• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Was gibt es Schöneres als den Mai draußen in der Natur mit allen Sinnen zu genießen? Lasst uns teilhaben an Euren Erlebnissen und macht mit beim Thema des Monats Da blüht uns was! ---> Klick

Mehr Kleber, mehr Einweg: iMac 21,5", Magic Trackpad 2, Magic Keyboard & Magic Mouse 2 im Teardown

Philipp Schwinn

Herrenhut
Registriert
28.10.12
Beiträge
2.300
In der vergangenen Woche hat Apple neben neuen iMac-Modellen auch sämtliche Eingabegeräte einem Update unterzogen. iFixit hat sich sowohl den 21,5 Zoll iMac in der Grundausstattung als auch Magic Trackpad 2, Magic Mouse 2 sowie das Magic Keyboard näher angeschaut und die Geräte zerlegt.

Teardown iMac 21,5 Zoll

Das Prozedere bei den neuen iMac-Modellen ist bereits seit dem Update des Designs von 2012 bekannt. Die Komponenten liegen hinter der Display-Einheit aus Panel und Glasscheibe, die zudem den Zugangspunkt zu den Bauteilen darstellt. Wie beim Vorgängermodell ist der Bildschirm mit dem Gehäuse verklebt, außerdem sind Frontglas und Panel untrennbar verbunden. Um den iMac zu öffnen, hilft also nur ein Cutter. Der Klebstoff muss zum Zusammenbau erneuert werden.

Hat man das Panel, das in der Full-HD-Ausführung erneut von LG kommt, abgenommen, offenbart sich ein zum Vorgänger unverändertes Gesamtbild. Bei der Festplatte handelt es sich um eine Notebook-Festplatte im 2,5 Zoll Format. Wie bereits bekannt, sind Arbeitsspeicher und Prozessor fest auf die Hauptplatine gelötet und können nicht gewechselt werden. Die von Broadcom stammende WLAN- und Bluetooth-Karte ist hingegen gesteckt und leicht zu tauschen. Hat man einen iMac ohne Fusion Drive, besteht keine Möglichkeit den Flash-Speicher nachträglich einzubauen – die Lötstellen für den Steckplatz auf der Platine sind nicht besetzt. Aufgrund der gewöhnlichen SATA-Festplatte und dem proprietären Flash-Anschluss dürfte der Austausch der Festplatte gegen eine normale SSD im Fall der Fälle sowieso die bessere Lösung sein.

Insgesamt vergibt iFixit nur einen von 10 möglichen Punkten und damit nochmals einen weniger, als beim direkten Vorgänger. Gründe dafür sind das verklebte Gehäuse und die fest verlöteten Komponenten. Im Falle eines Defekts kommt man beim kleinen iMac also kaum um den meist teuren Besuch bei einer Reparatur-Werkstatt herum.

Teardown der neuen Eingabegeräte

Nicht nur dem neuen iMac wurde mit dem Schraubenzieher zu Leibe gerückt, sondern auch den erneuerten Eingabegeräten. Diese verfügen nun allesamt über einen fest verbauten Akku und einen Lightning-Anschluss, um die Batterie wieder aufzuladen. Während Maus und Tastatur einen Mac mit Bluetooth verlangen, benötigt das Trackpad zwingend einen Mac, der über Bluetooth in Version 4.0 verfügt. Interessanterweise ist aber in allen drei Geräten ein Broadcom-Chip verbaut, der eigentlich nur Bluetooth 3.0 beherrscht.



Beim Trackpad zeigt sich ein ähnlicher Aufbau wie bei den Force Touch Trackpads aus den MacBooks. Vier Kupferspulen erzeugen als Elektromagneten Vibrationen als simulierten Klick. Der Akku fasst 2.024 mAh und liegt damit zwischen der Kapazität der neuen iPhones (1.715 mAh und 2.750 mAh). Das Gehäuse ist außerdem verklebt und nicht einfach zu öffnen.

Ebenso das Magic Keyboard. Die gesamte Unterseite ist fest verklebt und lässt sich nur mit Wärme und Hebeln vorsichtig öffnen. Die Batterie hat eine Kapazität von nur 793 mAh. Warum Apple keine größere Batterie trotz vorhandenem Platz verbaut hat, weiß nur das Unternehmen selbst. Bei den Tasten kommt nicht der Butterfly-Mechanismus des MacBook mit 12 Zoll Retina-Display zum Einsatz.



Die Magic Mouse 2 ist äußerlich nicht von ihrem Vorgänger zu unterscheiden. Erst der Blick auf die Unterseite verrät, um welches Modell es sich handelt. Erneut setzt Apple auf viel Klebstoff, um das Gerät zusammenzuhalten – iFixit setzt erneut Wärme und Plastikplättchen ein. Der knapp 2.000 mAh fassende Akku nimmt den größten Platz des Raumes ein. An diesen ist der Lightning-Anschluss festgelötet.



Insgesamt vergibt iFixit 2 bzw. 3 von 10 möglichen Punkten für die Reparierbarkeit. Bei allen drei Geräten bemängelt wird der massive Einsatz von Klebstoff und das hohe Risiko, ein Gerät bei der Reparatur zu beschädigen. Trackpad und Tastatur wird immerhin noch zu Gute gehalten, dass Lightning-Port und Batterie nicht fest miteinander verbunden sind, was den Austausch einer der beiden Komponenten deutlich vereinfacht.

Mehr Kleber, mehr Einweg

Beim 21,5“ iMac setzt Apple im Vergleich zum vorherigen Modell nochmals auf weniger wechselbare Bauteile. Während der Prozessor auch zuvor schon verlötet war, ließ sich der Arbeitsspeicher noch tauschen – auch wenn das Gerät komplett zerlegt werden musste, um an die Speicherbänke zu gelangen. Letztlich bleibt nur noch die SATA-Festplatte als Standardkomponente, bei der kein speziell von Apple stammendes Teil verbaut werden muss. Wer seinen 21,5“ iMac also außerhalb der Garantie reparieren muss, muss in vielen Fällen einen Neukauf als lohnendere Alternative zumindest in Betracht ziehen.

Auch bei der neuen Generation von Eingabegeräten hat Apple dem Nutzer den Handlungsspielraum nahezu komplett genommen. Wieder aufladbare Akkus sind zwar komfortabler als selbst zu wechselnde Akkus, sollte die Kapazität mit der Zeit allerdings sinken, muss man auch hier zwischen den Kosten für den Service und einem Neukauf abwägen.

Insgesamt führt Apple seinen Weg weiter fort und setzt auf kompaktere Geräte auf Kosten der Reparierbarkeit. Dass es in manchen Fällen nur auf Kosten von letzterem geht zeigt der hier zerlegte iMac und nicht zuletzt der Mac mini, der ohne Anpassungen am Gehäuse mit fest verlötetem Arbeitsspeicher daherkommt. Die Option, diesen nach dem Kauf aufzurüsten, bleibt also nur noch beim 27 Zoll iMac und beim Mac Pro. Wir dürfen also gespannt sein, wie lange dies so bleibt.

zurück zum Magazin...
 

uwe9

Gewürzluiken
Registriert
27.06.05
Beiträge
5.703
... sehr bedenkliche Entwicklung :(
 

marcozingel

deaktivierter Benutzer
Registriert
07.12.05
Beiträge
9.960
Entwicklung in die falsche Richtung.

Der Kunde wird bezüglich "Eigenaufrüstbarkeit" bevormundet und durch die "technischen Einsparung" von Schnittstellen und Ausstattung (verlöteter RAM/fehlende PCIe) getäuscht und zu einer teureren Lösung gezwungen.

Mehr (Claus) Kleber möchte ich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

walnussbaer

Wagnerapfel
Registriert
04.05.09
Beiträge
1.560
Solange die Haltbarkeit der Geräte mit steigender Verklebepraxis auch steigt, sehe ich da kein Problem. Ansonsten ist es natürlich sehr bitter, aber aus Apples Sicht, die scheinbar fast nur noch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt, auch völlig logisch: Eine Klebefläche zu erstellen und die Teile anschließend zu montieren ist in entsprechender Marge signifikant billiger, als einen Gewindepunkt in eine Spritzgussform zu integrieren. Da müssen immer die Gewinde (nach)geschnitten werden und die Montage dauert erheblich länger. Wenn man die Kostenersparnis dann noch mit höheren EVPs kombiniert, dann wird die Nase immer goldener :D
 

cashYOU

Strauwalds neue Goldparmäne
Registriert
06.11.12
Beiträge
640
Leider schon seit Jahren so.. Würde lieber mehr zahlen um im Ausgleich aufrüsten/reparieren zu können
 
  • Like
Reaktionen: Waldbär

Schupunkt

Doppelter Melonenapfel
Registriert
13.12.14
Beiträge
3.362
Zumindest bei den Eingabegeräten sollte man nicht die Frage vergessen, wie oft oder auch, wer hat je eine defekte Maus, Tastatur oder Trackpad repariert?
Beim Mac mini fand ich den völlig überflüssigen schritt den Arbeitsspeicher fest einzubauen dagegen immer schon falsch und nicht zu rechtfertigen.
Bei den iMacs konnte man es ja wenigstens noch mit der kompakten Bauform rechtfertigen, was ich allerdings auch schon fragwürdig fand...
 

uwe9

Gewürzluiken
Registriert
27.06.05
Beiträge
5.703
Da kann ich ja wirklich froh sein, dass mein iMac nicht verklebt ist, da voriges Jahr die GraKa bei mir defekt war.

Die neuen iMacs mit "Premiumaufschlag" kann man dann entsorgen. Bravo Apple!
 

BigJ1972

Seidenapfel
Registriert
13.04.13
Beiträge
1.341
Mich wunderts eigentlich eher, dass man bis ins Jahr 2012 an den Macs noch selber rumschrauben konnte. In andern Sparten der Elektronik Seien es TV`s, Radios, Staubsauger, Kaffeemaschinen oder Küchengeräte geht ja der Trend schon lange zum Wegwerfprodukt. Und selber reparieren geht ja kaum mehr, da ebenfalls alles verlötet und verklebt ist. Schade eigentlich. Aber irgendwie muss man ja das Wirtschaftswachstum jedes Jahr ins Plus zwingen. Das System ist zum Scheitern verurteilt.... früher oder später.
 

uwe9

Gewürzluiken
Registriert
27.06.05
Beiträge
5.703
... um solche Sachen sollte sich imho mal die EU kümmern, und nicht um so einen Unsinn wie die Leistungsbegrenzung bei Staubsaugern *augnroll*
 
Zuletzt bearbeitet:

Ozelot

deaktivierter Benutzer
Registriert
02.09.09
Beiträge
5.744
Arbeitsspeicher (RAM) geht in der Regel nicht kaputt. Die Festplatte oder die SSD kann kaputt gehen, die sind aber nach wie vor austauschbar. Ist eigentlich ein Fall bekannt, wo bei einem Macbook sich die SSD (RAM) schon mal verabschiedet hat?
 

johnnybpunkt

Strauwalds neue Goldparmäne
Registriert
08.12.12
Beiträge
641
Lächerliche Entwicklung! Ich hoffe, eine monströse Reihe von Serienfehlern innerhalb der Garantiezeit der Geräte wird Apple zum Umdenken bewegen! Derzeit würde ich mir keinen Mac mehr kaufen (und ich bin schon am Überlegen, wie ich Omnioutliner ersetzen soll)...
 

ChavezDing

Champagner Reinette
Registriert
25.03.11
Beiträge
2.634
Warum können die Input Devices nur BT 3.0, es wird aber 4.0 am Gegengerät verlangt?

Nicht, dass BT 4.0 weniger Strom verbrauchen würde...
 

Schupunkt

Doppelter Melonenapfel
Registriert
13.12.14
Beiträge
3.362
Da hatte ich auch schon auf eine Erläuterung gehofft.
 

iFritz

deaktivierter Benutzer
Registriert
28.09.15
Beiträge
342
Völlig Gagga. Ich persönlich habe kein Problem damit, dass das Display verklebt ist. Das ist wirklich kein Kunststück das Display ab zu bekommen. Dass aber die Komponenten größtenteils verlötet sind und so gut wie nichts austauschbar ist, ist ein K.O.-Kriterium. Und Schwachsinn, wenn man mal an die Umwelt denkt. Apple schmückt sich ja gerne als umweltfreundliches Unternehmen. Aber hier sieht man, dass davon auch vieles nur Gelaber ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

Dratatoo

Rheinischer Krummstiel
Registriert
12.05.07
Beiträge
384
Arbeitsspeicher (RAM) geht in der Regel nicht kaputt. Die Festplatte oder die SSD kann kaputt gehen, die sind aber nach wie vor austauschbar. Ist eigentlich ein Fall bekannt, wo bei einem Macbook sich die SSD (RAM) schon mal verabschiedet hat?

Ich habe in meinen Job als Servicetechniker schon genügend Macs gesehen, bei denen der Arbeitsspeicher hin war. Auch bei einer SSD ist irgendwann Schluss, wenn die Speicherzellen zu viele Schreibvorgänge mitgemacht haben - da hat ein Kollege von mir einen Profifotographen gehabt, der mit einer Canon direkt auf eine Angelbird SSD Vollformatserienfotos geschossen hat.

Meine Rangliste in Sachen PC Defekte ist folgender:

Festplatte (mechanisch)
Grafikkarte und RAM
Mainboard
Netzteil
 

leeroy

Meraner
Registriert
03.06.14
Beiträge
227
Das Ufo muss bezahlt werden :D Den Preis dafür zahlen natürlich wir Kunden
 

Ozelot

deaktivierter Benutzer
Registriert
02.09.09
Beiträge
5.744
Ich schrieb ja, dass auch eine SSD defekt gehen kann. Liegt es daran, dass Macs noch nicht lange TRIM unterstützen? Aber beim Arbeitsreicher (RAM) ist das schon ungewöhnlich. Hatte ich z.B. noch nie. Bei den neuen MacBooks ist sowohl RAM als auch SSD verlötet. Letzteres finde ich problematisch.
 
Zuletzt bearbeitet: