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Xbox-Chef zum App-Store-Disput: Apple hat ein ganz anderes Geschäftsmodell

Martin Wendel

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Martin Wendel
Medial ist es rund um den App-Store-Disput zwar etwas leiser geworden, an Brisanz hat das Thema aber nicht verloren. Weiterhin streiten Epic Games, Spotify und Co. mit Apple darum, unter welchen Bedingungen Apps im App Store angeboten werden dürfen. In einem Interview mit The Verge schaltet sich nun auch Xbox-Chef Phil Spencer in die Debatte ein. Microsoft betreibt mit der Xbox selbst eine Plattform, auf der Spieleentwickler ähnliche Abgaben wie bei Apple leisten müssen – auch Fortnite-Entwickler Epic Games.
Vergleich Xbox & iPhone sei unfair


Dies stellt gleichzeitig auch eines der Hauptargumente von Apple dar: Wenn Epic Games auf den Spielekonsolen einen Teil der Umsätze an den Plattformbetreiber abdrückt, warum dann nicht auch im App Store? Im Interview mit The Verge bezeichnet Phil Spencer die Vergleiche zwischen iOS, Android und der Xbox bzw. der PlayStation als unfair. Denn das Geschäftsmodell der Spielekonsolen sei ein gänzlich anderes als der Smartphone-Plattformen.
Smartphones als "General Computer Platforms"


"Ich glaube es werden in einer Generation etwa 200 Millionen Spielekonsolen verkauft. Das ist weniger als die Verkaufszahlen von Smartphones in einem Jahr. Nicht einmal annähernd", so Spencer. "Es gibt da draußen eine Milliarde Smartphones. Es handelt sich hier um 'General Computer Platforms'. Eine Spielekonsole macht hingegen eine Sache – sie spielt Videospiele ab. Wir verkaufen sie mit Verlust. Durch den Verkauf von Inhalten und Diensten holt man das Geld wieder herein."
Apps auf Spielekonsolen


Spencer verfolgt damit eine ähnliche Argumentation, wie sie bereits von Kritikern des App-Store-Modells angebracht wurden. Allerdings machen auch die Spielekonsolen mittlerweile mehr als nur Videospiele abspielen. Letztendlich steckt in aktuellen Konsolen ein vollwertiger Computer, der lediglich aufgrund der Entscheidungen von Microsoft und Sony auf Videospiele und die Nutzung einiger – oder immer mehr – Apps beschränkt ist. Immerhin beherrschen Spielekonsolen inzwischen von Streaming-Diensten, über VoIP-Anrufe und Webbrowsing viele Dienste.
xCloud bald im Browser


Microsoft selbst ist direkt von Apples App-Store-Modell betroffen, da Microsoft den Spiele-Streamingdienst xCloud in seiner jetzigen Form nicht für Apple-Geräte anbieten kann. Apple hat hier sehr eigenwillige Bestimmungen geschaffen, die es Anbietern solcher Dienste schwer machen. Allerdings sieht Apple dezidiert die Möglichkeit vor, dass Anbieter ihren Streamingdienst über den Webbrowser anbieten könnten – eine Möglichkeit, an der Microsoft arbeitet und die im kommenden Jahr starten soll.

Böses Blut zwischen Microsoft und Apple scheint es deshalb aber nicht zu geben. "Sie stehen der User-Experience, die wir den Leuten bieten wollen, offen gegenüber. Wir haben jetzt die Möglichkeit, diese über den Browser anzubieten, und diesen Weg beschreiten wir. Das gibt uns, offen gesagt, Zugang zu sehr vielen Geräten. Wenn das Gerät einen entsprechenden Webbrowser ausführen kann, können wir unsere Spiele dafür ausliefern – und das ist ziemlich cool", so Spencer.
Spiele-Abos im App Store


"Ich kann die Position [von Apple] verstehen. Ich sage nicht, dass ich mit ihnen übereinstimme. Aber sie bieten mit Apple Arcade einen Konkurrenzdienst zum Xbox Game Pass an. Ich bin mir sicher, dass sie gerne Apple Arcade als einzigen Spiele-Abodienst auf ihren Geräten haben", so Spencer weiter. Hier muss man allerdings einwerfen, dass es sehr wohl – zumindest ein – konkurrierendes Spiele-Abo im App Store gibt. Namentlich GameClub, wo iOS-Klassiker von früher im Abo angeboten werden. Unmöglich ist es also nicht, ein Spiele-Abo im App Store anzubieten – allerdings macht es Apple den Entwicklern nicht einfach.

Via The Verge

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Andreas Vogel

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Im Kern geht es bei den ganzen AppStore Streits einzig um Sicherung und Ausbau von Apples Servicesparte.

Ließe Apple alternative AppStores, umgeleitete Zahlmöglichkeiten, Cloudgaming aus Apps heraus etc. zu, wären dies alles Möglichkeiten sich der "finanziellen Teilhabe Apples" zu entziehen.
Betrachtet man grundsätzlich die Umsatzsparten, erkennt wohl jeder, dass Apple JEDE Chance nutzen muss jenseits von Hardware Umsätze zu generieren.
Klar verkaufen sich gerade, coronabedingt selbst Macs wie geschnitten Brot. Gleichzeitig schwächeln aber die alten Umsatzbringer wie iPhone und iPad schon deutlich.

An der Servicesparte entscheidet sich in den kommenden Jahren das Umsatzwachstum von Apple.
 
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