Petition gegen Stimmabgabe mit Wahlgeräten (Wahlcomputer)

KayHH

Gast
Moin apfeltalker,

dem ein oder anderen von Euch ist evtl. schon aufgefallen, dass in unserem Lande immer mehr Wahlen per Wahlcomputer durchgeführt werden. IMHO ein Unding, denn von der gesetzlich vorgeschriebenen Transparenz des Wahlvorgangs kann dabei ja wohl keine Rede sein. Papierzettel vor den Augen aller zu zählen ist ein seit Jahrzehnten bewährtes Verfahren, auf einen Knopf zu drücken und dann von einer Maschine gesagt zu bekommen wer gewonnen hat ist das nicht.

Der Hersteller der Wahlcomputer, die niederländische Firma Nedap bezeichnet die Geräte als absolut sicher gegen Manipulationen. Der Geschäftsführer tönte groß, er würde gern dabei sein, wenn auf seiner Spezialmaschine Schach gespielt würde. Dieser Wunsch wurde ihm kurz darauf von der Initiative „Wij vertrouwen stemcomputers niet“ und dem CCC Berlin in einem Gemeinschaftshack erfüllt. Nedap bleibt dennoch dabei, seine Maschinen seien sicher, schuldig seien diejenigen welche die Maschinen manipulieren.

Ich bitte alle, die so wie ich gegen den Einsatz von Wahlcomputern sind die e-Petition des Deutschen Bundestages zu unterzeichen. Das geht ganz einfach, indem Ihr Euch auf der folgenden Seite eintragt: http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bundestag/view_petition.asp?PetitionID=294


Danke und Gruss KayHH
 

pepi

Cellini
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In Österreich wäre mir noch nicht bekannt, daß hier Wahlcomputer verwendet würden. Ich persönlich würde mich auch weigern mit so einem Gerät meine Stimme im wahrsten Sinne des Wortes "abzugeben".

Falls man nicht sicher ist, ob er diese Petition unterschreiben soll, möge man sich dieses Video der Princton Universität über Wahlcomputer ansehen.

Das einzige was ich an der Url von KayHH seltsam finde ist, daß der deutsche Bundestag eine Petition unter eine Britisch akademischen URL (.ac.uk) durchführen läßt. Das finde ich gar sehr seltsam.

Nichtsdestotrotz sollte man die Bürger aller Länder über diese Geräte aufklären. In anderen Ländern scheint man mit manipulierten Wahlcomputern ja bereits Erfolge realisiert zu haben...
Gruß Pepi
 

Nathea

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Ich wusste gar nicht, dass es solche e-Petitionen gibt. Daher danke, KayHH, für den Link!

Dass solche Wahlcomputer "sicher" gegen Manipulationen sein sollen, kann ich mir selbst ebenfalls beim besten Willen nicht vorstellen, zumal bei dieser Art der Stimmabgabe nicht einmal via Zweit-Auszählung eine wirkliche Kontrolle erfolgen kann. Man hat - im Wortsinne - einfach nichts mehr in der Hand.

Lieben Gruß,
Nathea
 

Skeeve

Pomme d'or
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Das einzige was ich an der Url von KayHH seltsam finde ist, daß der deutsche Bundestag eine Petition unter eine Britisch akademischen URL (.ac.uk) durchführen läßt. Das finde ich gar sehr seltsam.
Dachte ich auch zuerst. Aber schau hier:
Das System "Öffentliche Petition" des Deutschen Bundestages basiert auf einem System des Schottischen Parlaments und den dort gesammelten Erfahrungen.

Im Rahmen eines Modellversuchs werden die Internetseiten "Öffentliche Petition" vom International Teledemocracy Centre an der Napier-Universität in Edinburgh zur Verfügung gestellt.

Oder hier:
Wer betreibt den Server für die Öffentliche Petition?

Die Internetseiten Öffentliche Petition werden betreut von:
International Teledemocracy Centre an der Napier Universität, Edinburgh.
Die University in Edinburgh hat das System mit Unterstützung
der British Telecom Scotland entwickelt.
 

ipu

Apfel der Erkenntnis
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Danke für die Infomationen zur Petition.
Ich hatte vor einiger Zeit nur mit halbem Ohr (fragt mich nicht wie das geht, ich habe es vergessen) von einer Stimmabgabe mit Wahlgeräten in Deutschland gehört und dachte, mich verhört zu haben.
Vor nicht allzulanger Zeit wurden diese Wahlmaschinen bei der letzten US-Wahl scharf kritisiert. Da verwundert es doch sehr, dass sie überhaupt für einen Einsatz in der BRD in Erwägung gezogen werden / wurden. Eigentlich unfassbar.

Gruß, Ingo
 

stk

Grünapfel
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Moin,

zum Glück gibt's so was bei uns in Bayern auf'm Land nicht. Da gibt's Papier und Bleistift. Und der wird so kurz an der Wahlkabine angebunden, das man auf dem Bogen nur bis CSU damit kommt. Und bei Familien mit wahlberechtigten Kindern kriegt nur der Vater die Stimmzettel und es wird Kohlepapier dazwischen gelegt. :p

Nee, ernsthaft - die Dinger gehören wahlweise direkt in die Tonne oder so flächendeckend eingeführt, das nach einem erfolgreichen Hack ein (offensichtlich falsches) Wahlergebnis rauskommt, das man sich an DDR-Wahlen erinnert fühlt. Wahrscheinlich wird erst dann auch der letzte Blödmann kapiert haben, wie gut die Teile wirklich sind.

Gruß Stefan
 
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Freddy K.

Jakob Fischer
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Danke für die Info, hab mich eingetragen und es auch weiterverschickt.
 

guy_incognito

Oberdiecks Taubenapfel
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Sind die Wahlmaschinen nicht WIndows basierend? Nicht, dass dann beim wählen der "falschen" Partei ein Bluescreen erscheint. ;)
 

Skeeve

Pomme d'or
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Der CCC beklagt unterdessen technische Probleme bei der Online-Petition gegen Wahlmaschinen, die Anfang Oktober von einem Berliner beim zuständigen Bundestagsausschuss eingereicht worden war. Nachdem über 25.000 Unterschriften zusammengekommen sind, gab es auf der Webseite Darstellungsprobleme, die Datenbank wurde offenbar überlastet. Inzwiswchen wurde eine Ersatzpetition eingerichtet, bei der Interessierte noch bis zum 28. November für eine Abschaffung der gesetzlichen Grundlage zur Verwendung von Wahlcomputer votieren können.
Quelle...
 

KayHH

Gast
Hab's auch schon gelesen. Da fällt mir eigentlich nur eins ein.


Stümper!


Wer böse ist unterstellt Absicht. Wenn man sich das Wahlmaschinendebakel in den USA anschaut kann man eigentlich nur mit dem Kopf schütteln. Wenigstens ist gegen die OB-Wahl in Cottbus inzwischen schon mal Einspruch erhoben worden. Die Vereidigung des OB muss jetzt erst mal verschoben werden. Hat jemand die letzte Ausgabe vom CC2 gehört. Da hat sich der für Köln zuständige ja sehr positiv über Wahlcomputer geäußert. Alles ganz sicher und so. Die Geräte seien auch immer gut verschlossen und unter Aufsicht, was ja wohl mal eine glatte Lüge ist. In Cottbus standen die Geräte unbeaufsichtigt inkl. des Ausdrucks, mit dem die Echteit der Software festgestellt werden soll und der beiden Schlüssel zur Inbetriebnahme einfach mal so rum. Manipulationen war somit Tür und Tor geöffnet.



Gruss KayHH