Ich kann von
Kuba berichten, das war mein letzter größerer Urlaub vor ca. 3 Jahren.
Die Anreise gestaltet sich etwas anstrengend, immerhin spricht man von 10 - 12 Stunden Flug, und das tut auf die Dauer richtig weh. (Das Nichtrauchen habe ich überlebt, ob man das vom Bobbes auch sagen kann weiß ich nicht).
Unser Ziel war das touristische Gebiet Varadero in der Region
Matanzas.
Der touristische Teil ist eine Landzunge auf der sich, in großzügigen Abständen, Hotelkomplexe befinden.
Umso weiter man die Landzunge befährt, umso hochwertiger werden die Hotels. 3 - 4 - 5 Sterne.
Wir hatten damals die Wahl zwischen 14 Tage im 4-Sterne Hotel oder 10 Tage im 5-Sterne Hotel.
Wir haben uns dann für die 5-Sterne Version entschieden (mittlerweile hat das Hotel wohl nur noch 4), im Nachhinein vermutlich eine gute Wahl.
Die Besucher in den 4-Sterne Komplexen konnten des öfteren von Stromausfällen berichten, was bei uns gar nicht auftrat. Auf dieser Landzunge verlaufen die Stromleitungen parallel, Leitung 1 -> 3 Sterne (ca.10 ?), Leitung 2 -> 4 Sterne (ca. 6) und damals Leitung 3 -> 5 Sterne (2). Logischerweise zwingen 2 Hotels die Leitung nicht in die Knie :-D
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Das
Klima (Reisezeit Mai) war sehr angenehm, durchschnittlich knapp 30°C und kein Regen, aber eine angenehme Brise.
Bereits am Flughafen von Varadero (die Frankfurter Commerzbank Arena ist größer) fühlt man sich sofort in der Zeit zurückversetzt. Man wird empfangen von Fahrzeugen der 50er und 60er Jahre die damals aus den USA nach Kuba gebracht wurden, mein Herz (Oldtimer Freak) schlug von Beginn an gleich höher.
Nach einer ca. 45 Minuten dauernden Busfahrt, mit der die dt. Touristen zum Hotel transferiert wurden, erreichten wir unsere Anlage :
Hotel Iberostar Playa Alameda Varadero
Der Check-In gestaltet sich, englischsprachig, sehr angenehm. Anschließend wird man mit einem Golf-Kart zu seiner Bungalowanlage gebracht.
Die Anlagen an sich sind von der Außenwelt abgeschottet, es kommt also niemand hinein, (Ausnahme ist de Strand, der ist in Kuba öffentlich & gehört nicht zu den Hotels) man kann aber die Region auf eigene Faust erkunden und braucht keine Gefahr zu befürchten.
Abraten würde ich dennoch davon, es ist mit dem Straßenverkehr etwas seltsam, denn nur auf Kuba erlebte ich bisher einen begeisterten Reiseleiter der "Ein Schwein ! Ein Mann ! Ein Mann jagt ein Schwein auf der Autobahn, sowas können sie nur in Kuba sehen !" zum besten gab.
Wie überall wäre es bei einem Unfall fragwürdig, ob man als Tourist unschuldig ist, oder nicht.
Das Meer hatte zu dieser Jahreszeit eina angenehme Temperatur von 20°C+X und ist ziemlich klar.
Schon mit einem Schnorchel und Tauchbrille bewaffnet war es mir möglich in 20 - 30m vom Strand entfernt diverse Fischpopulationen zu beobachten. (Wie immer gilt das Gebot am Anfang der Ebbe sollte man nicht zu weit rausschwimmen).
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Das
Animationsprogramm in den Anlage brauch sich vor keinem anderen Land zu verstecken, es gibt Kinderbetreueung am Pool, diverse Wassersportmöglichkeiten (Aufpreis), Sportveranstaltungen, abendliche Theatervorstellungen mit viel Musik, etc.
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Kommen wir zum
leiblichen Wohl. Ich kann darüber nichts abwertendes sagen, uns hat es den ganzen Urlaub lang geschmeckt, und satt wurden wir auch immer.
Es gab in unserer Anlage 1 Buffet-Restaurant, 2 Themenrestaurants und diverse Essenstände in der Anlage verteilt. Das flüssige Brot beim Essen gehörte ebenso zum AI, wie der gefüllte eigene Kühlschrank auf dem Zimmer & die Bar-Sitzungen. Kulinarisch muss man natürlich gewisse Abstriche machen, was die Gesamtauswahl betrifft, nicht zu vergessen ist Kuba immernoch ein sozialistisches Land das mit Handelsemargos kämpft.
Es gibt viel Huhn, Reis und Gemüse, aber auch Schwein, Rind & Fisch fehlten nicht.
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Zu den
Ausflugsmöglichkeiten muss angemerkt werden, das diese ausschließlich auf Kuba gebucht werden können. Die Reisebetreuerin kommt dazu in jedes Hotel gefahren und stellt die verschiedenen Möglichkeiten vor. Zu empfehlen sind hierbei der Tagestrip nach Havanna inkl. Besuch der Weltberühmten Tropicana Show, das Motorboot fahren (man darf dauerhaft selbst steuern *Wrumm Wrumm*

) mit Besuch von Krokodilen und der Trip nach Coco Cayo, der Bacardi Werbeinsel (den wir leider nicht gemacht haben).
Weiterhin gibt es Trips mit Übernachtungen im Busch, Tauchfahrten und einiges mehr.
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Shopping ist in Kuba nur eingeschränkt möglich und auf diverse Orte begrenzt, z.B. Playa America ein "Shopping-Center" das von der Größe her durch jeden Real, Wal-Mart, Kaufland etc. übertroffen wird. Für Menschen wie mich, die am Flughafen ihr Haargel abgeben mussten war es eine teure Erfahrung für ein Fructis Haargel ca. 15.-€ ausgeben zu müssen, damit ich die Haare bändigen konnte

Die Preispolitik auf Kuba ist sehr einfach, man braucht nicht versuchen zu handeln, ein Händler beschrieb das ganz toll "Ich mache keine Preise, Fidel macht die Preise !"

Egal was es ist, sei es Zigarren, Alkohol, Holzschnitzereien es kostet überall gleich viel. Auf ganz Kuba. Es kostet allerdings auch nicht wirklich viel.
Haben 3 Schmuckkästchen zum Aufziehen mit Schnitzereien für insgesamt 15.-€ gekauft.
Allgmeine sollte ich aber anmerken, das man Kuba nicht mit einem anderen Urlaubsland vergleichen sollte, es ist und bleibt Sozialismus pur. Die Menschen sind super freundlich, nicht nur in den Hotelanlagen und scheinen Ihre Arbeit wirklich gerne zu machen. Man muss sich nur daran gewöhnen, das meist keiner seinen Job, den er ausübt, wirklich gelernt hat.
Der Chirurg bringt dir das Essen, die Lehrerin serviert dir Cocktails und der Architekt betreut dich auf Reisen.
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Hygienisch konnten wir uns damals auch nicht beschweren, im Zimmer hatten die Vorhänge zwar Flecken, aber Bett und Bad waren sauber, was für mich wichtig ist. Das Wasser auf Kuba riecht extrem nach Schwefel, was mit der Aufbereitung zusammenhängt, dabei empfiehlt es sich Mineralwasser aus der Flasche zu verwenden, es schmeckt nämlich scheusslich.
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Zum Abschluß noch ein paar "Eigenarten" die man sich zu Herzen nehmen sollte :
- Auf Kuba gibt es 2 Währungen. Die einheimische Währung "Peso Cubano" (CUP) und die Touristenwährung "Peso Convertible" (CUC). Ihr könnt mit eurem Geld nur in dafür vorgesehenen Geschäften einkaufen. Als "Trinkgeld" taugt der CUC trotzdem, dadurch können Kubaner dann auch in Touristengeschäften einkaufen.
- Kreditkarten sind ein MUSS für die Ausflugsbuchung,
ABER ganz wichtig. Die Karte darf von keiner amerikanischen Bank sein, durch das Handelsembargo der USA, werden diese Karten auf Kuba nicht akzeptiert, bzw. die amerikanische Bank darf kein Geld nach Kuba transferieren, sprich die Zeche nicht zahlen.
Wer jetzt denkt "Hah, mir doch egal, hab kein AMEX, sondern nur die gute alte Mastercard", dem sei zur Vorsicht geraten. Wenn das Unternehmen, das die Karte emittiert hat zu einem amerikanischen Konzern gehört, gilt die selbe Regelung. Ein paar Tabu-Karten : Citibank, Amazon
- Deckt euch vorher im DM, Müller oder Rossmann mit den kl. Flaschen Shampoo, Duschgel, etc. für 1.-€ ein und nehmt Zippbeutel mit, um die Sachen an das Personal zu verschenken. Kubaner kommen nur schwer an so etwas ran und werden sich entsprechend erkenntlich zeigen.
Solche kleinen Geschenke machen es um einiges angenehmer, z.B. beim Zimmermädchen, der Kellnerin die euch einen Lieblingstisch freihält, u.a.
Wer mag kann auch sein restliches Duschgel und Shampoo stehen lassen, das Gepäck kann man sich sparen.
- Zeitlich empfehle ich 14 Tage, ich wäre auch länger geblieben, um z.B. die Buschübernachtung mitzumachen, aber bei 10 Tagen (8 Übernachtungen) nochmal ca. 125.-€ für eine Nacht außerhalb waren mir dann zuviel des Guten.
Ansonsten haben wir uns auch nur im Norden von Kuba aufgehalten, den Süden (z.B. Cienfuegos) haben wir nicht besucht, deswegen würde ich gerne noch einmal nach Kuba reisen, dann allerdings länger und ggf. NICHT mit Conder fliegen (Hallo Knie ! Lebst du noch ?) :-D