Der olle Archimedes (glaub ich) sagte ja schon "omnia meum mecum porta". Ob er dabei an das Risiko von Strom- und Serverausfällen oder terroristischen Anschlägen auf das Internet dachte oder nur Angst hatte vor machtgierigen Politiker/innen, weiß ich aber nicht.
Hehe, und nun wird demnächst die Anschaffung von zwei Tonnen schweren Tresoren als Argument gegen Online-Backups durch Archimedes begründet, dabei hat der sympathische Grieche ja nur sagen wollen, dass er nichts besitzt und auch nichts braucht, und deswegen keine Angst zu haben braucht.
Nach Archimedes sollte man ja einfach auf Unmengen an Videos und Musik verzichten, und sich in die Sonne in einer Tonne legen, anstatt sich mit weltlichem Besitz zu schmücken.
Aber mal zurück zu Apple und Online-Backups: Das Argument kann man ja auch anders herum entkräften. Die riesigen Datenmengen, die das Netz bietet, muss man ja gar nicht erst runterladen und dann als Backup wieder hochladen. Man kann sie ja gleich dort lassen, wo man sie her hat, solange man jederzeit rankommt (und natürlich solange der Ausfall von Streams durch fehlende Anbindung noch technische Hintertüren für unterwegs lässt ...).
Auch Fotos: Hoch in die Cloud, dort bleiben sie, und schon kann man sie von überallher ansehen.
Alles, was bei Privat-Usern außer privaten Fotos letztlich übrig bleibt, sind ein paar Excel-Dateien und ähnliches. Ich möchte mal wetten, dass es dann kaum noch einen Grund gibt, ausgerechnet diese lokal abzuspeichern.
Und wenn man das alles so hat, dann braucht man kein Backup mehr. Das macht der Cloud-Provider. Man braucht nur noch Dokument-Historien, und die wird Apple ja bekanntermaßen nun bieten.
Für mich ist das Bild klar. Technisch machbar und sinnvoll.
Ob es gut ist, und ob es wirklich sicher ist, das ist eine andere Frage.
EDIT: "Ausfallsicher" meine ich. Die persönliche Angst vor dem BigBrother habe ich nicht, eine clevere Verschlüsselung ist sicherer als jeder Tresor, auch angesichts der Unsinnigkeit von BruteForce, wenn alle Menschen ihre Daten verschlüsseln. Und natürlich, weil sich die Mühe nicht lohnt, denn die persönlichen Dokumente interessieren niemanden, und die für das Marketing so heißbegehrten Verhaltensdaten geben wir alle ja sowieso ständig heraus, bzw. können dies unterbinden.