[4] Kein GPS Empfang ohne Internetverbindung

[DJ_Apfelsaft]

Hallo!
Heute hatte ich keinen GPS Empfang als ich eine Tour machen wollte. Ich hab im Moment kein Netz, da ich auf den Unlock für Baseband 2.10.04 warte. Ich hab die Navigation erst angemacht, als ich aus dem Haus war. das iPhone hatte also auch kein WLAN mehr. Er hat in der Folge kein GPS Signal empfangen können (TomTom und auch Google Maps nicht).
Nach 20 Minuten im Auto hab ich dann abgeschaltet. Ich verstehe ja, dass mit Internetverbindung das Signal schneller gefunden wird. Aber ohne sollte es dann nach 5 Minuten ja auch irgendwann klappen oder nicht?

Prinzipiell ist keine Internetverbindung für GPS notwendig.

Ist das so gewollt?

Christoph

 

[dahui]

IMHO hat das nix mit internet sondern mobilfunk netz zu tunich denke das gps ist eine kombo aus satelliten und funktmasten, zumindestw erden für gps funktmasten auch benötigt, denn solbald du netz hast geht IMHO das GPS

 

[eyePH0NE]

Woher soll Google Maps denn seine Kartendaten bekommen ohne Internetverbindung?
Und braucht TomTom evtl. eine Verbindung für aktuelle Verkehrsdaten?
Bei Navigon ist es jedenfalls auch so, dass ohne eingeschaltetes 3G/Edge gar nichts geht.

 

[ch33tah]

Eigentlich sollte das Iphone immer Gps finden, das tuts aber auch bei mir nicht.
Ich denke das es nur AGPS hat. Dafür isy keine Internet verbindung von nöten, lediglich ein mobilfunk netz.

 

[s0f4surf3r]

Quark.. Navigon funktioniert im Ausland ohne Datenverbindung ja auch. Die Kali dauert halt länger.

 

[ch33tah]

Also ohne Netz (nicht Internet) hab ich noch nie ein funktionierendes GPS Signal erhalten und das sich das Iphone an Funkmasten orientiert, ist ja bekannt...

 

[Bananenbieger]

Bei AGPS unterstützt das Mobilfunknetz die Peilung. Ohne Mobilfunknetz geht es aber definitiv auch (wie sollte z.B. sonst Air Nav Pro funktionieren? In der Luft hat man keinen Mobilfunkempfang)

 

[ch33tah]

Hm, komisch, also wie gesagt ich hatte bei meinem 3gs ohne Mobilfunknetz noch nie GPS.

 

[DJ_Apfelsaft]

Also ich hab mich mal auf Wikipedia schlau gelesen. Dort steht (unter aGPS):

Die Zeit, die bis zu einer ersten Positionsbestimmung vergeht, ist abhängig von der Aktualität des im Empfänger gespeicherten Almanachs, der mit dem GPS-Signal übermittelt wird und in dem die Satelliten ihre Bahndaten (Ephemeriden) auflisten. War das Gerät also längere Zeit nicht aktiv, müssen zunehmend mehr Informationen empfangen werden, bevor eine Positionsbestimmung möglich ist (nach mehr als 2 bis 6 Stunden: ca. 45 Sekunden; nach mehreren Tagen oder wenn das Gerät ohne Empfang mehr als etwa 300 km bewegt wurde: bis zu 12,5 Minuten)

Der Empfang des Almanach also der aktuellen Bahndaten der Satelliten geschieht bei herkömmlichen GPS Geräten also über den GPS Sensor (im GPS Hauptartikel steht mit c.a. 50 Bit/s). Deswegen kann man seine Position ohne das Vorhandensein jeglicher anderer Verbindungen bestimmen.
Bei aGPS werden die Bahndaten über das Mobilfunknetz übertragen. Deswegen fällt die o.g. Wartezeit weg. Außerdem werden beim iPhone WLAN Netze zur Peilung und eine grobe Standortbestimmg aufgrund der Mobilfunkzelle vorgenommen, glaube ich.

Aber: das erklärt alles immer noch nicht, warum das reine GPS keine Position bekommt. Das dürfte eigentlich nicht sein. Ich habe die maximale Dauer von 12,5 Minuten locker überschritten.

Woher soll Google Maps denn seine Kartendaten bekommen ohne Internetverbindung?

Niedrig aufgelöste Daten sind im Cache gespeichert.

Und braucht TomTom evtl. eine Verbindung für aktuelle Verkehrsdaten?
Bei Navigon ist es jedenfalls auch so, dass ohne eingeschaltetes 3G/Edge gar nichts geht.

Nein. Alle Kartendaten liegen komplett im Flash.

Ich denke das es nur AGPS hat.

aGPS ist ja nur ein "Feature" für GPS. Ohne GPS auch kein aGPS.

 

[ch33tah]

aGPS ist ja nur ein "Feature" für GPS. Ohne GPS auch kein aGPS.

Scheinbar nicht, soweit ich mich erinnern kann, können agps Empänger nicht soviele Satelliten handeln.
Das iphone 2g sowie das Ipad 3g, haben ebenfalls nur AGPS Empfänger.

http://www.iphone-fan.de/iphone-generationen-im-vergleich/

 

[Bananenbieger]

Das iPhone 2G hat überhaupt keinen GPS-Empfänger.

 

[nggalai]

DJ_Apfelsaft, es kommt auch immer darauf an, wo du bist und wie die Witterungsverhältnisse aussehen. Mit iPhone oder N97 habe ich hier bei dichterer Wolkendecke gar keinen Empfang ohne Netz-Unterstützung (also auch nach Stunden nicht), mit dem Nokia 6700 ist der Empfang deutlich besser – aber wirklich dichte Wolkendecke? Keine Chance. Dann gehe ich auf den Säntis, ein paar Kilometer höher, null Problem auch mit dichtem Nebel resp. Wolken um einen rum.

Das dürfte auch erklären, weshalb wie von Bananenbieger erwähnt Air Nav Pro auch ohne Netzunterstützung tut – je höher man steht und je klarer die Luft, desto stärker das GPS-Signal.

Helfen tun bei Empfangsproblemen externe GPS-Empfänger mit deutlich größerer Antenne, als üblicherweise in Kameras oder Handys verbaut werden. Aber auch nicht immer und überall.

 

[Bananenbieger]

Das TomTom-Carkit verfügt ebenfalls über einen dedizierten GPS-Empfänger.

 

[GPSFuzzie]

Nebel und Regen oder Wolken stören den GPS Empfang (für Normalnutzer) nicht

DJ_Apfelsaft, es kommt auch immer darauf an, wo du bist und wie die Witterungsverhältnisse aussehen. Mit iPhone oder N97 habe ich hier bei dichterer Wolkendecke gar keinen Empfang ohne Netz-Unterstützung (also auch nach Stunden nicht), mit dem Nokia 6700 ist der Empfang deutlich besser – aber wirklich dichte Wolkendecke? Keine Chance. Dann gehe ich auf den Säntis, ein paar Kilometer höher, null Problem auch mit dichtem Nebel resp. Wolken um einen rum. [...] je höher man steht und je klarer die Luft, desto stärker das GPS-Signal.

Halli Hallo,
sorry, aber ich muss da ganz klar widersprechen. Die Aussage "je höher man steht und je klarer die Luft, desto stärker das GPS-Signal" ist falsch! Bzw. physikalisch theoretisch und auch in der Praxis nicht korrekt, sondern vielmehr die falsche Folgerung aus ein teilweise richtigen Beobachtungen.

1. Die Wellenlänge der GPS-Signale (ca. 20cm) wurde mit Bedacht so gewählt, dass die Ausbreitung nicht durch Regen oder Nebel verhindert werden. Regentropfen mit 20cm sind allerdings ein Problem. Aber das hat weniger mit GPS zu tun.

2. Natürlich hast Du oben auf dem Berggipfel besseren Empfang. Du hast ja potentiell auch weniger feste Hindernisse die zwischen den GPS-Satelliten und Diener Antenne herumstehen können (Häuser, Hügel, Bäume, ...). Auf einem hohen Berg Gipfel kannst Du theoretisch sogar GPS-Signale von Satelliten Empfangen die in der platten Wüste (und erst recht in der Stadt) gar nicht empfangbar wären, weil unter dem Horizont.

3. GPS ist kein fixes System. Die Satelliten sind nicht über einem festgeklebt. Jede Sekunde hat eine andere Empfangssituation. Alle Auswertungen können nur von statistischer Natur sein.

4. Regen dämpft GPS-Signale quasi gar nicht. Wolken/Nebel ebenso wenig. Gasförmiger Wasserdampf (quasi nicht sichtbar, ungleich Nebeltropfen!) verlangsamt das Signal ganz gering. Meteorologen verwenden diesen minimalen Effekt zur Bestimmung des Wasserdampfgehaltes der Atmosphäre. Mit "kein Empfang! hat dieser - ich wiederhole extrem minimale Effekt - das nix zu tun!

==> Der Normalnutzer merkt von diesen Effekten nichts. Man kann diese statistisch Erfassen. Nicht einmal präzise Messen!

http://www.gps-camera.eu/wissen/29-...em-wetter-stoert-regen-schnee-oder-nebel.html
Da gibt es auch Verweise auf Forschungen beim Geoforschungszentrum GFZ Postdam, (Quellen) ...

Die Empfangslöcher sind hier erklärt:
http://gps-camera.eu/wissen/25-soft...ann-genauigkeit-fehlerquellen-stoerungen.html
Bzw.
http://gps-camera.eu/wissen/29-hard...rt-wie-lange-braucht-ein-gps-zum-starten.html
(Teilweise mit Quellenangaben.)

 

[GPSFuzzie]

Hm, komisch, also wie gesagt ich hatte bei meinem 3gs ohne Mobilfunknetz noch nie GPS.

Dann tippe ich mal darauf, dass Dein Gerät "nackt" - ohne "assisted" - einfach ein schlechter GPS-Empfänger ist. Entweder ist die Antenne nicht gut (platziert) die Kombination mit dem GPS-Chip ist nicht gerade empfindlich.

Ich vermute schon länger, dass viele aGPS Empfänger absichtlich schwachbrüstig gehalten werden. Zum Strom sparen? Ich weiss es nicht. Zumindest wird beim aGPS (a für assisted) durch Zusatzinformationen (grobe Standortpeilung über die Mobilfunkzellen, vorab gespeicherte GPS-Satteliteninfos, ... weitere Möglichkeiten) die Startzeit verkürzt.

Mehr zu GPS-Startzeiten in den Links im vorherigen Post (siehe oben).

 

[nggalai]

Danke für Deine Ausführungen, GPSFuzzie. Aber wie kann man dann meine Beobachtungen erklären, dass ich auf derselben Wanderstrecke bei unterschiedlicher Witterung (aber jeweils zur selben Tageszeit) mit besagten Handies einen besseren oder schlechteren Empfang hatte?

Dass manche Geräte etwas … mies sind ist klar. Das N97 z.B. ist berüchtigt für die schlechte GPS-Empfangsqualität.

Edith sagt: Ah, LOL, hatte zuerst nur deine letzten zwei Links angeklickt.

http://gps-camera.eu/wissen/29-hard...em-wetter-stoert-regen-schnee-oder-nebel.html

Also kurz gesagt: Meine Beobachtungen waren reiner Zufall – weil eventuell genau in den seltenen Situationen, wo ich bei fetter Wolkendecke eben doch raus bin, Sonnenwind ahoi gestört hat. Und vielleicht einen Meter zu nah am Waldrand und schon war’s das bei einem schwachbrüstigen GPS-Empfänger. Und dann liest man in der Anleitung noch etwas von „Witterungseinflüssen“ und schon entsteht das Missverständnis …

Hab ich’s jetzt richtig verstanden?