• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Viele hassen ihn, manche schwören auf ihn, wir aber möchten unbedingt sehen, welche Bilder Ihr vor Eurem geistigen Auge bzw. vor der Linse Eures iPhone oder iPad sehen könnt, wenn Ihr dieses Wort hört oder lest. Macht mit und beteiligt Euch an unserem Frühjahrsputz ---> Klick

Knowing (2009)

Irreversibel

Holländischer Prinz
Registriert
16.03.07
Beiträge
1.843
"Knowing it will be shit, nevertheless paying for a cinema ticket"

Ich hatte mal wieder Lust auf einen ScienceFiction/Mystery-Thriller und da kam mir der neueste Film dieser Gattung, "Knowing", gerade recht. Wieder einmal ein Film mit Nicholas Cage, nach "Next" schaut er wieder einmal in die Zukunft, aber diesmal sieht's nicht so rosig aus.

Der Film sieht sich wie eine Mischung aus "Signs", ähm ja... "Next" und "Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte die Bombe zu lieben". Ähnlich wie in "Signs" macht der Hauptdarsteller seine ganz persönliche Passionsgeschichte durch und es wird sein mangelndes Gottvertrauen bzw. sein Mangel an Glauben breitgetreten. Die Angst, zukünftige Ereignisse vorhersagen und doch nicht verhindern zu können kennen wir von "Next" oder auch der Wettervorhersage. Zu "Dr. Seltsam" möchte ich keine Parallelen erklären, nur soviel sei gesagt: Von der Klasse her sind beide Filme nicht zu vergleichen, eher vom Schluss.

SPOLER

Der Film beginnt mit einer Szene, die in einer Grundschule im Boston der 50er Jahre (1959) spielt. Anlässlich einer Jubiläumsfeier möchte man eine Zeitkapsel unter einem Siegel im Schulhof deponieren, gefüllt mit Zeichnungen der Kinder, um sie in 50 Jahren wieder hervorzuholen und sich damit zu beschäftigen. Eine Schülerin kritzelt eine große Seite voll mit Zahlen und benimmt sich auch sonst relativ auffällig - der Zahlenzettel wird mit dem anderen Krempel in der Kapsel deponiert wo ihn 50 Jahre später der Sohn eines MIT-Professors John Wasweissich (Nicholas Cage) herausholt. Der MIT-Professor erkennt, dass die Zahlen eine Bedeutung haben, und zwar handelt es sich um Datum, Opferzahlen und GPS-Koordinaten von großen Katastrophen, die alle eingetreten sind... bis auf 3, die in den nächsten Tagen stattfinden sollen (und auch werden, soviel soll verraten sein).

/SPOILER

Soweit so gut. Nicholas Cage findet in diesem Film wieder einmal mehr als ausreichend Gelegenheit, uns seinen melodramatischen Gesichtsausdruck zu zeigen, der uns nur in "Ghostrider" erspart geblieben ist (und zwar genau so lange wie sein Kopf per Digitaleffekt durch einen Totenschädel ersetzt worden war). Die Story ist erfrischend anders und man hätte eine Menge daraus machen können, allerdings ist die Geschichte sehr vorhersehbar erzählt (zum Erraten des Endes brauchte ich nach 60 Minuten noch nichtmal einen Zettel mit Zahlen und da war erst die Hälfte des Films vorbei) und von den Spezialeffekten erschlagen worden. Manchmal muss man doch lächeln, wie banal und naiv die Handlung oft ist und freut sich schon auf den finalen Paukenschlag, mit dem dann alles vorbei ist - obwohl man weiss, dass man sich mit einem unbefriedigenden Gefühl vom Kinosessel erheben wird.

Ich stand auf und war ratlos. Der Film hatte mir überhaupt gar nichts gesagt. Es hat gekracht und geblitzt, da ist eine U-Bahn entgleist und ein Flugzeug in einen Verkehrsstau gestürzt und gegen Ende hat es gar gewaltig Bumm gemacht, aber ansonsten war da nichts. Ich habe mich nur gefragt was Jerry Bruckheimers Baum in der letzten Szene macht und wann der Blitz endlich einschlägt, wie in Bruckheimers Logoanimation.

FAZIT

Ein Film für Blockbuster-Fans, die nichts gegen pseudo-Tiefgründigkeit haben und die auch vor Nicholas Cage nicht zurückschrecken. Der Rest wird sich mäßig unterhalten fühlen und danach das Bedürfnis haben, mit einem "richtigen" Film nachzuspülen. Oder ein Review zu schreiben.
 

Phlip

Kaiser Wilhelm
Registriert
25.01.08
Beiträge
174
Achtung: Spoiler inside!

Eigentlich sollte man über diesen feuchten Traum christlicher Fundamentalisten gar kein weiteres Wort verlieren.
Vorsichtshalber weise ich aber nun auf Spoilergefahr hin.


Nochmal: Spoiler! Ab dem nächsten Absatz wird das Ende des Films verraten.




Der ganze Film ist eine einzige große Reklame für das, was heutzutage unter Intelligent Design firmiert.
Da ist der Professor für Astrophysik, er wandelt sich von jemanden, der, professionsbedingt, den Zufall propagiert über den Film hinweg zum braven Gläubigen, der begreift, dass er ohnehin nichts ändern kann an Gottes großartigen Plan. Am Ende entblödet er sich sogar nicht, seinem alten Herren ("Ehre deinen Vater..." - da klingelt doch was), darin zuzustimmen, dass das nicht das Ende ist. Doch mein Freund, aller Wahrscheinlichkeit nach ist es das schon. Und wenn nicht, wirst Du wohl nichts davon haben, Deinen Erkenntnisapparat kannst Du nämlich nicht mit rübernehmen.
Aber glücklicherweise trifft der Exitus nicht die gesamte Menschheit. Ein paar Kinder sind auserwählt am großen Exodus teilzunehmen, und werden zu diesem Zwecke von den schlecht als "Flüsterern" getarnten Engeln auf einen anderen Planeten verfrachtet. Auf dem Flug bekommen sie noch einen Satz neue, selbstredend weiße, Klamotten verpasst, dürfen ein paar Karnickel im Kornfeld aussetzen und wetzen dann zur Neuauflage des bekanntesten Baumes der Geschichte. (Man muss im Übrigen nicht extra daran erinnern, dass sowohl Caleb als auch Abigail/Abby biblische Namen sind.) Dieses letzte Bild erinnert in all seinem klebringen Kitsch an einen anderen Drecksfilm, der den Weltuntergang zum Thema hatte: Deep Impact. Die "Unschuld" der Kinder in diesem neuen Garten Eden hängt hier wie dort von einer Sache ab: Sex. Kinder haben noch keinen Sex. Oder warum sonst wird kein Erwachsener gerettet? Wär doch eigentlich ganz sinnvoll, so vom garstigen rationalen Standpunkt aus betrachtet. Aber damit nimmt der Film es nicht so genau, wieso auch?
Wenn das ganze nun noch mit einem winzigen Hauch Ironie versehen würde, wäre es noch zu verkraften. Die sucht man hier aber genauso vergeblich wie rechtschaffende Menschen in Sodom nach der Flucht Lots.
Das Machwerk ist also ernst gemeint - was wiederum zum Schreien komisch wäre, bliebe einem dabei nicht das Lachen im Halse stecken.


Spoiler - Ende
 

praxe

Gascoynes Scharlachroter
Registriert
06.08.07
Beiträge
1.527
Ich hab mir grad den Film angesehen, und naja...

Der ist nicht viel wert. Mir gefiehl er leider gar nicht.
Obwohl Nicolas Cage einer meiner Lieblingsschauspieler ist. Aber das großartig angepriesene Filmerlebnis, ist es wirklich nicht.
 

thexm

Beauty of Kent
Registriert
21.09.08
Beiträge
2.173
Ein weiterer bedeutungsloser Nicolas Cage "Kabumm-Film". Seit Lord of War hat der schon keine "guten" Filme mehr gemacht - was will man also erwarten (ich will damit nicht sagen, das Lord of War ein Meisterwerk war...).

mfg thexm
 

Teo

Schweizer Glockenapfel
Registriert
09.09.08
Beiträge
1.380
Die haben einfach die Pathos-Pumpe nicht mehr abgeschaltet bekommen...schade eigentlich, denn der grundlegende Stoff würde für einen guten Film reichen.
 

joey23

Hochzeitsapfel
Registriert
26.11.06
Beiträge
9.247
Ich war letzte Woche mich Felix und Christian drin. Der Film ist wahrlich Schrott. Die Idee ist "okay", aber absolut NICHTS neues. Und das Ende ist einfach nur dämlich, kitschig und völlig einfallslos.
 

harden

Roter Eiserapfel
Registriert
28.03.05
Beiträge
1.445
Selbst wer das Ende von Indiana Jones 4 mochte wird hier auf eine harte Probe gestellt. Die Story selbst fängt ganz ordentlich an und die Geschichte mit der Voraussage von Katastrophen anhand der Zahlen, die ein Kind in geistiger Umnachtung aufschreibt ist ok. Dumm nur, dass der Zettel mit einer Zeitkapsel für 50 Jahre vergraben wird und die Vorhersagen keinem nützen. Als die Zeitkapsel geborgen wird bleiben nur noch drei Katastrophen über. Schade eigentlich, denn die Umsetzung dieser ist echt gut gelungen.
Zum Schluss dreht der Film aber echt am Rad und hat zu allem Überfluss auch noch zwei Enden. Wahrscheinlich um auf Überlänge zu kommen um an der Kinokasse mehr abzukassieren. Außerdem war ich dauernd versucht zu googeln ob Nicolas Cage irgendeiner Sekte beigetreten ist und den Film jetzt nutzt um seine neugefundene Religiösität zu feiern. Leider hatte ich im Kino keine Netz...
 

eMac

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
Registriert
05.02.08
Beiträge
837
Ein weiterer bedeutungsloser Nicolas Cage "Kabumm-Film". Seit Lord of War hat der schon keine "guten" Filme mehr gemacht - was will man also erwarten (ich will damit nicht sagen, das Lord of War ein Meisterwerk war...).

mfg thexm

Also ich mochte Lord of War. Wie gesagt, kein besonders guter Film, aber wenigstens irgendwie unterhaltsam. Aber ich hasse Nicolas Cage, ich kann mit dem einfach nichts anfangen. Nurnoch 60 Sekunden war auch ein recht unterhaltsamer Film, aber ich hab immer einen Schauspieler im Kopf der die Rolle viel besser spielen koennte. Der macht durchschnittliche Filme einfach unterdurchschnittlich.

Hollywood, entfernt diese Hakennase aus euren Studios!