Moin,
ich habe die letzten drei Tage vorwiegend Pages 08 durchgetestet und mir Numbers und Keynote nur kurz angesehen. Pages habe ich dabei mit „meiner“ Textverarbeitung, Mellel, verglichen. Dazu sollte ich vielleicht noch sagen, daß ich Texter/Konzepter und Schriftsteller bin, entsprechend sehen meine Anforderungen wohl anders aus als z. B. bei einem Schüler.
Und naja, für Layout-Arbeiten ist Pages sicher besser geeignet als Mellel (welches keine Textboxen unterstützt), aber wenn es „nur“*um reine Textverarbeitung geht, ist Pages umständlicher und vor allem bei längeren Dokumenten (so ab 250-300 Seiten) deutlich zäher als Mellel. Auch vermisse ich die Style Sets von Mellel und die praktisch komplette (einstellbare) Tastatursteuerung. Wenn ich einen Absatz, z. B. ein Zitat, einrücken möchte, will ich dazu nicht die Maus nehmen sondern einfach einen Shortcuts für den Zitat-Stil verwenden. Und den Fullscreen-Modus möchte ich auch nicht missen.
Unangenehm: Pages-Dateien sind bei mir im Schnitt 10x so groß wie Mellel-Dateien mit demselben Inhalt und Pages schluckt schon beim Hochfahren doppelt soviel RAM wie Mellel. Wenn man länger mit Pages arbeitet, geht das schon bei 8seitigen Projekten über die 100 MiB-Grenze. Manchmal weit darüber.
Dennoch: Pages 3 ist ein Riesenfortschritt gegenüber Pages 2. Es ist stabiler, deutlich schneller und durchdachter. Zwei Killerfeatures (für mich) gegenüber Mellel hat Pages: Eine wirklich gute Kommentarfunktion (die leider nicht mit Word-Export zusammen funktioniert) und die Einbindung von Numbers-Tabellen in Pages-Dokumente.
Womit wir bei Numbers wären. Ich verwende seit einem halben Jahr Tables, welches für meine Bedürfnisse ausreicht. Ich mußte in den letzten paar Jahren genau einmal Daten visualisieren, und da hätten es 2D-Diagramme auch getan. Numbers klotzt richtig mit Visualisierungsoptionen, die ich leider nicht brauche. Dafür benötigt es mehr RAM wie Tables, die Dateien sind größer, und bei großen Tabellen wird es recht langsam. Aber: Daß man Tabellen einfach mit copy/paste in Pages-Dokumente einfügen kann ist sehr hilfreich. z. B. kann ich so in meiner Offerten-Vorlage einfach eine Tabelle einbinden und direkt in der Offerte die Kosten incl. MwSt ausrechnen, ohne daß ich (wie mit Tables / Mellel) im Spreadsheet rechnen muß, um dann die Ergebnisse in der Textverarbeitung einzufügen. Spart Zeit und Nerven.
Keynote hat mir schon immer gefallen, aber ich benötigte in den letzten fünf Jahren oder so genau einmal eine Präsentationssoftware. Wäre also ein Fall von „kaufen, dann 1x im Jahr einsetzen, damit es nicht einstaubt“.
Unterm Strich lohnt sich für mich der Einsatz von iWork 08 also kaum. Ich würde es für sporadische Präsentationen oder kleinere Layoutarbeiten verwenden, das wär’s. Andererseits ist es mit € 65 Euro (Schweizer Preis) absolut erschwinglich, und man weiß ja nie … wenn man mal eine vernünftige Präsentationssoftware hat, macht man vielleicht auch häufiger Präsentationen.
Cheers,
-Sascha