FrankR
Gascoynes Scharlachroter
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Ich weiß nicht, ob "Gebashe" das richtige Wort ist. Immerhin findet man in diesem Thread eine ganze Reihe sachlicher Argumente gegen die Neuerungen in Safari 6.
Für mich las sich ein Großteil der "sachlichen Argumente" eher wie - ich möchte alles gern so wie es schon immer war - bei solchen Kommentaren frage ich mich dann schon, wie das damit zusammengeht, dass ständig nach Innovationen von Apple gerufen wird und es für manche schon der Weltuntergang ist, wenn nicht jedes Jahr ein neuer MP mit den State-of-The-Art CPUs von Intel bei Apple im Sortiment ist. Und ja, ich finde den Safari 6 nicht schlecht und kann gut damit umgehen, sicherlich muss man sich etwas umgewöhnen - aber ich betrachte das einfach als Vorsorge gegen Alzheimer

Das ist aus zwei Gründen falsch: Erstens werden Sicherheitsupdates für ältere Versionen von OS X und Safari nach kurzer Zeit eingestellt. Wer aus beruflichen oder privaten Gründen ein sicheres System benutzen möchte, MUSS upgraden. Das ist natürlich kein Apple-spezifisches Phänomen, sondern betrifft auch jeden Windows- und (eingeschränkt) Linux-User.
Ja, so ist eben nun ml in der Realität da draussen, niemand hat Lust ewig noch alte Systeme zu supporten. Wenn das für Dich ein k.o. Kriterium ist, dann wäre eine komplette OpenSource Lösung wohl eher was für Dich, dann kannst Du zur Not das System ja selbst patchen (lassen). Nebenbei betrachte ich die Zeit für Sicherheitspatches bei Apple doch eher für ausreichend lang.
Zweitens kann man sehr wohl eine deutliche Abkehr der Firma Apple von ihren alten Kunden erkennen. Während der offene UNIX-Kern zu Beginn als herausragendes Merkmal für Profi-Anwender angepriesen wurde, versteckt Apple diesen Kern nun immer mehr vor seinen Kunden. Hinter die proprietäre Oberfläche von Mountain Lion zu blicken, ist mittlerweile fast wieder so schwer wie einst bei OS 9.
Hmm, ich weiß ja nicht was Du da *konkret* für Erfahrungen gemacht hast, aber unsere UNIX Software ist bisher völlig problemlos portierbar. Die relevanten Libraries sind alle auch unter OS X vorhanden, OpenSource Sachen lassen sich meist ohne Änderungen übersetzen, die Apple eigenen Commandline Tools sind meist sehr gut dokumentiert. Ich merke hier nicht, dass für mich etwas versteckt wird. Für Endkunden bietet die Oberfläche nach wie vor ein bequemes Arbeiten ohne sich in die Tiefen des drunterliegenden Systems zu begeben. Für mich ist ein ausgewachsenes UNIXoides System nur ein Terminalfenster entfernt - für mich damit weiter alles perfekt. Wenn Du eine nicht properitäre Oberfläche benötigst stehen Dir wiederum OpenSource Alternativen wie KDE/Gnome problemlos zur Verfügung.
Unter iOS ist es (von ein paar illegalen Hacks abgesehen) sogar völlig unmöglich.
Aus Sicherheits- und Energiespar-Gründen finde ich das nach wie vor sinnvoll und kann gut damit leben. Die offiziell angebotenen Bibliotheken scheinen ja für die iOS Entwickler genügen Raum zur Entwicklung toller Apps zu geben. Letztendlich stelle ich an eine mobile Plattform grundsätzlich andere Maßstäbe als an ein Desktop OS und kann mit den Einschränken auch gut leben, z.B. ist die Portierbarkeit von OpenSource Software von anderen UNIXoiden System hier ja kein ernsthaftes Thema (obwohl z.B. ein Ruby Interpreter oder ein Apache Server auf dem iPad mal lustig wäre - aber für solche Spielereinen gibt es ja weiter offene Systeme).
Aber auch die Privatkunden müssen einigen Blödsinn erdulden: So wird es beispielsweise unter dem nächsten iOS keine Youtube-App mehr geben. Google Maps ist ebenfalls verschwunden. Der Grund dafür sind die immer größenwahnsinnigeren Machtspiele Apples gegenüber seinen Konkurrenten - die Kunden bleiben dabei auf der Strecke.
Hmm, irgendwie weiß ich nicht, wo hier jemand "auf der Strecke" bleibt - YouTube Zeugs läuft dank HTML 5 jetzt meist ordentlich im Browser, für GoogleMaps gibt es eine Alternative direkt von Apple oder zig Lösungen aus dem AppStore - also kein Problem. Das Apple nun versucht die Kontrolle über die Nutzererfahrung am Gerät weitgehend selbst in der Hand zu halten, ist nun wirklich nichts Neues und IMHO auch ein Grund für den Erfolg der Apple Produkte.