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Michael Reimann
Die diesjährige Entwicklerkonferenz von Apple, die ab heute stattfindet, wird zeigen, ob der iPhone-Hersteller im aufstrebenden Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) eine führende Rolle einnehmen kann. Dies ist ein kritischer Moment für ein Unternehmen, das sich an eine neue Ära anpassen muss.
Historie und aktuelle Herausforderung
Apple war ein früher Pionier im Bereich der KI, indem es Technologien wie Fotoverarbeitung, Gesundheitsfunktionen und den digitalen Assistenten Siri einführte. Doch in den letzten Jahren wurde Apple als Nachzügler betrachtet, besonders seitdem ChatGPT und andere fortschrittliche Technologien die Szene betreten haben.
Auf dieser Grundlage verspricht Apple, während der Keynote auf seiner jährlichen Worldwide Developers Conference (WWDC), die um 10 Uhr kalifornischer Zeit beginnt, seine KI-Fähigkeiten zu demonstrieren. Das Unternehmen wird eine Reihe von Funktionen vorstellen, die unter dem Namen Apple Intelligence bekannt sind.
Entwicklung und Konkurrenz
Obwohl Apple Siri bereits 2011 einführte, wurde seine Sprachtechnologie schnell von Amazons Alexa und Googles Assistant überholt. Die KI machte Ende 2022 mit OpenAIs ChatGPT einen weiteren Sprung und wurde 2023 von Konkurrenzdiensten von Google, Microsoft und Meta Platforms übertroffen. Samsung, Apples größter Smartphone-Rivale, integrierte Anfang dieses Jahres Google KI-Funktionen in seine Geräte, was den Druck auf Apple weiter erhöhte.
Chancen und zukünftige Entwicklungen
Die Verschiebung hin zur Künstlichen Intelligenz bietet Apple eine große Gelegenheit, wenn es seine Technologie verfeinern und mit den Wettbewerbern gleichziehen kann. KI-basierte Betriebssysteme werden die Art und Weise verändern, wie Menschen Informationen sammeln, Inhalte erstellen und bearbeiten sowie ihre Geräte navigieren.
Auf der WWDC wird Apple zeigen, wie es KI-Funktionen in seine nächsten Software-Updates einbindet: iOS 18, iPadOS 18 und macOS 15. Das Unternehmen plant auch eine leistungsfähigere Version von Siri.
Apple Intelligence wird sich darauf konzentrieren, den Nutzer:innen mehr Informationen bereitzustellen, wenn sie diese benötigen. Dazu gehören das Zusammenfassen von Benachrichtigungen, Textnachrichten und E-Mails; das Synthesieren von Meeting-Notizen; das Transkribieren von Sprachnotizen und sogar das Erstellen benutzerdefinierter Emojis. Die Software wird auch E-Mails sortieren und in Kategorien einteilen können.
Partnerschaften und Marktstrategie
Apple arbeitet auch an eigenen großen Sprachmodellen, ist aber in diesem Bereich noch nicht weit genug fortgeschritten. Daher plant Apple, eine Partnerschaft mit OpenAI anzukündigen, die Apple mit einem Chatbot versorgen wird.
Ein großer Vorteil von Apple bei seinem Vorstoß in die KI ist die enorme Anzahl treuer Verbraucher:innen. Dies könnte dem Unternehmen helfen, im KI-Bereich erfolgreich zu sein, selbst ohne große Fortschritte in großen Sprachmodellen, wie der Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi anmerkt.
Herausforderungen und zukünftige Pläne
Eine Sorge ist, ob die Partnerschaft mit OpenAI bedeutet, dass weniger Nutzer:innen die Google-Suche auf dem iPhone verwenden werden. Apple generiert jährlich Milliarden Dollar durch eine Umsatzbeteiligungsvereinbarung mit Google. Die Bedingungen des Deals zwischen Apple und OpenAI sind unklar, und Apple verhandelt weiterhin über eine separate Vereinbarung mit Google, um deren Gemini-Technologie als Chatbot-Option auf dem iPhone anzubieten.
Apple wird wahrscheinlich irgendwann eigene Chatbots und andere generative KI anbieten wollen, aber Partnerschaften helfen dem Unternehmen, sich in der KI-Industrie zurechtzufinden, ohne so viele Risiken einzugehen. OpenAI und Google haben aufgrund von Chatbots, die falsche Informationen liefern, Gegenreaktionen erlitten. Apple möchte das vermeiden, so Ruslan Salakhutdinov, ein ehemaliger Direktor der KI-Forschung bei Apple und Professor für Informatik an der Carnegie Mellon University.
„Sie haben immer beobachtet, wie der Raum aussieht, und schon lange entschieden, dass sie nicht die Ersten sein müssen, aber sie müssen es richtig machen,“ sagte er.
Quelle: Bloomberg
Titelbild: Michael Reimann
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