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Dumm, dümmer, Dummies
Die Bevölkerung von TaoYuan in Taiwan war von den Wachen des örtlichen Armeeposten tief beeindruckt: Tag und Nacht, bei jedem Wetter, taten sie ihren Dienst. Immer standen sie stramm, verzogen keine Miene. Als sich einige Anwohner die strammen Soldaten einmal genauer ansahen, erkannten sie das Geheimnis ihrer Disziplin: Sie bestanden lediglich aus ausgestopften Uniformen, denen man ein Spielzeuggewehr angeklebt hatte. Als Kopf diente eine Art Eimer, auf denen grimmige Gesichtszüge aufgemalt waren. Das ganze wurde durch eine Holzstütze aufrecht gehalten.
Dummies gucken für alle!
Die Geschichte machte schnell die Runde, die Plastiksoldaten wurden zu einer lokalen Attraktion. Immer mehr Menschen kamen, um sie zu besichtigen. Es war ja auch niemand da, der die Schaulustigen gehindert hätte. Als auch taiwanische Medien über die Dummies berichteten, musste die Standortkommandantur Farbe bekennen: Aus Personalmangel habe man sich zu der Maßnahme entschlossen - und bisher habe die Abschreckung doch ganz gut geklappt. Eigentlich befand man sich auch in bester Tradition: Schließlich hatte schon der chinesische Kaiser Qinshihuangdi im dritten Jahrhundert vor Christus 7000 Terakotta-Krieger, die ihm bis ins Grab folgten.
Zu spät!
Wie auch immer - die Armeeführung mochte der Argumentation der Standortkommandantur nicht folgen, die Puppen mussten wieder mit realen Soldaten ersetzt werden. Inzwischen hatte der Vorfall jedoch Kreise gezogen. Ein Abgeordneter der Oppositionspartei stellte im Parlament die Anfrage, ob die Dummies auch für Kampfeinsätze vorgesehen seien. General Hau Yi-chih von der Heeresleitung versuchte, die Politiker zu beruhigen: Die Pappkameraden seien lediglich dafür aufgebaut worden, die feindliche Satellitenaufklärung zu täuschen, und zu diesem Zweck seien sie schließlich gut genug.
Wenn schon, denn schon
Es war schließlich der Parlamentarier Lin Yu-fang von der regierenden Kuomintang-Partei, der einen Kompromiss vorschlug: Wenn das Militär schon Dummies einsetze, sollten diese doch wenigstens einigermaßen realistisch aussehen. Vielleicht kann die Regierung Taiwans ja im nächsten Haushalt das Budget für die Entwicklung naturgetreuer Soldaten-Surrogate vorsehen. Langfristig würde sie sicherlich viel Geld sparen können - insbesondere, wenn sie auch die Offiziere, die sich den Puppenplan ausdachten, durch Attrappen ersetzt.
Die Bevölkerung von TaoYuan in Taiwan war von den Wachen des örtlichen Armeeposten tief beeindruckt: Tag und Nacht, bei jedem Wetter, taten sie ihren Dienst. Immer standen sie stramm, verzogen keine Miene. Als sich einige Anwohner die strammen Soldaten einmal genauer ansahen, erkannten sie das Geheimnis ihrer Disziplin: Sie bestanden lediglich aus ausgestopften Uniformen, denen man ein Spielzeuggewehr angeklebt hatte. Als Kopf diente eine Art Eimer, auf denen grimmige Gesichtszüge aufgemalt waren. Das ganze wurde durch eine Holzstütze aufrecht gehalten.
Dummies gucken für alle!
Die Geschichte machte schnell die Runde, die Plastiksoldaten wurden zu einer lokalen Attraktion. Immer mehr Menschen kamen, um sie zu besichtigen. Es war ja auch niemand da, der die Schaulustigen gehindert hätte. Als auch taiwanische Medien über die Dummies berichteten, musste die Standortkommandantur Farbe bekennen: Aus Personalmangel habe man sich zu der Maßnahme entschlossen - und bisher habe die Abschreckung doch ganz gut geklappt. Eigentlich befand man sich auch in bester Tradition: Schließlich hatte schon der chinesische Kaiser Qinshihuangdi im dritten Jahrhundert vor Christus 7000 Terakotta-Krieger, die ihm bis ins Grab folgten.
Zu spät!
Wie auch immer - die Armeeführung mochte der Argumentation der Standortkommandantur nicht folgen, die Puppen mussten wieder mit realen Soldaten ersetzt werden. Inzwischen hatte der Vorfall jedoch Kreise gezogen. Ein Abgeordneter der Oppositionspartei stellte im Parlament die Anfrage, ob die Dummies auch für Kampfeinsätze vorgesehen seien. General Hau Yi-chih von der Heeresleitung versuchte, die Politiker zu beruhigen: Die Pappkameraden seien lediglich dafür aufgebaut worden, die feindliche Satellitenaufklärung zu täuschen, und zu diesem Zweck seien sie schließlich gut genug.
Wenn schon, denn schon
Es war schließlich der Parlamentarier Lin Yu-fang von der regierenden Kuomintang-Partei, der einen Kompromiss vorschlug: Wenn das Militär schon Dummies einsetze, sollten diese doch wenigstens einigermaßen realistisch aussehen. Vielleicht kann die Regierung Taiwans ja im nächsten Haushalt das Budget für die Entwicklung naturgetreuer Soldaten-Surrogate vorsehen. Langfristig würde sie sicherlich viel Geld sparen können - insbesondere, wenn sie auch die Offiziere, die sich den Puppenplan ausdachten, durch Attrappen ersetzt.