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Trumps iPhone-Tarifdrohung trifft auf rechtliche und technische Realität

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Geschrieben von: Michael Reimann
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Die Forderung von US-Präsident Donald Trump, iPhones künftig in den USA zu produzieren, stößt auf deutlichen Widerstand von Expert:innen aus Industrie, Handel und Recht. Trumps jüngste Drohung: Eine Importsteuer von 25 % auf alle in den USA verkauften, aber nicht dort hergestellten iPhones. Der Vorstoß steht exemplarisch für die Herausforderungen, die mit einer Verlagerung der komplexen Smartphone-Produktion in die USA verbunden wären.

Automatisierung ersetzt keine spezialisierte Lieferkette​


US-Handelsminister Howard Lutnick betonte kürzlich, dass die Produktion von iPhones – inklusive des Zusammenschraubens „winziger Schrauben“ – künftig durch Automatisierung in den USA erfolgen könne. Apple-CEO Tim Cook habe laut Lutnick jedoch erklärt, dass die dafür nötige Robotiktechnologie derzeit nicht existiere. Damit bleiben für Apple wesentliche Elemente der Massenfertigung vorerst an bestehende Standorte wie China oder Indien gebunden.

Die Realität der Smartphone-Produktion ist hochgradig spezialisiert. Sie basiert auf jahrzehntelang aufgebauten Lieferketten, extrem hoher Fertigungstiefe und der Verfügbarkeit von Fachkräften. Eine vollständige Verlagerung in die USA könnte laut Analyst:innen bis zu zehn Jahre dauern und die Produktionskosten pro iPhone massiv erhöhen.

Rechtliche Unsicherheiten bei gezielten Strafzöllen​


Juristisch ist Trumps Vorhaben ebenfalls umstritten. Die Einführung gezielter Strafzölle gegen ein einzelnes Unternehmen wie Apple wäre in der US-Gesetzgebung kaum gedeckt. Möglich wäre ein Vorgehen über das International Emergency Economic Powers Act (IEEPA), das wirtschaftliche Maßnahmen bei einer nationalen Notlage erlaubt. Dabei könnte Trump iPhones unter eine bestehende Notstandserklärung zum Handelsdefizit subsumieren.

Ob Gerichte eine solche Anwendung des IEEPA zulassen, ist jedoch noch offen. In einem aktuellen Verfahren prüft das Gericht in Manhattan, ob das Gesetz überhaupt als Grundlage für Importzölle verwendet werden darf.

Risiken für Apple und Konsument:innen​


Sollte Trump mit seinen Forderungen Erfolg haben, könnten iPhones in den USA deutlich teurer werden. Analyst Dan Ives schätzt, dass ein vollständig in den USA gefertigtes iPhone bis zu 3.500 Dollar kosten könnte. Selbst bei lediglich eingeführten Zöllen würden sich die Preise spürbar erhöhen, da Apple durch höhere Finanzierungs- und Lieferkettenkosten belastet würde.

Fazit: Trumps Ziel, durch Strafzölle Arbeitsplätze in die USA zurückzuholen, stößt bei einem Produkt wie dem iPhone an strukturelle, wirtschaftliche und rechtliche Grenzen.

Via: Reuters

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