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- 03.01.08
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Guten Morgen.
Vor vielen Jahren habe ich drei Jahre meines Lebens (und 30 im Bezug zur Lebenserwartung) damit vergeudet, Linux auf dem Desktop (Laptop) zu betreiben. Mein Fazit vor knapp 6 Jahren: "Nie wieder!" (Das macht einen echt unglücklich, wenn man jenseits des Computers noch ein Leben hat und die Kiste nicht zum reinen Selbstzweck betreibt.)
Nun, mehr als ein halbes Jahrzehnt später dachte ich, ich könnte zumindest mal lesen, wie denn die Lage im Linuxlager momentan ist, indem ich mir das C't Sonderheft über Linux kaufe. Nicht, dass ich auch nur ansatzweise vor hätte, umzusteigen, aber aus Interesse. Vorweg: Ich bin schwer begeistert, was die Community da auf die Beine stellt. Keine Frage, meine Hochachtung, ganz ehrlich!
Was ich aber immer schwer bezweifle ist der immer wieder aufkeimende Hype um "Linux auf dem Desktop". Also ein richtiges, alltagstaugliches Linux jenseits des Serverbetriebes auf den Laptops dieser Welt. Immer wenn eine neue Major Release einer führenden Linuxdristribution raus kommt kreist die Meldung durch die IT-Medien, Linux sei nun endlich perfekt für den Desktop. Und solange es diese Meldung schon gibt, so falsch war sie in meinen Augen auch schon immer.
Ich muss gleich im Ansatz sagen: Wer sich dieses Heft kauft und _liest_ wird die beigelegten Linux-DVDs wohl am ehesten als Kaffeetassenuntersetzer benutzen.
Gleich nach dem Installationskapitel geht es los mit dem Einrichten von Graphikkarten, die einen Mehrzeiler in einer xorg-config verlangen plus Kommandozeilengeschubse.
Auch sehr erbaulich die Aussagen über yast. Er liegt in drei Varianten vor, also mal als Kommandozeilenversion, mal als gtk und mal als (ich glaube) glib Variante. Das wäre ja noch ok, aber dann schreibt C't dass sich die Versionen im Funktionsumfang unterscheiden. Na, DAS nenne ich doch mal kreativ. Das fröhliche Konfiguratorroulette?
Die Kapitel über TV-Karten und WLAn sowie vor allem UMTS waren auch höchst erheiternd. Beim Einrichten einer Blutoothverbindung mit einem UMTS-Telephon kann man nur hoffen, man hat viel, viel Zeit und kein Pech. Geht man über USB kann man lesen, dass mitunter die Verbindung zu angeschlossenen USB-Speichergeräten kurz unterbrochen wird, man also während des Anschließens keine Daten dahin übertragen soll.
Ach, ja, übrigens wird des öfteren darauf verwiesen, dass man für Graphikkarten von ATI und NVidia (jaja, das sind eigentlich schon geschätzt 90% der Graphikkarten wenn man von Intel und AMD absieht die GPUs als Chipsatzlösung einbauen) sowie für WLAN-Karten irgendwelche Wrapper braucht um Windowstreiber zu benutzen bzw. sich "Firmware aus den Windowstreibern extrahieren soll". Klar. Und wenn ich schon dabei bin, Firmware aus Windowstreibern zu extrahieren dann ziehe ich nebenbei auch noch die Wurzel aus einer Gruppe Unbekannter.
Ja, KDE 4 ist sowieso nur was für Masochisten (also, C't sagt, es kämpfe mit Kinderkrankheiten ... die müssen ja etwas sanfter sein in ihrer Wortwahl als ich :.)
Ein Scherz am Rande? Gut: Wenn man mit Multifunktionsgeräten (Druck, Scan, ...) arbeiten will sollte man schon genau aufpassen. Ein Rat der C't ist, bei netzwerkfähigen Geräten anstatt über Treiber über das http-Interface den Scanner zu betreiben -> Das Ergebnis sei dann besser! Grandios, nicht?
Fast hätte ich es vergessen: Natürlich liegt das Open Suse 11 in 32 Bit und in 64 Bit auf der DVD. Aber C't rät mehr oder weniger von den 64 Bit ab. Wenn man nämlich ein 64 Bit-Linux installiert wird ohne Scherz bereits der Betrieb eines Webbrowsers zur tagesfüllenden Wissenschaft.
Ein sehr treffendes Zitat aus diesem Sonderheft zum Schluss: "Generell gilt: Je älter die Hardware desto weniger Problem macht Linux". Danke, C't, für dieses Sonderheft. Es wird einigen Lesern den Umstieg ersparen.
Vor vielen Jahren habe ich drei Jahre meines Lebens (und 30 im Bezug zur Lebenserwartung) damit vergeudet, Linux auf dem Desktop (Laptop) zu betreiben. Mein Fazit vor knapp 6 Jahren: "Nie wieder!" (Das macht einen echt unglücklich, wenn man jenseits des Computers noch ein Leben hat und die Kiste nicht zum reinen Selbstzweck betreibt.)
Nun, mehr als ein halbes Jahrzehnt später dachte ich, ich könnte zumindest mal lesen, wie denn die Lage im Linuxlager momentan ist, indem ich mir das C't Sonderheft über Linux kaufe. Nicht, dass ich auch nur ansatzweise vor hätte, umzusteigen, aber aus Interesse. Vorweg: Ich bin schwer begeistert, was die Community da auf die Beine stellt. Keine Frage, meine Hochachtung, ganz ehrlich!
Was ich aber immer schwer bezweifle ist der immer wieder aufkeimende Hype um "Linux auf dem Desktop". Also ein richtiges, alltagstaugliches Linux jenseits des Serverbetriebes auf den Laptops dieser Welt. Immer wenn eine neue Major Release einer führenden Linuxdristribution raus kommt kreist die Meldung durch die IT-Medien, Linux sei nun endlich perfekt für den Desktop. Und solange es diese Meldung schon gibt, so falsch war sie in meinen Augen auch schon immer.
Ich muss gleich im Ansatz sagen: Wer sich dieses Heft kauft und _liest_ wird die beigelegten Linux-DVDs wohl am ehesten als Kaffeetassenuntersetzer benutzen.
Gleich nach dem Installationskapitel geht es los mit dem Einrichten von Graphikkarten, die einen Mehrzeiler in einer xorg-config verlangen plus Kommandozeilengeschubse.
Auch sehr erbaulich die Aussagen über yast. Er liegt in drei Varianten vor, also mal als Kommandozeilenversion, mal als gtk und mal als (ich glaube) glib Variante. Das wäre ja noch ok, aber dann schreibt C't dass sich die Versionen im Funktionsumfang unterscheiden. Na, DAS nenne ich doch mal kreativ. Das fröhliche Konfiguratorroulette?
Die Kapitel über TV-Karten und WLAn sowie vor allem UMTS waren auch höchst erheiternd. Beim Einrichten einer Blutoothverbindung mit einem UMTS-Telephon kann man nur hoffen, man hat viel, viel Zeit und kein Pech. Geht man über USB kann man lesen, dass mitunter die Verbindung zu angeschlossenen USB-Speichergeräten kurz unterbrochen wird, man also während des Anschließens keine Daten dahin übertragen soll.
Ach, ja, übrigens wird des öfteren darauf verwiesen, dass man für Graphikkarten von ATI und NVidia (jaja, das sind eigentlich schon geschätzt 90% der Graphikkarten wenn man von Intel und AMD absieht die GPUs als Chipsatzlösung einbauen) sowie für WLAN-Karten irgendwelche Wrapper braucht um Windowstreiber zu benutzen bzw. sich "Firmware aus den Windowstreibern extrahieren soll". Klar. Und wenn ich schon dabei bin, Firmware aus Windowstreibern zu extrahieren dann ziehe ich nebenbei auch noch die Wurzel aus einer Gruppe Unbekannter.
Ja, KDE 4 ist sowieso nur was für Masochisten (also, C't sagt, es kämpfe mit Kinderkrankheiten ... die müssen ja etwas sanfter sein in ihrer Wortwahl als ich :.)
Ein Scherz am Rande? Gut: Wenn man mit Multifunktionsgeräten (Druck, Scan, ...) arbeiten will sollte man schon genau aufpassen. Ein Rat der C't ist, bei netzwerkfähigen Geräten anstatt über Treiber über das http-Interface den Scanner zu betreiben -> Das Ergebnis sei dann besser! Grandios, nicht?
Fast hätte ich es vergessen: Natürlich liegt das Open Suse 11 in 32 Bit und in 64 Bit auf der DVD. Aber C't rät mehr oder weniger von den 64 Bit ab. Wenn man nämlich ein 64 Bit-Linux installiert wird ohne Scherz bereits der Betrieb eines Webbrowsers zur tagesfüllenden Wissenschaft.
Ein sehr treffendes Zitat aus diesem Sonderheft zum Schluss: "Generell gilt: Je älter die Hardware desto weniger Problem macht Linux". Danke, C't, für dieses Sonderheft. Es wird einigen Lesern den Umstieg ersparen.