Was ist das: Cell Broadcasting?

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Warnungen erwarte ich zu einem Zeitpunkt, wo die Katastrophe noch nicht eingetreten ist und damit die Infrastruktur noch funktioniert. In dieser Hinsciht hat Cell Broadcast keinen Vorteil gegenüber einer App. Es hat aber Vorteile bezüglich der Erreichbarkeit von möglichst vielen Personen und Verzögerungen von mehreren Stunden aufgrund hoher Last, wie am Warntag, sind quasi ausgeschlossen.

Wenn die Infrastruktur funktionsunfähig ist, stellt sich die Frage, wie ich mich dann informiere und kommnuziere. Deshalb habe ich ein batteriebetriebes Radio genannt. Das sollte keines mit festverbautem Akku sein, denn wo lade ich das bei ausgefallenem Stromnetz? Batterien kann ich lagern. Ich muss sie aber auch ständig prüfen und im Notfall mitnehmen.

Zwecks Kommunikation ist vielleicht ein einfaches Walkie Talkie sinnvoll. Damit meine ich nicht die gleichnamige App an der Apple Watch.

Ich nehme mich selbst bei der Kritik nicht aus, denn ob meine alten Geräte noch funktionieren, prüfe ich auch zu wenig.
 

Mitglied 246615

Gast
Absolut richtig, falls es „Vorlaufzeiten“ gibt. Es gibt jedoch genug Szenarien ohne diese Möglichkeit!
Wirklich? Die meisten Katastrophen kann mittlerweile mindestens mehrere Stunden zuvor vorhersagen. Selbst wenn die Leute vor einem Erdbeben nicht gewarnt werden können, können sie noch vor dem dadurch ausgelösten Dammbruch gewarnt werden. Auch Sirenen und Cell Broadcast hätten einige Leute nicht wahrgenommen, weil das Wasser zu einer blöden Zeit durch die Orte floß. So spezielle Dinge sollten aber nicht dazu führen, das Gesamtsystem zu hinterfragen. Auch nciht, wenn man das Argument selbst nicht als solches gemeint hat, es aber von anderen so verstanden werden kann.
 
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Warnungen erwarte ich zu einem Zeitpunkt, wo die Katastrophe noch nicht eingetreten ist und damit die Infrastruktur noch funktioniert. In dieser Hinsciht hat Cell Broadcast keinen Vorteil gegenüber einer App. Es hat aber Vorteile bezüglich der Erreichbarkeit von möglichst vielen Personen und Verzögerungen von mehreren Stunden aufgrund hoher Last, wie am Warntag, sind quasi ausgeschlossen.
1 von 8 hat die App installiert und wird gewarnt darüber.

8 von 8 bekommen die Nachrichten über Cell Broadcast.

Natürlich immer vorausgesetzt die Handys sind an und die entsprechende Behörde bringt auch eine Warnung.
 
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FuAn

Schafnase
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Absolut richtig, falls es „Vorlaufzeiten“ gibt. Es gibt jedoch genug Szenarien ohne diese Möglichkeit!
Und was wenn der erste Blitz in die Sirene einschlägt und diese ausfaellt... was wenn der Hund die Antenne vom Kofferradio abgeknabbert hat... gibt all mögliche Szenarien die man gegen jeder dieser Alarmierungsmoeglichkeiten konstruieren kann. Wenn in Deutschland Mobilfunkanlagen nicht einer Mindestanforderung fuer Notstromversorgung unterliegen sollte man ohnehin generell auch mal darüber nachdenken, da es ein entschiednes Kommunikationsmittel und fuer viele das Einzige ist um den Notruf anzurufen. Und in Deutschland im Übrigen ein wichtiges Führungsmittel fuer die Ordnungs und Rettungsmittel, weil es noch immer nicht fuer alle Rettungsdienste Digitalfunk gibt und die Damen und Herren sich noch immer mit den hoffnungslos veralteten Analog-Quaeken rumschlagen.

Was jedoch die Warnung der Bevoelkerung angeht, bestreitet ja keiner das Sirenen ein wichtiges und unverzichtbares Warnmittel sind, aber es sollte sich doch von selbst erklären, dass eine Kombination aus verschiedenen Alarmierungswegen die beste Möglichkeit ist, eine möglichst grosse Zahl an Menschen zu erreichen. Und wenn es doch diese lang im Mobilfunkstandard festgeschriebene, einfache und zuverlässige Funktion gibt, ist es einfach nur fahrlässig, wenn diese nicht genutzt wird, und es hat mich ehrlich gesagt wirklich überrascht (obwohl nach kurzem überlegen dann doch wieder nicht), dass dies in Deutschland nicht genutzt wird.
 

Andreas Vogel

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Und was wenn der erste Blitz in die Sirene einschlägt und diese ausfaellt... was wenn der Hund die Antenne vom Kofferradio abgeknabbert hat...
Ein wenig OffTopic:
Wie wäre es einfach mal anzuerkennen, dass das Leben selbst im Wohlfühlparadies D lebensgefährlich sein kann.

Es kann doch nicht Aufgabe von "Staat" sein eine Art Lebensvollkaskoversicherung zu gewährleisten! Eigenverantwortung und Schicksal sind zwei Erfahrungen, die scheinbar verdrängt werden.
 
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Mitglied 246615

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Und was wenn der erste Blitz in die Sirene einschlägt und diese ausfaellt... was wenn der Hund die Antenne vom Kofferradio abgeknabbert hat... gibt all mögliche Szenarien die man gegen jeder dieser Alarmierungsmoeglichkeiten konstruieren kann.
Das ist kein Argument. Es wird immer Leute geben, die man nicht erreicht. Die Frage ist, wie viele Leute können über welche Technik erreicht werden und in welchem Umfang müssen die Leute selbst noch tätig werden, damit Sie erreichbar sind? Sind die Hürden für technisch unversierte vielleicht zu hoch?

Und in Deutschland im Übrigen ein wichtiges Führungsmittel fuer die Ordnungs und Rettungsmittel, weil es noch immer nicht fuer alle Rettungsdienste Digitalfunk gibt und die Damen und Herren sich noch immer mit den hoffnungslos veralteten Analog-Quaeken rumschlagen.
Ein Vorteil von Digitaltechnik ist die gute Qualität. Aber nur in engen Grenzen. Danach ist sie ganz weg. Analogtechnik verrauscht zwar, ist aber länger nutzbar. Das gilt übrigens auch für UKW versus DAB+. Auf Mittelwelle und Langewelle sendet kein Sender mehr, beides aber bietet mehr Reichweite als UKW und erst Recht als DAB+.

Ich verdamme deshalb Digitaltechnik nicht. Mein Eindruck ist aber, dass wir zu gläubig in Digitaltechnik geworden sind und die Vorteile der alten Technik gar nicht mehr sehen wollen.

Nicht zuletzt sind die Warnungen auch nicht gerade hilfreich. Dass 180 bis 200 l auf den qm fallen können, hat mir WarnWetter mitgeteilt. Aber sagt mir das, dass das Haus unterspült werden kann? Sagt mir das etwas, wie hoch die Ahr in welcher Zeit steigen kann? Sagt mir das etwas, dass ich besser vorsorglich den Ort verlassen sollte? Und wohin kann ich flüchten? Die Leute, die dort leben kennen Hochwasser und leben mit regelmässigen Hochwasserschäden, aber selbst die wurden vom Ausmaß dieses mal überrascht.
 

FuAn

Schafnase
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Ein wenig OffTopic:
Wie wäre es einfach mal anzuerkennen, dass das Leben selbst im Wohlfühlparadies D lebensgefährlich sein kann.

Es kann doch nicht Aufgabe von "Staat" sein eine Art Lebensvollkaskoversicherung zu gewährleisten! Eigenverantwortung und Schicksal sind zwei Erfahrungen, die scheinbar verdrängt werden.

Was ist denn das für ein Bloedsinn? Und was hat Eigenverantwortung und Schicksal damit zu tun dass man vorhandene relativ einfache Möglichkeiten zur Warnung von möglichst vielen Menschen vor Gefahr nutzt? Wieviele flutopfer haben wir mittlerweile gehört, die gesagt haben, sie wurden gar nicht gewarnt, weder von Sirenen, noch durchsagen der Feuerwehr, noch waren die Warnungen in den Wettervorhersagen so wirklich dem gerecht was dann wirklich eingetreten ist, wie wir mittlerweile auch wissen. Also Schicksal, Pech gehabt man kann vom Staat nicht erwarten, wofür auch, Steuern sind für Berater da…
 

FuAn

Schafnase
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Das ist kein Argument. Es wird immer Leute geben, die man nicht erreicht. Die Frage ist, wie viele Leute können über welche Technik erreicht werden und in welchem Umfang müssen die Leute selbst noch tätig werden, damit Sie erreichbar sind? Sind die Hürden für technisch unversierte vielleicht zu hoch?


Ein Vorteil von Digitaltechnik ist die gute Qualität. Aber nur in engen Grenzen. Danach ist sie ganz weg. Analogtechnik verrauscht zwar, ist aber länger nutzbar. Das gilt übrigens auch für UKW versus DAB+. Auf Mittelwelle und Langewelle sendet kein Sender mehr, beides aber bietet mehr Reichweite als UKW und erst Recht als DAB+.

Ich verdamme deshalb Digitaltechnik nicht. Mein Eindruck ist aber, dass wir zu gläubig in Digitaltechnik geworden sind und die Vorteile der alten Technik gar nicht mehr sehen wollen.

Offtopic aber es ist in einer gewissen Weise die gleiche Problematik. Beim analogen vs digitalen BOS funk geht es nicht um die Sprachqualität, sondern darum, dass der analoge BOS funk an seine Kapazitätsgrenzen gestossen und deshalb anfällig fuer Störungen und Ausfälle ist. Das ist bei Grosschadensereignissen immer wieder ein Problem. Dennoch wird seit 2005 um die Flächendeckende Einführung, Geld, Amtsschimmel, Kleinstaaterei etc gerungen. Und findet nur immer dann Beachtung wenns mal wieder daneben gegangen ist. Deshalb wird auch immer wieder zum Handy gegriffen, weil es im Zweifel das verlässlichere Führungsmittel ist.
 

saw

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Die Warnungen müssen ja auch rausgehen bevor die Katastrophe eintritt und alles zerstört ist.
Es gab jetzt aber zum Beispiel, mehrere Katastrophen,
Helfer in den zu erst betroffenen Gebieten, bekamen keine Warnmeldungen, das ihre Häuser in ganz anderen Landesteilen vor der Evakuierung standen und hätten im schlimmsten Falle nichts retten können vorher, auch keine Haustiere,
zum anderen kann in den betroffenen Gebieten vor weiteren Gefährdungen nicht gewarnt werden,
wie weitere Wassermassen oder das das, so fern noch vorhandene, Trinkwasser auch abgekocht nicht getrunken werden darf.

Vermutlich wird es keine perfekte Lösung geben,
nur mehrere parallele, die so viel wie möglich abdecken.
 
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Balkenende

Manks Küchenapfel
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CB ist eine gute Sache, in meinem Heimatland funktioniert es grundsätzlich zuverlässig. Es wird zB auch eingesetzt, wenn Kinder vermisst und Missbrauch / Straftat vermutet wird.

Das Ganze aber auch nach und nach erst. Bei einem landesweiten Test 2013 war das noch bescheiden. 12% erhielten den Alarm, 22% hatten aktiv eingestellt, empfingen aber nicht, 26% hatten aus und 40% kein geeignetes Telefon.

Letzte Zahl hat sich inzwischen gen Null gewandelt, technische Probleme sind behoben. Das Beispiel soll nur zeigen, auch das System sollte eine Ergänzung sein und muss erst aufgebaut und perfektioniert werden. Anno 2021 wohl schnell machbar.

Ein System alleine im Notfall ist hingegen wie nur ein Backup - in Zweifel nämlich keins.

Das vermeintliche Argument ‚Zusammenbruch des Netzes‘, das man ab und wann liest, zieht dagegen eher nicht. Gefahr kommt, CB raus, erst danach geht das telefonieren, Messaging und Co los, also die ggf. Verstopfung der Netze.

Weil es inzwischen so gut funktioniert, wird in sogar erwogen, das (sehr moderne, zur Jahrtausendwende neu aufgebaute modulare Sirenennetz) wieder abzuschalten. Was sehr dumm wäre, meine ich und aktuell auch neu evaluiert wird.

In gibt es genau nur ein Warnsignal. Am ersten Montag im Monat wird es getestet, jedes Kleinkind kennt es und es ist geradezu Kult (echt!).

Regieanweisung ist einfach, die muss ich wohl nicht übersetzen (geh rein, Fenster und Türen zu, Radio/TV an). Und da reicht auch ein Signal, weil man dann sowieso hören soll, was los ist:

IMG_8820.JPG

Das plus CB ist geradezu vorbildlich. Dass es nach 2002 einer erneuten Flugkatastrophe bedarf, erst jetzt CB verstärkt ins Visier zu nehmen, bezeichne ich als Politikversagen.
 

Mitglied 246615

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Niederländisch liest sich wie das Plattdeutsch der Region wo ich geboren bin.