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Stil oder Style? - Gut gewandet durch den Alltag

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Auatsch. Wobei das einzige was mich jetzt wirklich verwundert hat war, dass 4 der männlichen Models zu ihrem Casual-Mix Arbeitshandschuhe getragen haben. Wer DSquared allerdings schon für untragbar hält (den kompletten Look trägt doch keiner so auf, einige der Teile sind echt verwertbar) kann ja mal im Anhang schauen was Gareth Pugh und Issey Miyake nach einem ausgedehnten Pilztrip so alles entwerfen (drollig der Hinweis auf das einzig tragbare: die Schuhe der Papierlampe).

Anstatt über untragbare Mode zu lästern könnten wir uns aber auch über tragbare Mode unterhalten.
 

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Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Auatsch. Wobei das einzige was mich jetzt wirklich verwundert hat war, dass 4 der männlichen Models zu ihrem Casual-Mix Arbeitshandschuhe getragen haben. …

Und derartig wüste Zusammenstellungen, die mehr an Altkleidersammlungen als an Mode erinnern, wundern Dich nicht? :oops:

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Du bist entweder ganz schön abgebrüht oder Du lebst in Berlin. :-D

Als ganz besonderes „Schmankerl“ empfinde ich persönlich ja den geschminkten Kasper in der orangefarbenen Jacke und der Elbsegler-Mütze.
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Also ich lebe nicht in Berlin und abgebrüht bin ich sicherlich nicht. Aber ich kann nur noch einmal betonen dass so ein Look natürlich nicht in Bottrop-Kirchhellen punktet, man muss das schon im Kontext der großen Modezentren sehen. Es funktioniert für den Durchschnittsbürger normalerweise so, dass du EIN Teil siehst was du gut findest, dafür den High-Fashion Preis zahlst und das mit deinen anderen (zumeist deutlich günstigeren) Kleidungsstücken kombinierst.

Ich hab so ein paar Teile zuhause. Die trägt man natürlich nicht auf dem Weg zur Arbeit, aber auf einer After-dinner-party oder im Nachtclub sieht das schon fesch aus. Das kann man alles unter der Schublade "Geltungskonsum" abspeichern, muss man nicht haben, kann man aber.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Wie ich schon schrieb: Es sieht nicht nach Mode aus, sondern vielmehr nach Altkleidersammlung.

Manche nennen es halt Mode – muss man nicht, kann man aber. ;)
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Die Penner bei dir in der Gegend müssen glücklich sein, wenn man von dem schliesst was du so alles für Altkleider hältst ;)
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, warum Du sogenannte „Penner“ mit einer Altkleidersammlung in Verbindung bringst, aber das muss ich wahrscheinlich ebenso wenig verstehen, wie die Kasperlemode des erwähnten Unternehmens.

Egal. :)
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Ist es nicht komisch sich über Dinge zu erheben die man nicht versteht? :)

Egal.

Hier 2 Bilder aus der Serie "Mad Men". DIe Kostümdesignerin Janie Bryant kleidet die Darsteller wie es in den frühen 60ern modern war (und heute immer noch gut aussieht). Als Stilvorbilder kann man da Dean Martin und Frank Sinatra nennen. Was auffällt sind die schmalen, fallenden Revers, wie sie auch heute bevorzugt getragen werden. Einstecktücher, Kragen- und Krawattennadeln usw. sind sehr sparsam verwendet, sie fallen kaum auf. Die Hosen werden wie für die Zeit üblich deutlich über der Hüfte getragen. Das sieht dezent, nicht zu "fancy" und immer gut aus, das kann meiner Meinung nach jeder Mann tragen, ohne gleich wie ein Pfau auszusehen.

Sterling (links) trägt den untersten Westenknopf offen, also eher "englisch", Draper (rechts) nur den Hüftknopf geschlossen. Beide tragen dünne Four-in-hand- und Kent-Knoten bei recht schmalen Krawatten zu Kentkrägen und Umschlagmanschette. Obwohl's eher lässig aussieht, sind beide für mein Auge perfekt gekleidet. Die dezent sichtbaren weissen Einstecktücher unterstreichen das eher formelle Erscheinungsbild.
 

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ThisSideUp

Tokyo Rose
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Wie ich schon schrieb: Es sieht nicht nach Mode aus, sondern vielmehr nach Altkleidersammlung.

Manche nennen es halt Mode – muss man nicht, kann man aber. ;)

Was genau sieht denn deiner Meinung nach aus wie aus der Altkleidersammlung? Es ist wohl keine Neuigkeit, dass die Kleidungsstücke, die man auf den Laufstegen dieser Welt sieht, nicht unbedingt alltagstauglich sind. Was das Gezeigte jetzt auf Altkleidersammlungsniveau erhebt, ist mir nicht ganz klar.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Ganz einfach: Nicht unbedingt die Kleidungsstücke sind es, sondern deren Zusammenstellung, Kombination oder wie auch immer man das nennen möchte, die nunmal ganz danach aussieht, als hätten sich die Jungs wahllos am Sammelcontainer bedient und alles gefundene irgendwie übergestülpt und übergezogen.
 

ThisSideUp

Tokyo Rose
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Ach so, es geht Dir also mehr um die Komposition. Und dennoch verdienen mit so einer "Altkleiderzusammenstellung" Menschen Geld. Verrückt diese Welt...
 
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Gokoana

Bittenfelder Apfel
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In der Tat: Es ist eine verrückte Welt, in der Verrückte mit anderen Verrückten oder sogar noch Verrückteren eine Menge Geld verdienen. ;)
 

keine Ahnung

Winterbanana
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Möglicherweise gehen der aktuellen Diskussion gerade einige grundsätzliche Aspekte abhanden. Aus meiner Sicht speisen sich Mode und Modetrends zu einem großen Teil aus Impulsen einer je verschiedenen Subkultur. Deren Mode, die ihr eigenen Akzente sind eigentlich immer auch ein Ausdruck der Abgrenzung zu Bestehendem und häufig auch Zeichen des Protests gegen das Etablierte.

Seit Jahren unterstützt von umtriebigen Trendscouts, die sich umsehen zum Beispiel unter den Teenies oder auch dem nonkonformen Werbemachern, nehmen so die ursprünglich mit rebellischer Attitüde versehenen Kleidungsstücke ihren Weg regelmäßig von unten nach oben. Einmal auf dem Laufsteg angelangt, weicht das ursprünglich Rebellische dem Zeitgeist in Form einer aktuellen Mode. Nach dem Laufsteg natürlich abgemildert zum allgemein Tragbaren bis dann die großen Ketten folgen mit den Großauflagen. Auf diese Weise nimmt das nun Modische dann wieder den umgekehrten Weg nach "unten", nur anders. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den grünen Armee-Parka als Protest gegen die Armee, der spät noch seinen Nachklang in der "Schimanski-Jacke" fand. Elemente aus dem Punk. Lange Zeit später die Boxerschuhe, und heute eben dieser Casual-Materialmix.

Irritierend bei den gezeigten Beispielen ist am ehesten das überzeichnete Aufgreifen eines Trends, die Verkehrung in´s Schrille und, nicht zu vergessen, die Sehgewohnheiten. Die eingesetzten Arbeitshandschuhe allerdings sprechen vom schlechten Geschmack der Leute im Hintergrund. Ein weiteres Beispiel (zu den Sehgewohnheiten) fällt mir ein: Hieß es einmal: Grün und blau trägt die S***, folgte, in den Neunzigern glaube ich, prompt diese Farbkombination, über die sich wenig später kaum einer noch gewundert hat.

Diese Bewegung der Moden von unten nach oben, aber auch wieder zurück, lässt sich bei genauerer Betrachtung sogar über die Jahrhunderte feststellen. Dann gibt es noch eine zweite Bewegung. Der Rückgriff auf die Mode vergangene Jahrzehnte, nicht selten mangels neuer Einfälle. Hier gilt leider häufig das Gesetz der Geschichte: Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Tragikkomödie. Zu nennen wären da, meine ich, die Siebziger. Nur was bleibt ist wirklich gut, behaupte ich. Das T-Shirt und James Dean, die Jeans oder eben auch der zeitlose Anzug aus den Sechzigern (ohne den hohen Hosenansatz). Soviel von einem modisch gänzlich Unkundigen. Ich darf um Nachsicht bitten.

Meine Sache sind die gezeigten Beispiele in den Fotos nicht, aber ich bin überzeugt, sie werden ihren Weg zur breiteren Käuferschicht finden, wie all das Andere zuvor auch.
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Ich möchte es (auch wenn's langweilig wird) nochmal betonen: Das kauft keiner so wie es auf dem Laufsteg getragen wird. Du kaufst dir ne Hose, ne Jacke oder was auch immer und kombinierst es mit anderen Sachen. Das können die auf dem Laufsteg nun nicht machen. Das ist genauso als würdest du im Café ne so ne Kuchenetagere betrachten und sagen "Also ne, 3 verschiedene Kuchen auf einmal sind mir jetzt doch ein bisschen zu viel". Man kauft ja nur ein Stück, nicht die gesamte Auslage, die nur dazu dient sich einen Eindruck zu verschaffen.

Verrückt, verrückt diese Modewelt, wie eigentlich alles wozu man jetzt nicht direkt einen Bezug hat. Es soll Leute geben die geben Geld für Dinge aus, die was mit Ästhetik zu tun haben, also da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt... :)
 
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Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Um noch einmal zu versuchen, ein wenig Klarheit in diese offenbar doch recht trübe Angelegenheit zu bringen, möchte ich mein Beispiel mit den Kaspern, die sich bei der Altkleidersammlung verkleidet haben, ein wenig verdeutlichen.

Dass die gezeigten Kleidungsstücke in der Kombination, in der sie von diversen Hungerhaken auf dem Laufsteg präsentiert werden, in den seltensten Fällen genau so verkauft werden, liegt auf der Hand und bedarf eigentlich keiner gesonderten Erklärung. Eigentlich.

Mein obiges Beispiel sollte lediglich die Absurdität der Modewelt verdeutlichen, wenngleich das möglicherweise nicht auf Anhieb verstanden wurde. Die Gruppe der Modedesigner ist ganz offensichtlich die einzige Gruppe Kreativer, die all ihre geistigen Ergüsse bunt durcheinander auf einen Haufen wirft, um sie zu präsentieren und das Auditorium ist begeistert. Nachdem hierzu ein paar Vergleiche herangezogen wurden, will auch ich ein paar davon ins Feld führen.

Würde beispielsweise ein Autoverkäufer seiner potenziellen Kundschaft ein Fahrzeug präsentieren, das alle erdenklichen Möglichkeiten wild durcheinander gewürfelt präsentiert, hätte er in seinem Beruf wohl ausgedient. Man stelle sich ein Fahrzeug mit mehreren verschiedenen Sitzbezügen vor, bei dem sämtliche Karosserieteile in den unterschiedlichsten Farben lackiert sind und jeder Reifen auf einer anderen Felge montiert wurde.

Das Gleiche gilt für den Möbel-Designer, der kaum ein Möbelstück aus sämtlichen möglichen Holzarten gestalten wird, um potenziellen Kunden die Kombinationsmöglichkeiten zu verdeutlichen.

Absurdistan lässt grüßen! Genau das passiert jedoch in der Modewelt.

Würde ich meinen Kunden sämtliche Möglichkeiten auf einem bunten Haufen präsentieren und ihnen gleichzeitig erklären, dass diese Präsentation ja nur beispielhaft ist, so würde man mich wahrscheinlich lauthals des Hauses verweisen. Mit Recht! Und ja, ich arbeite durchaus mit Mode-Designern zusammen.

In der Welt der „Mode“ scheinen alle Gesetzmäßigkeiten außer Kraft gesetzt zu sein, die ansonsten als unmöglich gelten. Ein sehr schönes Beispiel dafür ist Harald Glööckler, der sich selbst und die gesamte Modewelt als buntes Potpourri karikiert und alles mögliche und unmögliche zu einem wüsten Durcheinander kombiniert.

Und bitte kommt mir jetzt nicht mit der Prämisse „Erlaubt ist, was gefällt!“, denn mit dieser Phrase versucht man seit Urzeiten, unmögliches schön zu reden.

Ihr könnt zu dieser Sache schreiben was Ihr wollt – für mich ist diese Modewelt nichts weiter als ein Haufen Verrückter, für den ich ab und an sogar ein mildes Lächeln übrig habe. Diese Meinung kann man teilen, muss man aber nicht.

Sollte ich wieder einmal ein entsprechendes Beispiel finden, so werde ich nicht davor zurückschrecken, es zu präsentieren – auch dann selbstverständlich mit einem milden Lächeln. :)
 

svaeni

Reinette Coulon
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Niemand der noch alle Tassen im Schrank hat, nimmt doch ernst was da in Paris über einen Laufsteg turnt. Da geht man eben hin, damit man gesehen wird, und weil sich das in manchen Schichten eben so gehört. Früher ging man zu den Gladiatoren … ich weiß was ich unterhaltsamer fände (wenn man die Sache mit dem Töten mal außen vor lässt)
 

XmaX182

Weißer Trierer Weinapfel
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Kleine Frage zwischendurch... Hemd unterm Pullover? Welcher Kragen - Kent, Button-Down, oder welche es da noch gibt? Und welche Manschetten?

Gruß