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Apple verlagert Chipbeschaffung und iPhone-Produktion aus China

Apple hat neue Pläne vorgestellt, um seine globale Lieferkette unabhängiger von China zu machen. Im Fokus stehen die Verlagerung der Chipproduktion in die USA sowie die Ausweitung der iPhone-Fertigung in Indien. In der jüngsten Telefonkonferenz nach Veröffentlichung der Quartalszahlen erläuterte CEO Tim Cook zentrale strategische Weichenstellungen.

Chipproduktion in den USA soll stark ausgebaut werden

Apple plant, 2025 über 19 Milliarden Chips aus US-Produktion zu beziehen. Diese kommen überwiegend von TSMC, dem wichtigsten Chipfertiger des Unternehmens. TSMC betreibt in Arizona mehrere neue Werke, die künftig einen signifikanten Teil von Apples Bedarf decken sollen. Die Fertigung umfasst zunächst Prozessoren für Apple Watches und günstigere iPads. Langfristig könnten dort auch Komponenten für iPhones produziert werden.

Zusätzlich bezieht Apple bereits Glas für seine Displays von US-Herstellern wie Corning. Auch die Produktion von KI-Servern soll im texanischen Werk ausgebaut werden. Insgesamt will Apple laut eigenen Angaben 500 Milliarden US-Dollar in die US-Wirtschaft investieren – über einen Zeitraum von vier Jahren.

Indien gewinnt strategisch an Bedeutung für Apple

Parallel zum Ausbau in den USA rückt Indien als Fertigungsstandort für iPhones stärker in den Mittelpunkt. Bereits jetzt stammen 20 Prozent aller iPhones aus indischer Produktion. Bis Ende 2026 soll die Mehrheit der für die USA bestimmten iPhones in Indien gefertigt werden. In der Telefonkonferenz wurde Indien beinahe ebenso häufig wie China erwähnt – ein deutlicher Indikator für die neue Gewichtung.

Apple reagiert damit auf zwei Entwicklungen: die wachsende Bedeutung Indiens als Absatzmarkt und die politische Unterstützung für das Land als strategischen Handelspartner der USA. Gleichzeitig sinken die Verkaufszahlen in China weiter, was den Druck auf Apple erhöht, seine geografische Abhängigkeit zu reduzieren.

Handelszölle und Unsicherheiten belasten den Ausblick

Während Apple konkrete Produktionsverlagerungen plant, blieb Cook bei Fragen zu den Auswirkungen geplanter US-Zölle auf Elektronikprodukte vage. Laut Finanzchef Kevan Parekh basieren alle Prognosen auf der Annahme, dass sich die aktuelle Zollpolitik kurzfristig nicht ändert. Doch das Umfeld bleibt volatil.

Die Maßnahmen der US-Regierung zielen auf eine Reindustrialisierung des Landes. Apple und TSMC investieren daher proaktiv in US-Standorte, um möglichen Strafzöllen zuvorzukommen. Dennoch bleibt unklar, ob die angekündigten Maßnahmen ausreichen, um den Erwartungen von Politik und Markt gerecht zu werden.

Via: Bloomberg

Michael Reimann

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