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An wen ist dieser Bericht gerichtet?
Dies soll kein Test vom Macbook Air sein wie man ihn von anderen Seiten à la Notebookcheck.com usw. kennt. Ich will hier meine Erfahrungen mit dem Gerät niederschreiben und Leuten bei der Entscheidung helfen ob das MBA die richtige Wahl für ihr Aufgabengebiet ist. Außerdem werde ich mich eingehend damit befassen wie ich zum MBA gekommen bin und welche verschiedenen Stationen ich bis dahin durchlaufen habe.
1.Der Anfang
Angefangen hat alles damit, dass ich mich einige Monate vor meinem Studium (Wirtschaftsinformatik) im Oktober 07 mit dem Thema Laptops beschäftigt habe. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Erfahrungen mit Apple Computern, aber war bereits seit August 2004 glücklicher Besitzer eines Ipod Minis.
Mit dem Wissen einen Laptop für die Uni zu kaufen begab ich mich in den Weiten des Internets auf die Suche nach dem richtigen Gerät für mich.
Mit zunehmender Zeit und etlichen gewälzten Foren, sowie Testberichten stieß ich immer mehr auf sogenannte „Macbooks“. „Was zur Hölle war das? Super stylische und dementsprechend auch teure Notebooks mit langer Akkulaufzeit waren die Meinungen die ich im Internet fand.
Immer mehr wurde ich in die Tiefen der Apple Computer gezogen. Ich wollte einfach kein anderes Gerät haben. Ein Grund für diesen Entschluss war sicherlich die Herausforderung ein neues Betriebssystem zu erkunden und mal etwas Neues als Windows zu sehen. Ein weiterer wichtiger Grund ist wohl meine Art mich von dem ganzen Standardkram abzuheben, nicht diesen langweiligen Einheitsbrei zu haben den jeder hat. (nicht im Sinne besser als andere zu sehen. Ich veränder auch gerne meine ganzen Oberflächen, designe meine Handythemes usw.). Ich wollte einfach etwas haben was man nicht an jeder Ecke sieht. Die meisten von euch werden mich wohl verstehen und genau das gleiche Empfinden.
2. Die Suche nach dem Richtigen Gerät
Nachdem ich nun nicht mehr von der Macbook-Reihe abkam war die Frage welches Gerät es werden sollte. Anfangs war ich sehr von den „normalen“ Macbooks überzeugt, aber mit immer mehr Tests von Verfärbungen und schlechter Gehäusequalität von den Geräten abgeschreckt. Ein Macbook Pro kam eigentlich nie richtig in Frage, da ich kein 15“ Zoll Gerät mit mir rumschleppen wollte und mir der Preis von über 1500,- doch zu schade für den täglichen Transport an die Uni war.
Wie jedes Jahr war auch hier wieder eine Keynote angekündigt und ich freute mich wie ein Schnitzel auf die Ankündigung von neuen Macbooks mit LED Display und Alugehäuse, nachdem wie jedes mal vor so einem Spektakel alle an dem Rad drehten und meinten aus sicherer Hand erfahren zu haben das dieses Gerücht wahr werden sollte. (Neben tausend anderen Gerüchten wie ein ultraflaches Notebook, ein Macbook Touch oder sogar ein Mac Nano)
Leider wurden meine Wünsche enttäuscht und ich machte mir Gedanken ob ich nun dringend ein Laptop für die Uni bräuchte oder Zeit bis zur Macworld 08 im nächsten Jahr hätte. Ich entschied mich zu warten und kam das erste Semester auch super ohne einen tragbaren Begleiter klar.
Kurz vor der Keynote zur Macworld 08, wieder das gleiche Spiel wie vor jeder Keynote. Ein Haufen Gerüchte und der Glaube an ein neues, noch viel besseres Macbook mit Alugehäuse und LED-Display.
Leider erwartete mich, und viele andere, auch hier wieder eine Enttäuschung. Es gab zwar ein Macbook mit wunderschönem Alugehäuse und LED-Display, aber dafür mit dem Beinamen „Air“ und knapp 500,- Mehrkosten gegenüber einem Macbook wie ich es haben wollte.
Das Raunen in der Gemeinde war nach dieser Vorstellung groß. Viele hielten dieses Gerät zwar für eine schöne Studie, waren von dem Aussehen überwältigt, aber enttäuscht das es zu wenig Anschlüsse, sowie kein Laufwerk gab und der Preis mehr als überzogen war.
Das warten ging also in die dritte Runde, lange könnte es ja nicht mehr dauern. Ich beendete nun auch mein zweites Semester ohne Notebook und hoffte nun endlich auf eine Neuvorstellung im Juni. Aber auch hier Fehlanzeige.
Im Juni sollte es dann nun endlich doch soweit sein. Im Forum erfuhr ich von einer 25% Aktion bei Media Markt, die sich auch auf Apple Produkte bezog. Schon in der Uni habe ich mir diverse Testberichte zu allen Geräten nochmals durchgelesen und sogar Geräte wie das Macbook Air und Pro, aufgrund des Preisnachlasses in Betracht gezogen.
Zuhause angekommen wurde die Tasche sofort in die Ecke geschmissen und sich auf den Weg in den Media Markt gemacht. Total erschöpft, aber voller Erwartung stand ich nun in der Apple Abteilung wo mich mit allen Geräten Live auseinander setzte. Ich war ziemlich sicher, dass ich trotz aller Schwächen mich für ein Macbook in schwarz entscheiden wollte. Zu meinem Verhängnis wurde mir aber nun das nebenstehende Macbook Air…
3. Die Entscheidung
Nachdem ich mich eingängig mit dem schwarzen Gerät beschäftigt hatte und sogar über die Fettflecken auf dem Gehäuse hinweggesehen hatte wollte ich mir nun auch das Macbook Air genauer anschauen. Überwältigt von der Verarbeitung und dem super Display pendelte ich immer wieder zwischen beiden Geräten. Nachdem ich aber das MBA in der Hand gehalten hatte wollte mir das schwarze Macbook nicht mehr gefallen. Das Gehäuse wirkte nicht optimal, es war schmutzanfällig und das Display war nach der Erfahrung mit dem MBA für mich mehr als schrecklich.
Ich wusste nicht so recht was ich machen sollte, ließ mir ein MBA zurücklegen und fuhr nach Hause um nochmal über meine Entscheidung nachdenken zu können. Wieder daheim angekommen führte mein erster Schritt an den PC und ich wälzte die ganze Nacht Berichte, Tests und Foren beitrage von den Geräten. (Obwohl ich eigentlich für die Klausuren in der darauf folgenden Woche hätte lernen müssen.)
Am nächsten Tag klingelte mein Wecker um 8:30, obwohl ich frei hatte. Meine Entscheidung war getroffen. Es musste ein MBA werden. Gründe für die Entscheidung findet ihr im nächsten Punkt.
4.Gründe für das Macbook Air
Warum wurde es nun doch das MBA werden sich viele Fragen. Auf diese Frage werde ich nun eingehen.
Auch ich war anfangs nicht von dem Gerät überzeugt. Wie vielen anderen gefiel auch mir zwar das Design, aber ich war nicht bereit 1699,- für so ein Gerät auszugeben.
Mit der Aktion von MM habe ich im Endeffekt nur 1274,- bezahlt. Für diesen Preis musste ich nochmal alles überdenken. Am Ausschlaggebendsten waren für mich das Display und die super Verarbeitung. (Auch wenn ich ein Montagsmodell hatte, dies aber gegen ein neues umgetauscht habe)
Der Vergleich von beiden Displays ist wie Tag und Nacht. Beim Macbook ist die Ausleuchtung und Farbintenstität im Gegensatz zum MBA wesentlich schlechter. Das soll nicht heißen, dass man an dem Gerät nicht arbeiten kann, aber ich wäre damit sicherlich unglücklich gewesen. Auch bei der Verarbeitung des Gehäuses liegen Welten zwischen beiden Geräten. In einschlägigen Apple Foren liest man von Problemen mit dem normalen Gehäuse. Seien es Verfärbungen, Haarrisse oder Fettflecken auf dem schwarzen Macbook. Natürlich kann man dem Entgegenwirken indem man sofort alles abwischt, aber mit der Zeit wird das Touchpad halt speckig, da die Oberfläche etwas „rauer“ ist und man es durch die tägliche Benutzung abnutzt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Frage nach dem Anwendungsgebiet. Für was wird mein Notebook eigentlich gebraucht und was soll es leisten können? Oftmals liest man Threads wie „Hilfe welches Macbook ist die richtige Wahl“. Das Problem über 80% dieser Threads ist, dass der Ersteller sich selber keine Gedanken darüber gemacht hat wofür er das Gerät überhaupt benötigt. Da kann einem leider keiner helfen. Das muss jeder für sich entscheiden. Aber das nur mal am Rande.
Ich für meinen Teil brauchte ein Gerät das ich jeden Tag mit in die Uni neben meinen Büchern und Ordnern in die Uni schleppen kann und eine adäquate Laufzeit hat. Also kam schon mal nur ein 13“ in Frage.
In meinem Studiengang brauche ich keine CAD Programme, hohe 3D Leistung oder ein großes Display (wie in Studiengängen der Mediengestaltung, Architektur usw.). Das Macbook Air dient mir hauptsächlich dazu meinen Daten immer bei mir zu haben (seien es Skripte, Entwicklungsumgebungen und persönliche Daten). Es wird zum Schreiben von Dokumenten, bearbeiten von Folien, Programmieren von Java/Unix usw. und der Mobilität wegen benötigt. Ich sitze auch mal gerne im Zug und schaue einfach ein paar Sachen nach, gucke einen Film oder bereite Programmieraufgaben vor.
Auch wenn das normale Macbook eine höhere Laufzeit als das MBA hat und der Akku austauschbar ist gibt es keine Probleme mit der Akkulaufzeit. In der Uni hat man fast überall Steckdosen die man nutzen kann und ansonsten komme ich auch mit knapp 3 ½ - 4 ½ Stunden Akkubetrieb sehr gut aus. Einziger Nachteil beim Akku ist die lange Ladezeit, aber dazu später noch mehr.
Bis jetzt gab es noch keine Probleme in denen das Gerät irgendwie überfordert war. Auch das fehlende Laufwerk oder die wenigen Anschlüsse sind mir noch nie ein Problem geworden. Ich kenne kaum jemanden er irgendwann mal dringend CD/DVD während der Uni aufspielen musste, geschweige denn mehr als ein USB-Gerät am Laptop hängen hat. (Bluetooth Maus + USB Stick sind das einzige was ich mitnehme)
5. Nachteile des MBA
Ein Nachteil wird sicherlich wie oben erwähnt schon die lange Akkuladezeit sein. Es ist zwar ärgerlich wenn das Gerät fast länger geladen wird als es mit Akku betriebsbereit ist. Bis jetzt hatte ich aber keine Probleme damit, dass mir der Strom ausging. Auch die „langsame“ Festplatte wird oftmals in Foren als Kritikpunkt angebracht. Natürlich dauert es etwas länger wenn Programme geöffnet werden oder der Rechner hochfährt, aber das ist nicht so schlimm wie es viele schildern. Der Workflow ist trotz der langsamen Festplatte sehr flüssig. Außerdem habe ich mein Gerät in der Uni immer im Ruhezustand, daher spielt das kaum eine Rolle wie schnell die Festplatte ist und wie flott die Programme geöffnet werden.
Ein wirklich großes Problem der aktuellen MBA Reihe ist die Hitzeentwicklung. Auch ich bin von Kernabschaltungen bei hohen Lasten nicht verschont geblieben. Dies kommt durch zu viel Wärmeleitpaste zwischen CPU und Kühler. Dadurch werden die hohen Temperaturen erreicht, die zum Abschalten eines CPU Kerns führen. Bei mir wurde dieser Fehler gleich mit dem Austauschen einer wackligen Taste behoben, indem etwas Wärmeleitpaste runter gekratzt wurde. Zusätzlich kann man dem Problem mit Programmen wie Fan Control und Coolbook zu Leibe rücken. Letzteres führt sogar zu einer längeren Akkulaufzeit durch das runtertakten der CPU.
6. Fazit
Dieser Test bzw. Erfahrungsbericht war wie oben schon erwähnt nicht für Leute gedacht die technische Daten zu dem Gerät haben wollen, sondern viel mehr eine Hilfe bei ihrer Entscheidung brauchen.
Ich habe leider nirgends einen Bericht zum MBA gefunden der mir die Entscheidung etwas erleichtern konnte, daher will ich allen anderen Leuten, die noch vor der Entscheidung stehen wenigstens nochmal einen kleinen Überblick über das Gerät geben. Von vielen hört man nur negatives über das Gerät, obwohl die meisten von Ihnen keine wirklichen Erfahrungen damit gemacht haben. Natürlich schreckt der Preis ab und ich glaube nicht dass ich mir das Gerät für die 1699 bzw. 1563 (Studentenrabatt) geholt hätte, aber im Endeffekt entspricht das Gerät genau meinen Erwartungen und ich bin froh mir das Gerät für diesen tollen Preis geholt zu haben.
Aber auch ich schließe mich der Meinung vieler an und sage, dass man sich genau überlegen soll ob man sich das Teil holt, wenn man noch keinen anderen PC oder Mac daheim stehen hat. Das MBA ist halt kein wirklicher Ersatz für eine „richtige“ Arbeitsstation. Wer ab und an mal auf dem Sofa im Netz surfen, Musik hören, Mails checken und Office-Arbeiten erledigen will wird sicher seinen Spaß damit haben. Aber als einziger Computer im Haushalt…..für mich wäre es nichts.
Es ist halt sehr wichtig das Anwendungsgebiet genau festzulegen und zu sehen was man von dem Gerät erwartet. Ohne diese Überlegung wird man mit der Zeit sehr schnell unglücklich werden, wenn die Erwartungen an die Hardware steigen.
Für mich ist es der perfekte Kompromiss zwischen Mobilität und Leistung. Jeder der studiert und keine große Leistung benötigt wird einen treuen Begleiter finden. (Ich denke z.B. an BWLer, Jura Studenten usw.)
Ich hoffe, dass ich euch mit dem Bericht ein wenig weiterhelfen konnte. Wenn ihr Fragen habt könnt ihr euch gerne per PN melden oder in dem Thread schreiben.
P.S. Ich bin mal gespannt ob am 14. Oktober neue Macbooks in Alu kommen. Aber auch wenn, ärgere ich mich keineswegs darüber, weil ich ein super Schnäppchen geschossen habe und sehr zufrieden mit dem Gerät bin.
P.P.S. Es handelt es in diesem Bericht um ein Macbook Air 1,6 Ghz mit 80GB HDD.
Viele Grüße
mikee
Edit: Bilder eingefügt. Sind leider nicht die besten, aber ihr habt wenigstens etwas zu gucken.

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