So so verstehe, Du erhebst also den Anspruch auf die richtige Vorstellung von der Realität.
Dann erkläre mir bitte, weshalb völlig realitätsfremd Dinge wie Online-Durchsuchung und Quellen-TKÜ in einen Topf geworfen werden, obwohl es sowohl technisch wie auch rechtlich zwei verschiedene Dinge sind? Nur weil dazu eventuell diesselbe mies programmierte Software benutzt wurde?
Das BVG hat festgestellt, dass die Online-Durchsuchung keine rechtliche Grundlage hat, weil man sich eben nicht auf die entsprechenden Durchsuchungsrechtsnormen der StPO (§§102, 103) berufen kann, wie es getan wurde.
Die Quellen-TKÜ ist derzeit unzulässig, weil die verwendete Software mehr theoretische Möglichkeiten bietet, als es den Zweck einer TKÜ entsprechen würde und weil die Art und Weise der Installation jener Software einer illegalen Online-Durchsuchung nahe kommt.
Das heißt im Klartext. Die rechtlichen Vorraussetzungen für eine Quellen-TKÜ sind im Gegensatz zur Online-Durchsuchung gegeben.
Nur läßt sich dies derzeit technisch nicht umsetzen. Ob dies überhaupt jemals der Fall sein wird, ist fraglich.
Was bitte schön hat dies mit Phantasie zu tun?
Warum gehst Du nicht darauf ein, dass es im Strafrecht nicht um die allumfassende Überwachung der Bevölkerung geht, sondern um die Aufklärung von Straftaten und somit dem Schutz der Bevölkerung?
Warum gehst Du nicht darauf ein, dass eine TKÜ gemäß der StPO entsprechend schwere Straftaten voraussetzt und nicht für jeden "Pipikram" eingesetzt werden kann.
Warum wird per se den Ermittlunsgbehörden unterstellt, den Bürger an sich ausspionieren zu wollen? Du sparst Dir die Antwort auf meine Frage nach dem Sinn, nach dem Wozu. Wir leben in keiner Dikatatur ala Nordkorea oder meintwegen China, wo derartiges staatliches Verhalten noch einen Sinn machen würde, wenn auch verurteilungswürdig.
Diese Frage hätte ich wirklich gern beantwortet. Warum sollte der Staat Dich als unbescholtenen Bürger grundsätzlich auspionieren wollen, wenn Du nicht einer schweren Straftat verdächtig wirst? Wozu Irving?
Nächste Frage. Du nimmst für Dich in Anspruch umfassend informiert zu sein. Warst Du schon einmal in einem realen Gespräch mit der "Gegenseite"? Hast Du schon einmal mit einem Richter, Staatsanwalt oder Polizisten gesprochen, welche tagtäglich diesen ganzen theoretischen Wust in der Praxis erleben. Es wäre vielleicht hilfreich mal an die Basis der anderen Seite zu gehen und zu schauen, wie dieser Rechtsstaat im wirklichen Leben praktisch gelebt und umgesetzt wird.
Einfach nur mal auf das Online-Thema und die Telekommunikation beschränkt. Such Dir mal einen Praktiker und sprich mit ihm, wie er den Vorwurf erlebt, er und seine Kollegen würden danach streben, die Menschen im Lande allumfassend zu überwachen.
Vielleicht erkennst Du dann, dass es immer um konkrete Straftaten und Sachverhalte geht. Um nichts anderes.
Die Umsetzung ist teilweise katastrophal. Siehe Trojaner. Es ist nicht hinnehmbar, dass teilweise gar nicht gewusst wurde, was man dort technisch einsetzte. Schlamperei, Stümperhaftigkeit, Fahrlässigkeit.
Diese meine Realität ist allerdings viel zu profan und langweilig..ich weiss...
