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OS X: "Total simple" Schwachstelle in Gatekeeper ermöglicht Installation von Malware

Martin Wendel

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Bereits 2012 hat Apple unter dem Namen „Gatekeeper“ in OS X eine Sicherheitsfunktion eingeführt, welche die Ausführung von unsignierten Programmen verhindern soll. In der stärksten Sicherheitsstufe erlaubt Gatekeeper gar nur die Installation von Programmen aus dem Mac App Store. Sicherheitsforscher Patrick Wardle, der in der Vergangenheit bereits die Rootpipe-Sicherheitslücke in OS X aufdeckte, hat nun jedoch eine – wie ArsTechnica schreibt – „total simple“ Möglichkeit entdeckt, Gatekeeper zu umgehen und beliebige Malware auf dem System zu installieren.

Bereits signierte Binary-Datei

Der von Wardle aufgedeckte Hack verwendet eine Binary-Datei, der von Apple bereits vertraut wird und die daher von Gatekeeper ohne Beanstandung durchgelassen wird. Sobald die Binary-Datei diesen Check überstanden hat, kann sie schadhafte Dateien, die sich ebenfalls im selben Ordner bzw. im selben Disk-Image befinden, ausführen. Dadurch sei trotz höchster Gatekeeper-Einstellungen die Installation einer Vielzahl von bösartigen Programmen wie Passwort-Loggern, Programmen, die Audio- und Videoaufnahmen erstellen, oder Botnetz-Software möglich.

Designmangel

Es handle sich dabei nicht unbedingt um einen Fehler in der Funktion von Gatekeeper, sondern viel mehr um einen Designmangel, wie Wardle ausführt. Die alleinige Aufgabe von Gatekeeper sei es, vor der Installation einer heruntergeladenen App zu überprüfen, ob das Programm von einem bei Apple registrierten Entwickler stammt. Es sei niemals dafür gedacht gewesen, bereits von OS X vertraute Programme daran zu hindern, unbeabsichtigte oder böswillige Handlungen auszuführen.

Gatekeeper fühlt sich nicht zuständig

„Wenn eine App zulässig ist – also mit einer Developer-ID signiert oder aus dem Mac App Store heruntergeladen wurde – sagt Gatekeeper im Prinzip ‚OK, ich lass dich laufen‘ und zieht sich im wesentlichen wieder zurück“, so Wardle. „Es überwacht nicht, was das Programm unternimmt. Wenn das Programm eine Kehrtwende macht und andere Inhalte aus demselben Verzeichnis lädt oder ausführt… Gatekeeper untersucht diese Dateien nicht.“

Exploit

Für die theoretische Ausnutzung dieser Schwachstelle hat Wardle eine weithin verfügbare Binary entdeckt, der von Apple bereits vertraut wird. Diese hat den Zweck, eine separate App, die sich im selben Ordner befindet, auszuführen. Den Namen dieser beiden Programme hat Wardle auf Bitte von Apple nicht veröffentlicht, weshalb er sie als „Binary A“ und „Binary B“ bezeichnet. Für den Exploit benennt Wardle die Binary A in einen anderen Namen um – da diesem signierten Binary von Apple vertraut wird, beanstandet Gatekeeper die Installation nicht.

Umgehung von Gatekeeper

Anschließend sucht Binary A im selben Ordner nach Binary B, das gegen ein Schadprogramm ausgetauscht wurde. Binary B wird von OS X ohne Warnmeldungen ausgeführt, da Gatekeeper Binary A bereits durchgewinkt hat und sich nicht mehr zuständig fühlt. „Binary B braucht kein digitales Zertifikat um ausgeführt zu werden, also kann es installieren, was der Angreifer will“, so ArsTechnica. Sobald man eine entsprechende von Apple signierte Binary entdeckt habe, kann mit einer Handvoll Zeilen an Code die Gatekeeper-Umgehung in einen Exploit implementiert werden.

Apple arbeitet an Patch

Wardle hat Apple bereits vor mehr als 60 Tagen von der Schwachstelle informiert. Gegenüber ArsTechnica bestätigt das Unternehmen, dass an einem Patch gearbeitet wird – Zeitrahmen für eine Veröffentlichung gibt es jedoch nicht. Wardle ist sich nicht sicher, ob dieser Fix das zugrundeliegende Problem lösen oder nur den Schaden, der damit angerichtet werden kann, eindämmen wird. Auf einer IT-Sicherheitskonferenz in Prag will Wardle nähere Details zu seinen Erkenntnissen veröffentlichen.

„Wenn ich es finden kann, muss man davon ausgehen, dass auch eine Gruppe an Hackern oder fortgeschrittene Nationalstaaten ähnliche Schwachstellen gefunden haben“, so Wardle.

Via ArsTechnica

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Paganethos

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Anschließend sucht Binary A im selben Ordner nach Binary B, das gegen ein Schadprogramm ausgetauscht wurde. Binary B wird von OS X ohne Warnmeldungen ausgeführt, da Gatekeeper Binary A bereits durchgewinkt hat und sich nicht mehr zuständig fühlt. „Binary B braucht kein digitales Zertifikat um ausgeführt zu werden, also kann es installieren, was der Angreifer will“, so ArsTechnica. Sobald man eine entsprechende von Apple signierte Binary entdeckt habe, kann mit einer Handvoll Zeilen an Code die Gatekeeper-Umgehung in einen Exploit implementiert werden.
Und die Alternative sieht so aus, dass ich bei jedem Update von jedem Programm erst mal an Gatekeeper vorbei muss, wenn ich nicht alles im Appstore lade weil jedes Update erst wieder durch die Signaturprüfung? MMn wäre das auch nicht akzeptabel weil eh jeder das Fenster weg klickt.

Apple kann ja das Ausführen von Programmen auf dem Mac blocken, reicht das nicht als Schutz aus?
 
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London Pepping
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Wird nicht trotzdem ein Admin-Passwort verlangt und erst nach Eingabe prüft Gatekeeper die Signatur?
 

Greenie77

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Zum designmangel. Das wird bewusst so gewählt sein, denn anders wären wir bei Vista angelangt :cool: Canceln oder zulassen bei jeder pippiegen Kleinigkeit die das Programm macht. Selbst wenn das Programm harmlos wie Stroh ist. Es heißt ja auch "Torwächter "und nicht "Tor und Ausführungswächter". Es ist halt keine UAC wie in Windows.

Die frage vom Gatekeeper lautet: Kennst du das Programm, willst du es nutzen, sei sicher dass es ok ist. Das war's mehr wollte der gatekeeper nicht sein. Und ich wette wäre er anders hätten ihn einige komplett abgestellt. Man soll es nicht glauben, aber es gibt Massen an Top Programmen (nein ich rede jetzt nicht von illegalen) die leider anders nicht durch gatekeeper durchkommen.
 
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KALLT

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Zum designmangel. Das wird bewusst so gewählt sein, denn anders wären wir bei Vista angelangt :cool: Canceln oder zulassen bei jeder pippiegen Kleinigkeit die das Programm macht. Selbst wenn das Programm harmlos wie Stroh ist. Es heißt ja auch "Torwächter "und nicht "Tor und Ausführungswächter". Es ist halt keine UAC wie in Windows.

Die frage vom Gatekeeper lautet: Kennst du das Programm, willst du es nutzen, sei sicher dass es ok ist. Das war's mehr wollte der gatekeeper nicht sein. Und ich wette wäre er anders hätten ihn einige komplett abgestellt. Man soll es nicht glauben, aber es gibt Massen an Top Programmen (nein ich rede jetzt nicht von illegalen) die leider anders nicht durch gatekeeper durchkommen.

Das ist schon richtig. Allerdings ist es merkwürdig wenn ein Programm ein separates Programm so durchschleusen kann. Es ist eines, ein komplettes .app- oder .pkg-Bündel mit darin mehrere Binärdateien durchzulassen (das überprüft Gatekeeper dann als ein Gesamtpaket), etwas anderes jedoch wenn ein Programm ein externes Programm einfach so ausführen kann. Da würde ich tatsächlich erwarten, dass Gatekeeper hier misstrauisch bleibt. Entweder man liefert gleich ein Bündel oder man muss Gatekeeper zwei mal passieren. Was dann nämlich passiert, ist dass ein Angreifer ein legitimes Programm hijacken kann ohne das eigentliche und korrekt signierte Bündel anzufassen.
 

Greenie77

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Da bin ich bei dir. Aber ganz so ernst nimmt Apple das scheinbar eh nicht. Wir denken mal an die manipulierten iOS Apps letztens.
 

KALLT

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Da bin ich bei dir. Aber ganz so ernst nimmt Apple das scheinbar eh nicht. Wir denken mal an die manipulierten iOS Apps letztens.

Ich denke mal, Apple ist viel mehr daran interessiert, dass so viele Entwickler wie möglich sich bei Apple registrieren und ihre Programme signieren. Dann sitzt Apple im Zweifelsfall nämlich immer am längeren Hebel und können Angreifer im Grunde nur darauf hoffen, eine Schwachstelle wie diese zu finden oder eben nur die Leute zu treffen die bereitwillig Gatekeeper ausschalten oder bei nicht-signierten Programme Gatekeeper einfach umgehen. Überhaupt bringt Gatekeeper so gut wie gar nichts wenn der Schädlich erstmal auf dem System ist, aus Apples Sicht geht es dann nur um Schadensbegrenzung. Positiv für Apple ist nach wie vor, dass die Leute so viel wie möglich anfangen um nicht-signierten Programmen zu misstrauen.
 

Ozelot

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Für Beats 3 Mrd. USD ausgeben, aber für die Sicherheitsabteilung fällt vermutlich nur ein paar hunderttausend Dollar ab.
 
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Greenie77

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Manchmal habe ich in letzter Zeit eh das Gefühl dass für die Apple eigenen Tester und Programmierer auch nur hunderttausend anfallen, anders kann man z.B. das chaosmäßige immer geflickte iTunes nicht mehr erklären. Gefühlt kommt alle paar Sekunden eine neue Version aber es wird trotzdem nur noch auf der Stelle getreten was Bedienung und Fehler angeht. Genauso verhält es sich auch oft bei sicherheitsrelevanten Dingen. Man rennt hinterher statt vorweg. Heute ist man so "gut" dass man sogar schon viele hilfevideos benötigt damit man Dinge den Kunden erklärt. Dabei wäre das richtig im Design und Ausführung wohl garnicht nötig. Und abermals wären die Änderungen wohl nur simpel um das zu erreichen. Womit wir wieder beim gatekeeper sind. Kleinste Details werden offensichtlich permanent übersehen.
 
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Paganethos

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Dabei wäre das richtig im Design und Ausführung wohl garnicht nötig. Und abermals wären die Änderungen wohl nur simpel um das zu erreichen. Womit wir wieder beim gatekeeper sind. Kleinste Details werden offensichtlich permanent übersehen.
Na dann los, wenn du es kannst! Als herausragender Entwickler im Bereich IT Sicherheit dürftest du dir die Stelle und den Lohn wahrscheinlich aussuchen können.
 

MarcNRW

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iTunes ist halt nicht mehr das "kleine niedliche Programm", mit dem man lediglich Musik abspielen kann... es hat sich weiter entwickelt - und das ist auch gut so.
Komme mit iTunes super zu Recht. Und es reicht wenig Zeit aus, um sich damit zu recht zu finden. Das Problem ist nur - und darum auch die Apple Videos - da hat keiner Bock drauf... also sich mal selber für eine gewisse Zeit mit einem (neuen) Programm zu beschäftigen.
 

Sauron

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Ich empfinde iTunes als Qual. Wirklich ernsthaft damit meinen Musikbestand zu pflegen, würde ich selbst unter Androhung von Prügelstrafe nicht wollen. Es ist einfach ein unübersichtliches Monster geworden.
 

MarcNRW

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So unterschiedlich sind die Geschmäcker. Ich finde es gibt nichts einfacheres als mit iTunes seine Musik sauber und zuverlässig zu verwalten.
 
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Sauron

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Jo, das zuverlässig haben einige nach Aktivierung der iCloud Mediathek zu spüren bekommen ;)
 

MarcNRW

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Ach ja. Das gibt es immer wieder mal zu lesen - aber das liegt immer an einer falsch und unzureichend gepflegten/getaggten eigenen Mediathek.

Bei mir hatte die iCloud Mediathek auch wenige Alben zerschossen... als ich diese mir dann anschaute, war mir auch sehr schnell klar warum. Hab die wieder aus die iCloud gelöscht, vernünftig getaggt, wieder hochgeladen... Voila... ;)
 

Sauron

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Dir macht es halt nichts aus, dich zum "Sklaven" der Anwendung zu machen, mir schon. Mir ist es halt lieber, eine Software macht im Zweifelsfall nichts oder fragt nach, als auf Teufel komm raus seine Automatik rumpfuschen lässt. Ich möchte halt nicht erst Wochen an Zeit für 100% tolle Tags aufwenden, bevor ich eine Software evtl. halbwegs vernünftig verwenden kann.
 

MarcNRW

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Ne eben nicht... wenn man sich einmal durch iTunes hat versklaven lassen funzt es echt gut.
 

Ozelot

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Manchmal habe ich in letzter Zeit eh das Gefühl dass für die Apple eigenen Tester und Programmierer auch nur hunderttausend anfallen, anders kann man z.B. das chaosmäßige immer geflickte iTunes nicht mehr erklären. Gefühlt kommt alle paar Sekunden eine neue Version aber es wird trotzdem nur noch auf der Stelle getreten was Bedienung und Fehler angeht. Genauso verhält es sich auch oft bei sicherheitsrelevanten Dingen. Man rennt hinterher statt vorweg. Heute ist man so "gut" dass man sogar schon viele hilfevideos benötigt damit man Dinge den Kunden erklärt. Dabei wäre das richtig im Design und Ausführung wohl garnicht nötig. Und abermals wären die Änderungen wohl nur simpel um das zu erreichen. Womit wir wieder beim gatekeeper sind. Kleinste Details werden offensichtlich permanent übersehen.

Ich fand die alte Suche in iTunes ("Meine Musik") deutlich besser. Die neue Suche (über das rechte Fenster) ist umständlich zu bedienen, zu viele Umwege.

Früher wurden die Ergebnisse direkt vom Rest der Bibliothek gefiltert. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?
 
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MarcNRW

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Umständlich? Das ist ein halber Klick mehr... gefiltert wird immer noch.