt das Thema darf nicht weiter geführt werden, lustig nur wenn Leute die "das Thema gendern nicht mehr hören können"
es dann wieder hoch holen.
Ohne dass etwas neues kommt.
 

implied

Rheinischer Bohnapfel
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Ich hänge ein wenig hinterher, aber der Beitrag hier fiel mir dann beim drüberschauen doch auf.
… Wenn du es bis hier nicht verstanden hast und den gleichen Blödsinn wiederholst, erübrigt sich da doch jede Diskussion.
Und ich trenne ganz klar zwischen:
"Ich will das nicht, weil ich es anstrengend oder für nicht notwendig erachte" und der formellen Frage, ob sachlich damit alle Personen angesprochen werden.

Wer tatsächlich behaupten will, dass eine Anrede mit "DER Bauarbeiter" alle Geschlechter anspricht (generisches Maskulinum, soll sich die Frau mal nicht so anstellen!), hat ein grundlegendes Problem, da er die Sachebene offensichtlich nicht begreift.

Umgekehrt ist es mir vollkommen egal, ob du es einfach nicht gut findest. Letzeres ist Geschmackssache und über die kann man diskutieren und sich ggf. auch überzeugen. Aber zu behaupten, dass mit der Ansprache "das Fahrrad" auch "Autos" gemeint sind, ist Unsinn.

Also zum ersten Absatz sei gesagt: Sowohl Genderbefürworter als auch die Vertreter korrekter deutscher Rechtschreibung und Sprache wiederholen sich in diesem thread - meist weil selbst die logischste Definition immer wieder durch teils halbgare Kommentare oder aber überwiegend Interpretationen zu entkräften versucht wird. Ich will das nicht, weil es anstrengend ist, es nicht notwendig ist und wegen der grammatikalischen Sachlichkeit. Ich kann das nicht trennen, es gehört im Gegenteil sogar zusammen 😉

Ja, sachlich (und sprachlich) gesehen sind mit dem Generischen, also den Oberbegriffen, immer alle angesprochen.
Zitat:
„Wir haben es hier mit etwas zu tun, was man in der Sprachwissenschaft "Synonymie" nennt. Synonyme sind gleichlautende Wörter, die aber unterschiedliche Dinge meinen. Ein "Flügel" kann beispielsweise der Teil eines Vogels sein, der Teil einer Fußballmannschaft oder ein Klavier. Manchmal sind diese Synonyme nicht so leicht auseinanderzuhalten, und da kommt es dann zu Missverständnissen wie in der feministischen Sprachwissenschaft. "Kunden" kann nämlich ebenfalls zweierlei bedeuten: "Menschen, die einkaufen" ebenso wie "Männer, die einkaufen". Indem Sprachkritiker behaupten, mit "Kunden" seien nur Männer gemeint, erzeugen sie den Eindruck, Frauen würden sprachlich unterdrückt. Sie richten sich nicht danach, was Menschen meinen, wenn sie etwas sagen, sondern danach, was sie ihnen unterstellen, was sie meinen.“

Es war und ist mir immer absolut zuwider, wenn Menschen mir in das, was ich sage oder nicht sage, mir in das was ich mache oder nicht mache, eine Motivation unterstellen. Denn entweder habe ich gerade gar keine besondere Motivation oder es wird mir eine falsche Motivation unterstellt.
DAS ist doch das wahre Problem mancher Menschen, das ist die Ursache, dass wir uns mit so einem, ich muss es schon aus sprachlicher Sicht so äußern, Unfug auseinandersetzen müssen. Fehlerhafte Interpretation! Unnütz und nervtötend, mißverständlich, ungenau und weder konsequent eingesetzt noch überhaupt konsequent in unserer Sprache umsetzbar.
Generische Begriffe sind nun mal Oberbegriffe, da gibt es doch gar nichts zu interpretieren.

Absatz 2: „Der Bauarbeiter“ ist Einzahl und damit definiert männlich, soweit sollte Sprache klar sein. „Die Bauarbeiter“ sind mehrere Bauarbeiter, die eben „m/w/d“ sein können. In Einzahl weiblich muss es natürlich „die Bauarbeiterin“ sein. Aber das muss ich ja wohl jetzt nicht echt so erklären, oder? In dem Satz in Klammern unterstellst Du etwas, was nicht unbedingt zutreffen muss (da ist sie wieder, die Interpretation) und die Sachebene ist klar, zumindest bei mir.
Da ich aber nicht verfolgt habe, auf was Dein Vorredner sich bezog (einen mir unbekannten Artikel von Martin) kann es auch jetzt sein, dass ich was nicht mit einbezog.

Absatz 3: Von etwas wie „Geschmackssache“ sind wir hier wohl fast alle weit entfernt, nur mal nebenbei bemerkt. Und den letzten Satz meinst Du jetzt nicht im Ernst, oder? Welch ein abstruser Vergleich, nicht mal der härteste Gendergegner würde solch einen seltsamen Vergleich ins Feld führen, denn er ist blanker Unsinn.

Und nochmal so allgemein nachgeworfen (also jetzt nicht auf das Zitat von SomeUser bezogen) muss man den Befürwortern auch nicht immer wieder unterstellen, sie würden sich angeblich einem „Wandel versperren“, wenn es anscheinend den meisten doch eher nur um die korrekte (und klar verständliche) Sprache geht. Da muss man dann auch nicht immer gleich Beispiele auspacken, wie Gendern grammatikalisch korrekt geht, denn das wissen wir hier wohl einigermaßen alle. Doch auch in ausgeschriebener, korrekter Form ist das Gendern grundsätzlich nutzlos.
Das Gendern wird (nicht nur) meiner Meinung nach dabei dauerhaft zu sprachlichen Problemen führen können:
- in Bezug zu Unterstellungen von Motivationen, wenn man es mal nicht anwendet
- dass irgendwann, aufgrund einer Gewöhnung, eine vormals klare Verwendung von Oberbegriffen für die korrekte Wahrnehmung vergessen wird
- dass die inflationäre Verwendung des „Binnen-i“ (Binnenmajuskel) schon jetzt laufend zu häufigeren Mißverständnissen führt
- es sich grammatikalisch nicht konsequent umsetzen lässt
- es zu weiteren Wünschen von Minderheiten kommen wird, weitere und tiefgreifende Sprachveränderung vorzunehmen (wie z. B. bereits jetzt mit der Erfindung neuer Personalpronomen und mehr)
- nicht berücksichtigt wird, dass „Mitarbeitende“ zwar Menschen sind, die mitarbeiten, aber Mitarbeiter nicht unbedingt mitarbeiten und damit keine Mitarbeitende sind - oder Studierende nur Studierende sind, wenn sie studieren, wenn sie aber schlafen studieren sie gerade nicht, sind aber deswegen immer noch Studenten.

Habt n schönen Abend 😊
 
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Martin Wendel

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Ja, sachlich (und sprachlich) gesehen sind mit dem Generischen, also den Oberbegriffen, immer alle angesprochen.
Zitat:
Bei einem Zitat gibt man für gewöhnlich eine Quelle an.

„Der Bauarbeiter“ ist Einzahl und damit definiert männlich, soweit sollte Sprache klar sein.
Das ist schlichtweg falsch und entspricht keinesfalls der Argumentationslinie jener, die die Bedeutung des generischen Maskulinums verteidigen.
 

implied

Rheinischer Bohnapfel
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Bei einem Zitat gibt man für gewöhnlich eine Quelle an.


Das ist schlichtweg falsch und entspricht keinesfalls der Argumentationslinie jener, die die Bedeutung des generischen Maskulinums verteidigen.
1) Ablenkung vom Thema und nicht zielführend, aber „Leserbrief in der FAZ zum Thema Gendern“ (Datum der Augabe ist unbekannt)

2) unklar und meines Erachtens nach nicht falsch. Definiere bitte, was daran falsch sein soll. Danke
 

Martin Wendel

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implied

Rheinischer Bohnapfel
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Wenn im Supermarkt an der Kasse steht "Lieber Kunde! Kartenzahlungen ab 10 Euro möglich" sind damit wohl kaum nur Männer gemeint.


Und ich halte es nicht für zielführend, ohne Quellenangabe Zitate zu verbreiten.
Öööh, natürlich sind damit nicht nur Männer gemeint. Was hat denn das nun damit zu tun, dass „der Bauarbeiter“ definiert männlich ist, da es Einzahl ist, hingegen mit der Ansprache „lieber Kunde“ aber jede Person gemeint ist, die das liest und damit m/w/d sein kann.

Was also entgeht mir hier? Verstehe nicht, warum das falsch sein soll 🤷🏼‍♂️
 

rootie

Filippas Apfel
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Öööh, natürlich sind damit nicht nur Männer gemeint. Was hat denn das nun damit zu tun, dass „der Bauarbeiter“ definiert männlich ist, da es Einzahl ist, hingegen mit der Ansprache „lieber Kunde“ aber jede Person gemeint ist, die das liest und damit m/w/d sein kann.

Was also entgeht mir hier? Verstehe nicht, warum das falsch sein soll 🤷🏼‍♂️

Ach, und wer ist dann Deiner Definition nach bei „Lieber Bauarbeiter! Bitte die Werkzeuge wieder dahin zurückstellen, von wo sie genommen werden.“ gemeint?
 
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mbert

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Damit hast du ja den besten Beleg, weshalb das generische Maskulinum nicht funktioniert.
Nein, das belegt letztlich nur, dass menschliche Sprache inhärent mehrdeutig ist. Das ist nichts neues. Dass Kommunikation zwischen Menschen dennoch funktioniert, haben wir unserer Fähigkeit zu verdanken, neben dem wortwörtlich gesagten noch anderes in die Interpretation mit einfließen zu lassen - den Kontext.

Das geht übrigens bei nichteuropäischen Sprachen noch deutlich weiter. Wenn man z.B. "the knowledge creating company" von Nonaka liest, wo es darum geht, wie japanische Unternehmen mit dem Thema Wissen umgehen (und warum das bei ihrem Aufstieg im späten 20. Jh. wichtig war), spielt da eine große Rolle, dass die japanische Sprache in vielen Dingen dazu neigt, mehrdeutig zu sein, was das präzise Ausformulieren, wie wir es in Europa gewohnt sind, erschwert - weshalb man einen Fokus auf eine "hands-on" Kultur entwickelt hat, was ein oft anderer Zugang zu Wissen ist als hierzulande. Ich habe vor etlichen Jahren mal 2 Jahre lang japanisch gelernt und war fasziniert davon, wie z.B. der soziale Status jeder an einer Konversation teilnehmenden Person eine Auswirkung sowohl auf Wortwahl wie auch auf das Verständnis von Worten hat.

Zurück zum generischen Maskulinum: es "funktioniert" ganz im Gegenteil zu dem, was Du schreibst, sehr gut, und das schon seit Jahrhunderten (siehe auch die Untersuchung zur Verwendung des generischen Maskulinums im Mittelalter: #3.940). Die bei weitem meisten Menschen benutzen es, obwohl es, wenn man den Fernseher anschaltet oder in die Presse schaut, peinlichst vermieden wird. Allein diese Tatsache zeigt auch ein wenig, wie sehr es sich dabei um einen Soziolekt handelt, der eher spaltet als vereint.
 
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Martin Wendel

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Nein, das belegt letztlich nur, dass menschliche Sprache inhärent mehrdeutig ist. Das ist nichts neues. Dass Kommunikation zwischen Menschen dennoch funktioniert, haben wir unserer Fähigkeit zu verdanken, neben dem wortwörtlich gesagten noch anderes in die Interpretation mit einfließen zu lassen - den Kontext.

Das geht übrigens bei nichteuropäischen Sprachen noch deutlich weiter. Wenn man z.B. "the knowledge creating company" von Nonaka liest, wo es darum geht, wie japanische Unternehmen mit dem Thema Wissen umgehen (und warum das bei ihrem Aufstieg im späten 20. Jh. wichtig war), spielt da eine große Rolle, dass die japanische Sprache in vielen Dingen dazu neigt, mehrdeutig zu sein, was das präzise Ausformulieren, wie wir es in Europa gewohnt sind, erschwert - weshalb man einen Fokus auf eine "hands-on" Kultur entwickelt hat, was ein oft anderer Zugang zu Wissen ist als hierzulande. Ich habe vor etlichen Jahren mal 2 Jahre lang japanisch gelernt und war fasziniert davon, wie z.B. der soziale Status jeder an einer Konversation teilnehmenden Person eine Auswirkung sowohl auf Wortwahl wie auch auf das Verständnis von Worten hat.

Zurück zum generischen Maskulinum: es "funktioniert" ganz im Gegenteil zu dem, was Du schreibst, sehr gut, und das schon seit Jahrhunderten (siehe auch die Untersuchung zur Verwendung des generischen Maskulinums im Mittelalter: #3.940). Die bei weitem meisten Menschen benutzen es, obwohl es, wenn man den Fernseher anschaltet oder in die Presse schaut, peinlichst vermieden wird. Allein diese Tatsache zeigt auch ein wenig, wie sehr es sich dabei um einen Soziolekt handelt, der eher spaltet als vereint.
Du schaffst es, ewig lange zu antworten, ohne wirklichen Erkenntnisgewinn für die diskutierte Frage: Gibt es ein generisches Maskulinum im Singular?
 
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mbert

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für die diskutierte Frage: Gibt es ein generisches Maskulinum im Singular?
Naja, ich habe auf Deinen Kommentar geantwortet.

Und zur "Frage": das ist halt auch wieder so ein Muster: jemand gibt ein Beispiel, wo es dann doch irgendwo eine Ausnahme gibt, und darauf wird dann herumgeritten.

Tatsächlich hat @implied bei seinem Beispiel etwas übersehen. Darum ging es aber in seinem Beispiel überhaupt nicht in erster Linie.

Um jetzt aber nicht zu riskieren, dass jetzt noch etliche Nachfragen an mich kommen, warum ich mich nicht zu dieser eminent wichtigen Detailfrage äußere: das generische Maskulinum wird in manchen Fällen (!) auch im Singular verwendet und da auch gut verstanden. Es geht immer vor allem darum, ob die Rede von bestimmten Personen ist oder stattdessen von Personengruppen. Auch im Singular kommt es vor, dass von Personengruppen die Rede ist: "der Wähler hat entschieden" (im Gegensatz zu "der Wähler hat entschieden").

Du schaffst es, ewig lange zu antworten, ohne wirklichen Erkenntnisgewinn
Und da sind wir wieder bei meinem Kommentar, auf den Du überhaupt nicht eingehst: um Sprache zu verstehen, reichen die Buchstaben allein nicht aus (was übrigens auch ein wesentlicher Grund dafür ist, dass in online-Diskussionen Dinge oft sehr viel schneller eskalieren als im persönlichen Gespräch). Der Kontext ist wichtig. Und wir haben uns in unserer Evolution als sehr wohl fähig erwiesen, all diese Dinge in unserer Kommunikation zu nutzen. Den Erkenntnisgewinn hast Du leider übersehen (wollen).
 
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Martin Wendel

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Naja, ich habe auf Deinen Kommentar geantwortet.
Du belehrst mich also gerade, dass man den Kontext beachten muss, ohne den Kontext meiner Aussage auch nur irgendwie zu berücksichtigen? Interessant.
 

mbert

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Du belehrst mich also gerade, dass man den Kontext beachten muss, ohne den Kontext meiner Aussage auch nur irgendwie zu berücksichtigen? Interessant.
Da ich Dir aktuell nicht in die Augen schauen kann, muss ich mich auf das Geschriebene stützen.

Und auf diser Grundlage ist jetzt meine Bitte an Dich: einfach mal die Pampigkeit herausnehmen. Das würde hier gerade allen helfen.