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Apple entgeht knapp einer Krise – vorerst

Apple stand kurz vor einer ernsthaften Erschütterung seiner globalen Lieferkette. Grund dafür waren neue US-Zölle auf Importe aus China. Ein kurzfristiger Kurswechsel der US-Regierung hat die Lage jedoch entschärft. Viele zentrale Produkte wie das iPhone bleiben von den Strafzöllen ausgenommen – zumindest vorerst.

Tarifausschluss für Kernprodukte stabilisiert Apples Kalkulation

US-Präsident Donald Trump hatte ursprünglich angekündigt, einen Zoll von 125 Prozent auf Produkte aus China zu erheben. Davon wären unter anderem iPhones, iPads, Macs und Apple Watches betroffen gewesen. Am Freitagabend folgte dann die Kehrtwende: Diese Produkte sind nun ausdrücklich von den neuen Zöllen ausgenommen. Auch der 10-Prozent-Generaltarif für andere Länder entfällt auf sie.

Diese Entscheidung entlastet Apple erheblich. Analyst:innen hatten gewarnt, dass die Strafzölle zu drastischen Preissteigerungen führen oder die Marge erheblich schmälern würden. Laut Evercore-Analyst Amit Daryanani dürfte sich die Apple-Aktie nach der jüngsten Kurskorrektur kurzfristig erholen.

Strategische Produktionsverlagerung bleibt Teil des Plans

Apple hatte bereits Gegenmaßnahmen vorbereitet. Um den neuen Zöllen zu entgehen, plante das Unternehmen, einen größeren Teil der iPhone-Produktion für den US-Markt nach Indien zu verlagern. Indien wäre nur mit einem geringeren Zollsatz belegt gewesen. Apple produziert dort mittlerweile über 30 Millionen iPhones jährlich – das würde etwa ein Drittel des US-Bedarfs decken.

Die kurzfristige Umsetzung dieses Plans wäre jedoch schwierig geworden. Die Produktionslinien für das kommende iPhone 17 laufen bereits größtenteils in China. Eine schnelle Umstellung auf andere Standorte hätte erhebliche logistische und finanzielle Herausforderungen bedeutet.

Langfristige Risiken bleiben bestehen

Trotz der aktuellen Ausnahme bleibt Apples Abhängigkeit von China ein strategisches Risiko. Rund 87 Prozent aller iPhones und große Teile der iPad- und Mac-Produktion stammen aus chinesischen Fabriken. Gleichzeitig generiert Apple 17 Prozent seines Umsatzes im chinesischen Markt.

Ein abrupter Rückzug könnte politische Reaktionen in China hervorrufen. Dort wurden bereits US-Produkte wie das iPhone im staatlichen Sektor eingeschränkt. Zudem laufen Wettbewerbsuntersuchungen gegen US-Unternehmen. Eine vollständige Entkopplung von China ist für Apple derzeit nicht realistisch.

Zwar verlagert Apple Teile seiner Fertigung bereits nach Vietnam, Malaysia und Thailand. Doch das Produktionsvolumen Chinas ist bislang unerreicht. Die Infrastruktur, Skalierbarkeit und das Fertigungs-Know-how sind dort weiterhin entscheidend für Apples globale Lieferkette.

Via: Bloomberg
Titelbild: KI (Draw Things)

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Michael Reimann

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