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Ausprobiert: Jabra Elite 8 Active – Tough beim Sport

Die Kopfhörer von Jabra konnten uns im Test schon oft überzeugen – und mit den Elite 8 Active bringt der dänische Hersteller eine besonders stabile Variante für den Sport. Wir haben sie ausprobiert.

Der Audiohersteller Jabra bietet über die letzten Jahre immer wieder neue Versionen seiner TWS Kopfhörer an, seit langer Zeit gibt es aber schon eine bestimme Separation: Eine Linie die sich auf Sport konzentriert und eine die sich auf den Alltagseinsatz konzentriert. Form und Aussehen nähern sich über die Jahre immer mehr an, der Hersteller nennt auch beide Serien „Elite“.

Die neuen Elite 8 Active bringen ein beeindruckendes Datenblatt mit sich – und auch die Verpackung hebt es bereits prominent hervor: Die Kopfhörer sind nach US-Militärstandard 810H sicher. Das heißt konkret: Hohe oder niedrige Temperaturen, Regen oder Stürze aus größeren Höhen sollen den Kopfhörern nichts ausmachen. Aber beginnen wir bei den Äußerlichkeiten …

Verarbeitung und Design

In Sachen Design gibt es bei Jabra seit Jahren nur mehr kleine Verbesserungen – aber warum sollte man ein gelungenes Design auch groß ändern. Die Kopfhörer sind in den Farben Schwarz, Navy Blau, Grau oder Caramel erhältlich. Im Lieferumfang finden wir drei unterschiedliche Paar Silikon Ohrstöpsel und ein kurzes USB-A auf C-Ladekabel. Stichwort Ladekabel: Das Case kann auch drahtlos aufgeladen werden.

Die Ohrhörer selbst wiegen etwa 5 Gramm und fallen damit angenehm leicht aus, das Case kommt auf 46,4 Gram und ist damit etwas größer und schwerer als das von vergleichbaren Mitbewerbern (die nicht speziell auf den sportlichen Einsatz ausgelegt sind).

Die Verarbeitung ist absolut hochwertig, positiv fiel mir das Finish des Cases auf: Besonders anfällig auf Fingerabdrücke ist das matte, leicht griffige, Case nicht.

Einrichtung und Handhabung

Sobald die Kopfhörer das erste Mal aus dem Case genommen werden, schalten sie in den Pairing-Modus, alternativ kann das mit einem drei Sekunden langen Druck auf beide Touchzonen auch von Hand erledigt werden. Unter Android steht Fast Pairing zur Verfügung, auf iOS sind wir hier Kummer bei Drittherstellern gewohnt – wir müssen selbst den Ausflug ins Bluetooth Menü unternehmen oder uns von der Jabra App helfen lassen.

Die Steuerung der Kopfhörer erfolgt über große Tasten auf dem Kopfhörer selbst. Generell bin ich kein Fan von dieser Art der Steuerung, gerade bei Sportkopfhörern, da sich der Träger / Die Trägerin so die Kopfhörer inklusive Silikonendstück regelrecht in den Gehörgang treibt – bei diesem Paar Kopfhörer ist dies aufgrund der Bauform aber ein kleineres Problem. Der sichtbare „Buckel“ bleibt an meiner Ohrmuschel gefühlt hängen, sodass ich selbst während intensiveren Workouts den Kopfhörer nicht zu tief in den Gehörgang drücken kann.

 

Jabra Sound+ App

Apropos App: Die Companion-App des Herstellers ist nach wie vor eine positive Überraschung, in Sachen Design und auch Usability. Dort bekommen wir auch sofort ein Firmwareupdate präsentiert, das leider (nicht nur beim ersten Mal) sehr lange dauert. Immerhin reicht der Hersteller aber auch immer wieder neue Funktionen nach – also nehmen wir die Zeit natürlich gerne in Kauf.

Über die Einstellungen können verschieden EQ-Presets ausgewählt werden, die im Vergleich zu anderen Herstellern effektiv viel an den Klangeigenschaften ändern. Wer möchte, kann am 5-Band-EQ auch selbst „Hand anlegen“ und so den perfekten Sound für sich einstellen.

Wer nur entspannen möchte, findet in der Anwendung auch eine interessante Zusatzfunktion, die sogenannten Soundscapes. So werden direkt diverse Naturgeräusche eingespielt. Nicht mein Fall, aber auch solche Funktionen haben definitiv ihre Fans.

Klang

Es scheint eine gängige Entscheidung oder vorherrschende Meinung zu sein: Beinahe alle Hersteller setzen bei Kopfhörern, die für den Sportbereich gedacht sind, auf starke Bässe, so auch Jabra. Selbst bei sehr hohen Lautstärken kommen auch besonders tiefe Bässe präsent und ohne Verzerrung an.

Auch bei Höhen und Mitten überrascht der Kopfhörer aber durchaus, auch wenn die Präsenz dort wesentlich dünner ist. Die Elite 8 Active setzen übrigens auf Dolby Atoms, ein Headtracking Feature fehlt aber leider. Dennoch bedeutet das auch bei normaler Musik einen großen Vorteil: Der räumliche Klang ist beeindruckend.

Geräuschunterdrückung

In den Kopfhörern hat der Hersteller 6-mm-Treiber verbaut, für die Verbindung kommt Bluetooth 5.3 zum Einsatz. In Sachen Audiocodecs gibt es SBC und AAC, hochauflösende Codecs wie LDAC oder aptx fehlen leider.

Die Kopfhörer verfügen über ANC, in Sachen Qualität liegen wir hier im guten Mittelfeld. An die Qualität von AirPods Pro 2 kommen die Sportkopfhörer nicht heran, auch nicht ganz an die Beats Fit Pro. Tiefe Töne werden sehr gut gefiltert, desto höher die Töne werden, desto schlechter fällt die Leistung hier aus. Auf der anderen Seite: Bei Sportkopfhörern finde ich dieses Feature oft sehr bedenklich, da nur wenige Sportarten das komplette Ausblenden des Umfelds erlauben.

Einen HearThrough-Modus gibt es auch, und auch hier muss man sagen: Die Konkurrenz ist hier teilweise besser. Das Grundrauschen der Kopfhörer wird in diesem Modus massiv verstärkt, was durchaus störend ist. Dennoch erfüllt der Modus seinen Zweck und kurze Interaktionen mit dem Umfeld sind ohne Probleme möglich ohne die Kopfhörer aus dem Ohr zu nehmen.

Telefonie

Der dänische Hersteller ist durchaus auch von Headsets oder Konferenzlösungen bekannt – und dieses Wissen floss eindeutig auch in die Elite 8 Active ein. Die sechs Mikrofone sorgen für eine wirklich tolle Akustik bei Telefonaten, dank Sidetone kann die eigene Stimme wahlweise ein oder ausgeblendet werden. Hier ist Jabra meiner Meinung nach einer der besten, wenn nicht der Beste, Hersteller in diesem Segment.

Batterielaufzeit

Ohne ANC ist die Laufzeit mit etwa 14 Stunden angegeben, das Case kommt auf 56 Stunden Gesamtlaufzeit. Schnellladen gibt es natürlich auch – Fünf Minuten Laden reichen für eine Stunde Wiedergabe.

Im Praxistest komme ich mit Geräuschunterdrückung auf ungefähr 9 Stunden Laufzeit was beinahe Rekordverdächtig ist. Jabra selbst gibt dies sogar „nur“ mit 8 Stunden an, was immer noch ein sehr guter Wert ist.

Stabilität

Zugegeben, es ist schwer Kopfhörer in diesem Segment ernsthaft zu testen, es sei denn, man steckt sie in eine hydraulische Presse und fängt sich dafür Kritik so wie Apple ein …

Spaß bei Seite, ich möchte hier von meinem Anwendungsfall und meinen Eindrücken sprechen. Bei Läufen verliere ich gerne das Case der Kopfhörer aus der Tasche meiner Laufhose – das ist mir auch mit diesen Kopfhörern passiert. Das Case steckt das ohne Probleme locker weg – und das ist eine Besonderheit. Nach dem Case wasche ich meistens mit sehr schlechtem Gefühl gerne meine Kopfhörer – und würde gerne auch mein Case waschen.

Bei den Elite 8 Active ist beides ohne Probleme möglich, denn auch das Case ist IP54 zertifiziert.

Technische Daten

  • Gewicht Kopfhörer: je 5 Gramm
  • Gewicht Case: 46,4 Gramm
  • Farben: Schwarz, Navy Blau, Grau oder Caramel
  • Laufzeit Kopfhörer: 14 Stunden
  • Laufzeit Gesamt: 56 Stunden

Fazit – Jabra Elite 8 Active

Mit den Elite 8 Active liefert Jabra erneut eine gelungene Überarbeitung seiner TWS-Sportkopfhörer ab. Die Kopfhörer überzeugen durch guten Sound, sehr lange Akkulaufzeit und extremer Stabilität. Ergänzt wird das durch eine wirklich gute App.

Die richtigen Kopfhörer für wen?

Ich kann die Kopfhörer beinahe uneingeschränkt allen Sportlern empfehlen, die klassische TWS-Kopfhörer suchen. Vor allem der Klang und auch die Mikrofone für Telefonate hebt sich positiv von anderen Herstellern in diesem Segment ab.

Ihr solltet zu einem anderen Modell greifen, wenn …

Ihr auf der Suche nach einem sehr kleinen Case oder sehr gute, ANC seit – und weder die Akkulaufzeit noch die Stabilität benötigt. Doch da hat Jabra auch andere interessante Alternativen im Angebot … die wir uns in unserem nächsten Test näher ansehen werden.

Die UVP der Jabra Elite 8 Active liegt bei knapp 200 Euro, im freien Handel sind sie ab 160 Euro erhältlich – ein wirklich guter Preis für das was hier geboten wird.

Wir haben die Kopfhörer vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt bekommen – vielen Dank!
Zu den Links:
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Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

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