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Brasilien verpflichtet Apple zur Einführung von Sideloading

Ein brasilianisches Bundesgericht hat entschieden, dass Apple innerhalb von 90 Tagen das Sideloading auf iPhones ermöglichen muss. Damit wird eine frühere Entscheidung der Wettbewerbsbehörde CADE wieder in Kraft gesetzt. Apple verliert somit einen weiteren wichtigen Rechtsstreit im internationalen Ringen um App-Vertriebskontrolle.

Ausgangspunkt: Wettbewerbsbeschwerde gegen Apple

Der Fall geht auf eine Beschwerde des Online-Händlers MercadoLibre aus dem Jahr 2023 zurück. Die brasilianische Wettbewerbsbehörde CADE stufte Apples Anti-Steering-Richtlinien als wettbewerbswidrig ein. Diese verbieten es Entwickler:innen, Nutzer:innen auf externe Kaufoptionen hinzuweisen oder Apps außerhalb des App Store zu vertreiben.

Im November 2023 ordnete CADE an, dass Apple das Sideloading ermöglichen müsse. Zusätzlich dürfe Apple Entwickler:innen nicht mehr daran hindern, auf externe Bezahlmöglichkeiten zu verlinken. Ursprünglich hatte Apple 90 Tage Zeit, diese Anforderungen umzusetzen.

Zwischenzeitlicher Erfolg für Apple

Apple legte Widerspruch ein und erreichte kurz darauf einen Etappensieg. Ein Bundeszivilgericht setzte die Durchsetzung der CADE-Anordnung vorübergehend aus. Diese Entscheidung verschaffte Apple Zeit, seine rechtliche Strategie weiter zu verfolgen.

Doch nun hat das zuständige Gericht in einer erneuten Anhörung die einstweilige Verfügung aufgehoben. Apple muss damit erneut innerhalb von 90 Tagen technische und rechtliche Maßnahmen umsetzen, um Sideloading in Brasilien zu erlauben.

Globale Bedeutung des Urteils

Die Entscheidung fällt in eine Phase zunehmenden Drucks auf Apple. In den USA hat das Unternehmen kürzlich im Fall gegen Epic Games eine Niederlage erlitten. Auch dort wurden externe Zahlungsoptionen durchgesetzt. Die brasilianische Entscheidung könnte ein weiterer Präzedenzfall sein, der Apples App Store-Modell international schwächt.

Apple hat weiterhin rechtliche Mittel, um gegen das Urteil vorzugehen. Doch die Tendenz der letzten Wochen zeigt, dass der Konzern zunehmend Schwierigkeiten hat, seine bisherigen Geschäftsbedingungen aufrechtzuerhalten.

Ob Apple einen Kompromiss mit der CADE anstrebt oder erneut Berufung einlegt, ist offen. Klar ist jedoch: Die globale Debatte um Plattformkontrolle und App-Vertrieb wird zunehmend zugunsten der Regulierung entschieden.

Via: 9To5Mac

Michael Reimann

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