Was du da beschreibst, ist nicht der Trojaner sondern der klassische Virus.
Blödsinn. Der klassische "Virus" hat seinen Namen vom biologischen Namensvetter. Er kennzeichnet sich durch die Eigenart, seinen eigenen, nur
als minimalistisches Fragment existierenden Binärcode in den bereits vorhandenen Code einer legitimen, regulären Datei direkt durch überschreiben oder anhängen zu
injizieren und dadurch ihr Verhalten zu verändern.
Ob hierbei weiterführende Verschleierung betrieben wird ist unerheblich, massgeblich ist der parasitäre Charakter, also das Merkmal, dass ein Virus ohne einen geeigneten Wirt (der bestimmte, klar definierte Eigenschaften aufweisen muss) nur sinnfreien Zahlenmüll darstellt und somit nichts ausrichten kann. Dies impliziert auch, dass eine autarke Verbreitung eines Virus nicht möglich ist, sondern immer nur von bereits erfolgreich infiziertem Code ausgehend funktionieren kann.
Paart man einen zur Softwaredistribution gerne mal verwendeten Delta-Patch ("diff") mit einer nach der Anwendung desselben eben genau durch diesen Patch selbst funktionsfähig und wirksam gewordenen Replikationsroutine, hat man damit nichts anderes getan als einen "Virus" zu basteln (ob effektiv oder nicht, ob gefährlich oder nicht, und mit welcher eigentlichen Absicht, das sei mal dahingestellt).
Eine Sonderform der Viren sind dann noch die sog. "Makroviren", deren Codeaufbau auf eine sehr spezifische, abstrahierende Ablaufumgebung (idR applikationsbezogene Interpretersprachen wie zB VBA oder JavaScript) zugeschnitten ist und bei denen sich der parasitäre Charakter dahingehend zeigt, dass sie auch bestimmte Formen von "Dokumenten", dh Datenströme ohne unmittelbar wirksame mnemonische Bedeutung als Wirtskörper zur Verbreitung benutzen können.
(Hätte man auch hier den Namen des biologischen Pendants verwendet, müsste man sie eher "Bazillen" oder "Sporenpilze" nennen, das käme dem recht nahe.)
Dieser, und nur dieser, verbreitet sich unbemerkt.
Selbstverständlich muss die Schadfunktion eines Trojaners eine unbemerkt vonstatten gehende sein (wie weit auch immer sie reicht und andauert, egal ob einmalig, temporär oder permanent). Sonst wäre er nichts anderes als ein völlig legitimes und nicht im geringsten zu kritisierendes Anwendungsprogramm - und
keinerlei Form von Schadsoftware. Ob die Tarnung der unerwünschten Effekte mit technischen Mitteln, durch falsche Versprechen oder durch Mimikri vonstatten geht, ist komplett unerheblich.
Sobald jemand anfängt mir erklären zu wollen, ein von mir wissentlich gestartetes Programm, das genau das tut was ich zu erwarten habe und sonst nichts, stelle ein Gefahrenpotential dar das irgendwie zu bekämpfen und zu vermeiden sei, bilde am Ende sogar eine eigene Gattung von "Malware", beende ich die Diskussion. Da wird mir nämlich klar dass ich es entweder mit einem total Bekloppten zu tun haben muss, einem arglistigen Burschen der meint mir vorbeten zu müssen was ich zu tun und zu lassen habe, oder bestenfalls noch mit jemandem der ernsthaft versucht mir subtil die "Vorzüge" seines neuesten DRM- oder "Antiviren"-Drecks schmackhaft machen zu wollen. In jedem Fall lohnt hier kein weiteres Wort.