Quellcode von macOS Sierra 10.12.6 veröffentlicht

Jan Gruber

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Quellcode von macOS Sierra 10.12.6 veröffentlicht
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Auf der WWDC 2015 gab Apple neue Bemühungen in Sachen Offenheit bekannt. Der Quellcode aller aktuellen Betriebssysteme wurde daraufhin freigegeben. Während sich der Hersteller sonst etwas Zeit lässt, wurde jetzt überraschend die aktuelle Version von macOS Sierra veröffentlicht.

So löblich Apples Anstrengungen im Bereich Open Source sind - bisher ließen sich die Entwickler Zeit bei der Veröffentlichung. Den Start machte macOS Sierra im November mit Version 10.12. Damals war bereits das Update auf Version 10.12.1 frei erhältlich.
Quellcode direkt bei Apple


Dabei setzt Apple auf eine eigene Open Source Seite. Dort findet ihr auch die Vorgänger-Version von iOS 10.3.1 sowie den OS X Server 3.0.2 und X-Code 8.2.1
 

Marcel Bresink

Hadelner Sommerprinz
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In dem Artikel stimmt Einiges nicht.

Es wurde nicht der Quellcode von macOS freigegeben, sondern nur der Quellcode des Darwin-Betriebssystems, auf dem macOS basiert. Und selbst für Darwin ist dieser Quellcode nicht vollständig, sondern stark zensiert. Bestimmte Komponenten fehlen, bei anderen sind bestimmte Teile weggelassen worden, z.B. die Verschlüsselungstechnik, die macOS an Apple-Hardware bindet und den Einsatz auf fremden PCs verhindern soll.

Dass Apple das als "macOS Source" betitelt, ist reine Propaganda. In Wirklichkeit ist damit gemeint "Zensierter Quellcode derjenigen Komponenten von macOS, die als Open Source gelten". Darunter sind viele Teile, die überhaupt nicht von Apple entwickelt wurden.

Das gibt es auch nicht erst seit der WWDC 2015. Diese Quellcodes werden seit dem 15. November 2000, also schon seit fast 17 Jahren angeboten. Auf der WWDC 2015 hat Apple lediglich angekündigt, den Compiler für die Programmiersprache Swift in den Kreis der Open Source-Komponenten mit aufzunehmen.

Richtig ist, dass Apple in den letzten Monaten stark geschlampt und sich immer mehr Zeit gelassen hat, die Codes bei jedem Update freizugeben. Man kann annehmen, dass es Druck der Entwickler gegeben hat. Möglicherweise ist Apple sogar von einem der Software-Autoren verklagt worden. Wenn Apple fremden Code anpasst, ohne sich dabei an die Open-Source-Lizenzen zu halten, ist das ein klarer Verstoß gegen die Lizenzverträge.
 
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