Ich teile die Rückmeldung von
pepi. Die größten Probleme habe ich selber zuletzt allerdings mit 10.5.6 im größeren Stil erlebt. Mit 10.5.8 liefen die meisten Macs hier dann endlich so zufriedenstellend, dass viele Leute, die ich kenne, sogar immer noch den Umstieg auf SL scheuen. Persönlich bereue ich das Update aber nicht.
SL selber empfinde ich im normalen Useralltag ansonsten als stabil. Mir bekannte Admins schütteln aber immer wieder – wie bei pepi auch nachzulesen ist – mit dem Kopf und ärgern sich über das Hinüberretten vieler Bugs, die eigentlich schon lange hätten bereinigt sein sollen.
Oberflächlich bin ich selber mit der Entwicklung der GUI und des Finders nicht sehr zufrieden. Wie Jobs ja auch gerne verlautet, konzentriert sich das Unternehmen stets auf das "nächste, große Ding"... und das waren/sind iPad und iPhone. Ich meine, dies lässt sich auch an der Entwicklung von OS X ablesen, die irgendwie zu lahmen bzw. sich zu verzetteln scheint. Zumindest SL kann einen entsprechend unausgegorenen Eindruck hinterlassen, wenn man sich z.B. die mageren, durchaus eher experimentell anmutenden Exposé-Veränderungen ansieht (nur als Beispiel). Aber wer weiß, welchen Anlauf Apple da gerade nimmt.
Insgesamt wurde diesbezüglich besonders von Entwicklern, die ich kenne, die Meinung vertreten, dass die jetzt erst einmal Windows 7 kommen lassen, um dann – wie durchaus üblich bei Apple – effektiv und auch publikumswirksam reagieren zu können. Immerhin hat sich bei Microsoft einiges getan, und es war schlau, MS mit dem Release von Win7 erst einmal die Bühne zu überlassen, um nicht in allzu unmittelbare Konkurenz zu treten. Ehemalige Ressentiments lassen sich (und das war absehbar nach der Vistaschlappe) sowieso nicht mehr so leicht aufrecht erhalten, da MS gelernt hat; auch wenn eingeschworene Fans gerne noch so tun, als käme man in der DOSen-Welt aus Windows98-Zeiten nicht raus und OS X wäre unproblematisch. Andererseits verliert der reine Computermarkt für Apple auch an Bedeutung, und Jobs – der nun mal Wohl und Wehe des Unternehmens bestimmt – ist auch nicht der flexibelste, wenn es darum geht, Entwicklungsressourcen zu verteilen. Für ihn geht es ohnehin weg vom 'Mac', wie es scheint. Die letzten Entwicklungen waren konsumorientert – und weniger produktiv ausgerichtet; der markanteste Unterschied für viele z.B. von Mac zum iPad. Aber wer weiß, was da kommt. Alles Glaskugelraten...
10.6. bereitet mir persönlich ansonsten bisher wenig Verdruss und läuft so stabil, dass ich es anderen Betriebssystemen derzeit deutlich vorziehe. Andererseits braucht es nicht nur meiner Meinung nach einiges an zusätzlicher Software, um es produktiv wirklich auzureizen. Dies beginnt bei Kleinigkeiten im normalen Useralltag wie z.B. Helferlein wie 'Cinch', 'Bettertouchtool' uvm., aber auch Findererweiterungen/Ersatz wie 'Pathfinder'. Gäbe es diese Möglichkeiten nicht, wäre mir auch der stabile Unix-Unterbau manchmal recht egal. Gut konfigurierte Windows-Rechner, mit denen ich aktuell arbeite, machen alles nicht schlechter, aber vieles durchaus mittlerweile sogar besser – vorrausgesetzt die Konfiguration stimmt. In der Bilanz bleibts aber derzeit bei OS X 10.6. Nicht dogmatisch, aber zufriedenstellend.
