Goldman Sachs plant Ausstieg aus Apple Card nach Milliardenverlusten

[Michael Reimann]

Michael Reimann
Aufgrund massiver Verluste plant die Großbank Goldman Sachs, ihre Partnerschaft mit Apple, im Rahmen derer die Apple Card ausgegeben wird, aufzugeben. Berichte deuten auf Verluste von mindestens 1 Milliarde US-Dollar hin.

Gründe für Goldman Sachs' Entscheidung​

Obwohl sie als Apple Card bekannt ist, wird die Kreditkarte tatsächlich von Goldman Sachs ausgegeben. Weiterhin verwaltet die Bank Gelder der Apple Card Spar-Konten und unterstützt das "Apple Pay Later"-Programm. Dieses Geschäft hat jedoch für Goldman Sachs nicht die erwarteten Gewinne erbracht.

Die finanziellen Verluste von Goldman Sachs​

Ein kürzlich erschienener Bericht zeigt, dass die Abteilung des Unternehmens, zu der die Apple Card gehört, in nur drei Jahren 3,03 Milliarden US-Dollar verloren hat. Ein Großteil dieser Verluste geht auf die Kreditkarte zurück. Daher strebt die Bank nun den Ausstieg an.

Suche nach einem neuen Partner​

Goldman Sachs befindet sich nach Angaben der Wall Street Journal in Verhandlungen mit American Express, um die durch Apple angebotenen Finanzdienstleistungen zu übernehmen. Quellen, die anonym bleiben möchten, bestätigen diese Informationen.

Keine rasche Lösung in Sicht​

Ein Geschäftsabschluss mit American Express steht jedoch nicht unmittelbar bevor und ist auch nicht garantiert. Experten zufolge könnte die Übertragung der Partnerschaft eine Weile dauern.

Apple muss zustimmen​

Wichtig zu beachten ist, dass Apple jeglicher Vereinbarung zur Übertragung dieser Dienstleistungen auf eine andere Finanzinstitution zustimmen muss. Wie sich diese Veränderung auf die Apple Card-Nutzer auswirken wird, bleibt noch unklar. Sicher ist jedoch, dass die Entscheidung von Goldman Sachs einen erheblichen Einfluss auf die Finanzdienstleistungslandschaft haben könnte.

Quelle: CultOfMac

Den Artikel im Magazin lesen.

 

[Benutzer 250503]

Das ist das Ende

 

[Thaddäus]

Wenn ich „Pay later“ nur schon höre. Diese Punpmentalität, die auch hierzulande immer mehr grassiert ist meiner Ansicht nach einfach nur gefährlich.

 

[Mure77]

Wenn ich „Pay later“ nur schon höre. Diese Punpmentalität, die auch hierzulande immer mehr grassiert ist meiner Ansicht nach einfach nur gefährlich.

Gibt es schon ewig, ist nichts Neues. Wenn man es im Griff hat ist das alles ok.

 

[Michael Reimann]

Wenn ich „Pay later“ nur schon höre. Diese Punpmentalität, die auch hierzulande immer mehr grassiert ist meiner Ansicht nach einfach nur gefährlich.

Wenn ich null Zinsen zahle und damit meinen Cashflow besser kontrollieren kann, hat das nichts mit „Pumpmentalität“ zu tun.

ICH muss als Online-Kunde IMMER beweisen, dass ich legitim kaufen darf. Ich muss dem Online-Shop IMMER vertrauen. Ich finde dieses Erst Geld dann Ware im Netz mindestens genauso problematisch.

„Pumpmentalität“ wäre es, wenn ich meinen nächsten Pauschalurlaub mit einem 24 Monats-Kredit abstottern würde.

 

[Freddy K.]

Mit PayLater wird eine suchtartige Verhaltensweise gefördert, spielt keine Rolle ob mit oder ohne Zinsen. Eine Sucht hat niemand im Griff.

 

[Hendrik Ruoff]

Wenn ich „Pay later“ nur schon höre. Diese Punpmentalität, die auch hierzulande immer mehr grassiert ist meiner Ansicht nach einfach nur gefährlich.

Armselig 😂 vor allem bei Elektroartikeln grade Apple die ohnehin oft "Luxusgut" sind, wenn man sich da schon Sachen auf Pump und mit Vorschuss kauft, ohje 😅

 

[blackberry]

Pumpmentalität hin oder her. Ich sehe es wie Herr Reimann, wenn ich keine Zinsen zahle ist es für mich eher Liquiditätsplanung.
Aber davon abgesehen, wie kann ein Unternehmen damit milliarden Verluste machen? Wie konnte man sich auch im Vorfeld so stark verkalkulieren?
Gibt es dazu Inormationen? Worauf sind diese Verluste zurückzuführen?

 

[Hendrik Ruoff]

Liquiditätsplanung.

Is ja im Grunde nix anderes, sich was zu kaufen obwohl man das Geld "noch" nicht hat.... mit oder ohne Zins

 

[Thaddäus]

„Pumpmentalität“ wäre es, wenn ich meinen nächsten Pauschalurlaub mit einem 24 Monats-Kredit abstottern würde.

Genau das ist es, was aber tatsächlich viele tun, und mit solchen Modalitäten dazu verleitet werden. Wenn du das alles im Griff hast und es dir helfen kann, ist ja vollkommen ok. Viele nutzen es aber eben um sich Dinge zu kaufen, die sie sich im Moment des Kaufs eben nicht leisten könnten.

Aber davon abgesehen, wie kann ein Unternehmen damit milliarden Verluste machen? Wie konnte man sich auch im Vorfeld so stark verkalkulieren?

Womöglich wurde die Zahlungsmoral der "Käufer" doch höher eingeschätzt, als sie es in der Realität war.

 

[DRVR_]

Mit PayLater wird eine suchtartige Verhaltensweise gefördert, spielt keine Rolle ob mit oder ohne Zinsen. Eine Sucht hat niemand im Griff.

Man kann aber schon auch etwas Verantwortung von den Konsumenten abverlangen. Hier bietet ein Unternehmen etwas an und dem Verbraucher steht es frei, dies zu nutzen. Wer weiß, dass er oder sie anfällig ist soll es lassen. Wer Kredite öfters nicht bedienen kann und für Forderungsausfälle sorgt, der wird entweder keine Kredite mehr kriegen und die Unternehmen holen sich dann eben was ihnen zusteht. Würden wir so argumentieren, dürfte es auch keine Kontokorrentkredite geben oder anderweitige Konsumentenkredite.
Ich bin wirklich kein Freund davon, alles was irgendwo gefährlich sein könnte zu regulieren.

 

[Mure77]

Man lockt mit solchen Angeboten ja in der Regel die an, die in der Breite weniger gut mit Geld umgehen können, das ist ja richtig. Jemand, der bis zu der Apple Karte keinerlei Stress mit Geld hatte, der wird sich auch keine Apple Karte besorgen.
Ähnlich mit anderen Karten, Ikea, Klarna etc.
Es gibt mitunter auch Leute die solche Karten punktuell mal nutzen um einen Engpass zu überbrücken oder um einfach flexibler zu sein.

Ich nutze selbst die Klarna Karte, da man mittlerweile sogar 30 Tage Zeit hat bis man zahlen muss. Bei Bestellungen im Internet ist das ganz gut, was die Retouren betrifft.

Bei der Mastercard gab es hier und da mal Überschneidungen, das Gutschriften über die Abrechnung hinaus zurück kamen und ich dann wieder die Kreditkarte für was anderes eingesetzt habe, um das Konto wieder glatt zu ziehen. Beispiel, was für 300 Euro bestellt, das gefiel nicht oder war defekt, am 3 des Monats retourniert, Bearbeitung fiel dann über das Abrechnungsdatum und die 300 Euro wurden abgebucht und wurden dann über den Händler wieder gutgeschrieben. Ergo 300 plus auf dem KK Konto.

Bei der Klarna Card gab es einen 14 Tages Zeitraum für die Geschichte und wenn das nicht reichte, wurde das Geld abgebucht und dann direkt wieder gut geschrieben wenn die Retoure fertig war. Mittlerweile gar kein Problem mehr, da 30 Tages Zeitraum.

Das war auch bei der ein oder anderen Geschichte bei Amazon ganz hilfreich, als ich die Apple Watch Ultra bestellt habe und diese nicht im Karton war. Somit hatte ich genug Zeit um die Dinge mit Amazon zu klären, ohne zwischendurch bezahlen zu müssen.

Aus dem Grund nutze ich die Klarna Karte, einfach entspannt um die Dinge kümmern, ist die Ware in Ordnung stoße ich die Abbuchung direkt an und wenn es eine Retoure oder Probleme gibt habe ich zeitlichen Spielraum.

 

[Thaddäus]

Ich bin wirklich kein Freund davon, alles was irgendwo gefährlich sein könnte zu regulieren.

Es geht eben nicht um "irgendwo" gefährlich, sondern darum, dass der Kauf auf Raten / Leasing immer mehr genutzt wird, um sich Dinge zu kaufen die man nicht auch direkt bezahlen könnte. Und zwar in einer mittlerweile recht breiten Masse. Das sollte sehr wohl reguliert werden.

In der Schweiz steht es so im Gesetz: "Kreditvergabe ist verboten, sofern sie zur Überschuldung führt". Aha, und wo kümmern sich Unternehmen wie Klarna um solche Gesetze? Offenbar gar nicht, denn eine eingehende Kreditprüfung findet kaum statt.

 

[Hundoggo]

Bin auch kein Fan von „buy now, pay later“. Die Vorteile die es bringt, sind mMn. eher Annehmlichkeiten und keine Notwendigkeiten. Und wenngleich es natürlich bei jemandem mit einem stabilen finanziellen Hintergrund keine nennenswerte Rolle spielen mag und dieser sich über die Annehmlichkeiten freuen kann, muss man ganz klar sagen, dass „buy now, pay later“ im großen 1x1 solider Finanzplanung nicht vorkommt, zumindest in Deutschland.
Und weil es in D mit finanzieller Bildung auch nicht weit her ist (wobei sich das zum Glück auch langsam ändert), verleitet es tendenziell die Leute zum Schuldenmachen; es gab doch jüngst auch einen medialen Aufschrei darüber, dass es unter jungen Leuten auf TikTok cool sei, seine Klarna Schulden zu posten und sich quasi zu überbieten. Gute Nacht.

Unabhängig davon frage ich mich jedoch auch, wie man mit diesem Modell so ins Klo greifen konnte; dachte eher, das sei eine Goldgrube 😅

 

[Sequoia]

Der wichtigste Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit war schon immer, sich nur Dinge zu kaufen, die man sich leisten kann.

Wir sind, bis aufs Haus, kreditfrei unterwegs. Und das neue Auto wird nur bestellt, wenn das Geld dafür da ist.

Aber ich sehe es im Umfeld, durch alle Vermögensschichten hindurch. Und gerade auch in der Schweiz wird sehr viel darauf gesetzt (Stichwort Autofinanzierung / -leasing - teure, Leistungsstarke PWs kommen so zu Besitzern, die es sich eher nicht leisten können sollten, es aber als Statussymbol brauchen).

 

[DRVR_]

Es geht eben nicht um "irgendwo" gefährlich, sondern darum, dass der Kauf auf Raten / Leasing immer mehr genutzt wird, um sich Dinge zu kaufen die man nicht auch direkt bezahlen könnte. Und zwar in einer mittlerweile recht breiten Masse. Das sollte sehr wohl reguliert werden.

So lange die Forderungen der Banken nicht ausfallen, halte ich es für nicht notwendig das zu regulieren. Denn dann können die Kreditnehmer diese offensichtlich doch noch irgendwie begleichen.
Würden zu viele Kredite ausfallen würde keiner dieses "laxe" Modell anbieten oder viel genauer prüfen, wer der Kreditnehmer ist.
Man kann das dem Markt überlassen.

Unabhängig davon frage ich mich jedoch auch, wie man mit diesem Modell so ins Klo greifen konnte; dachte eher, das sei eine Goldgrube 😅

Da muss ich dir Recht geben. So war auch mein Eindruck als Apple das verkündet hatte.

 

[Freddy K.]

… Denn dann können die Kreditnehmer diese offensichtlich doch noch irgendwie begleichen.
Würden zu viele Kredite ausfallen würde keiner dieses "laxe" Modell anbieten oder viel genauer prüfen, wer der Kreditnehmer ist.…

Bei der LBB kannst du deine monatlichen Raten in 5% bzw. 100€ Häppchen abstottern. Wie soll so ein Kredit ausfallen? 100€ bekommmst immer irgendwie zusammen.
Ein Ziel von Kredit-Banken ist, dich möglichst als lebenslangen Kunden zu behalten um den oben genannten Cashflow der Bank zu bedienen.

 

[DRVR_]

Bei der LBB kannst du deine monatlichen Raten in 5% bzw. 100€ Häppchen abstottern. Wie soll so ein Kredit ausfallen? 100€ bekommmst immer irgendwie zusammen.

Dann ist es auch in Ordnung. Wer so konsumiert und es noch begleichen kann, passt doch. Jeder kann mit seinem Geld machen was er oder sie möchte. Man muss sich mal klar werden über was wir hier diskutieren: Kredite. Davor sollte man das Rauchen verbieten, da entstehen der Gesellschaft ganz andere Kosten als durch Konsumentenkredite. Und überhaupt: Wenn man "buy now pay later" verbieten möchte, wo zieht man da die Grenze?

Ein Ziel von Kredit-Banken ist, dich möglichst als lebenslangen Kunden zu behalten um den oben genannten Cashflow der Bank zu bedienen.

Und wo ist da der Fehler? Ich weiß nicht wo du beruflich tätig bist, aber es ist auch mein Anliegen Kunden möglichst lange an das Unternehmen zu binden, für welches ich tätig bin. Und mir ist noch keines untergekommen, bei dem das nicht der Fall wäre. Es ist der Kern wirtschaftlichen Handelns, Kunden für sich zu gewinnen und zu behalten um möglichst eine marktbeherrschende Stellung zu erhalten (übrigens bei Apple extrem ausgeprägt...).

Ich will das hier aber nicht zu sehr ins off topic abgleiten lassen. Mein Anliegen war noch einen weiteren Standpunkt aufzumachen, der nicht "die bösen Banken" und "wir brauchen Verbote" zum Thema hat. Wir regulieren uns noch zu Tode.

 

[Librar]

Ich denke, man muss die Augen schon sehr intensiv verschließen, wenn man ausblendet, dass wir auch in unserer Gesellschaft ein Überschuldungsproblem haben. Gerade bei jüngeren Menschen.
Daher bin sehr dafür, Kreditangebote und Pay-Later-Angebote nicht zu bewerben und auch nicht gutzuheißen.
Wir haben unserer Tochter jedenfalls nicht beigebracht, Konsum auf Kredit zu machen.
Bei uns hat es sich auch schon oft gezeigt, dass das Verschieben einer Anschaffung dazu führt, dass sie gelegentlich dann doch nicht so wichtig ist. Wie sagte schon Dagobert Duck: Nichtausgeben = sparen.
Ganz nebenbei bringt man sich beim schnellen Konsum um das schöne Gefühl der Vorfreude.

 

[Andreas Vogel]

Auch wenn es reichlich witzlos ist an der Apple Card eine Grundsatzdiskussion zum Thema "pay later" loszutreten...

Wir sind ja immer mehr auf dem Wege in eine Schuldnergesellschaft, denn das Kapitalismusmantra
"Nur ein Schuldner ist ein guter Bürger"
heißt nichts anderes, als:
Dein Daseinszweck ist permanenter Konsum.

Konsumiere also sei!

Und solange du via Schuldzinsen die Maschine am Laufen hältst, erfüllst du deine Pflicht.

Dem ganzen entkommt man ganz gut, wenn man Werte im zwischenmenschlichen und sozialen hat und sich eben nicht schlecht fühlt, wenn man nur das Vorjahresmodell besitzt.