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Ausprobiert: Echo und Alexa aus Sicht eines Sprachassistenz-Muffels

Amazon Echo

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Eher zufällig bin ich in den Besitz eines Amazon Echo Dot gekommen. Er hatte sich am vergangenen Prime Day in meinen Warenkorb verirrt und darüber den Weg in mein Zuhause gefunden. Einmal hier angekommen, kann ich ihn, trotz meiner grundsätzlichen Skepsis gegenüber Sprachassistenten, nun 14 Tage intensiv testen. Mein bisheriges Desinteresse gegenüber Sprachassistenten ist der wenig überzeugenden Erfahrung mit Apples Siri geschuldet.

Bis auf ein immer wiederkehrendes, und auch immer wieder lustiges Entgegnen auf „Wie macht der Fuchs?“ oder „Siri, ich will dich heiraten!“, hat sie in der ganzen Zeit bei mir nicht viel getan. Siri ist für die Anwendungen, für die ich sie gerne nutzen würde, einfach zu anstrengend. Oftmals versteht sie mich nicht und darüber hinaus versuche ich sie immer wieder vergeblich auf einem gesperrten iPhone zu aktivieren, was sie mir mit eben jenem Hinweis auf die Sperre auch immer wieder verwehrt.

Siri kann dafür nichts. Es ist das Device auf dem Siri verfügbar ist und mit welchem viele meiner Leidensgenossen auch die ersten leidlichen Erfahrungen mit ihr machen mussten. Vielleicht wäre ein besserer Start gelungen, hätte Siri auf einem Apple TV ihr Debüt gegeben. Allerdings hat bisher mein Nutzererlebnis nicht ausgereicht, Apples Sprachassistentin überhaupt nur einmal auf meinem Apple TV auszuprobieren.

Dies nur zur Erklärung, warum ich auch Cortana, Google und zuletzt Alexa ebenso wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe. Meine Infrastruktur, überwiegend im Apple-Kosmos beheimatet, hat Sprachbedienung nicht unbedingt nötig gehabt. Ein weiterer Grund ist allerdings auch der, dass ich bisher noch keine Anstrengungen zur Hausautomation unternommen habe. Das könnte sich nun allerdings dank Alexa in Kürze tatsächlich ändern.

Was macht man als Apple-Nutzer mit einem Amazon-Gerät?

Was macht man als Apple-Nutzer mit einem Amazon-Gerät und dessen Dienste überhaupt und wie kann sich der Echo Dot irgendwie nutzbringend in meine Infrastruktur einfügen, ohne das sprichwörtliche fünfte Rad am Wagen zu sein, oder nur als Insellösung alsbald aus dem Fokus der Nutzung zu verschwinden? Diese Frage ist am Ende meiner Tests nicht ganz so einfach zu beantworten, denn Amazon macht mit dem Echo, dem Echo Dot sowie Alexa vieles richtig, und einiges davon wirklich sehr gut, anderes allerdings ist nicht ganz zu Ende gedacht.

Ich muss daher meinen Bericht in einige logische Abschnitte unterteilen, um die Funktionen von Echo Dot und Alexa zu bewerten und auch auf die Bedürfnisse eines Apple-Users – bezogen auf den geschlossenen, aber bei mir nicht ganz homogenen Apple-Kosmos – zu berücksichtigen. Kernfrage ist daher: Was kann Alexa auf einem Echo oder Echo Dot für mich als Nutzer von iTunes und Co. überhaupt tun? Die Antwort ist etwas überraschend, aber sie lautet: Einiges – nicht alles, aber vieles. Und das sogar wirklich gut.

Dort wo die Sonne scheint, gibt es allerdings auch Schatten. Und da die Sonne sich bei Alexa zunächst sehr warm anfühlt, also recht nah und groß ist, fällt am Ende auch ein großer Schatten. Weiterer Ansatz der Fragestellung ist allerdings auch, was Apple mit seinem Lautsprecher am Ende auf die Beine stellt. Ganz sicher wird es ein ähnlich geschlossenes System werden, wie das iPhone und nur mit ganz viel Glück die eine oder andere Funktion bekommen, die das Apple TV 4 durch den App Store bekommen hat.

Was aber jetzt bereits klar sein wird: Einen Apple Lautsprecher, sollte er auch tatsächlich mehr Bedürfnisse eines Apple-Users erfüllen als ein Echo, bekommt man definitiv nicht für 59 Euro.

Exkurs: Thema Datenschutz

Ein Hinweis noch am Rande von mir zum Thema Datenschutz. Ich habe im Verlauf meines Produkttests enorm viele Daten in verschiedene Dienste streuen müssen, um dem Echo Dot die Funktionen beizubringen, die für mich von Relevanz sind. Das ist etwas, was mir überhaupt nicht gefällt und dennoch ziemlich paradox anmuten muss, da ich die grundsätzliche Bereitschaft zeige, ein Gerät mit einer Menge Mikrofonen in meinem Heim zu platzieren, welches den lieben langen Tag lauscht.

Ich nenne im Weiteren daher auch nur die Dienste, denen ich meine persönlichen Daten anvertrauen musste. Es muss jeder selbst für sich entscheiden, inwieweit ihm eine halbwegs funktionierende Sprachsteuerung es wert ist, sogar die „akustischen“ Hosen herunter zu lassen. Da mein iPhone allerdings „Hey Siri“ aktiviert hat und ich dieses u. U. sogar mit aufs Klo nehme, hat es mich zumindest nicht abgeschreckt den Echo Dot im Wohnzimmer zu platzieren.

Die Frage hierbei kann also nur lauten, wer geht im Zweifelsfall besser mit meinen geführten Dialogen um, sollte es auch ohne Aktivierungswort möglich sein, auf iPhone, iPad oder Echo mitzuhören.

Aber nun erstmal der Reihe nach.

Das Gerät

Der Echo Dot ist angenehm klein und fällt bei einer günstigen Stromkabelverlegung an seinem Aufstellort kaum auf. Dennoch reicht sein akustisches Können aus, um den Raum zu beschallen und auch um mit ihm aus dem gesamten Raum heraus zu reden. Die Einrichtung ist kinderleicht und geht mit dem iPhone innerhalb von wenigen Minuten von Statten, so dass man, alsbald der Echo Dot mit dem heimischen WLAN verbunden ist, direkt „out of the box“ mit den vorinstallierten Skills loslegen kann.

Der Echo Dot, und ebenso sein großer Bruder, der Echo, welcher eigentlich nur ein um einen größeren Lautsprecher erweiterter Echo Dot ist, benötigen permanent Strom über das mitgelieferte Steckernetzteil. Beide Geräte befinden sich auch permanent im Standby, es sei denn sie führen gerade eine Aufgabe aus, spielen Musik ab, oder empfangen Befehle. Im Standby verbraucht der kleine Echo Dot etwa 1,5 Watt, was durchaus tragbar ist. Spielt er Radio oder Spotify, steigt der Verbrauch fast unmerklich auf lediglich 1,8 Watt. Ich kann es nicht messen, da ich keinen Echo zum Testen habe, ich vermute allerdings, dass die Stromaufnahme hier etwa doppelt so hoch sein wird um den größeren Lautsprecher zu befeuern.

Ich habe wie gesagt kein Echo im direkten Vergleich, kann aber aus meiner Position heraus sagen, dass mir der Echo Dot absolut ausreicht. Ich habe den Echo Dot an verschiedenen Orten getestet und für ein Küchenradio, fürs Schlafzimmer oder die Kinderzimmer erledigt er auch seine musikalischen Aufgaben mit Klängen übers Internetradio, den sprachlichen Zusammenfassungen des Tages und auch über Spotify absolut ausreichend. Zumal man ihn mittels Bluetooth oder per AUX-Kabel auch an einen größeren Lautsprecher wie Bose, Sonos oder eine Musikanlage koppeln kann, um ihm bei der nächsten Party mehr zu entlocken.

Ebenfalls soll sein großer Bruder klangtechnisch, und dies ist nun reine (gelesene) Theorie meinerseits, auch nicht an Soundtouch oder Sonos heranreichen. Eine mögliche Erklärung lieferte ein Blog, in dem es hieß, dass die Frequenzen der menschlichen Stimme im Klangbild weitestgehend frei bleiben müssten, damit der Echo auch bei lauterer Beschallung die Sprachbefehle noch hören und vor allem verstehen kann. Wie aber auch immer der Klang eines Echo auch sein mag, mir reicht tatsächlich ein Echo Dot. Und dies ist auch gut so, denn was einen neuerlichen Besitzer eines Echo Dot (vielleicht auch eines Echo) direkt befällt, ist die quälende Gewissheit, dass ein Gerät definitiv nicht ausreicht, wenn man denn auch einen raumübergreifenden Nutzen haben möchte.

Ich kann es an dieser Stelle bereits vorweg nehmen: Ich werde meinen Irrtumskauf behalten und habe bereits zwei weitere Geräte geordert. Auch in Hinblick auf eine hoffentlich stetige Weiterentwicklung der Skills und wachsende Funktionalitäten, denn der Echo hat ein riesiges Potential. Dieses Potential – zugegeben aus persönlichen Bedürfnissen – beschreibe ich in den Abschnitten weiter unten als Funktionen, die „noch“ ( in Anführungszeichen und mit einem riesigen HOFFENTLICH KOMMT DAS NOCH belegt) nicht vorhanden sind.

Der Echo Dot in meiner Infrastruktur

Um die Einbindung in meine Infrastruktur für den geneigten Leser zu verdeutlichen, muss ich auch hier meinen teils inhomogenen Apple-Kosmos beleuchten und mehrere Abschnitte daraus entwickeln.

1. Abschnitt: Kommunikation

Man redet mit Alexa und Alexa antwortet. Dies ist allerdings die einzige Kommunikation, welche stattfindet. Alexa kommuniziert nicht mit anderen Echos und man kann als Nutzer auch nicht direkt über Alexa mit anderen Personen kommunizieren. Konkret heißt das: Es fehlt eine Telefonie- und Nachrichtenfunktion.

In den USA scheint es diese zu geben, konkret habe ich allerdings dazu nichts gefunden. Als Mac-User gewöhnt man sich schnell an solche Funktionen, denn ich telefoniere oft über das MacBook und verschicke und lese darüber auch Nachrichten via iMessage und sogar SMS. Auf Basis der Mobilfunkverbindung vom iPhone ist dies unter Apple-Geräten bereits zu einer Standardfunktion geworden. Dies sollte Alexa schnell lernen. Wenn auch zuerst gerne nur über die Mobilfunkverbindung, denn das würde einen weiteren Mehrwert für den Echo bieten.

Die Krönung in dieser Richtung wäre allerdings eine Anbindung an das Festnetz. Als FRITZ!Box-Nutzer kann ich bereits mein iPhone mittels App zu einem Festnetztelefon machen. Die gleiche App, obwohl nicht für das iPad gedacht, funktioniert auch auf diesem. Demnach muss das Gerät lediglich über eine WLAN-Anbindung an die FRITZ!Box verfügen, um über das Festnetz zu telefonieren, bzw. als IP-Telefon zu fungieren. In einschlägigen Foren und manchen Berichten zum Echo wird allerdings über eine fehlende DECT-Anbindung philosophiert, was ich in diesem Zusammenhang allerdings als zu komplizierten Denkansatz bewerte.

Möglicherweise ist mein technisches Verständnis hier nicht ausgeprägt genug, wo jedoch beim iPhone und iPad lediglich eine App reicht, beide haben auch nicht die Möglichkeit sich mittels DECT an der FRITZ!Box anzumelden, sollte doch ein FRITZ!Box-Skill auf dem Echo eine der ersten und sicherlich auch einfach umzusetzende Erweiterungen darstellen.

2. Abschnitt: Organisation

Meine Frau und ich nutzen ausschließlich iDevices in Form von iPhone, iPad sowie Mac-Rechner. Es existiert ein freigegebener iCloud-Kalender, der von uns beiden genutzt und verwaltet wird. Ebenfalls nutzen wir die Erinnerungen, um Listen zu teilen – aktuell sind es in Summe vier Stück. Jeweils eine eigene persönlich ToDo-Liste für die Arbeit, eine gemeinsame ToDo-Liste für die Familie und eine Einkaufsliste. Jeder von uns kann auf allen seinen Geräten immer und überall alle Kalendereinträge und Listen betrachten und bearbeiten. Im Falle des Kalenders erhält der jeweils andere sogar ein Push und die Listen sind je nach Abarbeitung (für mich) im Idealfall beim nächsten Blick um einige Punkte geschrumpft. Man muss also regelmäßig reinschauen.

Nach Anfragen an Echo Dot bzw. Alexa zu Wetter, Nachrichten, Wiki-Einträgen und dem üblichen „Wie macht der Fuchs?“-Quatsch (ja, das kann sie auch), kam die erste Kür. Alexa sollte Kalender und Listen füllen. Und zwar nach unserem Gusto.

Nun muss man nochmal zur Einrichtung zurückgehen und festhalten, dass Alexa eine eigene iOS-App benötigt, um Standardaufgaben wie Listen oder Termine, die sie diktiert bekommt, auch abspeichern und zur Ansicht bereitstellen zu können. Während Wecker, Timer und Erinnerungen von Alexa immer nur auf dem Echo oder Echo Dot bereitgestellt werden, auf welchem sie diktiert wurden, werden Listen und Termine in der App gespeichert und sind auch auf jedem anderen Echo oder Echo Dot mit identischem Amazon-Konto abrufbar.

Dies ist i. Ü. auch der Grund, warum mir auf Anhieb klar war, dass ein Echo Dot nicht ausreicht, wenn ich ernsthaft mit Alexa arbeiten möchte. Mir nutzt ein Wecker im Wohnzimmer reichlich wenig, wenn ich nicht gerade auf der Couch schlafen muss. Ebenso sind solche Skills wie Einschlafgeräusche nur im Schlafzimmer, oder auch nur das simple Diktieren einer Einkaufsliste eher sinnvoll, wenn ich es in der Küche machen kann und nicht mit Zettel und Stift von dort ins Wohnzimmer laufe um dann abzulesen, weil ich mir in meinem Alter nur noch wenig merken kann.

Ein erheblicher Nachteil bei der Nutzung mehrere Echos ist aber auch, dass sie nicht untereinander kommunizieren. Sie nutzen zwar bei gleichem Amazon-Konto die gleiche App, können aber keine Befehle weiterreichen. Der Nachteil wird im späteren Verlauf noch deutlicher, wenn ich zur multimedialen Anwendung komme. Aber wir wollten ja Listen und Kalender erstellen und diese auch teilen.

Erfreulicherweise kann man den iOS-Kalender mit Alexa verknüpfen. Voraussetzung hierfür ist lediglich die Zwei-Faktor-Authentifikation seitens Apple und ein generiertes Geräte-Passwort. Da die ZFA bereits bei uns eingerichtet ist, hat die Kopplung unseres freigegebenen iOS-Kalenders mit Alexa auf Anhieb und ohne Probleme funktioniert.

Diktiert man Alexa nun ein Ereignis, trägt sie es in den iOS-Kalender ein. Kleiner Wermutstropfen und hoffentlich Potential zur weiteren Verbesserung an dieser Stelle ist es, dass man Hinweise und Orte nicht sprachlich mitgeben kann. Wir haben je nach Termin einen Hinweis mit unterschiedlichen Vorläufen gespeichert und auch den Ort mit angegeben, so dass eine mögliche Fahrt zum Termin auch zeitlich geblockt wurde.

Diesen Umstand muss man zurzeit noch akzeptieren. Wir nutzen nun erstmal einen festen Hinweis 30 Minuten vor dem Termin, was in den iOS-Einstellungen zu finden ist und je nach Termin muss man manuell bei Bedarf den Ort noch hinzufügen. Ich bin allerdings guter Hoffnung, dass diese (zumindest für uns) elementaren Einstellungen zum Termin auch in Zukunft von Alexa abgefragt werden. Nicht unerwähnt sollte es auch bleiben, dass man neben dem iOS-Kalender auch einen Google-Kalender und sogar Outlook direkt mit Alexa koppeln kann. Und dies auch parallel.

Will man nun aber Listen erstellen und bleibt man in der Alexa-App, dann stößt man unmittelbar an die Grenzen dessen, was Alexa von Haus aus kann. Man hat leider nur zwei Listen zur Verfügung. Eine Einkaufsliste und eine Aufgabenliste. Zu allem Überfluss kann man die auch nicht so einfach teilen. Dazu müsste ein weiteres Amazon-Konto eingerichtet werden und der Echo Dot auch damit verknüpft werden. Dann würden auf zwei unterschiedlichen iPhones, zwei unterschiedliche Alexa-Apps auf ein oder mehrere Echos zugreifen und dann ließen sich auch die beiden Listen mit der Familienfreigabe teilen.

Ich bin an dieser Stelle ehrlich und gestehe ein, dass ich der Möglichkeit der Familienfreigabe und deren Umsetzung nicht ganz folgen kann. Der Echo versteht praktisch jeden, der ihn anspricht und man müsste bei zwei Konten stetig darauf achten, welches Konto gerade am Echo aktiv ist, damit man nicht fremde Listen und vor allem auch (möglicherweise) nicht vorhandene Dienste eines Kontos nutzen will. Nicht jeder hat ein Prime-Konto und sicherlich hat auch nicht jeder ein Abo bei Amazon Music Unlimited.

Für das direkte Teilen von Listen außerhalb der Alexa-App bietet Amazon über den Echo eine Anbindung aus der App an die zwei Dienste Any.Do und Todoist. Ebenfalls gibt es für den Bedarf an weiteren Einkaufslisten auch einen Skill für die App Bring!. Da mir diese Apps allerdings für den reinen Bedarf an Einkaufsliste und ToDo-Liste viel zu umfangreich sind, und mir schon die Grundidee dieser Familienfreigabe zu kompliziert erschien bin ich bei weiterer Recherche auf den Dienst IFTTT gestoßen.

Dieser Dienst erweitert u. a. Alexa um viele sinnvolle Funktionen und Befehle, indem IFTTT eine große Auswahl an Diensten Dritter über sogenannte Rezepte miteinander verbindet. IFTTT steht dabei für „If This Then That“ (Wenn dies, dann das). Unabhängig vom Echo und Alexa kann man mit IFTTT z. B. ein Rezept erstellen, bei dem mit jedem Mal, wenn man seinem WLAN beitritt, alle neuen Fotos vom Smartphone in die Dropbox geladen werden.

Dort bin ich in Bezug auf die Kommunikation von Alexa mit unseren iOS-Erinnerungen auch fündig geworden. Ich habe dort ein Rezept erstellt, welches bei jedem neuen Eintrag auf die Alexa-ToDo-Liste oder die Alexa-Einkaufsliste den Eintrag mit einer angegebenen Liste in den iOS-Erinnerungen synchronisiert. Somit können wir und unsere Kinder nun zumindest unsere Familien-ToDo-Liste und die Einkaufsliste in den iOS-Erinnerungen sprachlich mit den Alexa-Befehlen füllen.

Unsere beruflichen Aufgabenlisten nutzen wir somit weiterhin wie früher ohne Stimme. Aus meiner Sicht allerdings eine erhebliche Erleichterung, da zumindest unsere Kinder nun auch ihr persönliches ToDo selbst formulieren können.

Leider gibt es auch bei IFTTT keine rückwärtige Funktion, so dass bei Erledigung eines Punktes auf einer iOS-Liste, dieser Punkt auch in der Alexa Liste gelöscht wird. Diese wird sich dann wohl in der Zukunft unverhältnismäßig groß aufblähen, wenn man sie nicht manuell leert. Und auch hier hoffe ich auf eine direkte Anbindung an iOS, damit der Weg über IFTTT ausbleiben kann.

Wer i. Ü. Wunderlist oder Evernote als ToDo-Apps nutzt, der kann diese auch über IFTTT mit den Alexa-Sprachbefehlen erweitern, denn standardmäßig sucht man in der Alexa-App vergeblich nach einem Skill oder einer direkten Anbindung dieser Dienste

3. Abschnitt: Home Automation

Nun. Hier kann ich mich recht kurz fassen, denn ich besitze in der Tat noch keine einzige smarte Steckdose oder Lampe, geschweige denn eine Temperatursteuerung oder ähnliches.Inwieweit Apples HomeKit hier eine nahtlose Anbindung erfährt, oder auf Siri beschränkt ist, kann ich demnach nicht sagen.

Was allerdings aus vielen Berichten im Internet deutlich wird ist, dass Alexa weitgehend ohne Probleme mitPhilips HUE, und den Geräten anderer namhafter Hersteller korrespondiert – zukünftig sogar auch mit dem Smart Home SystemTRADFRI von IKEA arbeiten wird. Ich selbst werde mir in Kürze ein Starter-Set von IKEA besorgen und auf die Anbindung an Alexa warten, die bis zum Ende des Sommers laut diverser Aussagen erfolgen soll.

4. Abschnitt: Multimediale Anwendungen

Was beim Echo direkt auffällt ist die Tatsache, dass die Dinosaurier und die wahrscheinlich am weitesten verbreiteten smarten Geräte, nämlich die Smart-TVs und –Receiver, völlig ignoriert wurden. Es gibt aktuell keinen Skill oder eine Anbindung von Smart-TVs diverser Hersteller. Für mich eigentlich völlig unverständlich, denn fast jeder TV ist über das Netzwerk in großen Teilen steuerbar. Ob man nun Menüeinstellungen per Sprache machen muss, sei dahingestellt, aber Programm rauf und runter, Lautstärke laut und leise, AN/AUS sowie Aufnahme starten, sollte doch problemlos machbar sein.

Eher kompliziert und völlig am Bedienkonzept vorbei gibt es Ansätze für die Harmony-Fernbedienungen und Hubs, wobei die Sequenzen dieser Geräte über Alexa gesteuert werden und quasi auf IR-Technik anstatt Netzwerk setzen.

Es gibt auch einen Hub (vermutlich nur in den USA), der direkt mit Alexa kommuniziert, die Befehle an den TV aber auch mittels IR weitergibt. Das geht aus meiner Sicht wesentlich besser. Samsung hat hier zwar einen dieser besseren Ansätze, aber letztlich auch ein eigentlich unnötiges Zwischenstück bei der Bedienung seiner TVs umgesetzt. Hierbei wird das Smartphone von Alexa gesteuert, welches dann die Befehle an den TV weitergibt. Einzig Sony experimentiert gerade mit einer direkten Anbindung seiner TVs an den Sprachassistenten, wobei hier die Befehle eher rudimentär ausfallen. Vielleicht verkenne ich auch die Tücke des Objekts, aber aus meiner bescheidenen, technischen Sicht sollte sich doch jeder TV, für den es eine Smartphone-App zur Steuerung gibt, problemlos auch über Alexa steuern lassen.

Verlassen wir den visuellen Sektor der Unterhaltungselektronik und widmen uns der Musik. Nutzer von Apple Music – sofern sie auch nur ansatzweise darüber nachgedacht haben, sich ein Echo hierfür zuzulegen oder Alexa dazu bringen wollen, mit Apples Musikdienst zu kommunizieren – können eigentlich direkt aufhören zu lesen, denn dies ist eins der großen Ärgernisse in der Gesamtbetrachtung des Amazon Echo.

Während Apple mit seiner 4. Generation des Apple TV sehr vieles richtig gemacht hat und prinzipiell das kleine Streaminggerät bewusst aus dem Apple-Kosmos herausgestellt und für Apps wie PLEX oder zukünftig sogar auch Amazon Prime geöffnet hat, ist der Echo als reine Abspielzentrale für ausschließlich Amazons Musikdienst zu betrachten. Zwar lässt sich mit dem Echo auch ein Spotify-Konto verknüpfen, aber das war es auch. Alle Dienste in Bezug auf Musik sind auf den Amazon eigenen Dienst ausgerichtet.

Während man beim Apple TV mit der Privatfreigabe eine iTunes-Instanz mit Musiktiteln aus jeglichen Quellen beschicken kann und sogar aus dem Gerät mit einfachsten Mitteln einen DLNA-Client mit Hilfe von PLEX basteln kann, um nicht nur eigene Musik, sondern auch die eigene Filmsammlung abspielen zu können, sucht man beim Echo vergeblich nach „einfachen“ Möglichkeiten zur Wiedergabe von Titeln außerhalb von Amazon Music und Spotify. Es lassen sich von Haus aus nur Streamingtitel abspielen. Daran ändert auch nur in den allerwenigsten Fällen der Dienst IFTTT etwas.

Hier muss seitens Amazon dringend nachgebessert werden. Das erklärte Ziel einen Lautsprecher, besser noch einen Sprachassistenten nur um den eigenen Musikdienst herum zu bauen, dürfte auf lange Sicht gesehen in diesem Bereich nach hinten losgehen. Amazon macht mit den eingeschränkten Möglichkeiten sehr deutlich, dass Gerät (Hardware) und Musikdienst unweigerlich zusammengehören und zumindest die Hardware nicht als eigenständiges Produkt verkauft werden soll. Ein Wunder aus meiner Sicht, dass hier überhaupt Spotify angeboten wird.

Nun darf ich allerdings nicht so laut schreien, denn gerade diese Konstellation kommt mir, zumindest in einem kleinen Teil des Ganzen, zugute. Meine Inhomogenität in Bezug auf den Apple-Kosmos bezieht sich nämlich genau auf den Musikdienst von Apple und die Nutzung weiterer Nicht-Apple-Geräte in meinem Haushalt. Ich nutze Spotify von erster Stunde an und habe darauf basierend meinen Gerätepark aufgebaut.

Auch ohne Rücksicht auf die Apple-Geräte, die erst 2012 in meinem Haushalt eingezogen sind und mit denen ich auch lieb gewonnene und gewohnte Praktiken beim Musikkonsum umstellen und mich sehr lange daran gewöhnen musste. iTunes ist dabei zu einem treuen Begleiter geworden und ich habe sehr viel Zeit investiert um die Musik, welche bis dahin auf einer NAS, natürlich in einer nicht iTunes konformen Struktur, gelegen hat, in das Apple taugliche Format zu bekommen und wenig bis keine Einbußen beim Abspielen zu haben.

Dies funktioniert bis heute wunderbar und mein erklärtes Ziel hierbei ist es, den Echo Dot und Alexa dort einzubinden und nicht alles darum herum auf eben jenes Gerät und jene Sprachassistentin erneut abzustimmen. Danach sieht es aber im Moment aus und in Hinblick auf viele weitere Funktionen, die in der Zukunft garantiert in den Echo und Alexa Einzug halten werden, ist dies etwas, was wahrscheinlich die Grenze der Einbindung in meine Struktur darstellt.

Allerdings stirbt die Hoffnung zuletzt. Alles was der Echo benötigt ist ein DLNA Client und für Nutzer differenter Dienste wie Apple Music oder Deezer eine Einbindung dieser Dienste. Ich hoffe sehr stark, dass Amazon sich in diesem Punkt nicht lange an seine Restriktionen halten kann.

Jetzt muss ich auch kurz wieder auf das Ärgernis zurückkommen, dass die Echos nicht untereinander kommunizieren können. In Verbindung mit der Möglichkeit eigene Musik, in meinem Falle eine ganze Menge an digitalisierten Hörspielen und Hörbüchern, abspielen zu können, und dies auch von einem Echo auf einen anderen Echo zu befehlen, sowie SMS, Mobilfunk- und Festnetztelefonate zu führen, wäre dieses Gerät ganz nah daran die berühmte eierlegende Wollmilchsau zu werden.

Der Echo und auch der Echo Dot bieten sich darüber hinaus nahezu als Babyfon und Gegensprechanlage an und könnte man nun per Sprache auch noch Hörspiele oder Einschlaflieder starten, könnten alle sonstigen Geräte z. B. aus den Kinderzimmern verbannt werden. Es bräuchte keine Kassettenrekorder, CD-Player, (Radio-)Wecker und sogar Telefone mehr. Selbst ein Nachtlicht könnte man mit dem Echo simulieren, wenn man nur den Farbring ansprechen könnte und diesen per Befehl dauerhaft leuchten lassen könnte.

Und es gibt noch viel mehr, zu was der Echo eigentlich fähig wäre. Wie ich schon erwähnt habe, das Potential für Familien ist riesig. Aber auch für kinderlose Haushalte wäre die Möglichkeit, eine iTunes-Wiedergabeliste nativ auf dem Echo abspielen zu können ein Träumchen. Eine Indexierung der Titel braucht dabei auch gar nicht im Vordergrund stehen. Die Wiedergabelisten kann man sich schnell und einfach selbst erstellen und somit ständen Befehlen wie: „Alexa – dimm das Licht im Kinderzimmer und spiele Wiedergabeliste „Bibi und Tina“ von iTunes ab.“ überhaupt nichts im Wege.

Wenn Amazon diesen Weg gehen würde, die Echos untereinander zu vernetzen und sie für eigene Wiedergabelisten zu öffnen, oder zumindest eine Anbindung an DLNA-Clients zu ermöglichen, mit der nativen Wiedergabe über den eigenen Lautsprecher, das Teilchen ging aus meiner Sicht weg wie geschnitten Brot.

Offiziell bietet der Echo die Einbindung eigener Musiktitel, inklusive Titel aus iTunes, nur über einen Upload auf die Amazon-Server an. Hierbei können Prime-Kunden bis zu 250 Titel hochladen und somit für den Echo verfügbar machen. Um mehr als 250 Titel, in Zahlen exakt genau 250.000 Titel hochladen zu können, werden allerdings 24,99€ pro Jahr fällig. Wenigstens lässt sich diese Möglichkeit, ähnlich wie iTunes Match, was im Prinzip der gleiche Dienst ist, auch ohne Music Unlimited buchen.

Allerdings, wer bereits iTunes Match, ein Apple-Music-Abo oder auch nur ein Spotify-Premium-Abo hat, oder sich bisher erfolgreich vor Cloud-Diensten in Bezug auf seine Musik drücken konnte, wird wohl eher nicht nur für die Wiedergabe von eigenen Titeln auf dem Echo damit anfangen. Damit wäre bereits die Wiedergabe eigener Musik über den Echo ausgeschlossen. Andererseits ist es aber auch momentan die wirklich einzige Möglichkeit seine Musik nativ über den Echo Lautsprecher ausgeben zu lassen.

Die einzige alternative Möglichkeit in eine ähnliche Richtung, welche ich gefunden habe, lässt sich aber auch nur für einen wahrscheinlich niedrigen Prozentsatz von Echo-Besitzern, über IFTTT einrichten. Nachfolgende Möglichkeit richtet sich demnach an Besitzer eines QNAP-NAS, auf welchem die neueste QTS 4.3 lauffähig ist. Diese ist nämlich Voraussetzung für die Music Station 5.0 von QNAP und lässt sich per Alexa-Sprachbefehl dazu bewegen Wiedergabelisten von eben jener Music Station abzuspielen.

Dafür benötigt es allerdings einen myCloud-Account von QNAP und ein externes Abspielgerät. Die Musik des NAS wird nämlich nicht über den Echo abgespielt. Eine Einschränkung, die mich an dieser Stelle bereits allein von dem Vorhaben abgebracht hätte, wenn nicht mein NAS sowieso schon zu alt gewesen wären. Auf dem läuft nämlich nur noch QTS 4.2.

Wer also ein NAS mit QTS 4.3 hat, daran per Bluetooth, HDMI, USB oder per Netzwerk angebundenes Abspielgerät, der kann zumindest seine eigenen Titel aus der QNAP Music Station per Alexa Sprachbefehl abspielen lassen. Setups, die dies zulassen, gibt es bei den QNAP-Besitzern bestimmt genug.

Weiterhin darf ich auch an dieser Stelle nicht verschweigen, dass PLEX bereits in den USA einen Skill entwickelt hat, mit dem Alexa verschiedene PLEX-Clients steuern kann. Allerdings benötigt man auch hier ein entsprechendes Abspielgerät, auf welches die PLEX-Inhalte gestreamt werden, selbst wenn es sich nur um Musik handelt. Denn der Echo spielt die Titel nicht selbst ab. Ich werde mir dennoch diese Möglichkeit genauer anschauen, sobald der Skill hier in Deutschland verfügbar ist.

Und ansonsten kann ich nur hoffen, dass ein wirklich tolles Gerät mit einer sehr gut gelaunten Alexa etwas offener für Dienste außerhalb von Amazon wird. Die kommende Alternative von Apple müsste schon sehr vieles, sehr viel besser machen und darüber hinaus eine in kurzer Zeit erwachsen gewordene Siri bieten, als dass ich es, trotz der momentan vorhandenen Umstände für meine Apple-Infrastruktur, wirklich als ernsthafte Alternative in Betracht ziehen würde. Alleinig der Preis wird einem Ausbau auf Apple-Lautsprecher, so gut sie dann auch sein mögen, ganz sicher als erstes im Wege stehen.

5. Abschnitt: Mehrwert außerhalb der Apple-Welt

Der Mehrwert im Haushalt, auch wenn man bei der Verknüpfung von Kalendern und Listen Startschwierigkeiten hat, sowie dem großen Ärgernis die eigene Musik nicht abspielen zu können, und insgesamt ein Apple fremdes Gerät ins Haus lässt, ist schon enorm. Echo und Alexa bieten mit ihren vielen nützlichen Skills aus den unterschiedlichen Bereichen von Unterhaltung bis Bildung und von Nützlichem bis Witzigem, eine bereits sehr breite und stetig wachsende Palette an Funktionen und Informationen.

Ein Abfuhrkalender für Bio-, Rest-, und Wertstoffmüll steht mir nun akustisch zur Verfügung. Es wird an das Herausstellen der Mülltonnen erinnert, ohne dass ich mir selber einen Termin legen muss. Ich kann in 100 Sekunden die Nachrichten des Tages hören und meine tägliche Zusammenfassung darüber hinaus auf meine Bedürfnisse anpassen.

In der Küche habe ich einen Helfer, der mir Timer stellt, Rezepte vorliest und Radio spielt, ohne dass ich ihn mit Teig, Öl oder sonstigen Koch- und Schneiderückständen an den Händen verschmutze. Im Bett liegend und an den nächsten morgen denkend, kann ich einfach mit der Stimme, ohne auf ein grelles Handydisplay zu schauen oder im Dunklen nicht zu findende Knöpfe am Radiowecker zu ertasten, meinen Wecker vor- oder zurückstellen.

Und ich bin mir sicher, dass es in Zukunft noch weitere Skills geben wird, die auch einen Apple-Haushalt mit vielen nützlichen Funktionen erweitern werden.


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Tags: Ausprobiert, Amazon Echo, Amazon, Review

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