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Pirates of Silicon Valley - Eine wahre Geschichte

Pirates of Silicon Valley, oder auf deutsch: „Die Silicon Valley Story“, ist ein aus dem Jahre 1999 stammendes Dokudrama, unter der Regie von Martyn Burke. Der Film beschreibt die Geschichte und Entwicklung der späteren Computerkonzerne Apple und Microsoft und ihre Rivalität untereinander. Pirates of Silicon Valley basiert auf dem Buch „Fire in the Valley: Making of the Personal Computer“, von Paul Freiberger und Michael Swaine. Hauptdarsteller sind Noha Wyle als Steve Jobs, Joey Slotnick als Steve Wozniak und Anthony Michael Hall als Bill Gates.
Der Film beginnt mit einem Monolog von Steve Jobs mit dem Zuschauer. Aber wie sich ein paar Sekunden später herausstellt, ist es ein Meinungsaustausch mit dem Regisseur Ridley Scott auf dem Set des berühmten Werbespots „1984“. Die Szene geht dann über in die Jahrzehnte später stattfindende Apple Präsentation von Steve Jobs in dem ein per Video zugeschalteter Bill Gates den Einstieg bei Apple verkündigt. Das Statement von Bill Gates geht aber in Buhrufen und Missfallensäußerungen des anwesenden Publikums unter.
Dann beginnt die eigentliche Dokumentation. Sie erzählt, beginnend 1971, wie inmitten aufkeimender Studentenrevolten, Steve Jobs und Steve Wozniak ihre ersten Erfahrungen mit Elektronik und der Fazination für das eigentlich technisch Unmögliche machen. Zusammen mit John Draper alias Captain Crunch, einem der ersten Hacker, entwickeln, bauen und vertreiben sie „Blue Boxes“. Eine Blue Box ist eine technische Schaltung, mit der ein 2.600-Hertz-Ton produziert werden kann. Dieser Ton wurde von CCITT v5-kompatiblen Vermittlungsstellen (z. B. in den Vereinigten Staaten, Japan und Frankreich), benutzt, um sich untereinander Gesprächsweiterleitungen anzuzeigen. Beim sogenannten Phreaking wurden damit illegal kostenlose Telefonate erschlichen. John Draper entdeckte wie man mit Hilfe einer Spielzeugpfeife aus einer Packung Müsli genau denselben Ton erzeugen kann um dann damit kostenlos Telefonieren zu können.

Steve Wozniak erkannte das Potenial und entwickelte die damals am häufigsten benutzte „Blue Box“. Leider ergaben sich dadurch aber einige Schwierigkeiten mit der Polizei und somit entschlossen sich Steve Jobs und Steve Wozniak ein etwas weniger gefährlicheres Gerät zu entwickeln: ihren späteren Apple I. Noch zu Hause bei Muttern wurde getüftelt und geschraubt. Wozniak liebte elektronische Spielereien während Jobs eher seiner Freundin nahe und Anhänger des indischen Spiritualismus war.
Wenige Monate später schon verlegten sie ihre schon bestehende Firma vom elterlichen Haus in die Garage, um etwas ungestörter tüfteln zu können. Da beide Geld für die Entwicklung ihres ersten Computers, des Apple I, brauchten, mussten Sie ziemlich skurrile Jobs annehmen. Aber es ging weiter. Die Entwicklung nahm ihren Höhepunkt mit der erfolgreichen Präsentation des Apple I vor dem Homebrew-Computer-Club, einem zu seiner Zeit legendären Computerclub. 50 Apple I konnten als Bestellung aufgenommen werden. Zwischenzeitlich, gebeutelt durch Beziehungsprobleme und Besuch einer Therapie, abermals finanziellen Schwierigkeiten und den erfolglosen Vorsprechen bei Banken, gab es einen ersten finanziellen Lichtblick. Steve Jobs verkaufte seinen VW Bulli und Steve Wozniak trennte sich von seinem Hewlett-Packart Taschenrechner. Beide Verkäufe legten den Grundstein zum späteren Vermögen der Firma Apple. Aber der wichtigste Meilenstein war Mike Markkula., der eines Tages vor der Garage der noch kleinen Firma stand seinen finanziellen Einstieg bei Apple anbot.
Es ging aufwärts.
Aber auch Microsoft, die Firma von Bill Gates, lag, beziehungsweise „saß“ in ihren ersten Wehen. Ihr erstes „Bürogebäude“, ein heruntergekommenes Zimmer in einem Motel, in dem mit Mariuhana gehandelt wurde. Bill Gates war gerade daran, den damaligen Altair kennen zu lernen und erste Programmierversuche auf dem Rechner zu unternehmen. Der Altair war einer der ersten Heimcomputer. Er wurde 1974 von Ed Roberts und seiner Firma MITS entwickelt. Aber für den Altair fehlte noch eine Progammiersprache. Da Microsoft Basic entwickelt hatte, war es somit der ideale Rechner, dem aber wie schon geschrieben die Sprache fehlte. Durch geschickte Verhandlungen mit dem Hersteller konnte sich Microsoft als alleiniger Softwarelieferant durchsetzen.
Paul Allen, Steve Ballmer und Bill Gates tüftelten nun im Hinterzimmer ihres schäbigen Motelzimmers das Basic des Altairs zusammen. Aber auch Microsoft zog die ersten Finanzgeber an. Sehr seltsam müssen Sie sich gefühlt haben als sie in dem heruntergekommenen Firmengebäude zu ersten Verhandlungen eintrafen.
Aber für Apple lief es um einiges besser. Ihr triumphaler Auftritt auf einer Computermesse mit ihrem neu entwickelten Apple II gab neuen Auftrieb. Den Stand von MITS und ihrem Altair beachtete keiner. Selbst Bill Gates, der die Konkurrenz von Apple erkannt hatte, blitze bei Steve Jobs ab.
Es ging steil bergauf mit Apple. Die erste große Firmenzentrale wurde in Cupertino erbaut und feierlich eröffnet. Leider trübten Beziehungsprobleme, und ein ruppiges Auftreten während Bewerbungsgesprächen, Steve Jobs Bild. Steve Wozniak war aber immer noch der kreative Kopf hinter Apple, der auch für seine gute Laune und freundliches Auftreten bekannt war. Quasi der Kumpeltyp.
Microsoft gelang aber zu diesem Zeitpunkt ein wichtiger Schritt und Meilenstein in ihrer Firmengeschichte. Nach dem Wechsel der Firmenzentrale von Albuquerque, New Mexico nach Boston im Staate Washington, konnten sie sich durch eine sehr geschickte Verhandlungsweise als Lieferant des Betriebssysteme für IBM ersten PC durchsetzen. Bill Gates hatte jedoch verschwiegen, dass Microsoft noch kein Betriebsysstem besaß. Kurzerhand wurde ein passendes System, namens QDOS, dem damals nichtsahnenden Tim Paterson für mehrere 10.000 Dollar abgekauft. Durch noch geschicktere Linzenzverhandlungen und das Recht auch andere Computerhersteller beliefern zu dürfen, schuf Microsoft den Grundstein für ihr weltweit beherrschendes Betriebssystem, und Bill Gates für den Status des reichsten Menschen in der Welt.

Apple feierte zu diesem Zeitpunkt ihren neuen Präsidenten John Scully, der von dem Getränkeproduzenten Pepsi abgeworben wurde. Steve Jobs Freundin Allyn lebte in dieser Zeit in einer Hippie Kommune im Bundesstaat Oregon. Ihr erstes Kind wurde geboren. Während eines Firmenfestes zum Börsengang Apples gab es Streit zwischen Steve und seiner Freundin um den Namen der Kleinen. Jobs wollte auf gar keinen Fall einen Namen wie Ravi Shankar oder Allischa. Nach seinem Besuch der Kommune einigten sich sich schließlich auf den Namen Lisa.
Steve Wozniak war nicht glücklich um den Börsengang. Er sah es nicht ein, dass enge Wegbegleiter keine Aktien bekommen hatten. Auch der Gedanke an den Wert seines Vermögens machte ihm Sorgen.
Zu dieser Zeit waren Apple und Microsoft schon sehr große und bedeutende Firmen. Apple entwickelte gerade in ihren Laboren an einem völlig neuem Computertyp. Der Computer sollte möglichst einfach zu bedienen sein. Am Besten mit einer grafischen Benutzerschnittstelle und einer Maus. Das war zu diesem Zeitpunkt revolutionär. Der Name des Rechners war Lisa.
Es fehlt aber noch eine grafische Schnittstelle. Die Firma Xerox Parc jedoch, hatten für beide Probleme etwas passendes entwickelt. Leider trafen die Entwicklung der Maus und einer grafischen Benutzeroberfläche auf eher taube Ohren bei den führenden Computerkonzernen. Apple war da mutiger. Nach dem Besuch und geschickten Verhandlungen überließ Xerox Parc dem Team von Apple seine Entwicklungen. MacOS wurde das erste kommerziell vertriebene Betriebssystem mit grafischer Benutzeroberfläche und Mausunterstützung.
Da Lisa nicht sehr erfolgreich war, entwickelte man einen neuen Rechner mit den Namen Macintosh, mit der ersten Version Betriebssystems MacOS 1.0. Die Zeit während der Entwicklung war sehr hart. Steve Jobs war als ein sehr cholerischer Chef gefürchtet. Die Entwickler und Ingenieure mussten teilweise bis zum Umfallen arbeiten, damit alles zur Zufriedenheit Jobs erledigt war. Es kam auch zu sehr emotionalen Zusammenstößen.

Das zog natürlich das Interesse und den Neid von Microsoft auf sich. Sie hatten ja selber noch keine grafische Oberfläche. Bill Gates versuchte mit allen Mitteln einen Fuß in Apples Firmentür zu bekommen. Während eines Besuchs ließ sich der Vorstand von Microsoft einen Prototyp des Apple Macintosh vorführen. Bill Gates schlug Steve Jobs eine Zusammenarbeit vor. Sie und Apple gegen IBM. Microsoft hatte aber noch andere Pläne. Wollte er IBM und Apple gegeneinander ausspielen damit Microsoft als alleiniger Sieger da stehen kann?
Während einer Party stellte Steve Jobs den ersten fertigen Macintosh seinen begeisterten Mitarbeitern vor. Er trank auf den Computer und zur Taufe zerschlug er sein Champagnerglas. Als die Zeit der Party schon vorangeschritten war, unterhielten sich Makulla und Scully mit Steve Jobs über dessen Freundin und ihr Baby. Sie wollten von ihm einen Vaterschaftstest und verlangten, dass er seine ehemalige Freundin mit einer großzügigen Summe abfindet. Steve lehnte ab, aber besuchte Sie. Und nun sah er auch zum ersten Mal seine kleine Tochter Lisa. Und das nach sehr langer Zeit. Frostig war das Treffen zwischen ihm und seiner ehemaligen Freundin. Nach einer kurzen Unterhaltung verließ er aber auch wieder ihr Haus.

Bill Gates war außer sich. Nichts funktionierte. Windows sollte noch vor dem Winter erscheinen. Aber eine Menge Fehler verzögerten die Entwicklung und die Fertigstellung von Windows. Steve Jobs lud Bill Gates zur einer Unterredung ein, da er von den Windows Plänen Wind bekommen hatte. Wütend und außer sich empfing Jobs Bill Gates. Er warf Bill vor, sein Betriebssystem geklaut zu haben. Bill konnte ihn aber, geschickt wie er war, beschwichtigen und erklärte ihm, Windows würde absolut keine Gefahr für Apple bedeuten. Nein, beide wären doch sogar eine gemeinsame Familie.
Eine gemeinsame Präsentation zusammen mit Microsoft sollte diese Partnerschaft besiegeln. Bill Gates und Steve Ballmer waren als Gäste eingeladen. Sie standen hinter den Kulissen bereit für ihren gemeinsamen Auftritt. Aber ein Mitarbeiter hinter der Bühne war nicht sehr überzeugt von Microsofts guten Absichten. Er hielt Gates und Ballmer vor, nicht IBM wäre Apples Feind, sondern Sie, Microsoft. Er beschuldigte beide, dass Windows quasi geklaut sei.
Nach der Präsentation kam es zu einer endgültigen Aussprache. Steve warf Bill vor, Apples Betriebssystem geklaut zu haben. Microsoft hätte die Verträge gebrochen und die Familie verraten. Er sei tief enttäuscht. Bill warf ihm vor, doch auch von Xerox geklaut zu haben. Es seien doch nur lapidare Ähnlichkeiten vorhanden. Das würde doch nichts machen. Steve entgegenete Bill, dass Apples Produkte besser wären. Qualitativ besser. „Das spielt keine Rolle“ antwortete ihm Bill. „Das spielt absolut keine Rolle!“

Zu Steve Jobs dreißigsten Geburtstag war die Stimmung bei Apple auf dem Nullpunkt. Niemand wollte ihm noch ein Wort gönnen. Auf der Feier anlässlich seines Geburtstages war es dann doch John Sculley der ihn hochleben ließ.
Drei Monate später entband John Sculley Steve Jobs von seinen Aufgaben. Auch Steve Wozniak trennte sich von Apple. Er unterrichtete danach Schulkinder in Informatik und unterstützte eine Ballettgruppe.
Steve Jobs fand wieder zu seiner alten Familie zurück und schloss Frieden mit ihr. Jahre später kehrte Steve wieder zu Apple zurück.
Mein Fazit:
Ich finde den Film sehr gelungen. Auch wenn er teilweise gewissen Schwächen zeigt und zu Übertreibungen neigt. Steve Jobs wird von Noha Wyle gekonnt gespielt. Die Ähnlichkeit ist verblüffend. Steves Ausfälle während der Bewerbungsgespräche und den Druck, den er auf seine Mitarbeiter ausübt, machten mir schon Angst. Steve Wozniaks Part ist durch Joey Slotnick brillant besetzt. Wenn ich ehrlich bin, ist mir Steve Wozniak schon sympathischer. Für mich ist er eben ein echter Kumpeltyp. Jetzt kassiere ich bestimmt eine Menge Prügel. Bill Gates wird durch Anthony Michael Hall auch sehr interessant verkörpert. Steve und Bill haben schon etwas diabolisches an sich. Steve Ballmer wirkt meiner Meinung nach schon fast sympahtisch. Man kennt ihn aber anders.
„Pirates of Silicon Valley“ ist ein Film der jeder gesehen haben muss. Die Geschichte wirkt spannend und gut erzählt. Für mich eine absolute Sehempfehlung.


Revolution In The Valley. The Insanely Great Story of How the Mac Was Made

iWoz.Wie ich den Personal Computer erfand und Apple mitgründete.

iCon Steve Jobs: The Greatest Second Act in the History of Business

Steve Jobs. und die Geschichte eines außergewöhnlichen Unternehmens

Und passend zum obigen Thema die Top 5 aus dem Bereich "Apple und Gerüchteküche" hier im Forum.
Top1:
Freut euch auf den 24.10.....
Auf der Suche nach neuen Macbook Pros. Wann mögen sie kommen?
Top2:
Der Apple Store ist down.....
Diese Nervosität! ich halte es nicht mehr aus.....!
Top3:
Neue Cinemas
Die sind auch schon lange überfällig. Nur wann mögen sie kommen?
Top4:
Macbook Pro Bestellstatus
Ich habe noch keines. Aber wann kommt euer Macbook Pro?
Top5:
Der Apple Store ist Down.....!
Der Apple Store ist Down....! Schon wieder?

Wir wollen reden. Über das ATUT 2007 - und das schon zum vierten Mal.
Hiermit möchten wir euch zum 4. Apfeltalk-Themenchat am Donnerstag, den 03.05.2007, einladen.
Wir wollen dieses Mal die vom letzten Mal erarbeiteten Themen und Ideen weiterentwickeln und erweitern. Beim dritten Mal ging es ja hauptsächlich um die Idee der Workshops. Ich denke wir sollten auch einmal über die Aktivitäten die vor Ort gemacht werden könnten, reden.
Der Chat beginnt um 21.00 Uhr, das Ende ist, wie beim letzten Mal auch, offen.
Zur Teilnahme benötigt Ihr einen AIM-kompatiblen Chatclient . Als gute Alternative empfehle ich Adium. Teilnahme wie immer durch Druck auf den Chatbutton oben rechts in der Apfeltalkleiste oder eingabe von "apfeltalk" im entsprechenden Menüpunkt des IM-Programmes.
Wir freuen uns auf euch!

Das war es erst einmal für diese Woche. Wie immer könnt ihr gerne Artikel, Nachrichten, Meinungen und Ereignisse, positiv wie negativ, an mich weitergeben. Leserbriefe sind immer willkommen.
Ein gelungenes Wochenende und eine schöne Zeit wünscht euch
Gunnar
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