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App-Economy: Apples Zahlenphantasie

Die deutsche iOS App-Economy zeigt Rekordwachstum und unterstützt mehr als 400.000 Arbeitsplätze. So Apples Pressemitteilung, die mehr verschweigt, als präsentiert.

Die iOS App-Economy hat sich auch im Jahr 2021 als ein Motor für wirtschaftliches Wachstum und eine Quelle für Chancen erwiesen. Sie unterstützt in Deutschland mehr als 400.000 Arbeitsplätze — ein Plus von 11 Prozent seit 2020. Dabei hat sie kleinen Unternehmen zu mehr Erfolg denn je verholfen. Dieses Wachstum spiegelt einen ähnlichen Trend in Europa wider, wo die iOS App-Economy auf 2,2 Millionen Arbeitsplätze gewachsen ist — ein Anstieg von 7 Prozent seit dem letzten Jahr.

Laut Apple seien die Umsätze der EntwicklerInnen in den letzten zwei Jahren um 113 Prozent gestiegen. Darüber hinaus zeige eine neue Studie des Progressive Policy Institute die Schaffung von Arbeitsplätzen in der iOS App-Economy. Vor allem in den Bereichen wie Softwareentwicklung, Vertrieb, Design und mehr. Das klingt toll. Apple als nachhaltiger Jobmotor, der gute Umsätze und ein auskömmliches Erwerbsleben der EntwicklerInnen sichert.

App-Economy und die Zahlen

Blickt man auf die aktuellsten Zahlen des Bitkom Branchenverbandes, gaben die Deutschen 2021 2,9 Milliarden Euro für Apps aus. 2019 war das noch fast die Hälfte mit 1,6 Milliarden Euro. Zunächst beeindruckende Zahlen.

ABER: Der Großteil der Umsätze, nämlich 74 Prozent, entfällt dabei auf In-App-Käufe; Kosten für Abonnements etwa für Video- oder Audiostreaming sind hier sogar noch ausgenommen. Je nachdem wie man In-App-Käufe und Abonnements bewertet, sind dies Umsätze, die zumeist den großen Playern zufallen. Und diese sitzen selten in Deutschland. Zusätzlich generieren Werbeanzeigen in Smartphone-Anwendungen 16 Prozent der Umsätze.

Selbst wenn man die knapp drei Milliarden Euro als Umsätze deutscher EntwicklerInnen wertete, schauen die Zahlen bescheiden aus. Auf jeden der 400.000 App-Economy Arbeitenden heruntergebrochen, sind dies bestenfalls 7.500 Euro im Jahr. Es darf die Frage gestellt werden, wie lange wertgeschätzte EntwicklerInnen von -im optimalen Fall- 7.500 Euro im Jahr leben können. Natürlich hinkt die Rechnung, macht jedoch deutlich, dass weit weniger bei kleinen und mittelständigen EntwicklerInnen ankommt, als Apples Pressemitteilung suggeriert.

Bildquelle Apple

Andreas Vogel

Redakteur auf Apfeltalk

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