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Retrowelle, alte Zeiten, "Alles war besser...?"

FelixMacintosh

Herrenhut
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Naja, das man Office mittlerweile als DVD oder Webinstall auf dem Mac installieren kann ist nicht unbedingt ein Nachteil.
Aber früher war mehr Lametta! :)
 

MacAlzenau

Golden Noble
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Früher war der "Staunwert" einfach höher, jedenfalls im IT-Segment. Heute passieren vielleicht bedeutendere Änderungen, aber entweder findet man sie vergleichsweise nicht so wichtig oder sie gehen in die falsche Richtung oder beeindrucken mehr die iPhone-Kiddies (wobei die letzten beiden Möglichkeiten in meinen Augen meist zusammenfallen).
Mein größtes Erlebnis war nix mit OS X oder dem neuen MacBook oder sonstwas, obwohl da wirklich viele tolle Neuerungen dahintersteckten, sondern als ich das erste Mal einen Atari 1040 mit Signum! drauf sah. Da hatte ich zwar schon ein wenig mit Computern rumgemacht, aber die üblichen waren mir einfach zu doof mit grüner Schrift auf schwarzem Grund, dazu nichtmal irgendwelche simplen Formatierungen, dann durfte ich in meiner alten Schule mal auf Siemens-PCs schreiben, die waren schon toll - schwarz auf weiß, fett und kursiv wurde angezeigt, ebenso die Schriftgröße - aber privat unbezahlbar, und ich bin wieder zu meiner Schreibmaschinen-Schriftrollen-Kleberei zurückgekehrt. Und dann dieses Erlebnis… schwarz auf weiß, richtige Anzeige der Schriftart (Antiqua, Grotesk, Fraktur) und Auszeichnung und Größe, also das endgültige Bild jedes Absatzes, jeder Seite, gestochen scharf und auch noch bezahlbar. Dazu Jahre, vielleicht ein Jahrzehnt, bevor auch die Masse eine halbwegs akzeptable grafische Oberfläche und halbwegs WYSIWYG bekam.
Danach war dann alles irgendwie normal, mal ein bißchen eine Verbesserung, aber nie mehr eine Revolution (jedenfalls für mich). Man gewöhnt sich halt an Komfort und Luxus.
Und wenn man überlegt, was man mit diesen Rechner mit 8 bis 16 MHz und ein bis vier MB RAM (MB ist schon richtig geschrieben) auf Minifestplatten (aus heutiger Sicht) alles konnten… rein rechnerisch, auf diese Daten bezogen, sind die heutigen Rechner lahme Krücken. (Ich laß jetzt, der Nostalgie wegen, mal bewußt die zusätzlichen Möglichkeiten, was Musik und Filme angeht, weg.)
 

keine Ahnung

Winterbanana
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Mit solchen Sachen wie "früher war..." und "weißt du noch" kann ich so gar nichts anfangen, null. Das ganze Nostalgie-Gedöns von angeblich besseren Zeiten ist mir fremd. Vergangener Technik trauere ich nicht nach, ich finde sie nicht mal optisch als Retro-Design noch irgendwie ansprechend.

Aaaaber, es gibt eine Ausnahme bei mir, namentlich ATARI. Da gehe ich mit MacAlzenau völlig überein. Und das erste Staunen wurde auch bei mir 1. mit Signum und 2. mit Notator bzw. Creator der Fa. C-Lab ausgelöst (für die Jüngeren hier: die Ursprünge von Logic). Unglaubliche Werkzeuge - verglichen mit dem, womit sich Andere herumplagten, zumindest bei der Textverarbeitung. Im Bereich Software-Sequencer gab es ohnehin nichts vergleichbares. Ich kann von mir sagen, dass mein Staunen nicht nachgelassen hat (zuletzt bei Logic Pro X). Vielleicht ist es auch etwas, was man sich selbst pflegen muss. Mir fällt bei heutigen Nutzern jedoch auf, dass eine Freude über etwas grundlegend Neues nicht mehr vorhält und stattdessen schon nach dem nächsten technischem Highlight gegiert wird, noch bevor man das, was man besitzt, überhaupt richtig genossen hat. Also eine Verwöhnungssituation vielleicht. Als solche dann auch nicht auf das Technische beschränkt, hier aber am augenfälligsten. Zeitgeist? Jedenfalls: Atari ist für mich der Ursprung des technischen Staunens.

So simpel zu Atari-Zeiten aufgrund fehlender Ressourcen Software auch gestrickt war, so genial war sie in der Ausschöpfung ihrer Möglichkeiten, gelegentlich wünsche ich mir diese Sparsamkeit des Programmierens zurück. Und manche Software aus der Zeit unter Mac OS lauffähig.

Ich hatte sogar noch einen Falcon (500 MB HDD und 2 MB RAM), mit dem Atari nicht nur den Vogel sondern letztlich auch sich selber abgeschossen hat. Meine Interpretation jedenfalls. Direkt im Anschluss kam mein erster Mac, sie wurden gerade etwas erschwinglicher. Ich muss gestehen: einen Atari würde ich mir - bei allen Aversionen gegen die "alten Zeiten" - wieder hinstellen, mit all den schönen Progrämmchen auf Diskette natürlich. Gänzlich frei von "Retro-Anflügen" bin auch ich also nicht.
 
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FelixMacintosh

Herrenhut
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Selten, das Mac-affine mal den Amiga erwähnen. Verstehe ich eigentlich gar nicht. Werde jetzt nicht googlen (der Umwelt zu liebe) aber Amiga 3000 Motorola 68030 25 MGHZ 2 MB Fast Ram und 6 MB Video RAM...100 MB HD (SCSI) und Floppy (noch die kleinere Version also nicht 1,44 MB). Der konnte eigentlich alles ;), Final Writer, PageStream und Nadeldrucker. Wobei der Amiga 500 wegen Workbench 1.3 immer besser zum zocken war!
Und Indiana Jones, TV Sport Basketball, North and South, Civilization II (glaube es war I), Kick Off!!!!, Ports of Call, Hostages, Technocop, Test Drive, Another World und Flashback, Defender Of The Crown, Barbarian, Syndicate, Elite, Wing Commander, Popoulus, Crazy Cars, Bubble Bobble, Mike The Magic Dragon, Summer und Winter Games, Covert Action und Lotus...^^:)
 
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Moriarty

Pommerscher Krummstiel
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Deine Aufzählung an Amiga-Games beschreibt ganz gut meine Diskettenbox zu dieser Zeit ;)

Und zum "Staunen": Mein erstes Staun-Erlebnis war tatsächlich auf dem Amiga, zu Zeiten in denen es auf dem Consumermarkt noch keine Digitalkameras oder ähnliches gab, und sich für fotorealistisch Bilder auf Computermonitoren noch keine "Sehgewohnheit" eingestellt hatte.

Ich war bei einem Schulfreund, der einen Amiga 500 hatte, und wir spielten nachmittags ab und zu darauf. Irgendwann kam sein Vater nach Hause und brachte Disketten aus dem Fotogeschäft mit sowie das Programm "Deluxe Paint".
Er hatte von Fotoabzügen Bilder digitalisieren lassen und die schauten wir uns nun auf dem Monitor an. Ich kannte bis dato nur gezeichnete Pixelsprites - Fotos waren einfach immer aus Papier gewesen...
Und dann spielten wir mit Deluxe Paint herum - er zoomte auf die Zähne und malte mit einem weißen Pinsel die Eckzähne spitz - als wir wieder herauszoomten sahen wir meinen Schulfreund als Vampir auf dem Bildschirm. Meine erste Berührung mit digitaler Bildbearbeitung.

Ich war sowas von begeistert! Und wie einige bereits oben schrieben: ich kann mich nicht erinnern, bei einer der Neuerungen der letzten Jahre noch einmal so erstaunt und bewegt gewesen zu sein...
 

Taliesin

Süssreinette (Aargauer Herrenapfel)
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@ keine Ahnung und MacAlzenau:

Sehr schöne Darstellung der Erlebnisse, habe das damals sehr ähnlich empfunden. Der ST war einfach seiner Zeit dermaßen weit voraus!

Zu weit wahrscheinlich..
 

salome

Golden Noble
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Ihr herzigen Männer, ihr seid wirklich zum abbusseln.
Man sieht direkt das jugendliche Herz unter euren weißen Bärten schlagen.
Auch wenn ich mir kaum jemals den Hals verrenke, um zurückzuschauen, gefällt mir dieser Thread sehr. Der hat so was Kuscheliges.
Obwohl ich genau weiß, dass noch keiner am Stock geht. :)
Salome
 

keine Ahnung

Winterbanana
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Genau! Und irgendwann sitzen wir alte Herren hier auf der eigens eingerichteten Rentner-/Pensionistenbank, im Ohr das kombinierte iPod-Hörgerät in Weiß, ohne Lautstärkebegrenzung und auf Stöcke gestützt, mit denen sich gut die iPhone-Kiddies vertreiben lassen.
 

salome

Golden Noble
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Jöööö, diese Vorstellung gefällt mir ungemein, ich wüsste noch viele, die ich gerne mit Stöcken vertreiben würde.
Salome
 

samwago

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Ohne mich eingelesen zu haben, fällt mir da ein passendes Zitat ein.
,Früher war alles besser, sogar die Zukunft'.
 
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salome

Golden Noble
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Eben, weil du nicht mitgelesen hast ist das Zitat zwar witzig aber unpassend.
Salome
 

samwago

Golden Delicious
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Wenn ich dich zum Schmunzeln gebracht habe, hat es sich allemal gelohnt.
 

hpsg

Westfälische Tiefblüte
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Ihr herzigen Männer, ihr seid wirklich zum abbusseln.
Man sieht direkt das jugendliche Herz unter euren weißen Bärten schlagen.
Auch wenn ich mir kaum jemals den Hals verrenke, um zurückzuschauen, gefällt mir dieser Thread sehr. Der hat so was Kuscheliges.
Obwohl ich genau weiß, dass noch keiner am Stock geht. :)
Salome


So alt bin ich nun wirklich nicht :D :D

Jedoch bin ich mit Technik groß geworden, ich würde sogar so weit gehen mich als "Digital Native" zu bezeichnen :). Es sind natürlich Emotionen daran verbunden, weil es zu unserer Freizeit gehört, an Computers zu schrauben, auf Lan Parties zu gehen... Es waren schönen Zeiten :).
 

double_d

Baumanns Renette
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Ich habs auch nur quer gelesen, aber es fällt mir dazu immer wieder ein:

"Heute sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in der Zukunft zurück sehnen werden !"

Was mich hier allerdings bei dem Hauptteil der Beiträge wundert, ist der nostalgische Wermutstropfen auf die Technik.
Ich bin zwar auch sehr technikaffin, aber mir hat an der damaligen Technik einfach nur gefallen, dass sie das Leben begleitet hat und nicht wie heute bestimmt.

Was war an der Technik früher besser? Das sie nicht da war. Zumindest nicht überall. So sind wir als Kinder nach Hause gekommen um zu essen oder zu trinken und dann wieder gegangen. Raus zu den Kumpels, auf den Bolzplatz, in den Wald und so weiter. Heute laufen meine Kinder stundenlang durch die Gegend um jemanden zu finden. Früher brauchte man nur kurz pfeifen und schon waren mindestens 10 - 15 Blagen am Start.

Ich finde Technik toll. Aber was hat sie uns gebracht?
Kinder, die ihre Hausaufgaben am Laptop machen müssen. In der 4. Klasse. Straff durchorganisierte Mütter und Väter, die in Cloud-Kalendern die Anfrage nach einer Spielverabredung checken und sie zwischen Ballett, Kinderyoga und Psychologenterminen irgendwie unter zu bringen versuchen. Ne Stunde auf dem Hof oder im Kinderzimmer. Aber bitte nicht nur Playsi spielen. Man hat doch soviel Lego, was sauber aufgebaut im eigens eingerichteten StarWars-Schränkchen zum angucken steht.

Was bringt der Fortschritt den Erwachsenen? Stress. Wenn man Kinder hat, und sie auch umsorgen will, muss man jedes Playstation Spiel, jede DVD und BluRay gegenchecken, ob es für den eigenen Filius überhaupt geeignet ist. Auf die Altersangabe verlasse ich mich auf jeden Fall nicht mehr, seit Harry Potter Teil 1 ab 6 Jahren freigegeben war. Aber das nur am Rande.
Stress...denn man ist immer und überall erreichbar. Weil man es sein muss? Weil man es will? Ich gebe zu. Anfangs wollte ich es. Das immer und überall Telefon. Ich muss aber nicht erreichbar sein. Nicht beim Einkaufen, nicht beim Sport, nicht im Wald.
Hast Du das Handy bei? Falls mir was einfällt, was du mitbringen kannst, schick ich ne SMS. Ich würde sagen: Nö. Wenn dir jetzt nichts einfällt, dann ist es auch nicht wichtig. Aber wer begreift das noch? Wenn man nicht rangeht, dann ist automatisch was passiert, oder man wird zurecht gewiesen, weil man die Nudeln doch nicht mitgebracht hat. Ich hab doch ne SMS geschickt. Ja, aber erstens kann ich sie nicht lesen beim Fahren und zweitens gibts an der Autobahn keinen Nudelshop. Stress....weil man nochmal los muss.

Was ist mit dem gemütlichen Samstagabend vor dem Fernseher? Gibts den noch? Ohne DVD, BluRay, oder Streaming? Nein. 4 Satelliten mit fast 9000 Programmen hinterlassen auch Spuren. 24 Stunden wollen programmtechnisch gefüttert werden. Neben Menschen, die ihre Frauen tauschen und grenzdebilen Millionären findet sich die 200ste Wiederholung von Tiere in Afrika und pseudo-aufdeckenden Reportagen über den wilden und gefährlichen Osten. Wahre Showmaster und Entertainer werden durch die immer enger werdende Quotenmaschinerie zum alten Eisen und den postpubertären Intendanten zum Fraß vorgeworfen und durch ständig gibbelnde, mediengeile "Moderatoren" ersetzt, denen der Bildschirm nicht reicht und die ihre Profilierungszwänge auf den eben erwähnten, immer und allzeit bereiten Smartphone- und Internetplattformen ausleben müssen.

Was bringt uns die Technik noch ? Frust...in Zeiten von Musikstreaming schlägt sich der akkustisch verwöhnte nicht nur mit bpm rum, sondern auch kbits. Hörgenuss wird durch Bandbreite bestimmt und selbst derjenige, der kaufwillig ist, bekommt aus lizenzrechtlichen Gründen plötzlich kein ganzes Album mehr. GEMA besser in den Laden und kaufe die CD. Oder wie war das?

Nein...früher war nicht alles besser. Nur einiges. Wenig...wenn man so will. Aber dieses Wenige war das Ausschlaggebende.
Eine AKAI Tonbandmaschine mit Keramikköpfen kostete fast ein Monatsgehalt eines Facharbeiters. Wenn er es sich geleistet hatte, dann verzichtete die Familie auf einen der zwei Urlaube im Jahr. Dennoch konnte der Facharbeiter als verheirateter Alleinverdiener mit zwei Kindern seine Familie problemlos ernähren und sich u.U. noch ein Haus kaufen und es sogar bezahlen.
Heute geht die Frau für einen Urlaub im Jahr und zwei Mobilfunkverträge plus Smartphone mit arbeiten. Da hat man nur ein Kind, wenn überhaupt und keine AKAI-Tonbandmaschine, denn die Mercedes E Klasse als Kombi für 30.000 DM ist dem Golf Plus für 30.000 € gewichen und der Mietspiegel gleicht vielerorts dem 1988 abgeschlossenen Kreditvertrag für eine Zweifamiliendoppelhaushälfte. Von den heutigen Mehrkosten für Energie war damals der Wagen ein ganzes Jahr mit Benzin gefüllt und von den heutigen Mehrkosten für Benzin hatte man sein Kind das ganze Jahr eingekleidet.

Aber ein Hoch auf die gute, alte Technik. Denn die war damals wirklich besser, weil sie nicht in diesen Ausmaßen vorhanden war.
Und es ist ja nun wirklich nicht alles schlecht heutzutage. Es fällt mir nur nicht so viel ein, was besser geworden ist. ;)
 

GunBound

Rote Sternrenette
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Eine AKAI Tonbandmaschine mit Keramikköpfen kostete fast ein Monatsgehalt eines Facharbeiters. Wenn er es sich geleistet hatte, dann verzichtete die Familie auf einen der zwei Urlaube im Jahr.
Und dabei waren gerade die Akai-BM berühmt für unkaputtbare Glasköpfe! :-c

Aber die Technics RS-1800 schlägt die eh alle (bis auf ein paar Otari, Telefunken und Studer-Studio-BM).
 

keine Ahnung

Winterbanana
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@ double_d: Damit kann ich leider nur wenig anfangen, weil in dem Geschriebenen etwas nicht vorkommt, nämlich Wahlfreiheit. Einen Fernseher kann man mit guten Gründen abschaffen, Radio muss ich nicht hören und Smartphones kann man ab- und stummschalten. Kinder kann man fördern, ohne sie den ganzen Tag durch die Gegend kutschen zu müssen und die Welt aus dem Autofenster heraus erfahren zu lassen. Ein ganz überwiegender Teil von Stress ist schlicht hausgemacht. Mit Verwunderung lese ich einen Artikel von einer vollbeschäftigten Mutter, die sich einen Coach nehmen musste, weil sie ausgebrannt war von den vielen Terminen ihrer Kinder, zu denen diese gefahren werden mussten (gilt für engagierte Väter übrigens gleichermaßen). Um von jenem Ratschläge - vermutlich für Unsummen - zu hören (er hat seine Weisheiten öffentlich bekundet), die man für 3,50 € in jedem Antiquariat bekommen würde. Die fehlende Fähigkeit für sich selbst Grenzen zu ziehen, scheint mir das eigentliche Problem zu sein, nicht das Vorhandensein ausgereifter Technik.

Ich weiß auch nicht was an früheren Samstagabend-Shows besser oder niveauvoller gewesen sein sollte, ich finde sie ebenso unsäglich schlecht wie die heutigen. Die "Gemütlichkeit" (was ist das eigentlich) war meist zwangsverordnet, mangels Alternativen. Ab 00.00 Uhr dann Testbild und im Radio das "gemeinsame Nachtprogramm der ARD". Wer was anderes hören und sehen wollte, der konnte das einmal die Woche mit dem "Beatclub". Was für ein Mief mit beigemischten Tannenduft, noch aus dem samstäglichen Bad! Nein Danke, dann suche ich mir doch heute lieber einen Beitrag aus einer Mediathek aus. Und das Akai-Tonbandgerät wär meist doch nur ein Grundig Vierspur-Gerät mit "berauschender" Qualität, jedem MP3-Player um Klassen unterlegen. Der Unterschied zwischen "früher" und heute liegt für mich darin, dass man da keine Wahl hatte und sie heute dafür nicht nutzt.
 

double_d

Baumanns Renette
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Und dabei waren gerade die Akai-BM berühmt für unkaputtbare Glasköpfe! :-c

Aber die Technics RS-1800 schlägt die eh alle (bis auf ein paar Otari, Telefunken und Studer-Studio-BM).

Du weißt schon, dass wir von dem gleichen reden, oder ? :)
Weder Keramikkopf, noch Glaskopf, wobei zweiter eher so gar nicht dem Sprachgebrauch entsprach, sind die richtigen Bezeichnungen.

Es handelt sich um einen Glas-Ferrit-Kopf, den GX-Kopf. Dieser "Glaslot-Überzug" um den Ferritkern bildet dann eine einheitliche "keramische" Oberfläche. ;)
 
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hpsg

Westfälische Tiefblüte
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Zum Thema Tonbandgerät: Ich habe heute bei Amazon 6 neue Alben auf Vinyl bestellt :).
 

double_d

Baumanns Renette
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@ double_d: Damit kann ich leider nur wenig anfangen, weil in dem Geschriebenen etwas nicht vorkommt, nämlich Wahlfreiheit.

Oh, glaube nicht, dass es nicht genug Leute gibt, die diese Freiheit damals und auch heute nutzen.
Wobei es damals eher am Geld lag und nicht am Unwillen einen Fernseher zu kaufen, liegt es heute an dem zur Verfügung stehenden Platz ob es ein 40 oder 60 Zöller wird. Wahl oder Freiheit? Jeder hat das Recht sich einem technischen Fortschritt zu entziehen. Du hast die Wahl, ob Du Mavericks nun für Umme installierst oder auf Lion oder ML bleibst. Du hast sogar die Wahl zwischen Apple, also OS X und Microsoft, somit Windows. Du hast aber nicht die Freiheit computerfrei zu bleiben.

Wenn Du meine 94jährige Oma wärst, hättest Du die Wahl zwischen der Sparkasse oder der Volksbank vor Ort. Aber Du hättest nicht die Freiheit kein Girokonto, sondern nur ein Sparbuch zu besitzen. Und wenn wir beim Girokonto bleiben, hast Du die Wahl zwischen einer Kundenkarte und einer GiroCard, aber Du hast im Falle meiner Oma nicht die Freiheit Dein Geld am Schalter abzuholen, oder den Automaten zu benutzen, weil sie nur noch die Filiale erreichen kann, in der nun leider kein atmendes Wesen mehr arbeitet.

Mach ich bis morgen früh so weiter, wenn ich immer mal wieder 3 Minuten nach nem Beispiel suchen kann.
"Wahlfreiheit" ist ein Wiederspruch in sich. ;)
 

markthenerd

Cellini
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Es heisst aber:

"Widerspruch". ;)

[IR]Und so etwas ist es, wenn jemand ellenlange Argumentationen aneinanderreiht um zu sagen, dass er auch was gesagt haben - tut.[/IR]

Wie süss mal wieder. Keiner hat eine Affinität zu den "guten alten Zeiten", weiss aber ganz genau was er damit nicht meint. Oder genauer, viele Worte verschleiern den Sinn, machen aber Eindruck. Keine Ahnung von Nix, das aber besser.