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Organspende - wie steht ihr zu dem Thema?

duffman

Galloway Pepping
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Hallo,
ich war heute wieder ein mal (okay, zum zweiten Mal, aber immerhin) Blut spenden und habe dort auch gleich einen Test bezüglich Knochenmarkspenderdatei gemacht.
In dem Zusammenhang habe ich auch einen Organspenderausweis bekommen, den ich nun entweder ausfüllen kann, oder einfach wegwerfe.

Nun würde ich gerne eure Meinung diesbezüglich wissen.
Wer von euch hat einen solchen Ausweis?
Was spricht für / gegen einen solchen Ausweis?

Für alle, die gerne wissen wollen, was auf dem Ausweis steht:

Für den Fall, dass nach meinem Tod eine Spende von Organen/Gewebe in Frage kommt, erkläre ich:

a) Ja, ich gestatte, dass nach der ärztlichen Feststellung meines Todes meinem Körper Organe und Gewebe zur Transplantation entnommen werden.
b) Ja, ich gestatte dies, mit Ausnahme folgender Organe/Gewebe.
c) Ja, ich gestatte dies, jedoch nur für folgende Organe/Gewebe.
d) Nein, ich widerspreche einer Entnahme von Organen oder Geweben zur Transplantation.
e) Ich habe die Entscheidung übertragen auf: Max Mustermann



Ich bin gespannt auf eure Antworten.

Gruß,
duff
 

.holger

Borowitzky
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ich hab nen Ausweis, einfach weil ich ein realistisch denken der Mensch bin, wenn ich tot bin, dann brauch ich Leber & Co nicht mehr, die kann dann ruhig jemand anders haben.
 
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NickB

Carola
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Ich habe auch einen Organspendeausweis, darin steht aber, dass ich weder Organe spenden möchte, noch, dass ich welche erhalten möchte.

Der gedankliche Hintergrund ist, dass ich meiner Familie diese Entscheidung nicht auflasten möchte. Ich habe in ein paar Fällen erlebt, wie große Probleme in Familien entstanden sind, weil genau diese Diskussion über den "Verbleib" eines kürzlich Verstorbenen oder bald Versterbenden aufkam. Ich will nicht, dass ich im Falle eines ungeplanten Ablebens noch solche Probleme verursache und habe meinen (aktuellen - kann sich ja ändern) Willen in dieser Sache bekundet.

Damit es auch umgesetzt wird, habe ich eine Ausfertigung des Ausweises immer im Geldbeutel dabei und eine Ausfertigung habe ich meinem Vater überlassen.

Grüße
 

Steinchen

Finkenwerder Herbstprinz
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15.04.10
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Hi,

grundsätzlich finde ich Organspende ja gut und sollte auch durchgeführt werden - und jetzt kommt das alles zerschmetternde - aber:

Ich habe Sorge das ich für tot erklärt werde obwohl ichs faktisch noch garnicht bin nur damit man an meine Organe kommt. Irgendwie kommt dieser Gedanke immer wieder in mir hoch. Auch wenn mehrere Ärzte unabhängig den Hirntod feststellen müssen usw.

Aber wie schon geschrieben: Der Gedanke lässt einen einfach nicht los.

cu
 

duffman

Galloway Pepping
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Alles gute Argumente. Vor allem das Argument von NickB ist ein sehr interessantes, welches ich gar nicht bedacht habe.
Was Steinchen da schreibt ist doch in der Tat etwas gruselig.

Momentan tendiere ich dann eher zu NickB's Variante. Das was .holger da schreibt ist aber auch ein gutes Argument.
Gar nicht so einfach, die Entscheidung.
 

RedCloud

deaktivierter Benutzer
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ich hab nen Ausweis, einfach weil ich ein realistisch denken der Mensch bin, wenn ich tot bin, dann brauch ich Leber & Co nicht mehr, die kann dann ruhig jemand anders haben.
Genau so ist es.
Wer gesund ist sollte diese Möglichkeit zur Rettung eines anderen Menschen im Falle
des eigenen Ablebens zumindest in Erwägung ziehen.
 

Daspary

Jonagold
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Ich habe meinen Ausweis seit ich 18 bin, es gibt einfach zu wenige Spender in Deutschland.
 

Bitwalker

Schweizer Glockenapfel
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In Österreich ist das Gott sei Dank keine Frage. Wenn Du als Spender in Frage kommst und in einem entsprechendem Zustand bist, wird genommen was benötigt wird.

Und das finde ich sehr gut so!!!! Den Menschen macht mehr aus, als nur das Gewebe um das, was er wirklich ist.
 
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Macbeatnik

Golden Noble
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Grundsätzlich sollten alle verpflichtet sein Organe zu spenden und der Ausweis eben nur ausgegeben werden, wenn man dieses nicht möchte.
Ansonsten, ich diene als vollständiges Ersatzteillager nach meinem Ableben.
 

RedCloud

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Grundsätzlich sollten alle verpflichtet sein Organe zu spenden ...
Das könnte per Gesetz geregelt werden: Wer nicht ausdrücklich widerspricht ist automatisch Organspender.

Allerdings möchte ich die Möglichkeit dass die Spende an Gunther von Hagens geht ausschliessen!
 

Macbeatnik

Golden Noble
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Das könnte per Gesetz geregelt werden: Wer nicht ausdrücklich widerspricht ist automatisch Organspender.
!

Ja, so sollte es laufen, allerdings stehe ich auf dem Standpunkt, das Organspende selbstverständlich sein sollte und das Gesetz eben die Ausnahmen regeln müsste.
 

patr!ck

Finkenwerder Herbstprinz
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Bin auch Organspender. Haben das Thema im Religionsunterricht gut durchgekaut. Seit diesen Stunden ist bei mir im Unterricht jeder Organspender. Ich finde es einfach nur toll, einem Menschen eventuell helfen zu können; auch wenn ich nicht mehr unter den Lebenden bin. Jedoch habe ich Beschränkungen in Sachen Organspende. Ich habe folgende Möglichkeit angekreuzt:

c) Ja, ich gestatte dies, jedoch nur für folgende Organe/Gewebe.

Und zwar nur für innere Organe. Ich möchte einfach nicht, dass mir die Augen entnommen werden, oder sogar die Haut. Das möchte und will ich meinen Angehörigen nach meinem Ableben nicht zumuten. Allerdings in Bezug auf die inneren Organe habe ich keine Einschränkungen - so wie manche Personen, was das Herz angeht. Das Herz ist etwas Wichtiges. Nicht nur für mich, sondern auch für alle anderen Menschen; deshalb gebe ich dieses Organ auch gerne weiter.
Ich finde, dass es eine gute Idee wäre - so wie hier auch schon angesprochen wurde -, dass jeder von Geburt an, Spender ist. Per gesetzlicher Regelung. Sollte damit jemand nicht einverstanden sein -> "Nicht-Organspende-Ausweis".

Just my 3 cents ;).
 

reframing

Weißer Winterglockenapfel
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888
Hi,

grundsätzlich finde ich Organspende ja gut und sollte auch durchgeführt werden - und jetzt kommt das alles zerschmetternde - aber:

Ich habe Sorge das ich für tot erklärt werde obwohl ichs faktisch noch garnicht bin nur damit man an meine Organe kommt. Irgendwie kommt dieser Gedanke immer wieder in mir hoch. Auch wenn mehrere Ärzte unabhängig den Hirntod feststellen müssen usw.

Aber wie schon geschrieben: Der Gedanke lässt einen einfach nicht los.

cu

In Zusammenhang mit der Organtransplantation müsste man wie Steinchen angedeutet hat erwähnen, dass eine Organentnahme nur in Frage kommt, wenn der "Patient" als "hirntot" gilt. "Hirntot" ist dabei eine Definition, welche von Ärzten geschaffen wurde, um Transplantationen überhaupt erst möglich zu machen. Es ist zwar richtig, dass noch nie ein als "hirntot" diagnostizierter Patient wieder zum Leben erweckt werden konnte. Allerdings bedeutet dies auch, dass ausser dem Gehirn andere lebensnotwendige Funktionen noch intakt sein können (oder genauer, durch Maschinen für die Organentnahme intakt gehalten werden). Ein "hirntoter" Mensch kann sich deshalb noch "warm" anfühlen und über eine funktionierende Atmung (oder zumindest Sauerstoffzufuhr im Körper) und Herzschlag verfügen.

Wenn ich mir vorstelle, dass meine Angehörigen mich möglicherweise in diesem Zustand noch sehen, diesen "atmenden" und durchblutete Körper, dann bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich ihnen das Wissen aufbürden möchte, dass diesem "optisch" noch lebenden Körper gleich die Organe entnommen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Crizt

Wohlschmecker aus Vierlanden
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Ich sehe das genauso rational. Ich trag nen Kärtchen im Geldbeutel, auf welchem steht das man alles nehmen darf. Genauso würde mein Körper der Wissenschaft gespendet, wenn er zu gebrauchen ist.
Ich sehe einfach keinen Grund für des Schauspiel den Körper irgendwo vor zich Leuten aufzubahren und anschließend zu vergraben.
Der Reibach einer solchen Aktion ist rießig. Seinen Körper zu spenden hinterlässt den Angehörigen, wenigstens nicht die Frage wie man die Unsummen zahlt.
 

fritzebaeck1

Friedberger Bohnapfel
Registriert
16.08.06
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532
Für mich war das recht früh klar. Ich habe auch einen seit meinem 18. Lebensjahr. Wofür brauch ich den Krempel wenn ich abgetreten bin?. Und wenn jemand durch meine Organe weiterleben kann, hat man doch was gutes getan.

Gruß Christoph
 

hypertonic

Braeburn
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Hallo Forum,

ich kenne diese Gedanken. Ich habe lange Zeit auf einer operativen Intensivstation gearbeitet und auch viele Transplantationen miterlebt.
Das Gefühl der Angehörigen, des Personals, der Op-Crew bei Transplantationen kenne ich sehr gut.
Den Angehörigen hat es immer sehr gut getan wenn wir ihnen erklärt haben, weswegen ihr Verstorbener noch rosig aussieht, das Herz schlägt oder der Brustkorb sich hebt und senkt.
Besonders belastend für alle Beteiligten war die Aktion bei Kindern oder jungen Menschen.
Für unsere Klinik kann ich sagen, dass wir die Hirntoddiagnostik sehr genau durchführten. Wir konnten immer guten Gewissens die Transplantation durchführen und bei allen Kliniken die ich kenne wird von diesem Standard nicht abgewichen.

Ich bin auch Organspender.
 

kuzorra

Damasonrenette
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04.10.08
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491
In Österreich ist das Gott sei Dank keine Frage. Wenn Du als Spender in Frage kommst und in einem entsprechendem Zustand bist, wird genommen was benötigt wird.

Und das finde ich sehr gut so!!!! Den Menschen macht mehr aus, als nur das Gewebe um das, was er wirklich ist.

Dass finde ich wirklich gut! So wird niemand andere aus Eitelkeit sterben lassen.
Es ist ja so, dass auch von nur sehr wenigen die Organe letztendlich in Frage kommen, da ist es wichtig dass alle dabei sind.
 

reframing

Weißer Winterglockenapfel
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Ich sehe einfach keinen Grund für des Schauspiel den Körper irgendwo vor zich Leuten aufzubahren und anschließend zu vergraben.

Vielleicht um deinen Angehörigen und Freunden die Gelegenheit zu geben, von einem geliebten Menschen Abschied zu nehmen?
 

Crizt

Wohlschmecker aus Vierlanden
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Vielleicht um deinen Angehörigen und Freunden die Gelegenheit zu geben, von einem geliebten Menschen Abschied zu nehmen?

Und ein Vorgang des Oxymorons Trauerfeier soll da helfen ? Mehrere Tausend Euro dafür das eh meist Niemand da ist um sich ums Grab zu kümmern ? Jeder soll auf seine Weise Abschied nehmen und darf das auch. Ich bezweifle jedoch, das die Anzahl der Organe oder wie hübsch die Leiche geschminkt ist, oder der Preis der Trauerfeier entscheidende Faktoren sind.

Aber darum soll es hier ja nicht gehen. Ich bin positiv überrascht das viele Leute hier so rational damit um gehen und sagen sie spenden. *thumbs up*
 

duffman

Galloway Pepping
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Wird denn der "Rest" trotzdem noch beerdigt, oder landet man dann quasi in der Tonne? (Nicht falsch verstehen, das ist schon krass ausgedrückt...)