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[Review] Native Instruments Maschine

BoogieJones

Transparent von Croncels
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Vorwort

Ich habe mir die Maschine von Native Instruments selbst zu Weihnachten geschenkt und dachte, dass ich hier nach zwei Wochen einfach mal meine Gedanken dazu aufschreibe. Mein Review bezieht sich dabei auf Version 1.1. Da die Maschine ein recht komplexes Gerät ist und ich nicht auf jedes Detail eingehen kann, möchte ich euch bitten eventuelle Fragen einfach in diesem Thread zu veröffentlichen!

Der Controller

Bei der Maschine von Native Instruments handelt es sich um eine Groovebox im Stil der klassischen MPC von Akai, die sich ja mittlerweile durchaus über Kultstatus erfreuen darf. Wer also schonmal mit einer MPC gearbeitet hat, dürfte sich gleich heimisch fühlen: Die Maschine hat zwei Displays, 16 druckempfindliche Pads, 8 Group-Buttons, 11 Drehregler und weitere Buttons, die alle hintergrundbeleuchtet sind. Die Maschine würde sich deshalb also auch durchaus für den Live-Einsatz eignen.

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Der große Unterschied zur MPC besteht daran, dass die Maschine eine Kombination aus Hard- und Software ist, und auch ausschließlich so genutzt werden kann. Die Maschine wird per USB-Kabel mit dem Computer verbunden und wartet dann auf das Starten der entsprechenden Software. Diese ist dann komplett über die Hardware steuerbar. Dank der zwei Displays auf dem Controller und der kontextabhängigen Beleuchtung der Tasten ist der Blick auf den Computerbildschirm allerdings nur selten bis nie notwendig. Ich neige mittlerweile sogar schon dazu, die Software mit cmd + h auszublenden; nur nach dem Gehör zu arbeiten kann dem Endergebnis meiner Meinung nach nur gut tun.

Bei einem UVP von 599,- € ist Maschine sicher kein Schnäppchen, macht aber einen sehr wertigen und stabilen Eindruck.

Sounds

Über den integrierten Browser kann man die 8 Groups mit den je 16 Pads mit Sounds belegen; insgesamt kann man also 128 Sounds gleichzeitig in die Maschine laden. Zudem lässt sich jedes einzelne Pad in den Keyboard-Modus schalten: Das gleiche Sample kann dann in 16 verschiedenen Tonhöhen gespielt werden, praktisch zum Beispiel bei einem Piano-Sample.

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Die Maschine kommt mit einer 5 GB großen Sound-Library. Darunter sind unzählige Drums, OneShots wie Vocals oder Ambience-Sounds, aber auch klassische Instrumente wie Gitarren, Pianos, Bässe usw. Mit dabei sind auch vordefinierte Kits wie das 808-Kit, das der legendären Roland TR-808 nachempfunden ist. Das Verwenden dieser Kits ist vielleicht nicht besonders kreativ, für das schnelle Umsetzen von spontanen Einfällen und Ideen aber bestens geeignet.

Sampeln

Natürlich kann man mit der Maschine auch eigene Samples aufnehmen. Die Maschine kann jedes Signal über den Audio-Eingans des Macs abfangen und aufnehmen. Die Aufnahme beginnt dann beim Überschreiten eines bestimmten Lautstärkepegels automatisch. Danach kann man die Aufname dann schön slicen (entweder manuell, nach Takten oder automatisch), beliebig auf die Pads verteilen und von denen aus wieder abspielen.

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Sampeln von einer externen Audioquelle funktioniert also wirklich sehr gut und unglaublich schnell, wenn auch nicht ohne zwei kleine Wermutstropfen: Zum einen hat die Maschine-Software noch keine Monitor-Funktion, ein Mithören während der Aufnahme ist dadurch nicht möglich. Bis zum Erscheinen von Version 1.5, in dem dieses Problem gefixt werden soll, behelfe ich mich mit dem kleinen Tool “LineIn”. Das andere Problem betrifft das Verwalten der aufgenommenen Samples. Man kann die aufgenommen Samples im Software-internen Browser zwar schnell und einfach mit Tags versehen, allerdings nicht umbenennen. Mit der Zeit hat man deshalb viele Samples mit einer Beschriftung im Stil von “091231_133922” rumfliegen. Auch hier hoffe ich auf Besserung in Version 1.5.

Aufbau von Songs

Songs sind in Patterns und Scenes unterteilt. Ein Pattern ist eine Sequenz, die Sounds einer bestimmten Group spielt. Eine Group kann bis zu 16 Patterns beinhalten. Das ist beispielsweise dann praktisch, wenn man verschiedene Drum-Parts einspielen will. Patterns kann man entweder mithilfe des Metronoms einspielen oder auf den integrierten Step-Sequenzer, ähnlich wie bei der Roland TR-808, zurückgreifen. Beides klappt hervorragend.

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Scenes repräsentieren eine Kombination verschiedener Groups mit den zugehörigen Patterns. So kann ein fertiges Arrangement aufgebaut, zwischen Scenes hin- und hergewechselt und den Song letztendlich auch komplett exportiert werden.

Das ganze ist recht schwer zu erklären. Interessierten empfehle ich die Tutorial-Videos auf der Hersteller-Seite.

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass ich mit der Maschine einen sehr guten Fang gemacht habe. Es ist einfach etwas komplett anderes als mit der Maus irgendwelche Beats zusammenzuklicken. Man kann sich auf sein Gehör verlassen und aus ursprünglichen Fehlern entstehen interessante Klankonstrukte. Die Hardware fühlt sich gut an und es macht einfach Spaß damit zu arbeiten.

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Hier und da weißt die Software noch einige Kinderkrankheiten auf, Native Instruments scheint allerdings sehr bemüht zu sein, diese mit Version 1.5 beherzt auszubügeln.

An dieser Stelle sei auch nochmal auf das offizielle und wirklich exzellente Forum der Maschine hingewiesen, in der eine sehr gute und freundliche Stimmung herrscht, und auch direkter Austausch zwischen User und Developer stattfindet.
 

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