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Weise Worte: Woz sieht Bedrohung durch Patentsystem

Christian Blum

Goldrenette von Blenheim
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Apple Gründer und fleißiger Beobachter der Technik-Branche Steve Wozniak erklärte in einem Interview gegenüber der Australian Financial Review, dass das aktuelle amerikanische Patentsystem zunehmend für Hindernisse im Zusammenhang mit technologischem Fortschritt sorgen wird. Insbesondere Start-Ups sollen immer häufiger auf das Problem stoßen, dass selbst der Einsatz vollkommen grundlegender Technologien bereits eine potenzielle Patentverletzung darstellt und daher vor der eigentlichen Entwicklung eine aufwändige Recherche erfolgen muss, um existenzbedrohende Klagen zu verhindern. Sofern dieser Stolperstein genommen ist, entfällt meist ein nicht unehrheblicher Teil der Kosten auf den Erwerb marginalster Patente. Im Interview gibt er keine Lösung für das Problem, spricht sich jedoch auch gegen eine Abschaffung aus, da die Möglichkeit einer gewissen Sicherung bahnbrechender Ideen auch ein Anreiz sei, sich überhaupt zu bemühen.
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Wozniak selbst hatte während der Entstehungsphase des Apple II erste Probleme mit Patenten. Damals hielt die Firma RCA das Patent auf die Auflösung von Buchstaben in Punkte, was dazu führte, dass zwei US-Dollar jedes Apple II direkt an den Konzern ging, damit keine Klage eingereicht wurde. Zwischen großen Konzernen sei dies noch machbar, so Wozniak, aber für Start-Ups und mutige Kleinstunternehmer kann es oft das Ende bedeuten.

woz.jpg
 
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forenwalter

Echter Boikenapfel
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Manchmal ist es schon übertrieben, ein Wunder das noch niemand eine Patentverletzung für das *drehen* vom Rad gefunden hat. :-[
 

AnGer

Angelner Borsdorfer
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Manchmal ist es schon übertrieben, ein Wunder das noch niemand eine Patentverletzung für das *drehen* vom Rad gefunden hat. :-[

Yup. Eigentlich müssten bestimmte Patente nach einer gewissen Zeit Allgemeingut werden.

Übrigens: Gab es nicht mal so eine Art Minderpatent auf Hyperlinks? Solche Geschichten sind halt immer... zweifelhaft.
 

Bierhefe

Leipziger Reinette
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Das Problem ist, dass im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie ein Produkt aus unglaublich vielen Einzelteilen/Mechanismen und Wirkungszusammenhängen besteht.

Da stehen dann kleinere Patentverletzungen, die im Zweifelsfall sogar Verkaufsstops zur Folge haben in keinerlei Verhältnis mehr zur Schöpfungshöhe des Endprodukts.
 

RedCloud

deaktivierter Benutzer
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Das wird auch immer schlimmer. Kürzlich wollte Ritter Sport eine quadratische Schokolade von Milka verbieten lassen. :(
 

Bierhefe

Leipziger Reinette
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Schlimm hätte ich es in dem Fall nur gefunden, wenn Ritter Sport mit der Klage durchgekommen wäre.
 

benMac

Goldparmäne
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Das wird auch immer schlimmer. Kürzlich wollte Ritter Sport eine quadratische Schokolade von Milka verbieten lassen. :(
Hierbei handelt es sich um ein Geschmacksmuster und nicht um ein Patent.
Grundsätzlich sollen Patente neue, auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhende und für einen Fachmann nicht ersichtliche Produkte/Verfahren schützen. Wie es scheint werden diese Punkte in den letzten Jahren etwas "lockerer" ausgelegt.
 

Shi-zo_O

Kaiser Wilhelm
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Gewisse Patente MÜSSEN zu bestimmten Konditionen freigegeben werden um im Wettbewerb Gleichheit schaffen zu können. Nur viele verstehen das nicht. Allen voran Motorolla - dagegen sind die Angelegenheiten zwischen Apple und Samsung ein WITZ.

Es wird allerdings immer schwieriger, Patenenten ihre Daseinsberechtigung zu legitimieren, denn jedes Gerät umfasst Patente von zig verschiedenen Herstellern... Einerseits heiße ich sie für gut - wer als erstes drauf kommt soll es auch alleine gewerblich nutzen können. Aber wenn es sich dann um Patente wie Integration von UMTS Standards handelt, sieht's wieder anders aus...

Denn einerseits würde ich verstehen, wenn Motorolla auf diesen Patenten beharrt, andererseits ist das Internet für das Mobilfunktelefon überhaupt erst mit dem iPhone groß geworden, wodurch überhaupt erst dieses Patent interessant geworden ist. Meiner Meinung nach ein Patent, das zu bestimmten Konditionen an den abgetreten werden soll, der mit dem Patent arbeitet und etwas daraus macht und nicht einfach beabsichtigt, damit den Markt zu bremsen !!!
 

winphobiker

Klarapfel
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Hierzulande ist es wohl so, dass ein Patentschutz 20 Jahre dauert.
Ich denke, dass die Gesetzgebung hier (wie so oft) aus einer Zeit stammt, in der der Fortschritt weitaus langsamer daherkam und daher in Teilen überholungsbedürftig ist.
Schließlich gibt es kaum eine Technologie, die sich derart rasant fortentwickelt, wie die IT. Hier wäre es vielleicht sinnvoll, die Dauer von Patenten drastisch zu reduzieren. Das würde die Anzahl von Klagen reduzieren, gleichzeitig würde dies dem exponentiellen Wachstum der Zahl bestehender Patente einen Riegel vorschieben und so deren absehbarer Unüberschaubarkeit entgegenwirken.
Heute ist es doch so, dass die konkurrierenden Innovationsunternehmen gleichzeitig von dem System profitieren und darunter leiden, wie wechselseitige Klagewellen offenbaren. Eine Änderung wird sich IMHO erst ergeben, wenn der Leidensdruck für die Branche insgesamt den Nutzeffekt überwiegt. Vielleicht beobachten wir zurzeit ja die ersten Vorbeben einer solchen Entwicklung.
 

olemax

Adams Parmäne
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Ich finde es höchst fraglich, ob ein ausuferndes System sich selbst rereguliert. Insbesondere dann, wenn überstaatliche Regelungen notwendig wären - zu denen es ja regelmäßig nicht kommt.