News

Standard-Apps auf iOS: Apple unter Druck wegen Ignoranz gegenüber Drittanbietern

Seit einiger Zeit können iPhone-Nutzer:innen in den Einstellungen festlegen, welche Standard-Apps für E-Mails, Browser oder Navigation genutzt werden sollen. Diese Möglichkeit wird jedoch von einigen Entwicklern als problematisch angesehen, da Apple Drittanbieter-Apps nicht einfach zulässt. Beschwerden über mangelnde Reaktionen von Apple häufen sich.

Standard-Apps – TutaMail gegen Apple: Ein rechtlicher Konflikt

Der Anbieter der datenschutzorientierten E-Mail-App TutaMail hat nun eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission eingereicht. Grundlage dafür ist der Digital Markets Act (DMA), der faire Wettbewerbsbedingungen durch Regulierung dominanter Akteure wie Apple sicherstellen soll. Laut TutaMail hat Apple die notwendigen Freigaben verweigert, um die App als Standard-Mail-Anwendung auf iOS verfügbar zu machen. Eine frühere Anfrage sei bereits seit über zwei Monaten unbeantwortet geblieben.

TutaMail argumentiert, dass iOS-Nutzer:innen das Recht hätten, frei zwischen Anwendungen als Standard-Apps zu wählen. Apples Untätigkeit behindere die Verbreitung alternativer Mail-Apps und verschaffe großen Anbietern wie den eigenen Apps oder prominenten Konkurrenten wie Google und Microsoft unfaire Vorteile.

Apple in der Kritik: Gatekeeper und Wettbewerbsverzerrung

Nach Angaben des Mail-Anbieters nutze Apple seine Stellung als Gatekeeper auf dem Markt aus, um die Aktivierung alternativer Standard-Apps zu blockieren. Dies sei nicht nur wettbewerbsfeindlich, sondern verstoße auch gegen rechtliche Vorgaben des DMA. Dieser fordert unter anderem, dass große Plattformen kleineren Akteuren keinen ungerechtfertigten Zugang verweigern dürfen.

Problematisch ist dabei nicht nur die fehlende Reaktionszeit, sondern Apples umfassende Kontrolle über welche Drittanbieter-Anwendungen überhaupt als Standard-App vorinstalliert werden können. Für kleinere Entwickler:innen bedeutet dies erhebliche Nachteile bei der Erreichung potenzieller Nutzer:innen.

TutaMails Forderungen und mögliche Konsequenzen

TutaMail fordert von Apple eine Klärung und Behebung der Situation, um die eigene App gleichberechtigt auf iOS-Geräten anbieten zu können. Sollte das Unternehmen weiterhin nicht reagieren, sieht TutaMail rechtliche Schritte als wahrscheinlich an.

Der Digital Markets Act könnte in diesem Falle eine entscheidende Rolle spielen, da er speziell gegen die Marktmacht großer Technologieunternehmen wie Apple eingeführt wurde. Apple hat sich bislang zu den Vorwürfen nicht öffentlich geäußert, steht jedoch unter wachsendem Druck, mehr Transparenz und Fairness für Drittanbieter zu schaffen.

Via Tuta

Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

Neueste Artikel

WhatsApp veröffentlicht endlich offizielle iPad-Version

Die Warterei hat ein Ende. Meta hat eine offizielle Version der beliebten Messaging-App WhatsApp für das iPad veröffentlicht. Ursprünglich im…

27. Mai 2025

Apple plant jährliche iPhone-Designänderungen bis 2027

Apple steht erneut im Rampenlicht der Technikwelt. Gerüchte besagen, dass der Tech-Gigant plant, das Design des iPhones jährlich bis 2027…

27. Mai 2025

Europas Top-AI-Forscher erhält 13 Millionen Dollar Seed-Finanzierung für 3D-Modelle

In der Welt der künstlichen Intelligenz (KI) gibt es spannende Entwicklungen. Produkte wie OpenAI und Stable Diffusion setzten neue Maßstäbe…

27. Mai 2025

Tim Cook und Apple im Fadenkreuz: Trumps Zölle und der schwindende Einfluss des Apple-Chefs

Apple-CEO Tim Cook galt einst als einer der wenigen Tech-Führungskräfte mit direktem Zugang zu Donald Trump. Nun aber steht er…

27. Mai 2025

WhatsApp: Lang ersehnte iPad-App in Aussicht

WhatsApp, eine der weltweit meistgenutzten Messaging-Apps, gibt Hinweise auf die Veröffentlichung einer lang erwarteten iPad-App. Diese neue Entwicklung könnte in…

27. Mai 2025

AirTag 2: Gerüchte und erwartetes Erscheinungsdatum

Apple könnte schon bald ein Update für seinen beliebten AirTag präsentieren. Diese Nachricht erfreut Technikenthusiast:innen und Apple-Fans gleichermaßen. Obwohl seit…

27. Mai 2025

Diese Website benutzt Cookies um Ihr Nutzererlebnis zu verbessern. Wenn Sie diese Website weiter nutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus.

Mehr lesen