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Werden icc-Profile im Browser verarbeitet?

Musee

Auralia
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07.04.08
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Hallo,
weiß jemand ob Browser mit Bildern in die ein ICC-Profil eingebettet ist etwas anfangen können bzw. diese entsprechend wiedergeben können. Bringt es etwas ein Bild mit einem größeren Farbraum zu versehen?
 

Rastafari

deaktivierter Benutzer
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ob Browser mit Bildern in die ein ICC-Profil eingebettet ist etwas anfangen können
Die Frage erinnert an "Radio Eriwan": Im Prinzip ja.
(Der Teufel steckt im Detail...)

Bringt es etwas ein Bild mit einem größeren Farbraum zu versehen?
Von Anfang an (also schon in der Knipse) und auch durchgängig in allen Bearbeitungsphasen?
Möglicherweise ja, je nach Anwendungsfall.

Nachträglich? Auf gar keinen Fall.
Dabei kommt es je nach Vorgehensweise entweder
A) zu einer Falschdarstellung der Farben, die man ja eigentlich vermeiden wollte, oder
B) zu einem völlig überflüssigen Verlust an Kontrastumfang und Bilddetails, oder
C) zu beidem gleichzeitig
 

Musee

Auralia
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Also mal konreter: Ich mache ein Foto in raw, lade es so von der Kamera runter mit adobe-rgb profil und speichere es als tiff mit eci-rgb-profil. Macht es nun einen Unterschied ob ich dieses Bild mit Profil oder ohne ins Netz stelle?
Könntest du noch was über die Details sagen in denen der Teufel steckt?
 

nggalai

Roter Stettiner
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Schließe mich Rastafari an.

Zum Thema: Safari kann schon länger mit ICC-Profilen in Bildern, Firefox 3.x ebenfalls. Allerdings musste man es bei Letzterem noch händisch aktivieren; erst ab 3.5+ ist es standardmäßig an, und auch nur auf Safari-Niveau.

Nein, nein, ich will Safari da nicht runtermachen! So war’s ned gemeint.

Aber eben, Safari und Firefox 3.5+ interpretieren per default «nur» Bilder, die halt eben auch ein Profil eingebettet haben. Das kann insbesondere dann, wenn man Layout-Grafiken (aus Versehen) ein Profil mitgibt und anderen nicht zu schräger Darstellung führen. Oder wenn alle Bilder ein Profil haben, aber mit einer CSS/HTML-Farbe verschmelzen sollen. Oder Flash für Elemente eingesetzt wird.

Bei Firefox 3.x kann man entsprechend auch so etwas wie Farbmanagement für HTML/CSS-Elemente einschalten. Da wird dann von sRGB ausgegangen und das (meistens) korrekt mit dem Monitorprofil verrechnet. Das Flash-Problem löst es allerdings nicht, außerdem kostet es Render-Zeit, also ist es standardmäßig aus. Aber ich schweife ab.

Photos mit größerem Farbraum als sRGB ins Netz zu hängen bringt in den wenigsten Fällen etwas. Respektive bringt genau dann etwas, wenn Du eine sehr klare Zielgruppe hast, bei der Du von ausgehen kannst, dass die auch entsprechende Wiedergabegeräte einsetzen. Aber falls das Bild original in ProPhoto RGB oder so vorliegt, tut es nicht sonderlich weh, wenn man es trotzdem reinhängt – Safari, alle WebKit-Browser sowie Firefox werden es so weit wie möglich an den Monitorfarbraum anpassen. (Opera nicht, bei IE weiß ich es nicht.) Aber wie Rastafari sagte – NACHTRÄGLICH aufpumpen ist ein großes No-Go.

Cheers,
-Sascha
 
Zuletzt bearbeitet:

nggalai

Roter Stettiner
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Ah, das kam gerade erst jetzt. Ich sehe da ein grundsätzliches Problem:

Also mal konreter: Ich mache ein Foto in raw, lade es so von der Kamera runter mit adobe-rgb profil und speichere es als tiff mit eci-rgb-profil. Macht es nun einen Unterschied ob ich dieses Bild mit Profil oder ohne ins Netz stelle?
Könntest du noch was über die Details sagen in denen der Teufel steckt?
Adobe-RGB hat eine Gradation von Gamma 2,2. eciRGB_v2 L*. Wenn Du da in Photoshop konvertierst, gehen Farben druff und/oder es muss im Farbmanagement-Modul gedithered werden. Unschön.

Falls der Farbraum auch im Netz / RGB wichtig sein sollte, belass es bei Adobe-RGB. Fürs Netz jedoch eher nach sRGB konvertieren: die Tonwertkurve von sRGB ist ähnlich dem Gamma 2,2 von Adobe-RGB und dem Standard unter Windows sowie OS X 10.6. Also weniger Verlust als in eciRGB. Bei der eciRGB-Version konvertierst Du erst mal auf eine andere Gradation, hängst es dann ins Netz, und der Browser darf dann nochmals an die Gradation des Monitors anpassen … und die wenigsten Monitor-Profile sind auf L* ausgerichtet, also nochmals Verlust. Und wenn man seinen Monitor so kalibriert hat, nun ja, L*- oder Gamma-1,8-Monitore sind fast noch seltener als komplett hardwarekalibrierbare Bildschirme, also nochmals Verlust …

Kurz gesagt: Mit dem Workflow verlierst Du in den meisten Fällen mehr Qualität, als der von Dir gewählte Farbraum im Idealfall bringen kann.

Nimm sRGB und gut ist.

Cheers,
-Sascha

Edith sagt: Adobe-RGB -> eciRGB Version 1 ist auch nicht viel besser, da dann von Gamma 2,2 auf Gamma 1,8 angepasst werden muss.
 

Musee

Auralia
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Hi, danke für die ausführlichen Infos!
Auf die ganze Problematik bin ich folgendermaßen gekommen: Wenn ich im Modul "Für Web und Geräte speichern" in Photoshop ein Bild mit Adobe-RGB oder ECI-RGB nach JPG konvertiere und den Haken bei "in sRGB konvertieren" setze, ergibt sich eine deutliche, unerwünschte Farbveränderung. Aus der Tatsache, dass es auch eine Option "Farbprofil einbetten" gibt, habe ich gefolgert, dass das nur einen Sinn ergibt wenn Browser das such umsetzen können. Bei mir in Safari sieht die Variante ohne sRGB auch besser aus. mein Monitor ist kalibriert mit Gamma 2,2. Meine Bilder speichere ich gewöhnlich mit ECI-RGB da dies für Druckanwendungen wohl Standard ist.
 

nggalai

Roter Stettiner
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Jo, Veränderungen gibt es immer. Die Kernfrage ist halt Dein Zielpublikum. Viele Grafiker und Photographen sitzen an einem ausgemessenen Bildschirm, ich würde aber mal schätzen, dass das auf über 90 % der Web-User in Europa und den USA aber nicht zutrifft. Entsprechend werden die Farben in den allermeisten Fällen immer anders bei Deinen Betrachtern angezeigt werden, als Du es gerne hättest. Egal, ob der Browser jetzt mit ICC «kann» oder nicht.

Es sei denn, die Photos sind für Kunden/Partner/Kollegen gedacht, bei denen Du davon ausgehen kannst, dass die Monitore schon einigermaßen passen. Ist dies nicht der Fall, ist der Aufwand meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt und es wäre besser, damit zu leben, dass halt die Farben nicht zu genau passen werden.

Cheers,
-Sascha

Edit: Wobei ich selbstverständlich gerne zugebe, das die Betrachtungen im zweiten Posting rein idealistischer Natur sind. ;) Für im Web gebräuchliche Bildgrößen und -Auflösungen spielen Abrisse wegen Tonwert-Transformationen eine verschwindend geringe Rolle, falls man überhaupt etwas erkennt. Nur passt dann zum Medium «Web» das Großer-Farbraum-Argument auch nicht so recht.
 
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Musee

Auralia
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Morgen,
der Aufwand hält sich mit dem Setzen von zwei Häkchen in Grenzen, zumal ich mir für das Konvertieren in Webbilder ein Droplet gebastelt habe. Mir -ich bin Maler- geht es darum Fotos meiner Bilder auf einer Homepage zu zeigen. Da hätte ich natürlich schon gern, dass die Farben möglichst treu sind. Dass das Grenzen hat, ist klar, aber man will ja sein Bestes tun. Was der Stand der Technik da erlaubt ist eben die Frage. Vielleicht wird ja die Qualität der Monitore im Allgemeinen auch immer besser, unabhängig von der Kallibrierfrage.

Gruß