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Memory-Streit: Ravensburger und Apple finden außergerichtliche Lösung

paul.mbp

Sternapfel
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ich glaube Du solltest Dich vom Gedanken eines Geistesblitzes ala "Heureka ich habs gefunden" lösen wenn es um Patente geht. Da geht es nicht primär um einfache Ideen die man morgens unter der Dusche hat, sondern um lange, sehr lange Entwicklungs- und Forschungsarbeit
 
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karolherbst

Danziger Kant
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ja und deswegen greift das Argument noch weniger, dass jeder das einfach so nachmachen kann. Aber wenn ich mir so grob Patente ansehe, dann fallen eher wenige unter die Kategorie "sehr lange Entwicklungs- und Forschungsarbeit".
Weiterhin wäre das Thema Patente nicht so viel diskutiert, wenn man banale Patente (zb: runde Ecken, oder mittlere Positionierung eines Displays) einfach gar nicht erstellen würde. Und nein, man kann banale Patente auch nicht mit "
sehr lange Entwicklungs- und Forschungsarbeit" schönreden.

Es wäre ein Kompromiss, wenn man sagen würde: okay die banalen Patente lassen wir weg und echt teure Patente werden genehmigt. Aber um diesen Kompromiss eingehen zu können, muss es erstmal eine kontroverse Position geben, die da wäre: keine Patente ;)

Es wäre einfach viel dazugewonnen, wenn Patente mal vernünftig und nicht wie im Kindergarten erstellt werden.
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Aufpassen! Du wirfst hier Geschmacksmuster (runde Ecken...) und Patente in einen Topf. Das sind aber verschiedene Dinge.
 

benMac

Goldparmäne
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ja und deswegen greift das Argument noch weniger, dass jeder das einfach so nachmachen kann. Aber wenn ich mir so grob Patente ansehe, dann fallen eher wenige unter die Kategorie "sehr lange Entwicklungs- und Forschungsarbeit".
Weiterhin wäre das Thema Patente nicht so viel diskutiert, wenn man banale Patente (zb: runde Ecken, oder mittlere Positionierung eines Displays) einfach gar nicht erstellen würde. Und nein, man kann banale Patente auch nicht mit "
sehr lange Entwicklungs- und Forschungsarbeit" schönreden.

Es wäre ein Kompromiss, wenn man sagen würde: okay die banalen Patente lassen wir weg und echt teure Patente werden genehmigt. Aber um diesen Kompromiss eingehen zu können, muss es erstmal eine kontroverse Position geben, die da wäre: keine Patente ;)

Es wäre einfach viel dazugewonnen, wenn Patente mal vernünftig und nicht wie im Kindergarten erstellt werden.
Per Gesetz dürfen Patente nicht auf einer bloßen Entdeckung basieren. Sie müssen den Stand der Technik maßgeblich verändern und nicht "offensichtlich" sein. Leider werden in solchen Diskussionen Geschmaksmuster, Gebrauchsmuster und Patente immer in einen Topf geworfen und mit Halbwahrheiten versehen. Wenn man nur §1 des Patentgesetzes ließt wird offensichtlich, dass deine Beispiele keine Patente sind und Banalitäten ausgeschlossenen sind. http://www.gesetze-im-internet.de/patg/index.html
 

TT.Kreischwurst

Grahams Jubiläumsapfel
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Ich glaube hier wird zuviel vermischt in dieser Diskussion:

1) Ja natürlich erfindet man nicht nur für das Patent um damit Geld zu machen, sondern auch für den eigenen Erfinderdrang und das eigene Prestige (Persönlich oder als high tech Firma zu gelten)

2) Man redet in diesem Zusammenhang auch nicht vom semi-professionellen Tüftler in seiner Gartenlaube, sondern von ganzen Entwicklungsabteilungen und ja meistens in mittel bis großen Unternehmen. Denn wenn man professionell tüfteln will, dann muss man das den ganzen Tag tun aber trotzdem was zum essen aufm Tisch haben. D.h. man muss dann von dem leben was man den ganzen Tag tut, was wiederum wesentlich einfach wird wenn man dafür bezahlt wird.

3) Das bringt einen zu Patenten (und nein nicht Geschmacksmuster oder Markenschutz im weiteren Sinne). Diese gewährleisten dass man eine Möglichkeit hat die Investition in Zeit und Geld für die neue Technik wieder einholen kann - und nach Möglichkeit darüber hinaus auch Profit damit macht (um weiterhin Leute forschen lassen zu können)

4) Dieser Vorteil ist dringend benötigt, denn es ist wesentlich einfach ein Technologie per reverse engineering zu meistern als sie selbst komplett zu entwickeln. Selbst wenn man den Zeitvorteil hat bis ein Konkurrent das vollbracht hat, das deckt dann normalerweise nicht den Aufwand.

5) Aber Patente sind in diesem Sinne auch gar kein Problem. Je nachdem über was für ein Patent wir sprechen - ob Quantensprung-Technologie oder eine relativ kleine Verbesserung - kommt es oft genug vor dass Patente lizensiert werden. Sprich der Markt gleicht es aus. Wenn ich ein Patent anmelde und verstehe dass ich selbst vielleicht nicht richtig vermarkten kann, dann werde ich es zu Verfügung stellen, aber nur gegen Bares damit ich meine (Forschungs-)Kosten wieder drinnen habe. Siehe z.B. MP3. Da zahlt heute auch jeder an das Frauenhofer Institut (ich hoffe das ich das richtig in Erinnerung habe).

6) Ich glaube dieses System ist für kleinere Unternehmen noch wichtiger als für große! Man stelle sich die zahlreichen deutschen Mittelstandsfirmen die (oft) in einem Nischenmarkt Weltmarktführer sind (oder führend mit anderen) ohne Patente vor. Da würde der Mittelstand verschwinden weil größere Firmen für kleinen Preis auf jede neue Technologie bauen könnten. Diesen Gedanken kann man weiterspinnen.

In diesem Sinne finde ich dass man sich fragen sollte was ohne Patente wäre bevor man selbige verteufelt. Und man muss da wirklich breit denken und sich von Apple vs. Samsung-Streiterein lösen. So das sind meine zwei cent zum Thema
 
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2cahllie

Thurgauer Weinapfel
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wenn es keine patente mehr gibt ist unsere schöne Welt, wie wir sie kennen bald am ende..
im den wirtschaftswachstum zu garantieren und somit auch alle menschen ( oder fast alle ) zu beschäftigen ( mit Arbeit ) sind patente von größter Wichtigkeit..
sollten diese von heute auf morgen abgeschafft werden sind plötzlich alle auf dem selben technologischen Standard.. klingt ja erstmal fair.. nur wer profitiert davon??? Billiglohnländer..
damit würde die Produktion nicht einfach nur wie es heute üblich ins Ausland wandern.. sodern unsere einheimischen unternehmen würden pleite gehen und in Billiglohnländern würden neue unternehmen, die unsere nicht mehr durch patente geschützten Produkte produzieren, wie Pilze aus dem Boden schiessen.
von daher ich würd auch alles genau wie apple mit einem patent versehen .. auch wenns einem noch so unnötig vorkommt..
 

karolherbst

Danziger Kant
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Wer sagt, dass Wirtschaftswachstum wichtig für die Menschheit sei?
 

Usernaim

Elstar
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wenn ich mir so die verpackung des "memory" anschaue, frage ich mich, ob nicht das Wort "classic" auch geschützt sein sollte ( so wie "ipod classic" )... AUF ZUM GERICHT!!!

Lol
Dumpfbacke, wenn hier jemand klagen dürfte wäre das wieder Ravensburger, denn Ich glaube dass Memory um einiges älter ist als der iPod classic, sogar als Apple xD
 

fraed

Fießers Erstling
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Wer sagt, dass Wirtschaftswachstum wichtig für die Menschheit sei?
Entweder das ist ein Scherz, oder du hast die übrig gebliebenen Wahlplakate der Linken aufgefuttert. "Keine Rendite den Unternehmen aber Wohlstand für Alle!" - oder wie der Hesse sagt: "Brot für die Welt aber die Worschd bleibt hier!"

Ich empfehle dir das Buch "Mikroökonomie" von Pyndick / Rubinfeld. Die Wichtigkeit von F&E, sowie Auswirkungen von Preisober- oder Lohnuntergrenzen sind unter anderem auch Bestandteil dieses großartigen Buches.

Und so gilt am Ende des Tages: Verteidigung der eigenen Meinung ist gerne gesehen. Debatten um Notwendigkeiten einer gesellschaftlichen Entwicklung sind dann jedoch denen vorbehalten, die wissen, worüber sie reden.
 

karolherbst

Danziger Kant
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naja, wenn man sich diese Frage nicht selbst stellt... Das geht mehr so in Richtung in Frage stellen des ganzen Systems.

So mal ganz im ernst: Was bringt es der Menschheit, wenn wir uns täglich unser neustes iPhone kaufen können oder was passiert in der Zukunft, wenn wir nicht mehr die Ressourcen haben, dass JEDER sein iPhone haben kann. Also was bringt es der Menschheit (nicht mir oder dir oder wir hier im kleinem Kreis), wenn wir so nach unendlicher Wirtschaft aus sind.

Das man sich sowas nicht selbst fragt, ist für mich ein klares Zeichen davon, dass man seine eigene Gewohnheiten nicht in Frage stellen möchte oder seine Anschauung der Welt.

Das ganze wäre nicht so schlimm, wenn jeder etwas haben würde von der ganzen Sache und wenn jeder Zugang zur hohen Technologie hätte. Aber nein, wir haben ein Problem: Die Welt ist begrenzt.
 

fraed

Fießers Erstling
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Das ganze wäre nicht so schlimm, wenn jeder etwas haben würde von der ganzen Sache und wenn jeder Zugang zur hohen Technologie hätte. Aber nein, wir haben ein Problem: Die Welt ist begrenzt.

Das Problem ist: Stagniert die Wirtschaft oder ist ihre Entwicklung sogar rückläufig (und verlieren Patente ihre positive Wirkung auf die Innovationskraft), wird kein einziges Unternehmen einen Anreiz haben, auch nur noch einen Cent in Forschung & Entwicklung zu investieren. Im Gegenteil: Mit vorhandenen, nicht mehr weiter entwickelten Produkten werden nur noch die maximalen Zahlungsbereitschaften der Konsumenten abgeschöpft. Und weil jeder noch etwas davon haben möchte, gibt es irgendwann vermutlich noch eine "Smartphone-Steuer" durch den Staat. Dass sich dadurch kein gleichgewichtiger Preis mehr ergeben kann (Im Modell Angebot & Nachfrage resultiert das in einer Verschiebung der Angebotskurve) sowohl Konsumenten- als auch Produzentenrente (-gewinn) abnehmen und sich ein Wohlfahrtsverlust einstellt, muss ich keinem erzählen. Wohlfahrtsverlust ist schlecht, da sind wir uns einig.

Ressourcen zu schonen heißt in unserer Gesellschaft nun nicht mehr, Schritte zurück zu gehen. Du wirst deinen Mac auch nicht mehr gegen einen Rechenschieber, Pager oder einen Sitzplatz im Internetcafe austauschen wollen. So geht es uns doch allen, irgendwie. Ressourcen zu schonen heißt in unserer "moderen Welt", Technologien zu erfinden, die es uns ermöglichen, auf andere Energie- und Rohstoffquellen auszuweichen. Dafür braucht es Know-How. Und Geld. Vor allem aber: Mutige Menschen. Oder eher: Mutige Menschen, die Menschen mit Geld kennen. Einfach Menschen, die bereit sind, zu investieren. Wenn diese Menschen aber Millionen in ihre Ideen, Konzepte - und vielleicht auch Träume und Wagnisse - investieren, müssen diese Ideen durch Patente geschützt werden! Und das sage ich jetzt abseits von ökonomischen Modellen, denn: Arbeit muss sich lohnen. "I'm not out there sweating for three hours every day just to find out what it feels like to sweat." (Michael Jordan)

Der Zugang zu Technologien - und ich weiß, dass du hierbei gewiss auch einige bestimmte Länder ansprichst - wird aus meiner Sicht vor allem aber auch durch die Politik versperrt. In Ländern ohne eine Demokratie entstehen keine Zahlungsbereitschaften. Ohne Zahlungsbereitschaften können keine Märkte entstehen. Wenn keine Märkte entstehen, kann sich die Wirtschaft in diesem Land nicht entwickeln. Den Menschen geht es schlecht. Außer den paar wenigen, denen es gut geht - Die, die an den richtigen Schrauben drehen.

Was für ein Dilemma.
 
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chicolata

Macoun
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merkst du nicht selbst, dass du da etwas verwechselst oder nicht beachtest? Du willst mir also wirklich sagen, das jemand, nur weil er weiß, wie man etwas macht, dass er in 2 Wochen!!! etwas gleichwertiges herstellen kann, wo der Erfinder 5 Jahre brauchte? Also in 2 Wochen eine Marketingkampagne aufziehen, neues Produkt entwickeln mit Design und Funktionalitäten etc... (weil Paten ist eine Idee kein Produkt), darf ja nicht das gleiche sein und muss etwas haben was das "abgeguckte" nicht hat, Produkt herstellen, Produkt verschiffen und verkaufen.

Mir ist das voll Wumpe wer eine Idee umsetzt, sollen die sich mal einigen. Mich als Konsument und Verbraucher interessiert nicht WER die Idee hatte, sondern WER die Idee am besten umsetzt und zu vertretbaren Verhältnissen. Eine Produktionssperre ala Patent brauche ich nicht. und wie das Apple handhabt erst 100mal nicht.

Und ich möchte zusätzlich noch wissen wie oft ein Patent wirklich für den ersten! Erfinder eingetragen wurde. Das mit Patenten abgezogen wird, hat schon lange nichts mehr mit Wissenschaftlichkeit oder der Sache des Erfindens zu tun. Es geht nur ums reine Geld verdienen und die Bremsung des Wettbewerbes und des Fortschritts.


Im Gegensatz zum Patent steht aber nochmal das Markenrecht und das Markenrecht hat tatsächlich eine hohe Relevanz. Eine Marke ist zur Identifikation eines Produktes da (ist das wirklich von dem Hersteller, oder luschert da jemand? Verwechsel ich das grade mit Hersteller B oder ist das von D? Könnte aber auch A oder G sein!) Wenn ich sichergehen kann, von wem das Produkt grade ist, dann ist für mich als Konsument schon viel getan. Mit dem Markenrecht schützt man sich auch lediglich einen Namen und meist auch ein Logo, Bild, vlt auch Musik zu der Marke.

Mit einem Diebstahl einer Identifikation lässt sich auch viel mehr Schabernack anstellen als mit dem "Diebstahl" einer Idee, wobei hier natürlich hinterfragt werden kann, inwiefern Gedanken, Ideen oder generell Immaterielles überhaupt geklaut werden kann. Wenn ich Ideen klauen könnte, könnte ich auch Gefühle oder Wörter klauen.


Wow, Nationalitäten spielen hier erstmal keine Rolle


xD ja sicher. Wie wäre es einfach mal mir einer anderen Methodik zum Erstellen von gelber Farbe?

HUMBUG. Mir scheints, dass du nicht richtig/halbherzig gelesen hast... Und ja, die jungs in Taiwan sind ganz schnell im Kopieren. Die Planung frisst keine Millionen, wie die Entwicklung neuer Innovationen...

Du schreibst: "Eine Produktionssperre ala Patent brauche ich nicht. und wie das Apple handhabt erst 100mal nicht."

Was hast du erfunden, womit du millionen verdinen kannst? Und merkst, dass dein Nachbar deine Entwicklung klaut und seine Ideen noch mit reinpackt. Und weil er deine Entwicklung klaut, hatte er auch noch die Zeit sich seine eigenen Gedanken zu machen. Bravo... So funktioniert also deine Vorstellung von gesunder Konkurrenz...

Herr, lass...
 

karolherbst

Danziger Kant
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jo, find ich gut, wenn ich zu schlecht bin, meine Idee so umzusetzen, dass ich "Marktführer" bleibe, dann ist dass dann so. Dann wird mein Herr Nachbar ein besseres Produkt entwickeln und der Nutzen generell ist höher. Aber wie du grade sagtest: "hatte er auch noch die Zeit sich seine eigenen Gedanken". Also entwickelt er Neues, im Gegensatz zu dem was alle andere hier sagen ("keine neuen Entwicklungen", etc...)

Auch mangelt es hier etwas an dem Akzeptieren anderer Wertevorstellungen. Ich fände das beispielsweise überhaupt nicht schlimm. Da ich den allgemeinen Nutzen höher bewerte als den alleinigen Nutzen mir gegenüber (der Nahe 0 ist, weil mir als Mensch bringt viel Geld erstmal nicht viel, jedoch eine Idee oder Entwicklung der Menschheit einiges mehr)
 

clr1

Gloster
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03.12.10
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63
Danke

Ich glaube hier wird zuviel vermischt in dieser Diskussion:

1) Ja natürlich erfindet man nicht nur für das Patent um damit Geld zu machen, sondern auch für den eigenen Erfinderdrang und das eigene Prestige (Persönlich oder als high tech Firma zu gelten)

2) Man redet in diesem Zusammenhang auch nicht vom semi-professionellen Tüftler in seiner Gartenlaube, sondern von ganzen Entwicklungsabteilungen und ja meistens in mittel bis großen Unternehmen. Denn wenn man professionell tüfteln will, dann muss man das den ganzen Tag tun aber trotzdem was zum essen aufm Tisch haben. D.h. man muss dann von dem leben was man den ganzen Tag tut, was wiederum wesentlich einfach wird wenn man dafür bezahlt wird.

3) Das bringt einen zu Patenten (und nein nicht Geschmacksmuster oder Markenschutz im weiteren Sinne). Diese gewährleisten dass man eine Möglichkeit hat die Investition in Zeit und Geld für die neue Technik wieder einholen kann - und nach Möglichkeit darüber hinaus auch Profit damit macht (um weiterhin Leute forschen lassen zu können)

4) Dieser Vorteil ist dringend benötigt, denn es ist wesentlich einfach ein Technologie per reverse engineering zu meistern als sie selbst komplett zu entwickeln. Selbst wenn man den Zeitvorteil hat bis ein Konkurrent das vollbracht hat, das deckt dann normalerweise nicht den Aufwand.

5) Aber Patente sind in diesem Sinne auch gar kein Problem. Je nachdem über was für ein Patent wir sprechen - ob Quantensprung-Technologie oder eine relativ kleine Verbesserung - kommt es oft genug vor dass Patente lizensiert werden. Sprich der Markt gleicht es aus. Wenn ich ein Patent anmelde und verstehe dass ich selbst vielleicht nicht richtig vermarkten kann, dann werde ich es zu Verfügung stellen, aber nur gegen Bares damit ich meine (Forschungs-)Kosten wieder drinnen habe. Siehe z.B. MP3. Da zahlt heute auch jeder an das Frauenhofer Institut (ich hoffe das ich das richtig in Erinnerung habe).

6) Ich glaube dieses System ist für kleinere Unternehmen noch wichtiger als für große! Man stelle sich die zahlreichen deutschen Mittelstandsfirmen die (oft) in einem Nischenmarkt Weltmarktführer sind (oder führend mit anderen) ohne Patente vor. Da würde der Mittelstand verschwinden weil größere Firmen für kleinen Preis auf jede neue Technologie bauen könnten. Diesen Gedanken kann man weiterspinnen.

In diesem Sinne finde ich dass man sich fragen sollte was ohne Patente wäre bevor man selbige verteufelt. Und man muss da wirklich breit denken und sich von Apple vs. Samsung-Streiterein lösen. So das sind meine zwei cent zum Thema

Dank für diesen intelligenten Beitrag. Ich sehe das genauso.
 

canislupus6633

Alkmene
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11.11.09
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35
Der Marken-Schutz wurde meines Wissens eingeführt, weil ein Herr Karl Drais ein Laufrad erfunden und in großer Stückzahl gebaut hatte. Andere kopierten bzw. wandelten seine Erfindung ab und brachten diese auf den Markt. (hier würde das Patentrecht greifen)
Da aber die Laufräder der anderen teilweise von so schlechter Qualität waren, das Menschen zu Schaden kamen, verschlechterten sich auch seine Verkaufszahlen.
Er brachte ein Marken-Zeichen am Lenkkopf an, welches zu erkennen gab, das es sich um ein originales Drais-Laufrad handelt und lies das Markenzeichen schützen. (Markenrecht)

Bis hier hin kann man dem Sinn noch folgen.

Nur das Gehabe von Apple mit den Geschmacksmuster, das ist imo unter aller Sau.

Ein Designer entwickelt eine Form, Apple kauft das Recht an dem Design und lässt es in der Schublade verschwinden, bis jemand anderes die Form wieder entwickelt und sie für ein Konkurrenz-Produkt für Apple verwendet.
Dann werden bei Apple die Schubladen durchsucht und geschaut wie der Konkurrenz der Verkauf ihres Produktes erschwert bzw. verboten werden kann.

Wie war das mit der Fa. Koziol und deren Ei-Pott!? Hier wurde der i-Pod parodiert und erst die von Apple initiierten Streitigkeiten haben aus nem popeligem Eierbecher ein Kult-Objekt gemacht.

Ich bringe ein Eier-Becher für Straußen-Eier auf den Markt und nenn den dann Eier-Pott.
Da werden die Herren Anwälte von Apple auch bei mir klingeln ... oops, die können ja gar nicht, ich hab ja keine Klingel ... Dann müssen sie sich auf die Damen und Herren der Zustelldienste verlassen.

Pott = Becher, Schüssel, Topf

Für Apple wird das irgendwann noch ein gewaltiger Bumerang werden.

Ein kleines Beispiel, das gerufene Geister sich gegen einen selbst stellen können ist der schöne kleine Hinweis: Made in Schlagmichtotland

Das ist damals auf englischem Mist gewachsen um die eigene Industrie zu stützen, dummerweise waren Produkte "Made in England" nicht so gut wie Produkte "Made in Germany" ... muss ich noch mehr dazu sagen ;)
 

benMac

Goldparmäne
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563
(…) Ein Designer entwickelt eine Form, Apple kauft das Recht an dem Design und lässt es in der Schublade verschwinden, bis jemand anderes die Form wieder entwickelt und sie für ein Konkurrenz-Produkt für Apple verwendet.
Dann werden bei Apple die Schubladen durchsucht und geschaut wie der Konkurrenz der Verkauf ihres Produktes erschwert bzw. verboten werden kann. (…)
Erstens steht es jedem frei zu überprüfen, ob es ein Geschmacksmuster bereits gibt. Also sollte jeder Hersteller sich überlegen, ob er so fahrlässig ist und nicht eine genau Markt- und Patentanalyse betreibt.
In einigen Fällen werden sicherlich Nichtigkeiten geschützt, die nicht in der Intention des Marken-, Patent- und Gebrauchsmusterschutzes entsprechen ist klar. Dennoch wäre ein grundsätzliche Abschaffung wie sie teilweise populistisch gefordert wird absoluter quatsch.