• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung

[Kommentar] Apple und die Update-Fails – Es reicht!

Michael Reimann

Geschäftsführung
AT Administration
Registriert
18.03.09
Beiträge
9.146
Bildschirmfoto-2016-12-14-um-09.59.52-700x498.png


Wiedermal hat Apple ein Update verpatzt. Dieses Mal hat es Besitzer der Apple Watch erwischt. Mit dem Update auf WatchOS 3.1.1. hat Apple es geschafft, einige Uhren (wieviele ist derzeit unbekannt) lahmzulegen. Hat der Besitzer Pech, muss das Modell sogar vom Support wiederbelebt und dazu eingeschickt werden. Ich finde es reicht. Apple unter Tim Cook hat bei mir jedes Vertrauen verspielt und dabei bin ich dieses Mal gar nicht betroffen.

In einem früheren Kommentar zur Update-Situation bei Apple habe ich noch versöhnlichere Töne angeschlagen. Das hat jetzt ein Ende.

Früher war zwar nicht alles besser, aber wenn man sich auf eines verlassen konnte, dann waren es Updates der Embedded Devices von Apple. Offenbar hat man in Cupertino jegliches Gefühl für Qualitäts-Kontrollen verloren. Augenscheinlich sind die zahlreichen Beta-Versionen, die Apple seit einiger Zeit der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt nichts wert, denn immer wieder muss man feststellen, dass nach der Freigabe entweder der Update-Prozess eine Macke hat, wie zuletzt beim Upgrade von iOS 9 auf 10, oder die Software doch noch nicht für die breite Masse geeignet ist, wie es sich jetzt herausstellt.

Dabei ist es mir herzlich egal, dass Apple im Nachhinein schnell reagiert und Updates korrigiert oder zurückzieht. Das ist nicht diskutabel, das ist schlicht ihre verdammte Pflicht. Es ist mir auch egal, dass Apple die Upgrades kostenlos anbietet. Das entbindet sie nicht davon, korrekt funktionierende Software auszuliefern. Ich habe als Kunde einen Anspruch darauf. Gerade und insbesondere bei den am oberen Ende der Preisskala angesiedelten Geräten.

Das Argument, die Betriebsysteme seien in den Jahren ja auch komplexer und damit auch fehleranfälliger geworden, lasse ich nicht gelten. Gerade auf der extrem geschlossenen Plattform iOS sollte das nun wirklich kein Thema sein. Diese Software läuft auf hinlänglich bekannter und gut definierter Hardware. Ähnlich wie bei Spielekonsolen, deren Hardware auch exakt bekannt ist. Hier immer wieder Upgrades zu verpatzen ist nicht nur peinlich, es zeugt von einem ziemlichen Chaos in der Firma.

Wir alle erinnern uns noch dran, als 2014 Apple mit einem iOS-Update (8.0.1.) eine ganze Geräte-Generation vom mobilen Netz abgeklemmt hat und als Bonusfeature auch gleich noch TouchID unbrauchbar machte. Dieser Vorfall hat uns die Public Betas beschert. Da war doch noch was, ach ja richtig: Das Update auf iOS 9.3.2 legte zahlreiche iPad pro 9 lahm und wurde ebenfalls zurückgezogen. So was ist nicht nur lächerlich, es ist peinlich in jeder Beziehung. Man fragt sich, was Tim Cook den ganzen Tag macht. Urlaubsanträge unterschreiben? Viel mehr kann es ja nicht sein.

Ich bin zwar dieses Mal ausnahmsweise nicht von diesem Problem betroffen, lasse aber dennoch kein gutes Haar in dieser Sache an Apple. Inzwischen muss man bei angekündigten Updates aus Cupertino immer eine Warnung herausgeben. Man kann also künftig nur den Tipp geben, mit dem Update eines Apple-Gerätes mindestens 24 Stunden, wenn nicht gar noch länger zu warten.

Ich höre zwar schon die Stimmen der zahlreichen Leute die sagen, das sei sowieso selbstverständlich. Dem halte ich entgegen, dass nichts selbstverständlich ist. Geräte wie iPhones, iPads, iPods und Apple Watches werden nicht ausschließlich von IT-Profis genutzt, sondern von ganz normalen Menschen und die machen halt das Update, wenn es ihnen angeboten wird.

Diese Menschen haben dann auch keine andere Wahl, als sich an den Apple-Support zu wenden, mit ihrem möglicherweise durch das Update unbrauchbar gewordenen Gerät. Dieser reagiert zwar in der Regel kulant, bzw. im Sinne einer guten und schnellen Problemlösung, aber – Enschuldigung – das ist ja wohl selbstverständlich.

Um es auf den Punkt zu bringen. Apple hat bei mir jeden Kredit, was die Qualität seiner Software angeht verspielt. Es wird lange dauern, bis ich das wieder ablegen kann. Bis es soweit ist, rate ich jedem, der nicht unbedingt auf das allerneuste Betriebsystem angewiesen ist, dringend vom Update ab. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Wenn Apple nicht entscheidende Änderungen vornimmt – auch an der Führungsstruktur – werden wir immer wieder Situationen erleben wie diese.
Hier geht's zum Artikel ins Apfeltalk Magazin
 

doc_holleday

Signe Tillisch
Registriert
14.01.12
Beiträge
13.405
es ist peinlich in jeder Beziehung

Sehe ich auch so.

Zur mangelhaften Qualität kommen meiner Meinung nach noch: fragwürdige Design-Entscheidungen, mit Füßen getretene Usability, unverständliche Inkonsistenzen der Plattfromübergreifenden Applikationen und das scheinbare kopflose Streichen und/oder Einführen und/oder Wiedereinführen von ehemals gestrichenen Features.

Ich weiß, das ist jetzt platt und ich weiß auch, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hat, aber dieser Gedanke geht mir in letzter Zeit so häufig durch den Kopf (u.a. aufgrund der Tatsache, dass Apple selbst das in letzter Zeit gerne so oft in den Vordergrund gestellt hat), dass ich ihn noch mal wiederholen muss: Aber Hauptsache wir haben wieder 100 neue Emojis und iMessage-Feuerwerke.
 

u0679

Moderator
AT Moderation
Registriert
09.11.12
Beiträge
7.606
Sehr gut geschrieben @michael Reinmann, wenn auch etwas emotional. ;)

Ich sehe das genau so, als Anbieter von Software ist es die Pflicht von Apple, dafür zu sorgen, dass fehlerhafte Updates möglichst gar nicht die Qualitätskontrolle verlässt.

Leider ist so ein Verhalten mit "Bananensoftware - reift beim Anwender" ja nichts neues und auch kein alleiniges Apple Problem.
Microsoft und andere große und kleine Anbieter haben in der Vergangenheit immer wieder mit fehlerhafter Software für viel Arbeit und Ärger gesorgt.

Was OS X und iOS betrifft, bin ich bewusst bisher weder zu Sierra, noch zu IOS 10 gewechselt, aus Sorge, auch eines der bisher hier diskutierten Probleme zu haben.
 
  • Like
Reaktionen: Michael Reimann

Michael Reimann

Geschäftsführung
AT Administration
Registriert
18.03.09
Beiträge
9.146
Sehr gut geschrieben @michael Reinmann, wenn auch etwas emotional. ;)

Leider ist so ein Verhalten mit "Bananensoftware - reift beim Anwender" ja nichts neues und auch kein alleiniges Apple Problem.
Microsoft und andere große und kleine Anbieter haben in der Vergangenheit immer wieder mit fehlerhafter Software für viel Arbeit und Ärger gesorgt.

Danke! :)
Ich kann mich allerdings an fast kein Windows-Update erinnern, das zurückgezogen werden musste.
 

frizzo

Gelbe Schleswiger Reinette
Registriert
13.09.10
Beiträge
1.747
oh oh oh böser Artikel aber es ist auf jeden Fall viel wahres dran.
Ich bin immer einer der das alles klein redet und sagt "mit jedem frischen Update geht man in den ersten 48h ein Risiko ein" und dem muss man sich bewusst sein. Ich geh es auch immer wieder aufs neue ein obwohl ich mich jedes mal frage was denn jetzt überhaupt besser oder anders sein soll!? Vor ein paar Jahren sind immer cool Features dazu gekommen da hab ich mich selbst noch verstanden aber heute sind das meistens nur noch Bugfixes und Kleinigkeiten dafür aber ein um so größeres Risiko.

Um so länger ich über das Thema nachdenke um so besser kann ich dich verstehen. Bin sehr froh dass ich bisher nicht betroffen bin was das iOS Update angeht obwohl ich es sofort nach dem ich es hier gelesen hab installiert habe :D Ich glaub ich würde durch die Decke gehen wenn ich jetzt extra zum nächsten Apple Store fahren müsste wegen dem Update :D

Grüße und allen einen schönen Tag!
 
  • Like
Reaktionen: Michael Reimann

Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts
AT Administration
AT Redaktion
Registriert
01.11.16
Beiträge
15.030
Muss mich leider anschließen, Apple verliert für mich in Sachen Qualität den Premium-Anspruch klar - was sie da nachlassen legen sie aber anscheinend noch bei den Preisen drauf.

Ich bin ja was so manche Fehler betrifft noch tolerant, und lasse es gerne gelten, dass es da bei anderen Herstellern sicher auch gibt. Auf der anderen Seite war ich aber zb. einer der betroffenen beim iPad Pro Fail. Das Update hat mein Gerät komplett geschrottet und musste getauscht werden - ich wiederhole: ein Update. Das vorher durch die Public Beta ging. Btw.: Hat die eigentlich irgend einen Sinn? So etwas ist mir bei keinem anderen Hersteller in meinem sehr Gadget-/Technikverliebten Leben jemals passiert ,...
 
  • Like
Reaktionen: gfc, u0679 und frizzo

u0679

Moderator
AT Moderation
Registriert
09.11.12
Beiträge
7.606
Ich kann mich allerdings an fast kein Windows-Update erinnern, das zurückgezogen werden musste

Nein, zurückgezogen vielleicht nicht, aber es gab mehrfach Updates, die mal eben den Start von Rechnern verhindert haben oder sonstige böse Überraschungen.
 

Patrick Rollbis

Moderator
AT Moderation
Registriert
22.10.06
Beiträge
6.204
Microsoft hat schon genug Updates zurückgezogen, vor allem bei den Surface-Geräten. Da wurden einige mal durch Updates kurzzeitig unbrauchbar gemacht.

Da wo Menschen arbeiten, können Fehler passieren. Bedenkt, dass bei Apple inzwischen gut 110.000 Menschen arbeiten. Da kann man nicht alles prüfen, testen und qualitätssichern.
Mir ist klar, dass Kunden was anderes erwarten, aber that's life. Nobody is perfect.
 

Michael Reimann

Geschäftsführung
AT Administration
Registriert
18.03.09
Beiträge
9.146
Microsoft hat schon genug Updates zurückgezogen, vor allem bei den Surface-Geräten. Da wurden einige mal durch Updates kurzzeitig unbrauchbar gemacht.

Da wo Menschen arbeiten, können Fehler passieren. Bedenkt, dass bei Apple inzwischen gut 110.000 Menschen arbeiten. Da kann man nicht alles prüfen, testen und qualitätssichern.
Mir ist klar, dass Kunden was anderes erwarten, aber that's life. Nobody is perfect.

Ja, Menschen machen Fehler, das heißt für mich aber nicht gleich: Viele Menschen machen viele Fehler. Apple sollte sich mehr auf das konzentrieren, was sie können. Qualitätskontrolle gehört offensichtlich nicht dazu.
 

notranked

Melrose
Registriert
07.05.06
Beiträge
2.493
Vergleiche mit anderen Herstellern sollte man nie tätigen. Das gilt für alle Branchen und jedes Produkt. Entweder man setzt sich selber den Anspruch der Beste zu sein oder lässt es bleiben. Es gab immer wieder mal die Situation, dass ein Upgrade / Update verhauen wurde, aber dann lief die Software nicht rund und hat nicht das komplette Gerät unbrauchbar gemacht. Ich erinnere mich noch an mein Upgrade von Tiger auf Leopard. Dies hat den Rechner extrem verlangsamt. Damals hat man von einer Katastrophe gesprochen. Aber dass das Gerät nicht mehr benutzbar ist, ist eine ganz andere Dimension.
 
  • Like
Reaktionen: larsfreiburg

Frischluft

Oberdiecks Taubenapfel
Registriert
27.12.14
Beiträge
2.716
Nobody is perfect.

Apple schon, Apple wirb damit, erweckt in diesem Fall die Erwartung und enttäuscht auf breiter Linie.

Ob iPad, iPhone, Apple Watch ist egal.
Solche Fehler dürfen einem so perfektionistischen Unternehmen nicht passieren. Das ist ja gerade das peinliche daran. Und wenn brauchen sie sich nicht wundern, bald selbigem Ruf wie manch ein anderer Softwareentwickler zu folgen.
 

Patrick Rollbis

Moderator
AT Moderation
Registriert
22.10.06
Beiträge
6.204
Ja, Menschen machen Fehler, das heißt für mich aber nicht gleich: Viele Menschen machen viele Fehler. Apple sollte sich mehr auf das konzentrieren, was sie können. Qualitätskontrolle gehört offensichtlich nicht dazu.

Umso mehr Mitarbeiter es gibt, desto umständlicher ist das Qualitätsmanagement.
Mag sein dass du böse bist, aber warte ab und der Fehler wird behoben.
 

doc_holleday

Signe Tillisch
Registriert
14.01.12
Beiträge
13.405
Bedenkt, dass bei Apple inzwischen gut 110.000 Menschen arbeiten. Da kann man nicht alles prüfen, testen und qualitätssichern.

Meiner Meinung nach, ist die Anzahl der Mitarbeiter nicht das Kriterium, das man als Unterstützung der These "man kann nicht alles testen" heranziehen sollte. Zumindest nicht für jede sprachliche Auslegung von "können".

Man könnte (theoretisch) schon, aber man will aus Kostengründen nicht.

Ich möchte damit nicht sagen, dass Apple dieses Kontrollniveau einführen sollte! Aber etwas mehr darf es dann schon sein.

Es geht ja hier nicht darum, dass ab und zu mal eine App hängt, sondern dass Geräte komplett unbrauchbar werden. Wenigstens diesbezüglich sollte man sich beim Roll-Out einer neuer Software-Version schon hinreichend sicher sein, dass das nicht vorkommt.
 

Macbeatnik

Golden Noble
Registriert
05.01.04
Beiträge
34.476
Mit den Public Betas begann das Drama, das was man durch gestreutere Verbreitung erreichen wollte ging nach hinten los.
Allerdings kein Wunder, wenn die Tester statt Funktionen zu testen nur den Akku im Visier haben und da alle Energie des Testens verschwenden.
Ansonsten, Fehler gab es immer, bei Veröffentlichungen.
 

Michael Reimann

Geschäftsführung
AT Administration
Registriert
18.03.09
Beiträge
9.146
Umso mehr Mitarbeiter es gibt, desto umständlicher ist das Qualitätsmanagement.
Mag sein dass du böse bist, aber warte ab und der Fehler wird behoben.

Ich bin nicht böse. Ich bin mega entäuscht. Wäre meine Apple Watch Edition (1500 Euro) davon betroffen, hätte sich der Artikel völlig anders angehört. Ich finde es eine Unverschämtheit, dass Apple teure Geräte mit einem Update lahmlegt und man dann auch noch stundenlang in Hotlines erklären muss was passiert ist. (Ist - wie geschrieben - nicht mir passiert, aber einen guten Freund!)

Ich habe nicht - mehr - so viel Verständnis für Apple.
 

Apfelhonk

Westfälische Tiefblüte
Registriert
02.03.12
Beiträge
1.047
Und vor allem passiert es bei einem X.X.1 Update. Wenn so was bei einem großen Versionssprung passiert kann ich das noch irgendwie nachvollziehen. Aber bei so einem kleinen Release (kann ja nicht so viel geändert worden sein) ist echt peinlich.
 

Balkenende

Virginischer Rosenapfel
Registriert
12.06.09
Beiträge
11.433
Was ich mich überrascht ist die Tatsache, dass offenkundig bei Apple nicht genug getestet wird. So etwas muss doch auffallen. Es sei denn, man testet halbherzig.

Public Betas sind ja ach so in Mode - lassen bei mir aber den Verdacht aufkommen, dass statt in vernünftige Tests zu investieren das Problem nur auf andere kostengünstig verlagert wird.

Was dabei rauskommt, sieht man ja, und nicht das erste Mal.
 

Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts
AT Administration
AT Redaktion
Registriert
01.11.16
Beiträge
15.030
Mich würde mal wirklich interessieren was die mit diesen Public Beta's aufführen. Damals iPad Pro - Ich hatte die Version schon als Public Beta drauf - die finale kommt - und brickt mir das iPad Pro wo vorher haar genau die gleiche Beta war. Wie kann das sein? Hätte dann nicht die Beta das schon bricken müssen?!
 
  • Like
Reaktionen: HeinerM

uwe9

Gewürzluiken
Registriert
27.06.05
Beiträge
5.703
... ich frage mich ja schon seit längerer Zeit, wie lange Apple diese Hochpreispolitik mit imho unausgereiften Produkten noch aufrecht erhalten kann :/
 

HeinerM

Schweizer Glockenapfel
Registriert
13.09.13
Beiträge
1.373
Harte, wahre und nötige Worte in Richtung Cupertino.
Hoffentlich werden sie - von den richtigen Entscheidungsträgern - gelesen/gehört...
 
  • Like
Reaktionen: Michael Reimann