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Geschrieben von: Michael Reimann
Apple-CEO Tim Cook galt einst als einer der wenigen Tech-Führungskräfte mit direktem Zugang zu Donald Trump. Nun aber steht er im Mittelpunkt einer politisch motivierten Handelsoffensive, die für Apple zur ernsten Herausforderung werden könnte. Trumps jüngste Drohung: 25 % Strafzoll auf alle außerhalb der USA produzierten iPhones – ein klarer Richtungswechsel, der auch Cook persönlich trifft.
Zwischen 2016 und 2020 war Cook einer der wenigen Tech-CEOs, die regelmäßig im direkten Austausch mit dem damaligen US-Präsidenten standen. Trump lobte ihn öffentlich – selbst wenn er ihn einmal als „Tim Apple“ bezeichnete. Dieses Verhältnis scheint nun Vergangenheit zu sein. Cook sagte eine Einladung zur Nahostreise der US-Regierung ab, was Trump öffentlich kritisierte. Im selben Atemzug lobte er Nvidia-CEO Jensen Huang für dessen Teilnahme.
Die Situation eskalierte weiter, als Trump öffentlich seine Unzufriedenheit über Apples Produktionsverlagerung nach Indien äußerte. Kurz darauf folgte die Zolldrohung, die Apple wirtschaftlich direkt trifft und Cook politisch isoliert wirken lässt.
Apple sieht sich 2025 mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Neben Trumps Zollforderungen leidet das Unternehmen unter rechtlichem Druck rund um den App Store, dem enttäuschenden Start des Vision Pro Headsets und Verzögerungen bei KI-Projekten wie dem neuen Siri.
Auch die Partnerschaft mit dem langjährigen Designer Jony Ive endete endgültig, nachdem dieser nun mit OpenAI an einem potenziellen iPhone-Konkurrenten arbeitet. Der Rückhalt, den Cook einst in Washington genoss, scheint zu bröckeln – ebenso wie sein Einfluss auf zentrale handelspolitische Entscheidungen.
Apple hat erklärt, in den kommenden vier Jahren 500 Milliarden US-Dollar in den USA zu investieren und vermehrt Chips aus inländischer Produktion zu beziehen. Doch Trumps Ziel ist klar: Die iPhone-Produktion soll vollständig in die USA zurückkehren. Experten halten das für unrealistisch.
Die komplexe Lieferkette, das Fehlen geeigneter Fachkräfte und die Notwendigkeit hochentwickelter Fertigungstechnologien machen eine vollständige Inlandsproduktion in absehbarer Zeit nahezu unmöglich. Analyst:innen zufolge könnten die Produktionskosten ein iPhone auf bis zu 3.500 Dollar treiben – ein Szenario, das auch Konsument:innen direkt belasten würde.
Tim Cooks diplomatischer Kurs steht auf dem Prüfstand. Apple ist zu einer Zielscheibe politischer Rhetorik geworden. Der Versuch, zwischen wirtschaftlicher Realität und politischem Druck zu balancieren, wird für Apple zunehmend schwieriger. Ob Cook seinen Einfluss zurückgewinnen kann, bleibt offen.
Via: NYT
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Apple-CEO Tim Cook galt einst als einer der wenigen Tech-Führungskräfte mit direktem Zugang zu Donald Trump. Nun aber steht er im Mittelpunkt einer politisch motivierten Handelsoffensive, die für Apple zur ernsten Herausforderung werden könnte. Trumps jüngste Drohung: 25 % Strafzoll auf alle außerhalb der USA produzierten iPhones – ein klarer Richtungswechsel, der auch Cook persönlich trifft.
Vom Trump-Vertrauten zum Ziel politischer Kritik
Zwischen 2016 und 2020 war Cook einer der wenigen Tech-CEOs, die regelmäßig im direkten Austausch mit dem damaligen US-Präsidenten standen. Trump lobte ihn öffentlich – selbst wenn er ihn einmal als „Tim Apple“ bezeichnete. Dieses Verhältnis scheint nun Vergangenheit zu sein. Cook sagte eine Einladung zur Nahostreise der US-Regierung ab, was Trump öffentlich kritisierte. Im selben Atemzug lobte er Nvidia-CEO Jensen Huang für dessen Teilnahme.
Die Situation eskalierte weiter, als Trump öffentlich seine Unzufriedenheit über Apples Produktionsverlagerung nach Indien äußerte. Kurz darauf folgte die Zolldrohung, die Apple wirtschaftlich direkt trifft und Cook politisch isoliert wirken lässt.
Zunehmende politische Unsicherheit für Apple
Apple sieht sich 2025 mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Neben Trumps Zollforderungen leidet das Unternehmen unter rechtlichem Druck rund um den App Store, dem enttäuschenden Start des Vision Pro Headsets und Verzögerungen bei KI-Projekten wie dem neuen Siri.
Auch die Partnerschaft mit dem langjährigen Designer Jony Ive endete endgültig, nachdem dieser nun mit OpenAI an einem potenziellen iPhone-Konkurrenten arbeitet. Der Rückhalt, den Cook einst in Washington genoss, scheint zu bröckeln – ebenso wie sein Einfluss auf zentrale handelspolitische Entscheidungen.
Ein wirtschaftlich riskanter Kurswechsel
Apple hat erklärt, in den kommenden vier Jahren 500 Milliarden US-Dollar in den USA zu investieren und vermehrt Chips aus inländischer Produktion zu beziehen. Doch Trumps Ziel ist klar: Die iPhone-Produktion soll vollständig in die USA zurückkehren. Experten halten das für unrealistisch.
Die komplexe Lieferkette, das Fehlen geeigneter Fachkräfte und die Notwendigkeit hochentwickelter Fertigungstechnologien machen eine vollständige Inlandsproduktion in absehbarer Zeit nahezu unmöglich. Analyst:innen zufolge könnten die Produktionskosten ein iPhone auf bis zu 3.500 Dollar treiben – ein Szenario, das auch Konsument:innen direkt belasten würde.
Fazit
Tim Cooks diplomatischer Kurs steht auf dem Prüfstand. Apple ist zu einer Zielscheibe politischer Rhetorik geworden. Der Versuch, zwischen wirtschaftlicher Realität und politischem Druck zu balancieren, wird für Apple zunehmend schwieriger. Ob Cook seinen Einfluss zurückgewinnen kann, bleibt offen.
Via: NYT
Im Magazin lesen....