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iOS 10: Apple macht seine Apps schöner – und Siri wird zur künstlichen Intelligenzbestie


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Apple stellte auf der diesjährigen WWDC die neuste Version seines mobilen Betriebssystems vor. Mit iOS 10 kommen einige Änderungen: Maps und Apple Music erhalten komplett neue Designs, Widgets und iMessage wurden ausgearbeitet und Siri wird nun bei Drittanbieter-Apps unterstützt.

In zehn Features präsentierte der kalifornische Konzern in San Francisco die neuen Funktionen seines iOS. Wir stellen hier die Wichtigsten vor:

Neues mit Sensoren, Widgets und 3D-Touch

Das Smartphone wird nun aufgeweckt, wenn man es hochnimmt. Sprich: Der Display springt per Handbewegung von selbst an. Wie gut das Feature letztlich funktioniert, werden aber erst ausführliche Tests zeigen. Es darf befürchtet werden, dass das Handy zu oft aufgeweckt wird – und nicht dann, wenn man es aufwecken möchte.

An den Widgets und dem Schnellauswahl-Menü wurde geschraubt: Die verschönerten Widgets können nun sogar direkt Videos wiedergeben, man kann aus dem Lockscreen chatten. Beim Menü, dass man von unten durch einen Wisch hochziehen kann, hat sich nur optisch etwas getan; durch einen Wisch nach links jedoch wird eine neue Ansicht geöffnet, eine Art Schnell-Musik-Player.

Auch an 3D-Touch wurde gearbeitet. Mehrere Apps sind nun kompatibel, Fitness-Daten sind nun etwa per längerem Druck direkt einsehbar. Dies funktioniert nur dort, wo die App auch im Hintergrund weiterläuft.

Siri öffnet sich für Developer

Mächtiges Siri! Das Programm wird für Developer geöffnet. Das heißt: Endlich werden Drittanbieter-Apps unterstützt. Vor allem für Messanger-Apps könnte das spannend werden. WhatsApp, der Facebook-Messanger und der Business-Chatdienst Slack können per Siri aufgerufen werden, Nachrichten mündlich formuliert.

Siri wird auch in die Tastatur integriert. So können User diktieren, das Programm lernt zudem aus dem Kontext eines Satzes. So kann es beispielsweise vorschlagen, den Standort oder Kontaktdaten zu senden, wenn darüber gesprochen wurde.

© Michael Reimann
Praktisch: Voicemails in Schriftform. © Michael Reimann

Creepy: Fotos bekommt eine lokale (!) Gesichtserkennung spendiert

Apple hat Druck, das zeigt sich immer deutlicher: Konkurrent Google experimentiert schon lange mit künstlicher Intelligenz.

Die Damen und Herren aus Cupertino implementieren eine Gesichtserkennung in die Fotos-App. So können beispielsweise Familienmitglieder oder Freunde automatisch erkannt werden – nach diesen lässt sich ganz einfach suchen. Diese Daten sollen übrigens nur lokal gespeichert werden, also das Gerät nicht verlassen. Eine spannende Technik – aber auch etwas gruslig, trotz der versprochenen Privatsphäre.

Dickste Änderungen bei Maps und Apple Music

Maps bekam ein komplett neues Design. Einzelne Orte auf der Karte zeigen nun mehr Details an. Die App arbeitet nun proaktiv: Sie findet also schneller heraus, wo man hinmöchte.

Auch die Navigation wurde redesigned. Und, Brecher: Jetzt ist endlich ein Staumelder integriert, Apple scannt also den Verkehr. Das neue „Dynamic View“ sieht zumindest in der Vorstellung sehr smooth aus, ob es auch in tatsächlicher Verwendung so funktioniert, wird sich zeigen.

Auch Maps wird für Developer geöffnet, so sind beispielsweise „Extensions“ werden erlaubt, die App kooperiert also mit Drittanbieterapps. So kann man direkt aus der App eine Reservation vornehmen oder eine Fahrt über Uber buchen – und direkt bezahlen.

Auch Apple Music sieht nun frisch aus – sehr frisch! Der Spotify-Konkurrent konnte in einem Jahr 15 Millionen gewinnen. Das neue Design ist sehr viel übersichtlicher als vorher – man nahm sich den Kritikpunkt also zu Herzen. Toll: Bei jedem Musikstück werden künftig auch die Songtexte angezeigt.

© Martin Reimann
Bilder bearbeiten wie bei Snapchat. © Michael Reimann

Mailbox in Schriftform, iMessage wirkt nun wie ein WhatsApp-Snapchat-Hybrid

Künftig können Voicemails transkribiert werden, also in Schriftform angezeigt werden. Praktisch! Außerdem zeigt das Smartphone bei eingehenden Anrufen nun möglichen Spam per Meldung an.

Was Apple sich bei dem neuen Ansatz des Messangers gedacht hat? Der Konzern warf WhatsApp und Snapchat in einen Topf und rührte einmal durch – heraus komm das „neue“ iMessage, bei dem Links eine schicke Ansicht spendiert bekommen haben (wie bei WhatsApp), die Nachrichten-Bubbles animiert werden können und auch sonst alles integriert wurde, was bei einem Messanger so möglich ist.

Bilder lassen sich wie bei Snapchat bearbeitet, es gibt sogenannte Full-Screen-Effects, man kann in Handschrift antworten; die Möglichkeiten sind vielfältig. Insgesamt wirken diese aber eher kitschig und verspielt – nice to have, mehr aber auch nicht.

Insgesamt arbeitete Apple beim neuen iOS an allen großen Baustellen. Der Konzern machte Gutes besser – und vor allem intuitiver. Dabei hat man aber auch vieles schon gesehen; und vieles braucht man nicht. Die neue Version dürfte die Nutzer trotzdem zufrieden stellen; zumal Apple die Privatsphäre nach wie vor für oberste Maxime erklärt und weitere APIs für Entwickler geöffnet werden.

iOS 10 soll im Herbst erscheinen.


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Tags: Keynote, iPad, San Francisco, Apple, iPhone, iOS

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