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Windows und die typographische Verarmung

asdaw

Golden Delicious
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8
Meiner Meinung nach jedenfalls ist WIndows maßgeblich daran beteiligt dass so ziemlich alles um uns rum typographisch immer simpler, gleichartiger wird.
Während man beim Mac ja sehr viele Sonderzeichen auf Wahl bzw Wahl+Shift hat und das auch ziemlich sinnvoll gemappt ist, musste ich bei Windows um etwa den Gedankenstrich (korrekt Halbgevierstrich "–") einzugeben musste ich erstmal die Zeichentabelle bemühen, besagten Strich raussuchen und dann eine vierstellige Kombination auf dem Numpad (glaub Alt+0150 oder 0151 war das) eingeben, die man sich auf Dauer ja auch merken muss – auf dem Mac Wahl+Bindestrich, für den doppelt so langen Gevierstrich ("—") Wahl+Shift+Bindestrich, also auch da wo man ihn am ehesten suchen würde. Für die französischen Anführungszeichen ("»«") gilt dasselbe, und das mag sich jetzt nach Haarspalterei anhören, aber sowas bring Vielfalt in den Text, macht ihn schöner, zumal sowas wie eben der Gevierstrich erfunden wurde, um die Darstellung der Sprache in Textform genauer, treffender zu gestalten, meistens wird das alles aber nur noch auf "das Minuszeichen" reduziert, siehe "blablabla-minus-blablabla-punkt-de".
Und eigentlich könnte man die Satzzeichen auch einfach abschaffen, und dazu könnte es auch kommen.
Man darf die Sprache schließlich, auch geschrieben, ja nicht in irgendeinen Rahmen zwingen, wie die Duden-Kommision die sich ja anscheinend als so eine Art Gralshüter versteht, für sowas ist das eine zu dynamische Sache, aber es geht ganz eindeutig was verloren, es macht die Texte unzugänglicher.

Ein ganz großer Patzer ist meiner Meinung nach die Schriftenvielfalt (niiicht!) unter Windows, man versuche mal aus den paar vorinstallierten Fonts eine Website zu zimmern, das gestaltet sich ziemlich schwierig, die Microsoft-Politik behindert da wieder, wie gesagt, die Vielfalt und auch Schönheit im Webdesign, während der Mac in der Hinsicht standardmäßig viel Holz vor der Hüttn hat ;)

tut mir leid falls es tl;dr geraten ist, wollte nur mal meine Erkenntnisse mitteilen ;)
 

Nicoindahood

Cripps Pink
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Wie machst du den die Gedankenstriche usw. in einem handgeschriebenen Text? Wohl Minuszeichen? Hast du auch Variationen in Länge, vielleicht sogar Dicke und Farbe? ;)

Haarspalterei, wie du selbst erwähnt hast...
 

Phlip

Kaiser Wilhelm
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Keine Haarspalterei. Ich gebe zwar zu, dass in diesem Forum der Unterschied kaum auffällt.
Aber kopiere mal den folgenden Satz und schau ihn Dir z.B. in Times New Roman an (der Schriftart, in der für gewöhnlich Arbeiten an deutschen Universitäten angefertigt werden (müssen)).
Ich fahre heute mit der S-Bahn zur Arbeit – oder nehme ich doch das Auto?

Und, gemerkt?
Der Bindestrich (Viertelgeviertstrich) verbindet zwei Wörter (oder im obigen Fall einen Buchstaben und ein Wort). Der Gedankenstrich (Halbgeviertstrich) dagegen deutet eine Denkpause an. Oder auch eine Auslassung – in dem Fall steht er in der Literatur auch immer mal wieder gern ganz einfach für Sex.

Nebenbei, korrekte Auslassungspunkte sehen so aus: … ;)

Ganz ernsthaft, wenn man viel mit Sprache "arbeitet", werden solche vermeintlichen Kleinigkeiten wichtig.
 

Chriss1006

Elstar
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Also ich will ja nix sagen, ich arbeite auch sehr gern mit meinem Mac, aber das Word das ich auf dem Windows PC erkennt was man schreiben will und passt den Strich dann entsprechend an. Also viertel, halb, ganz oder wie auch immer...
Und wir benutzen in der Uni auch LaTeX und das setzt doch sowieso richtig...
 

Ashura

Hildesheimer Goldrenette
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676
Ach und ich ignorier einfach diese Restriktionen an der Uni, merkt eh niemand. Geht ja eh darum, das man nicht Seiten schlonzt.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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… Ganz ernsthaft, wenn man viel mit Sprache "arbeitet", werden solche vermeintlichen Kleinigkeiten wichtig.

Damit sollten aber auch korrekte An- und Abführungszeichen eine Selbstverständlichkeit sein: „ “.
 

gKar

Maunzenapfel
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Während man beim Mac ja sehr viele Sonderzeichen auf Wahl bzw Wahl+Shift hat und das auch ziemlich sinnvoll gemappt ist, musste ich bei Windows um etwa den Gedankenstrich (korrekt Halbgevierstrich "–") einzugeben musste ich erstmal die Zeichentabelle bemühen, besagten Strich raussuchen und dann eine vierstellige Kombination auf dem Numpad (glaub Alt+0150 oder 0151 war das) eingeben

Geht auch einfacher, wenn auch nicht mit Windows-Bordmitteln ;)

Mac-Keyboardlayout für Windows
 

asdaw

Golden Delicious
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Naja, wer kommt schon darauf, sich sowas für Office-Alltagsarbeiten zu holen, eigentlich braucht das ja niemand weil niemand mehr die Sonderzeichen kennt. Windows macht einfach den Eindruck als wäre das so mystisches Profi-Zeug, so wie die Leute nur den Windows Movie Maker zur Verfügung haben und denken, man könne als einfacher Heimanwender einfach keine guten Filme schneiden.
 

superfuzz

Jonagold
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Naja, wer kommt schon darauf, sich sowas für Office-Alltagsarbeiten zu holen, ...
Niemand, schliesslich gibt es in Word eine Autokorrektur.

Auch wenn ich deine Bemühungen für gute Typographie unterstütze, von Webdesign solltest du die Finger lassen.
Ein ganz großer Patzer ist meiner Meinung nach die Schriftenvielfalt (niiicht!) unter Windows, man versuche mal aus den paar vorinstallierten Fonts eine Website zu zimmern, das gestaltet sich ziemlich schwierig, die Microsoft-Politik behindert da wieder, wie gesagt, die Vielfalt und auch Schönheit im Webdesign, während der Mac in der Hinsicht standardmäßig viel Holz vor der Hüttn hat
 

unex

Bismarckapfel
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Auch wenn ich deine Bemühungen für gute Typographie unterstütze, von Webdesign solltest du die Finger lassen.

So ihr Experten der Zeichenkultur, für dieses Statement hätte ich — erstmal völlig ohne Hintergedanken — gern eine fundierte Begründung gehört!
 

gKar

Maunzenapfel
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Niemand, schliesslich gibt es in Word eine Autokorrektur.

Ich hasse die Autokorrektur, da diese nie unterscheiden kann, ob ich gerade Plain Text schreibe und darin typographische Anführungszeichen haben möchte, oder ob ich in dem Dokument gerade Quelltextbeispiele tippe, in denen unbedingt die für Compiler verständlichen Apostrophe und Anführungszeichen (‚'‘ und ‚"‘) benötigt werden. Gedankenstriche darüber einzugeben, ist auch dämlich – da tippe ich doch lieber Option-Minus.
Solche Autokorrekturen schalte ich in der Regel aus und nutze lieber direkte Eingabemöglichkeiten, bei denen ich bestimme, was getippt wird, und nicht eine dubiose „Intelligente Automatik“. (Außerdem hilft letztere nicht bei Eingabe von Zeichen wie ç, ë, ≤, ≠ etc.)

(A propos: Hat schon jemand die neue Autokorrektur in Snow Leopard's TextEdit zu hassen gelernt? Wer sich über die des iPhones aufgeregt hat, wird hier die Steigerung finden! Denn Korrekturen werden nicht mal erst vorgeschlagen, so dass man sie ablehnen kann, sondern sofort angewendet! Und ich finde keine Möglichkeit, diese Mistfunktion abzuschalten :(.)
 

flooce

Querina
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Ich finde ja eher, dass der Mac nicht genug typographie optionen hat. OpenType wird immer nur noch rudimentär unterstützt. Gerade solche Dinge wie zwischen Old Style Figures (Nummern die zum Teil auf der Zeile „liegen“), Open Type Small Capitals (sollte man generell für Akronyme länger als drei Buchstaben verwenden, wie z.B. NATO) (und nicht Fake Small Capitals), contextual alternatives, sollte man ein und ausschalten können.

So würde ich z.B. nie eine andere font brauchen als Hoefler Text wenn ich längeren Fließtext schreibe, nur bin dann an Pages gebunden, wenn ich Lining Figures (also „normale“ Nummern) haben möchte, weil Hoefler Text und Zapfino als fast einzige zwei Schriften die „Advanced Apple Typography“ benutzt, welche sich nie durchgesetzt hat. Pages ist für mich allerdings keine wirkliche Option, ich hab einmal eine Version benutzt, bin aber dann auf Mellel umgestiegen wegen Stabilitätsproblemen (k.A. wie die aktuelle Version ist).

Vor allem weil AAT sich nie durchgesetzt hat, verstehe ich nicht warum Apple nicht schon längst Open Type besser unterstützt.

Sogar Microsoft kann das mittlerweile in Office 2010 respective Office Mac 2011.

Meiner Meinung nach sind die einzigen typographisch positiven Dinge auf dem Mac das font-smoothing, und das Tastaturlayout mit den alt und alt-shift optionen.

Und wenn wir auf das iPad und iPhone einen Blick werfen, ist die typographie noch mehr im Argen.