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Offizieller Offtopic-Thread

markthenerd

Cellini
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Ich fahre jetzt übrigens IMMER nur noch allein in den Baumarkt bzw. Fachhandel ...

Ein Gedanke am Rande. Der Deutsche benutzt seine Bohrmaschine, statistisch belegt, geschlagene 13 Minuten im ganzen Leben. Bis sich dieses Kleinod in den Händen eines begnadeten Löcherbohrers - Tusch! - befindet geht folgendes ab.

- In mehreren Handwerkerforen wird recherchiert.
- In ca. 2 Handwerkerforen wird ein Thread in der Kaufberatung eröffnet.
- Es wird abgewogen zwischen "Einsteigermodellen", "Geräten für den Alltag" und "High-End".
- In der Abklärungsphase nimmt der Abklärende aktiv an anderen Verkaufsberatungsthreads teil und bringt seine "Erfahrungen" irgendwie ein.
- Es werden mehrere Baumärkte bereist zwecks Angebots- und Preisvergleich.
- Auf diesen Reisen werden viele, sehr viele Gespräche über Qualität, Handhabung sowie Langzeiterfahrungen geführt.
- Nach langer, sehr langer Evaluationsphase kommt es zur Entscheidung.
- Der Kauf einer Bohrmaschine steht an. Tada!
- Für den eigentlichen Kauf wird ein Tag eingesetzt.
- Anreise zum Baumarkt mit gleichgesinnten. Dort erster "Frühschoppen".
- Anreise zum nächsten Baumarkt weil das Objekt der Begierde im ersten gerade ausverkauft.
- Dort zur Beruhigung der Nerven zweiter Frühschoppen.
- Grosser Ärger im Gestell weil Preis der Traummaschine 3 € 50 höher als dort wo ausverkauft.
- Beratungen unter den Entscheidern ob, trotzdem kaufen wenn schon da, oder warten bis im ersten Markt wieder verfügbar.
- Während dieser Beratungen kommt ein Passant hinzu der meint, man solle auf das Nachfolgemodell warten.
- Dritter Frühschoppen zur Besprechung der Lage. Die Runde wird aufgescheucht durch eine "Durchsage der Leitstelle". Bohrmaschinen des Herstellers XY (eines anderen) heute im Sonderangebot.
- Vierter Frühschoppen. Die Runde beginnt sachlich, fachlich zu beraten - was jetzt?
- Beschluss: Maschine kaufen, höheren Preis zu Hause verheimlichen.
- Abschlussschoppen.

- Nach dem ersten gebohrten Loch wird das gesamte Publikum mit der Geschichte der Entscheidungsfindung, Qualität von Einsteigermodellen, Unterschieden bei den Steckern und Kabeln, Besonderheiten von Bohrfuttern sowie der Wichtigkeit von qualitativ adäquatem Zubehör, beglückt.
- Sämtlichen Nachbarn wird das neue Stück präsentiert, unter Hinweisen wie viel besser, schneller, grösser, kleiner, schwerer, leichter oder bohriger die Neue ist, als die des jeweiligen Nachbarn.
- Dem "besten Kumpel" wird anvertraut, dass das nächste Mal eine noch bessere angeschafft werden wird. Vor allem, nie wieder mit Kabel.
 

TheTripleist

Oberdiecks Taubenapfel
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Sehr gut, leider kann ich gerade kein Karma vergeben. Ich passe scheinbar nicht in das hier beschriebene typische Handwerkerprofil und werde daher von Freunden auch regelmäßig irre angesehen, wenn ich nach dem Kauf eines solchen nicht die neuesten Testergebnisse zusammenfassen kann, um qualifiziert (!) zu begründen, warum es genau dieses Gerät geworden ist.

Aber grundsätzlich gibt es zwei extreme Käuferprofile: Sparfuchs oder Overengineering Expert. Der erste Kandidat kauft faktisch elektronische Einweggeräte und der andere immer 'das Beste', was allerdings zu 95% ungenutzt bleibt, weil diese Anforderungen gar nicht von ihm abgerufen werden können (aus Mangel an entsprechenden Projekten und Fachkenntnissen). Ich fürchte ich tendiere auch ganz klar zum Overengineer. Aber ich hasse nichts mehr als Werkzeug, das nach der ersten Nutzung schon in die Knie geht. Dann eben das 'etwas' bessere Modell. ;)
 

TheTripleist

Oberdiecks Taubenapfel
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Ganz genau. :) Jeder bekommt was er will. Aber wenn ich mir so den Anteil des Billiggeraffels im Baumarkt ansehe überwiegt ganz klar das 'Geiz ist geil' Profil. Gute Sachen bekommt man nur noch im Fachhandel (was die Gefahr zum overengineering noch deutlich erhöht).

Gut sind aber auch der Ober-Billigheimer Marke 'ich brauch kein Werkzeug'. Gerne wird dies nämlich gepaart mit der Erwartung, dass bei handwerklichem Bedarf jemand kommt, der sich dümmlicher weise Werkzeug zugelegt hat. Dieser darf dann das Werkzeug gerne ausleihen (gerne immer noch begleitet von der Aussage, er selbst bräuchte sowas nicht) oder noch besser auch gleich noch die Tätigkeit komplett übernehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:

technikelse

Jakob Lebel
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Der Deutsche benutzt seine Bohrmaschine, statistisch belegt, geschlagene 13 Minuten im ganzen Leben.
In meinem Fall eine maßlose Übertreibung. Ich habe meine high-end Metabo Profi Maschine aus der Overengineering Expert Edition in den 17 Jahren, seit ich sie besitze, insgesamt nur ca. 47 Sekunden benutzt. Um auf 13 Minuten zu kommen würde ich bei gleichem Nutzungsgrad noch ca. 282 Jahre benötigen. ;) Die Stichsäge mit Laseranschag, die auch zu meinem Profi-Maschinenpark zählt, habe ich, so glaube ich, noch nie benutzt. Einem guten Freund hab sie mal geliehen, aber der ist handwerklich noch weniger begabt als ich. Mich wundert bis heute, dass er bei der Benutzung der Stichsäge nicht ums Leben gekommen ist. :D
 

markthenerd

Cellini
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... in den 17 Jahren, seit ich sie besitze, insgesamt nur ca. 47 Sekunden benutzt.
Moment mal. 2013 minus 17 gleich ca. 1996.

47 Sekunden : 17 Jahre = fast 2,8 Sekunden / Jahr.

- Wieviel hat ein einzelnes Bohrloch gekostet?
- Wieviel muss ein angehender Bohrmaschinenbesitzer an jährlichen Folgekosten rechnen?
- Bohren rote Maschinen schönere Bohrlöcher als grüne?
 

raven

Golden Noble
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@technikelse: Das ist der Effekt: *mussichhabenundnurdasundsofort*
Ist in deiner Sammlung auch eine Oberfräse, ein Winkelschleifer und ein Kernbohrer enthalten?
 

landplage

Admin
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Aber grundsätzlich gibt es zwei extreme Käuferprofile: Sparfuchs oder Overengineering Expert. Der erste Kandidat kauft faktisch elektronische Einweggeräte und der andere immer 'das Beste', was allerdings zu 95% ungenutzt bleibt, weil diese Anforderungen gar nicht von ihm abgerufen werden können (aus Mangel an entsprechenden Projekten und Fachkenntnissen). Ich fürchte ich tendiere auch ganz klar zum Overengineer. Aber ich hasse nichts mehr als Werkzeug, das nach der ersten Nutzung schon in die Knie geht. Dann eben das 'etwas' bessere Modell. ;)
Ich oute mich ebenfalls als Overengineering Expert. Wollen wir eine Selbsthilfegruppe gründen, um uns über die Vorteile (Nachteile haben unsere Produkte ja nicht) auszutauschen? :-D
 

markthenerd

Cellini
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Lieber erst mal eine Selbsthilfegruppe bis ans Lebensende geschädigter "Einsteigermodellkäufer".

Sortiert nach:

- EinsteigerHammer
- EinsteigerZangen
- Einsteiger - wasnoch?
 

technikelse

Jakob Lebel
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Moment mal. 2013 minus 17 gleich ca. 1996.
Stimmt
- Wieviel hat ein einzelnes Bohrloch gekostet?
Nix - ich habe die Maschine anno 1996 geschenkt bekommen
- Wieviel muss ein angehender Bohrmaschinenbesitzer an jährlichen Folgekosten rechnen?
Bei meinem Nutzungsgrad? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein herkömmlicher Stromzähler den Stromverbrauch messen kann.
- Bohren rote Maschinen schönere Bohrlöcher als grüne?
Das wäre doch mal ein Thema für eine Diplomarbeit ;)
@technikelse: Das ist der Effekt: *mussichhabenundnurdasundsofort*
Ist in deiner Sammlung auch eine Oberfräse, ein Winkelschleifer und ein Kernbohrer enthalten?
Glücklicherweise nicht :D
 

TheTripleist

Oberdiecks Taubenapfel
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Ich oute mich ebenfalls als Overengineering Expert.
Großes Outing heute. Obwohl, in einem Appleforum dürfte dieser Anteil überdurchschnittlich hoch sein. Nur so eine Vermutung. ;)

Lieber erst mal eine Selbsthilfegruppe bis ans Lebensende geschädigter "Einsteigermodellkäufer".
Die können sich dann gruppendynamisch lautstark darüber aufregen, dass es heute ja keine Qualität mehr gäbe und nichts mehr hält ... :D
 

technikelse

Jakob Lebel
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@Balkenende: Gott sei Dank verstehe ich nach 14 Jahren inzwischen etwas hessisch :D
 

SilentCry

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Ha, das kann ich toppen: Habe mir (vor Jahren) in einem Anfall von Männlichkeitsdemonstrationssucht eine Werkbank gekauft und neben anderem Werkzeug eine Bandschleifmaschine. Diese Bandschleifmaschine habe ich noch nicht mal _ausgepackt_, ein Freund von mir (gelernter Tischler und folgerichtig wie so gut wie jeder _gelernte_ Handwerker nicht in seinem Beruf tätig, Handwerker und Installateure, die wirklich tätig sind in diesen Berufen sind ganz sicher umgeschulte Köche oder Minnesänger) beim Umziehen (was in Wien praktisch IMMER mit einer zwingend nötigen Renovierung einher geht) borgte sie sich aus, hat sie so stark belastet (Profi halt..) dass sie in seinem Besitz befindlich kaputt ging.

Gekauft und verschrottet OHNE sie auch nur auszupacken. Das übertreffe mal einer :)

PS: Mein Freund hätte mir die Maschine natürlich ersetzt, ich habe das damals aber abgelehnt mit den Worten "Schau, bei mir würde die Ersatzmaschine auch wieder nur verpackt verstauben" weil er sowieso kein Geld übrig hatte und mein demonstrativer Männlichkeitswahn sowieso auch schon geheilt war.
 

RedCloud

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Mein Freund hätte mir die Maschine natürlich ersetzt, ich habe das damals aber abgelehnt mit den Worten "Schau, bei mir würde die Ersatzmaschine auch wieder nur verpackt verstauben" ...
Und wenn jetzt ein anderer Freund diese Maschine benötigen würde?
Mein lieber Silent, da fehlt Dir anscheinend die Weitsicht. ;)
 

SilentCry

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Im Gegenteil, ich bin sogar sehr weitsichtig, denn ich habe eine skalierbare Methode: Dem borge ich dann einfach das Geld, sich eine zu kaufen. Da so gut wie jedes verborgte Werkzeug kaputt zurück kommt, kann er mir, nachdem er die von dem von mir geborgten Geld gekaufte Bandschleifmaschine ruiniert hat, einfach das Geld zurückgeben.
So kann ich sogar Maschinen verborgen, die ich nicht besitze! Weitsichtiger geht's nicht.
 
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RedCloud

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In diesem Sinne:
Ein Bauer geht zum örtlichen Geldverleiher um sich einen Rubel auszuleihen weil er das Geld versaufen will. Der Verleiher sagt ihm "Gut, ich leihe dir einen Rubel. Nächsten Frühling gibst du mir den einen Rubel zurück und dazu einen Rubel Zinsen. Als Sicherheit lässt du mir am besten deine Axt da!" - der Bauer ist einverstanden, lässt seine Axt da und streicht den Rubel ein. Kaum ist er aus der Tür raus, kommt der Geldverleiher hinterhergelaufen. "Weisst du, mir ist gerade eingefallen dass du nach dem Winter bestimmt ein bisschen knapp bei Kasse bist. Gib mir einen Rubel als Anzahlung!" Der Bauer ist einverstanden. Auf dem Weg in die Stadt denkt er nach: Die Axt ist weg, der Rubel ist weg, einen Rubel schulde ich ihm noch... und trotzdem geht alles seinen rechten Weg.