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WWDC 2018: Gedanken zur Konferenz

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Apples Entwickler-Konferenz, die WWDC 2018, wird dieses Jahr aller Voraussicht nach wieder Anfang Juni und wieder in San José mitten im Herzen des Silicon Valley stattfinden. Apple hatte ja nach Jahren der Präsenz in San Francisco (zuletzt 2016 im Moscone-Center) den Veranstaltungsort ins einigermaßen beschauliche San José verlegt und damit näher an das neue Hauptquartier. Ich habe bereits zwei mal an der WWDC teilgenommen und mache mir Gedanken über eine dritte Teilnahme.

Eigentlich ist das Apple-Jahr inzwischen sehr strukturiert. Es gibt zwei bis drei Keynotes, ein neues iPhone, manchmal auch neue iPads und gelegentlich neue Macs. Das die WWDC im Apple-Zyklus ebenfalls eine feste Position hat, ist auch schon seit langem klar.

Gut gefüllte Säle (hier zur Keynote der WWDC 2017) sind fast selbstverständlich.

Was bringt einem die Teilnahme an einer Konferenz, die „mal eben“ 1.500 Euro kostet, die in den USA stattfindet und die noch mit zahlreichen Nebenkosten (Flug, Unterkunft und Verpflegung) verbunden ist? Denn alles in Allem kann man für die WWDC soviel Geld ausgeben, wie für einen neuen iMac. Wäre es da nicht besser, sich tatsächlich jedes Jahr einen neuen iMac zu gönnen, als nach Kalifornien zu fliegen? Ok, ich gebe zu die Frage ist nicht ganz ernst gemeint.

Aus meiner Sicht lohnt sich eine Teilnahme nur dann, wenn man entweder konkrete Themen rund um die App-Entwicklung hat und diese auf Augenhöhe mit Apple-Ingenieuren besprechen will. Wenn man an der absoluten Speerspitze des Apple-Ökosystems entwickelt, erfährt man hier den „heißen Scheiß“ als einer der Ersten. Außerdem ist der „weiche“ Faktor des Austausches mit anderen Entwicklern nicht zu unterschätzen. Im Rahmen der Konferenz kommt man fast automatisch mit vielen Menschen ins Gespräch.

Keynote inklusive

Natürlich gehört obligatorisch die Keynote am ersten Tag auch dazu. Wenn man Apple und seiner Prominenz mal so richtig nah sein will, dann hat man dabei die besten Chancen. Ich gebe zu, ein Selfie mit Tim Cook wäre nett, aber alleine sicher nicht das Geld wert. Daher kann das nur ein nettes Nebenbei sein. Im letzten Jahr hat Apple auf der WWDC einiges an neuer Hardware präsentiert. Das war natürlich eine feine Gelegenheit, die Geräte (auch den HomePod) schon mal ganz exklusiv in Augenschein zu nehmen.

Sefies mit der Apple-Prominenz (hier Phil Schiller) sind nett, aber nur Beiwerk.

Leider ist die Planung einer Reise zur WWDC alles andere als einfach. Apple vergibt seit ein paar Jahren die Tickets per Lotterie. Das heißt, man muss sich innerhalb eines bestimmten Zeitraumes auf der Webseite von Apple registrieren und wird dann vielleicht ausgelost. Wird man dann tatsächlich ausgelost, muss man auf jeden Fall das Ticket bezahlen. Ein Zurück gibt es dann nicht mehr. Man sollte sich also vorher gut überlegen, ob man bereit ist viel Geld zu bezahlen.

Intransparente Vergabe

Apple begründet dieses Verfahren mit dem enormen Ansturm auf die Tickets. Bevor man diese Methode angewendet hat, waren die Konferenz-Tickets in der Regel innerhalb von wenigen Minuten vergriffen. Die Lotterie erzeugt zumindest den Anschein von ein bisschen Gerechtigkeit. Dennoch ist sie an sich völlig intransparent. Es ist nicht klar, wie das System funktioniert und ob es nicht auch so genannte WildCards gibt. Also Kontingente, die nicht per Zufall vergeben werden.

Auch ist nicht klar, wie viele Bewerbungen um eine Teilnahme an der WWDC es wirklich gibt. Apple hat mehrere Millionen registrierte Entwickler-Accounts. Ob sich wirklich viele davon bewerben, ist nicht bekannt. Auch das es früher nur wenige Minuten gedauert hat, bis die Konferenz ausgebucht war, ist kein Indiz dafür, wie viele Menschen sich tatsächlich dafür interessieren.

Es kann also gut sein, dass die Chancen gar nicht so niedrig sind, ein Ticket zu ergattern. Dennoch ist es eben nicht 100 Prozent sicher. Was aber 100 Prozent sicher ist, ist die Tatsache, dass Unterkünfte und Flüge einen gewissen Vorlauf brauchen, um gebucht zu werden. Sicherlich kann man auch einen Tag vor Abreise noch einen Flug bekommen und auch ganz bestimmt noch ein Hotel, dann aber kann man sich auch gleich einen iMac pro kaufen und die Veranstaltung von zu Hause aus genießen. Die Kosten wären in etwa vergleichbar.

Reiseplanung schwer

Also heißt es ein wenig pokern. Das Zimmer kann man ja schon mal unverbindlich reservieren. Notfalls ist es kostenfrei stornierbar. Den Flug kann man allerdings noch nicht buchen, es sein denn man hat einen Tarif gefunden, der sich einigermaßen kostenneutral stornieren lässt. Hier muss man also hoffen, dass die Gesellschaften noch Plätze für einen halbwegs erträglichen Kurs anbieten.

Noch ist gar nicht klar, wann Apple mit der Annahme der Registrierungen für die Lotterie beginnt. Vermutlich wird das im April so weit sein. Dann bleiben immer noch zwei Monate, um die Reise fertig zu planen.

WWDC 2017 war schön, ich versuche auch dieses Jahr wiederzukommen.

Wenn man mich fragen würde, ob ich eine Teilnahme empfehlen kann, dann kann ich unter der Berücksichtigung der oben erwähnten Aspekte nur sagen: auf jeden Fall! Die WWDC war jedes mal eine großartige Erfahrung. Ich habe nette Menschen kennengelernt und ich habe viel über Apple und deren Soft- und Hardware erfahren. Außerdem findet sie in Kalifornien statt. Der US-Bundesstaat gehört zu den schöneren der USA. Abseits von Technik und Menschen gibt es auch wunderschöne Natur zu erleben. Also mitmachen!


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Tags: Apple, San José, Konferenz, Entwicklung, Kalifornien, WWDC 2018

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