Ich kann ja mal erzählen, wie ich mit 15 unfreiwillig zu meinem Wochenendjob gekommen bin (mit leichten Änderungen des Beschäftigungsverhältnisses arbeite ich dort heute immer noch

)!
Mit ca. elf Jahren fing ich als kleiner Schwimmer bei uns in der örtlichen DLRG an. Mit 13 habe ich als Ausbildungshelfer (Trainergehilfe^^) das Training bei einer kleineren Gruppe mitgestaltet.
Es war bei uns im Verein üblich (heute aus rechtlichen Gründen nicht mehr), dass die Ausbildungshelfer am Wochenende einen so genannten Wachdienst im Schwimmbad leisten konnten. Voraussetzung war dafür der Resstungssschwimmschein Silber. An einem Trainingsnachmittag, ich war bereits 15, entbrannte die Diskussion, wer denn am Wochenende arbeiten könne, weil derjenige, der dran war, nicht konnte. Nur irgendwie war es so, dass keiner konnte. Ich hatte damit noch nicht angefangen zu der Zeit. Nach kurzer Zeit viel mein Name in der Runde und ich wurde überredet einzuspringen.
Der Wachdienst ist, für die Leute, die es nicht kennen, eine Freiliggendienst, der ehrenamtlich geleistet wird. Es gibt dafür aber eine Aufwandsentschädigung. Im Klartext heißt das: steuerfrei und legal Geld verdienen.
So, nachdem ich das dann also gemacht habe und am Ende des Monats feststellte, dass 36€ mehr Taschengeld nicht schlecht sind, habe ich immer regelmäßiger und mehr gearbeitet

Dies ging über zwei Jahre so. Dann, es war im März, kurz vor den Osterferien, wurde ich von den Kollegen aus dem Schwimmbad gefragt, ob ich nicht Lust hätte, in den Ferien Animation im Schwimmbad zu machen. Ich hatte also meinen ersten echten Job, zwar "nur" 400€, aber als Schüler ist das eine Menge Geld. Ich bekam in der Stunde 5,50€. So, ein Jahr später war ich 18, also volljährig, und ich wurde "befördert". Als "kleine" Animationsaushilfe durfte ich auch unterstützend in der Badeaufsicht mitarbeiten. Mit dem erreichen der Volljährigkeit, war es aber so, dass ich auch eigenverantwortlich die alleinige Aufsicht in einem Bereich übernehmen durfte. Dies war eine wesentliche Verbesserung! Denn meine Arbeit wurde angenehmer. Ich war nur noch mit der Aufsicht beschäftigt und musste nicht mehr den Hampelmann spielen um gelangweilten Kindern ein bisschen Abwechslung in die Ferien zu bringen. Auch in finanzieller Hinsicht eine Verbesserung, denn ab jetzt bekam ich 7,00€/h.
Diesen Aushilfsjob habe ich bis heute und bin sehr froh darüber! Klar, es gibt viele Risiken, denn man hat eine hohe Verantwortung! An vollen Tagen hat man schonmal 250+ Menschen zu beaufsichtigen. Die Gefahr, dass etwas passiert ist immer da, aber man lernt so auch sehr gut verantwortlich zu handeln und mit Stress umzugehen.
Auf der anderen Seite bin ich aber nicht ohne Vorbereitung dort hineingeschmissen worden, sondern hatte drei Jahre Zeit die Abläufe und das korrekte Handeln zu lernen. Alles in Allem macht es mir nach nunmehr 6,5 Jahren Arbeit im Schwimmbad immer wieder Spaß, auch wenn es montags mittags mit manchmal nur 8 Gästen sehr langweilig sein kann.